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Simone Keil

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das Gefängnis der Freiheit (ISBN: 9783522708500)

Bewertung zu "Das Gefängnis der Freiheit" von Michael Ende

Das Gefängnis der Freiheit
Simone Keilvor 12 Jahren
Cover des Buches Der Spiegel im Spiegel (ISBN: 9783423135030)

Bewertung zu "Der Spiegel im Spiegel" von Michael Ende

Der Spiegel im Spiegel
Simone Keilvor 12 Jahren
Cover des Buches Tannöd (ISBN: 9783442736737)

Bewertung zu "Tannöd" von Andrea Maria Schenkel

Tannöd
Simone Keilvor 12 Jahren
Rezension zu "Tannöd" von Andrea Maria Schenkel

Der Roman basiert auf einem wahren Mordfall, der sich 1922 in Oberbayern ereignete, und bei dem eine ganze Familie, samt Kindern und der neuen Magd, bestialisch auf ihrem Einödhof ermordet wurden.
Andrea Maria Schenkel hat die Geschichte in die 1950er Jahre verlegt und beschreibt die Geschehnisse in kurzen Kapiteln, in denen Zeugenaussagen der Dorfbewohner und die Perspektiven der Opfer und des Täters wechseln.

Durch die kurzen Passagen, der jeweiligen Aussagen der Dorfbewohner, wird ein oberflächliches Bild der Opfer und der Tat gezeichnet. Genauso, wie das eben bei Dorftratsch passiert. Doch auch die Kapitel, in denen Opfer und Täter gezeigt werden, gehen nicht in die Tiefe. Es war mir unmöglich in die Opfer oder den Täter einzutauchen, weil die Figuren flach bleiben und weder Motive schlüssig herausgearbeitet werden, noch so etwas wie Empathie oder Verständnis aufkommt.

Die Sprache versucht den Dialekt der Dorfbewohner zu vermitteln, was total in die Hose geht. Es ist ganz furchtbar zu lesen, wie hier durch halbherzige Einstreuungen versucht wird Lokalkolorit zu vermitteln.

Insgesamt ist das ein netter Versuch, einen Mordfall aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen, leider bleibt es beim Versuch. Die Umsetzung ist so interessant wie der Dorftratsch samstags vor der Fleischtheke im örtlichen Supermarkt. Das ist weder ein Krimi, noch eine Sozialstudie oder sonst etwas, sondern nur eine Aneinanderreihung von oberflächlichen Aussagen. Es kommt keine Spannung auf, gibt keinerlei Überraschungsmomente, die Figuren sind blutleer, es bleibt flach und öd. Tannöd.

Das war der erste Roman, den ich in diesem Jahr gelesen habe und leider ein Griff ins Klo.

Cover des Buches Das Fischkind (ISBN: 9783803132208)

Bewertung zu "Das Fischkind" von Lucía Puenzo

Das Fischkind
Simone Keilvor 12 Jahren
Cover des Buches Niemalsland (ISBN: 9783455023077)

Bewertung zu "Niemalsland" von Neil Gaiman

Niemalsland
Simone Keilvor 12 Jahren
Cover des Buches EVIL (ISBN: 9783453675025)

Bewertung zu "EVIL" von Jack Ketchum

EVIL
Simone Keilvor 12 Jahren
Cover des Buches Die Maske des Narren (ISBN: 9783499222054)

Bewertung zu "Die Maske des Narren" von Laurie R. King

Die Maske des Narren
Simone Keilvor 12 Jahren
Cover des Buches Bad Monkeys (ISBN: 9783423211796)

Bewertung zu "Bad Monkeys" von Matt Ruff

Bad Monkeys
Simone Keilvor 13 Jahren
Rezension zu "Bad Monkeys" von Matt Ruff

„omnes mundum facismus“

Jane Charlotte sitzt in der psychiatrischen Abteilung eines Hochsicherheitstraktes und spricht mit einem Psychologen. Sie gesteht im Laufe des Gesprächs mehrere Morde, die sie im Namen einer ominösen Organisation an „bösen“ Menschen verübt hat. Mit NT-Waffen, die einen natürlichen Tod verursachen, so dass die Morde nicht als solche nachweisbar sind. Mehr will ich zum Inhalt gar nicht sagen, denn es gibt immer wieder Wendungen, die das bereits gelesene relativieren.

Der Roman setzt sich aus Szenen im Gefängnis und Rückblenden zusammen. Gespräche mit dem Psychiater (personal im Präsens) und Janes Erklärungen der Vergangenheit (Ich-Perspektive).

Matt Ruff spielt hier sehr geschickt mit veränderlichen Wahrheiten, subjektiver Wahrnehmung, und dem Leser, der immer wieder auf falsche Fährten geführt und überrascht wird. Die Story ist wie ein wahnsinniger Trip durch die menschliche Psyche. Und sie funktioniert ausgesprochen gut und macht einen riesigen Spaß!

Aber das ist nicht alles. Matt Ruff schafft es dieser schrägen, rasanten und originellen Geschichte noch viel mehr mitzugeben. Denn es geht auch um Machtmissbrauch und um Schuld. Zwischen den schrägen Bezeichnungen und aberwitzigen Wendungen liegt etwas schwer Fassbares, das gerade weil es nicht leicht zu greifen ist, umso schwerer wiegt.

Bad Monkeys ist ein wahnsinnig toller Roman, ein Roman der unterhält, aber auch viel viel mehr zu sagen hat, als das, was man auf den ersten Blick liest. Da könnte sich so manches, was Literatur sein will oder als solche in den Himmel gelobt wird, die ein oder andere Scheibe abschneiden.

Cover des Buches Das fünfte Kind (ISBN: 9783455019070)

Bewertung zu "Das fünfte Kind" von Doris Lessing

Das fünfte Kind
Simone Keilvor 13 Jahren
Rezension zu "Das fünfte Kind" von Doris Lessing

Harriett und David lernen sich auf einer Firmenfeier kennen. Beide erschreckend konservativ und weltfremd, sehen und finden sich auf den ersten Blick. Sie ziehen zusammen, heiraten, kaufen ein riesiges Haus, das genug Platz für eine große Familie mit vielen Kindern bietet. Sie planen ihr Leben im Voraus und beschließen glücklich zu sein. Und das setzen sie auch gleich um, indem sie kurz nacheinander vier Kinder in die Welt setzen und ihre Verwandtschaft, wann immer es geht, um sich scharen.

Als Harriett zum fünften Mal schwanger wird, ändert sich alles. Das Kind rebelliert schon im Mutterleib und Harriett sieht das personifizierte Böse in ihm. Sie stellt ihn und sich mit Sedativa ruhig. Und so handelt das fünfte Kind – Ben – auch vom Tag seiner Geburt an „böse“ und für die Familie nicht nachvollziehbar und wehrt sich gegen alles und jeden.
Das traute Familienleben wird empfindlich gestört, die Eltern und Geschwister kommen mit Ben nicht klar. Er wird in eine Einrichtung abgeschoben, die ihn und andere von der Gesellschaft nicht gewollte und ausgestoßene Monstrositäten, beherbergt, damit die Familie unbelästigt durch seine Anwesenheit weiterhin ihren selbstgebastelten Glückstraum leben kann. Aber Harriett holt Ben zurück nach Hause und die Familie zerfällt.

Ben lernt spät sprechen, fügt sich nicht in das Familienidyll ein, er tötet Tiere, aber er passt sich an, soweit ihm möglich, um nicht zurück in die Anstalt zu müssen. Er ist, was er ist. Was genau das ist, erfährt man nicht, man bekommt nur Ausdrücke wie Troll und Monster an den Kopf geworfen und das ist mir zu plakativ und zu engstirnig. Auch wird seine Andersartigkeit niemals hinterfragt, es wird einfach akzeptiert, dass er „böse“ ist.
Ben ist anders und er tut Dinge, die man als böse bezeichnen kann, aber ist er böse? Kann ein Lebewesen von Geburt an böse sein? Oder wird es dazu gemacht? Und was bedeutet „böse“ einem Menschen – einem Kind –, das die Wert- und Moralvorstellungen, die in seinem Umfeld gelten, nicht versteht?

Der Roman hat mich verstört, aber auch wütend zurückgelassen. Mit einem guten Schuss Ironie hätte das ein großartiger Roman werden können, aber Doris Lessing erzählt mit einem verbissenen Ernst, der der Verbissenheit Harrietts gleicht, die krampfhaft versucht sich eine Welt zu erschaffen, in der man sein Glück nach Rezepten aus einem Kochbuch der Jahrhundertwende backt. Und so wie Harriett an ihren eigenen Ansprüchen scheitert, scheitert auch Doris Lessing an ihren. Denn leider kommt bei mir diese Verbissenheit nicht als Spiegelung Harrietts Geisteshaltung an, sondern wie ein gewaltiger erhobener Zeigefinger, der mich nervig in die Seite piekst, um mir ein Lebensmodell schmackhaft zu machen, das ich nicht haben will und das sich selbst als Lug und Trug entlarvt.

Anders ist nicht gleichzusetzen mit böse. Und wenn sich Harrietts Familie, die sich hier als fest geschlossene Gesellschaft präsentiert, nicht so krampfhaft an ihrem Ideal, an ihren Vorstellungen, an ihrem Modell von Glück und dem was für sie richtig ist festgehalten hätte, wenn sie sich nur ein wenig geöffnet hätte und dem andersartigen Kind genügend Raum gelassen hätte, dann hätte alles ganz anders kommen können.

Der Roman wird größtenteils narrativ erzählt und fasst einen Zeitraum von über zwanzig Jahren zusammen, bleibt dabei weit von den Figuren entfernt und wirkt doch sehr eindringlich. Stilistisch sehr einfach gehalten, passt die Erzählform zu der Protagonistin. Überzeugt hat mich die Umsetzung nicht, sie wirkt unfertig, fast wie eine Skizze. Aber näher an die Figuren hätte Doris Lessing wohl nicht heran gehen können, ohne dass das Gebilde zusammengestürzt wäre. Denn wenn sie sich mehr angenähert hätte, wären die Selbstlügen und die mehr als eingeschränkte Sichtweise zu deutlich geworden, als dass die Geschichte sich getragen hätte. Also muss man anerkennen, dass Doris Lessing die Grenzen des Stoffes erkannt und das Bestmögliche herausgeholt hat.

Hat mir der Roman gefallen? Nein. Ist es ein guter Roman? Ja. Trotz allem. 'Das fünfte Kind' zeigt das Bild einer Gesellschaft, die an ihren bigotten Moralvorstellungen und am Festhalten ihrer eigenen willkürlichen Erwartungen und Vorgaben an das Leben scheitert. Das Buch wirkt nach, auch wenn ich es inhaltlich zum kotzen fand und die Umsetzung suboptimal ist.

Cover des Buches Elidar (ISBN: 9783492268066)

Bewertung zu "Elidar" von Susanne Gerdom

Elidar
Simone Keilvor 13 Jahren

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Lieblingsgenres

Fantasy, Kinderbücher, Krimis und Thriller, Jugendbücher, Literatur, Unterhaltung

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