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Sinik

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Herr Doktor, mein Hund hat Migräne! (ISBN: 9783959100045)

Bewertung zu "Herr Doktor, mein Hund hat Migräne!" von Heike Abidi

Herr Doktor, mein Hund hat Migräne!
Sinikvor 9 Jahren
Patienten, die keine dummen Fragen stellen, hat nur der Tierarzt

„In der Tierarztpraxis hing ein unverwechselbarer Geruch von Desinfektionsmittel, Sabber und Schweiß in der Luft“

 (Seite 224)

„Herr Doktor mein Hund hat Migräne“, herausgegeben von Heike Abidi  ist eine Sammlung von Kurzgeschichten über und mit Tieren.

Unterteilt ist das Buch in drei Abschnitte:

Abschnitt eins enthält Geschichten aus der Sicht der Tierärzte, Abschnitt zwei aus der Sicht der Tiere, Abschnitt drei aus der Sicht der Tierbesitzer.

Geschrieben wurden die Geschichten von verschiedenen Autoren.Die tierischen Protagonisten beschränken sich nicht auf Hund, Katze, Maus sondern auch Hamster und Vogelspinne beziehungsweise deren Halter kommen zu Wort.

Die Geschichten sind vielfältig: teils lustig, traurig, ironisch. Eben die ganze Bandbreite, die ein Tierhalter so kennt.

Gestört haben mich die die fettgedruckten Zitate aus dem Text, sie sollen wohl auflockern, bremsten jedoch meinen Lesefluss. Ein Abschnitt über Tierarztsendungen im Fernsehen und ein belehrendes Kapitel über den richtigen Tierarzt gehören meiner Meinung nach nicht  in das Buch.

Besonders lustig fand ich die Typologie der Hundebesitzer. Hier wird sich wohl jeder Hundebesitzer irgendwo wiederfinden. Gehört man zur „Ich hab gelesen, dass...“ Fraktion oder ist man eher das “barfende Supperherrchen“?

Manche Geschichten haben das Potential für eine Fortsetzung, ich würde gerne mehr über diese Tiere und Tierbesitzer lesen.

Mit hat das Buch gut gefallen. Eine leichte Lektüre, die den Leser oft lächeln lässt oder zum Nachdenken bringt , ohne mit erhobenem Zeigefinger daherzukommen.

Cover des Buches Ein Fest im Sommer (ISBN: 9783442203536)

Bewertung zu "Ein Fest im Sommer" von Erica Bauermeister

Ein Fest im Sommer
Sinikvor 11 Jahren
Ängste überwinden und sich Herausforderungen stellen

Kate, die gerade eine Brustkrebstherapie hinter sich hat, feiert zusammen mit ihren sechs Freundinnen ein Sommerfest. Ihre Tochter schenkt ihr zu diesem Anlass eine Rafting-Tour im Grand Canyon, über die sie sich nicht so recht freuen kann, da es ihr eine gehörige Angst macht. Dies ist der Anlass für Kate, jedem ihrer Freundinnen ebenfalls eine Aufgabe zu geben, die diese erfüllen sollen.

Die Aufgaben sind so verschieden wie die Frauen. Und jede einzelne hat einen tieferen Sinn. Die Herausforderungen sind sehr tiefsinnig -mal spektakulär, mal scheinbar einfach- betreffen sie doch die speziellen Ängste oder geheimen Wünsche der Frauen. Wir erfahren einiges aus der Vergangenheit der Freundinnen und warum gerade diese Aufgabe eine große Herausforderung für sie ist.

Jedes einzelne Kapitel ist einer Frau gewidmet. Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sowohl unterhaltsam, als auch sehr tiefsinnig. Für Leser, die Action erwarten, ist es sicher nicht so geeignet. 
Alle Frauen, die während sich während des Lesens gerne in die Protagonisten einfühlen, werden sich sicher in der Geschichte der ein oder anderen Frau wieder finden. Nachdem ich das Buch ausgelesen habe, begann ich darüber nachzudenken, welche Aufgabe wohl für mich geeignet wäre. 
Dieses Buch gehörte für mich zu jenen, bei denen ich es schade fand, als es zu Ende war.

Cover des Buches Ich koch dich tot (ISBN: 9783746629315)

Bewertung zu "Ich koch dich tot" von Ellen Berg

Ich koch dich tot
Sinikvor 11 Jahren
Der Appetit (und der Tod) kommt mit dem Essen...

"Wenn der im Kreise seiner Lieben beerdigt werden will, bleibt ihm nur der Hundefriedhof."
(Zitat Seite 133 über einen Mann in „Ich koch dich tot“)

. "Man sollte nicht schneller fahren, als man denken kann" sagt Ehemann Werner - und schon saust Werner mit Vollgas ins Nirvana. Hobbyköchin Vivi findet nämlich ihren tyrannischen Ehemann tot am Esstisch auf. Er hatte, und das verabscheut Vivi, ihr exzellentes Essen nachgewürzt. Leider befand sich im Pfefferstreuer Rattengift gegen die Mäuseplage in der Küche. Ein unglückliches Versehen. 
Andere Männer kreuzen Vivis Lebensweg, nicht alle werden es überleben....

Ein Buch mit viel Sprachwitz und lustigen Situationen. So kauft sich Vivi z.B. lila Dessous, als „Brandbeschleuniger“, um ihren Herzensmann einzunehmen. Sie hat eine naive, ganz spezielle Art von Intelligenz- sie ist nicht Teil eines Problems, sondern blitzschnell Teil einer Lösung. Und Probleme hat Vivi mit den Männern mehr als genug.

Im Anhang befinden sich einige von Vivis Rezepten. Den Mitternachtssalat habe ich schon ausprobiert...lecker!

Das Buch liest ist köstlich (wie Vivis Essen) und schräg (wie die Kapitelüberschriften). Ich denke, man sollte die Handlung nicht so ernst nehmen: es ist kein Krimi, es ist nicht realistisch und ich glaube, das soll es auch nicht sein.

Vivi ist Mitte dreißig, so wie sie auf dem Cover aussieht und im Buch beschrieben wird, wirkt sie wesentlich älter. Gestört haben mich die häufig erwähnten Schlager, die viel zu oft aus Vivis Mund erklingen. Das Ende empfinde ich als übereilt und etwas unschlüssig.

Fazit: ein witziges, originelles und unterhaltsames Buch. Leichte Lektüre für zwischendurch, die gut unterhält und mich zum Schmunzeln brachte.

Cover des Buches Kleine Tierkunde Ostafrikas (ISBN: 9783463405995)

Bewertung zu "Kleine Tierkunde Ostafrikas" von Nicholas Drayson

Kleine Tierkunde Ostafrikas
Sinikvor 11 Jahren
kleine Menschenkunde Nairobis

„Der Adler auf dem Ameisenhügel sieht ebenso weit wie die Ameise“
(Seite 13 Kleine Tierkunde Ostafrikas)

Die Mitglieder des von indischen Immigranten gegründeten exklusiven Asadi Clubs in Nairobi haben es nicht leicht. Es gilt Billiards-Turniere, das Herz einer Frau und Debatten zu gewinnen. Zudem steckt der Club in Schwierigkeiten: er soll von der Regierung geschlossen werden, ausserdem wird das Club-Maskottchen gestohlen. Das Mitglied Mr. Malik hat noch weitere Probleme: Er steckt in den Vorbereitungen der jährlichen Safari des Clubs und der Hochzeit seiner Tochter.

Es ist eine freundliche, unterhaltsame Geschichte, die in eine ähnliche Richtung geht wie die Bücher von Alexander McCall Smith mit Mma Ramotswe.
Ein besonderes Stilmittel ist der „Erzähler“, der, gleich einem Reporter, die Geschehnisse mal ironisch, mal sachlich, mal humorvoll kommentiert und fundiertes Hintergrundwissen zu Afrika und den Protagonisten liefert. Alle Passagen des Erzählers zeugen von Sachkenntnis und einer Liebe zu Afrika.
Jedem Kapitel wird ein kryptisches afrikanisches Sprichwort vorangestellt. Man muss den Vorgängerband nicht gelesen haben, um sich in die Geschichte einzufinden.

Ich wurde nicht recht warm mit den Hauptdarstellern der Geschichte. Natürlich sind die Nachfahren der Immigranten ebenso Afrikaner wie die Nachfahren der „Ureinwohner“. In diesem elitären Club, in dem nur die Nachkommen dieser Einwanderer verkehren, werden britische Traditionen gepflegt. Auf der Safari dürfen Tandoori-Ofen und Wasserwaage nicht fehlen. Damit heben sie sich von der überwiegend armen Bevölkerung ab. Das störte mich. Meiner Meinung nach macht sich der Autor (als Erzähler) auch über die kleine indische Gesellschaft mit britisch-trockenem Humor lustig.
Ich wurde dennoch versöhnt: ein liebenswerter Gärtner und ein stiller Fahrer sind für mich die eigentlichen Hauptpersonen, die entscheidende Beiträge zur Lösung der Wirrungen im Asadi-Club beitragen.
Der Erzähler, die Sprichworte und der Gärtner Benjamin haben mich begeistert. Die Debatten, der alte Mordfall und lange Beschreibungen des Billiardspiels haben mich gelangweilt. Im Vergleich mit den Büchern von Alexander McCall Smith schneidet dieser Roman allerdings schlecht ab.

Wer eine leichte Lektüre vor afrikanischer Kulisse sucht, sollte dieses Buch lesen. Leser, die Informationen über die afrikanische Tierwelt suchen, rate ich von diesem Buch ab; der Titel ist etwas irreführend.

Cover des Buches Schlaflos (ISBN: 9783866481770)

Bewertung zu "Schlaflos" von Sarah Moss

Schlaflos
Sinikvor 11 Jahren
Kinder und Karriere

"Ich kann das nicht, Mutter sein. Ich hätte keine Kinder bekommen sollen."
(Anna auf Seite 115, „Schlaflos“ von Sarah Moss)

Anna, die Ich-Erzählerin, lebt mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern auf einer einsamen, schottischen Insel. Völlig überlastet, ihren zwei Kindern gerecht zu werden und gleichzeitig ihre Abhandlung über Kindheit im 18. Jahrhundert zu schreiben, leidet sie unter dem Schlafentzug, da ihr zweijähriges Kind jede Nacht aufwacht und herumgetragen werden möchte.

Der zweite Handlungsstrang sind Briefe aus dem Jahr 1878, die von der gleichen Insel kommen.

Dann findet Anna beim Einpflanzen von Apfelbäumen die Knochen eines Babys...

Zentrales Thema ist die der innere Konflikt einer Mutter sich selbst, ihrem Ehemann, ihrer Arbeit und den Kindern gerecht zu werden. Im Rahmen ihres Textes über Kindheit im 18. Jahrhundert wird z.B. immer wieder Anna Freud zitiert. Sie beschreibt, was wichtig für die seelische Gesundheit des Kindes ist. Anna fühlt sich schuldig, weil sie erkennt, zwischen Theorie und Praxis klafft eine Lücke. Unter ständigem Schlafmangel ist es nicht möglich, die Aufmerksamkeit und Fürsorge zu geben, die ihre Kinder brauchen. Die Isolation auf der Insel ohne Freunde und Familie verstärkt dieses Problem.

Mir gefallen die ironisch-sarkastischen Schilderungen ihres Alltags und ihre bildhaften Vergleiche sehr gut. Das Buch wird gerade durch die Sprache sehr lebendig. Es ist ja kein Action-Thriller, es passiert nicht sehr viel, doch gerade durch die Art der Schilderungen wird alles sehr lebendig und auch der beschriebene Alltag liest sich keineswegs langweilig oder langatmig.

Wer Action oder blutige Krimis mag, für den ist dieser Roman sicherlich nichts. Wer sich mit dem Spagat zwischen Kindern und Karriere beschäftigt, oder ein intelligentes Buch über den "Sumpf von Windeln und ausgespuckten Keksen"- nämlich die Schattenseite von Kindern (ja, die gibt es...)- lesen möchte, dem kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Es ist schonungslos ehrlich weil das Tabu der unglücklichen Mutter thematisiert wird. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin einfühlen, sie spricht aus, was sicherlich viele Mütter von Kleinkindern fühlen und denken. 

Cover des Buches Hühner-Voodoo (ISBN: 9783805250535)

Bewertung zu "Hühner-Voodoo" von Hortense Ullrich

Hühner-Voodoo
Sinikvor 11 Jahren
Kurzmeinung: ...leicht, lustig, originell und unterhaltsam
Grande Dame der Manipulation

„Tja. Schade. Kann man nichts machen. Manche Dinge muss man einfach hinnehmen. Muss man? Nein! Muss man nicht.“

(Zitat Gwendolyn Herzog  Seite 223 von Hühner Voodoo)

Die 59-jährige Gwendolyn Herzog  erfährt von ihrem Anlageberater dass sie pleite ist. Die phantasievolle Protagonistin hat eine außergewöhnliche Geschäftsidee: sie eröffnet eine psychologische Praxis. Und da kommt (obwohl sie nicht so recht daran glaubt, aber die Hauptsache es füllt die Finanzkasse) Voodoo ins Spiel... 

Es ist sehr erheiternd die Bekanntschaft der schlagfertigen, gebildeten und sehr direkten Gwendolyn Herzog zu machen. Das Leben dieser Dame ist eine „Abfolge von gut inszenierten Illusionen“. In den witzigen Dialogen bringt sie gerne ihre Gesprächspartner in Verlegenheit (und den Leser zum Lachen), was es ihr erleichtert, diese in ihrem Sinne zu manipulieren.

Sie scheint mit einer Leichtigkeit durch Leben zu tänzeln, jede Gelegenheit zu ihrem Vorteil zu nutzen, hat immer eine Lösung parat und macht sich ihre Welt so, wie sie sie braucht. Je nach Problem ihrer Klienten verkauft sie ihnen zum Beispiel bemalte Hühnerknochen als Antifalten-Knochen oder Knochen zum Schutz gegen Insektenstiche- und bekommt viele positive Rückmeldungen....

Das Buch besticht durch Originalität, Ironie, Wortwitz, inspirierende Dynamik und Situationskomik. Die Handlung ist nicht sehr glaubwürdig, das mindert jedoch den guten Unterhaltungswert nicht. Es ist  spannend, was die Dame sich an Details noch einfallen lässt, um Probleme zu lösen.

Einen Stern Abzug gibt es bei mir für den Klappentext, da dort so viel von der Kernhandlung verraten wird, dass die eigentliche Handlung sehr vorhersehbar ist.

Wer eine leichte, kurzweilige und lustige Unterhaltung sucht, für den ist das Buch genau richtig. Es entführte mich aus der Realität in die leicht beschwingte Welt der Protagonistin. 

Cover des Buches Oliver - Peace of mind (ISBN: B00BCOQPQ6)

Bewertung zu "Oliver - Peace of mind" von Nicole Schröter

Oliver - Peace of mind
Sinikvor 11 Jahren
Kurzmeinung: authentisch, mutig, berührend
Seelenfrieden

Bei dem Buch handelt es sich um eine autobiografische Erzählung. Die Protagonistin erinnert sich an ihre Jugendliebe und begibt sich, einem inneren Drang folgend, auf die Suche nach ihm. Nachdem sie seine Mutter ausfindig gemacht hat, erfährt sie, dass er vor vier Jahren verstorben ist. Mit Hilfe von Tagebucheintragungen, eigenen Erinnerungen und Erzählungen der Mutter rekonstruiert sie sein Leben von der Teenagerzeit bis zu seinem Tod.

Zentrales Thema ist die Liebe. Die Liebe der Teenager, die Liebe der Mutter zu ihrem Sohn, die Liebe der Autorin, die dieses Buch auch Oliver gewidmet hat. 

Die Erinnerungen sind unbeschwert-lustig, schwärmerisch-traurig, und melancholisch-schön und lesen sich sehr flüssig. Die Ich-Erzählerin lässt den Leser an ihren Eindrücken und Gedanken teilhaben, ohne stark zu werten. Die Spurensuche offenbart ein sehr widersprüchliches Bild der Mutter.

Ein ehemals junger, attraktiver Mann stirbt krank, unglücklich und einsam. Hätte sein Leben anders verlaufen können? Wie geht man mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Diese Fragen stellten sich mir beim Lesen. Ich habe mit der Autorin gelitten.

Durch die sehr persönliches Erzählweise offenbart sie dem Leser ihre Emotionen, ihre Geschichte. Die Erzählung besticht nicht durch Spannung, sondern durch Authentizität. Mit „Oliver – peace of mind“ ist es Nicole Schröter gelungen, etwas von allgemeiner Relevanz zu schreiben. Ein Schicksal nachzuzeichnen, das sicherlich kein Einzelfall ist, regt zum Nachdenken an. Die mutige Entscheidung , den Leser an einer besonderen Form der Trauerarbeit teilhaben zu lassen um den eigenen Seelenfrieden (=Peace of mind) zu finden, kann vielen ein Beispiel sein.

Auch ich werde Oliver nicht vergessen.

Ein gutes Buch muss mich berühren. Das ist der Autorin gelungen. Von mir eine klare Kaufempfehlung für dieses Buch mit Seele.

Über mich

Nur eines ist vergnüglicher als abends im Bett, vor dem Einschlafen noch ein Buch zu lesen - und das ist morgens, statt aufzustehen, noch ein Stündchen im Bett zu lesen. Rose Macauley (1881-1958)
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