Sima0315
- Mitglied seit 23.03.2015
- 11 Freund*innen
- 29 Bücher
- 7 Rezensionen
- 16 Bewertungen (Ø 4,44)
Sima0315s Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Postfaktisch bin ich ne Niete" von Kena Hüsers
Bewertung zu "Die Sehnsucht unserer Seele" von Sabrina Fox
Bewertung zu "Sei ganz du selbst: Branding für Autoren" von Annika Bühnemann
Die vier Freundinnen Claudia, Maria, Hannah und Karin helfen, unterstützen und trösten sich. Sie sind immer füreinander da, ganz egal, in welcher Klemme sie selbst gerade stecken. Jede erzählt ihre Geschichte und welche Probleme das Leben ihr gerade beschert. Wie diese zu lösen sind, bleibt jeder selbst überlassen. Was anfänglich nach einem Drama aussieht, kann auch in neuer Hoffnung enden. Das war es unter anderem, was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat.
Ganz besonders berührt hat mich die Geschichte von Maria, die nicht nur ihre eigenen Grenzen überschreitet, sondern auch die von geliebten Menschen. Kann so etwas gut gehen? Wir sind ja angehalten, auch mal unsere Grenzen auszutesten, aber wie weit sollte man tatsächlich gehen? Und welche Konsequenzen zieht das nach sich?
Der Schreibstil ist, so wie ich es mag, wunderbar flüssig. Die Charaktere sind liebenswert und doch nicht glatt, sondern mit Ecken und Kanten ausgestattet.
Da dies bereits der zweite Teil nach dem Roman Auf die Freundschaft! ist, und ich diesen noch nicht gelesen habe, bin ich nun neugierig, wie alles begann. Es war auch nicht schwierig, den zweiten vor dem ersten Teil zu lesen, da die Geschichte verständlich in sich abgeschlossen ist.
Fazit: Auf das Leben! ist ein unterhaltsames Buch mit liebenswerten Charakteren, die gemeinsam durch dick und dünn gehen. Sie trösten und verzeihen einander. Sie stehen füreinander ein, auch wenn sie unterschiedlicher Meinung sind und sich manchmal nicht ihre gegenseitigen Erwartungshaltungen erfüllen. Besser kann man Freundschaft nicht beschreiben.
„Verblüht“ von Mara Winter durfte ich im Rahmen einer Leserunde lesen.
In 7 einzelnen Krimi-Episoden erzählt die Autorin die Geschichte einer Familie: Wie sich die einzelnen Personen kennengelernt haben, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen und warum sie so sind, wie sie sind. Die Protagonisten stellen sich in der Ich-Form vor, sozusagen durch die Blume.
Jede Person wirkt anfangs völlig normal. Aber so nach und nach werden ihre Psychosen sichtbar. Alle haben ihre Beweggründe, warum sie sich so verhalten, wie sie es tun. Jede kocht sozusagen ihr eigenes Süppchen. Und sie alle „verblühen“ auf die unterschiedlichste Art und Weise.
Als Leserin musste ich mich erst einmal orientieren, welche Person gerade ihre Geschichte erzählt. Denn eine bestimmte Reihenfolge gibt es nicht. Jede Episode ist in sich geschlossen und hat ein überraschendes Ende, welches logisch ist, umso besser man die Protagonisten kennengelernt.
Mara Winter versteht es, ein Beziehungsgeflecht zu schaffen, welches bis zum Schluss spannend bleibt und sich erst dann endgültig auflöst. Erst durch alle Episoden zusammen erschließt sich die ganze Familiengeschichte.
Die Autorin überschreitet die Grenze des „noch normalen“ zum „bereits psychisch abweichenden“ auf sanfte, leicht ironische Weise. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und lässt sehr viel Raum für eigene Vorstellungen und Sichtweisen.
Zum Teil musste ich schmunzeln oder das Lachen blieb mir im Hals stecken. Manche Geschichten hinterließen aber auch ein Gefühl von Melancholie, andere eine Gänsehaut. Und am Schluss fragte ich mich, was ist denn schon „normal“? Oder: Wo ist die Grenze zwischen Normalität und Andersartigkeit? Wie unterschiedlich betrachtet doch jeder die Welt?
Fazit: Die 7 Episoden sind sehr gut verwoben und spannend umgesetzt, daher empfehle ich, alle am Stück zu lesen. Und dann vielleicht noch ein zweites Mal, wenn man es nicht sofort verstanden hat. ;-) Ich habe das jedenfalls getan.
Absolut empfehlenswert für Liebhaber kurzer Krimis, die auf den feinen Nervenkitzel stehen und nicht blutiges Morden erwarten.
Bewertung zu "Tintenklecks: Gedichte meiner Seele (German Edition)" von Sophie Marie Gose
Sophie Marie Gose beschreibt in ihrem ersten Gedichtband „Tintenklecks: Gedichte meiner Seele“ ihren Blick auf das Leben und die Welt. Sie nimmt den Leser mit, lässt ihn fühlen, was sie bewegt und umtreibt. Mal sind ihre Verse optimistisch-fröhlich, wie „Der Tag“: ... Ich werde versuchen Fakten zu verstehen, mein Leben zu leben, im Wind zu stehen. Die Liebe zu spüren, Süße zu schmecken, das Glück zu umarmen, mich zur Sonne zu recken. ...
Mal wirken sie romantisch-verspielt wie in „Frühling“. Andere wiederum sind traurig und lassen den Leser den Herzschmerz der Autorin spüren.
Und bei manchen Gedichten vergisst man gar, wie jung (Jahrgang 1998) die Autorin eigentlich ist. Sie sieht die „Masken“, die die Menschen tragen. Wer hat sich eine aufgesetzt, um sich nicht zu zeigen, um nicht verletzt zu werden? Wer versperrt sich damit letztendlich selbst die Sicht auf die Zukunft?
Ungefähr ab der zweiten Hälfte des Buches befasst sich Sophie Marie Gose vermehrt mit den aktuellen Geschehnissen auf der Welt. Sie beschreibt ihren Standpunkt und regt auch den Leser zum Nachdenken an. Meine Favoriten sind: „Helfe“, „Ich bin kein Held, „Verändere die Welt“.
Zum Ende des Buches darf man es sich gemütlich machen: mit Weihnachts-, Winter- und Familiengedichten.
Fazit: Von nachdenklich bis fröhlich: Alle Gedanken und Gefühle haben Platz gefunden in ihren Gedichten. Der Titel ist daher sehr passend gewählt: Es sind Gedichte, die aus der Seele der Autorin kommen. Ich denke, dass Sophie Marie Gose auch zukünftig noch viel zu sagen hat. Für ihr Debüt gebe ich ihr verdiente fünf Sterne.
Patrick liebt seine Freundin Christiane und seinen Traumberuf als Lehrer. Allerdings besitzt Patrick eine besondere Gabe, das Seelensehen. Sie macht ihm jedoch das Leben eher schwer, als dass sie ihm nützt. Weder weiß er sie gezielt einzusetzen, noch hilft sie ihm selbst. Im Gegenteil. Als er seine Gabe im Unterricht bei seinen Schülern anwendet, bekommt er Ärger und wird vom Schuldienst beurlaubt. Am Boden zerstört beschließt er, herauszufinden, warum gerade er diese Fähigkeit hat und wie er damit umgehen soll. Oder wie er sie am besten wieder loswerden könnte.
Mit Hilfe einer weisen Frau lernt er die Welt der Drachen und Angstfresser kennen, reist durch Paralleldimensionen ohne Zeit und Raum. Er entdeckt seinen eigenen Drachen, der ihn lehrt, dass er sich seinen Ängsten stellen muss, wenn er seine Gabe beherrschen und nutzen will. Er spürt die Fesseln und Blockaden, schreckt zurück und zögert. Wird der nächste Schritt der richtige sein? Kann er die vor ihm auftauchenden Hürden jemals bewältigen?
Kari Lessir beschreibt eindrucksvoll, wie Ängste den Menschen fesseln können. Es ist schwer, sie einfach loszulassen. Trennt man sich abrupt von den Auslösern, hinterlassen sie Wunden und Narben und manchmal eine ungewohnte Leere. Es ist nachvollziehbar, warum der Mensch lieber an alten Gewohnheiten festhält, statt ungesunde Muster abzulegen. Warum sich also solch einem schmerzhaften Prozess stellen?
Wir werden sehen, ob Patrick es schafft, sich davon zu befreien und seinen Weg zu gehen. Es gibt ja immer den freien Willen. Denn man kann natürlich alles beim Alten belassen. Aber hat so die Liebe zu Christiane eine Chance? Und wie wird Patrick in seinem Job zurechtkommen?
Die Autorin lässt ihr spirituelles Wissen einfließen und gibt dem Leser unaufdringlich und unterschwellig viele gute Ratschläge fürs Leben mit auf den Weg.
Auch wenn man sich nicht mit Spiritualität beschäftigt, darf man selbst schauen, wo es alte Verletzungen und Ängste zu heilen gibt, die man gewohnheitsmäßig mit sich herumschleppt.
Wer das nicht mag, schaut eben nur Patrick zu. Die Autorin erzählt feinfühlig und bildhaft wie er mit dem Drachen fliegt, durch Paralleldimensionen wandelt oder in ihnen versinkt. Die Realität wird dem Leser umso vertrauter vorkommen: Mit den Ängsten, Sorgen und Nöten der Protagonisten kann sich wohl jeder identifizieren.
Fazit: Liebe auf Schamanisch ist ein wunderschönes Buch mit viel spirituellem Wissen, wahrer Liebe und nicht zuletzt einem magischen Abenteuer. Ich vergebe funkelnde fünf Sterne.
Gleich zu Beginn lernen wir die Protagonisten der Geschichte kennen: Carolin, die einen Plan gefasst hat, den sie unbedingt umsetzen will. Mitten in ihren Vorbereitungen trifft sie Jan. Erzählt sie ihm von ihrem Plan? Auf der anderen Seite: Weiht Jan Carolin in seine Pläne ein? – Wir schauen zu, wie sich die beiden kennenlernen. Werden sie sich gegenseitig vertrauen und den anderen an ihrem Leben teilhaben lassen?
Dann ist da Martins Familie, seine Tochter Melanie und seine Frau. Eigentlich eine glückliche kleine Familie mit allem, was dazu gehört. Oder doch nicht? Welches Geheimnis trägt jedes Familienmitglied mit sich herum und werden es die anderen je erfahren?
Auch Chris und Marias Liebe wird auf eine harte Probe gestellt. Wir fiebern mit, ob sie stark genug sind für eine gemeinsame Partnerschaft aufgrund der Ereignisse, die eingetreten sind.
Aber was verbindet all diese Menschen? Lernen sie sich kennen? Oder muss jeder am Schluss sagen – Du kennst mich nicht!
K.andy schreibt abwechselnd jeweils aus der Sicht der einzelnen Protagonisten und lässt so den Leser an deren Gefühlswelt und Plänen teilhaben. K.andy versteht es, den Leser zu fesseln mit einem eindringlichen Stil, der sehr nah an den Personen ist. Ein Hauch von Melancholie zieht sich durch das ganze Buch hindurch und erzeugt eine feine Spannung, die einen nicht mehr loslässt. - Wie viele Dinge, wie viele Gefühle bleiben im Verborgenen, die sich die Protagonisten gegenseitig nicht anvertrauen? Durch die übergeordnete Erzählweise mag man diese schütteln und sagen: schau hin, mach es anders, mach es besser. Aber die Personen gehen ihren Weg. Genauso überraschend tritt das Ende ein und hinterlässt einen aufgewühlten Eindruck beim Leser.
Fazit: Die Geschichte nimmt mit und lässt gleichzeitig innehalten. Was wissen wir wirklich vom anderen und was kann dieser hervorragend verbergen, wenn er/sie es darauf anlegt? Auf der anderen Seite: Welche Umstände müssen eintreten, damit wir einen neuen Weg einschlagen, dem wir vertrauen? Kann man seelische Wunden heilen, was müsste dafür geschehen? – Ein Buch, was zum Nachdenken anregt, eindringlich geschrieben von K.andy, der/die sich ebenfalls nicht zu erkennen gibt. Am Schluss darf darüber nachgedacht werden, was für eine Person der/die Autor/in ist.
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