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SirPinky24

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Cover des Buches Der König von Wiedikon (ISBN: 9783740802738)

Bewertung zu "Der König von Wiedikon" von Mike Mateescu

Der König von Wiedikon
SirPinky24vor 6 Jahren
Kurzmeinung: Solide Lektüre für Schweiz-Liebhaber und Freunde eines augenzwinkernden Schreibstils. Wer Krimis wegen ihrer Atmosphäre liest, kommt zu kurz
Licht und Schatten in der Zwinglistadt

Inhalt

Hans-Ueli «Hukki» Zünd ist tot. Zürichs führender Eventveranstalter und Partykönig wurde auf einem besetzten Areal in Albisrieden ermordet, wo Aktivisten den Krieg gegen das Kapital ausgerufen haben. Privatdetektivin Enitta Carigiet beginnt im Wohnprojekt zu ermitteln. Dort hofft sie, neben der Lösung des Falls auch ihre verschollene Schwester Janita zu finden. Doch dabei gerät sie zwischen die Fronten von Linksradikalen und Polizei ...

Autor

Mike Mateescu ist stolzer Nachfahre einer transsilvanischen Ahnenreihe. Er lebt und arbeitet als Redaktor und Texter in der Stadt Zürich. Er hat keinen Job und keine Hobbys, aber jede Menge bezahlter Arbeit. Und er führt eine langjährige Liebesbeziehung mit der englischen Sprache.

Mein Leseerlebnis

Das Buch an sich ist ansprechend gestaltet und hat ein passendes Cover. Man nimmt es gerne in die Hand.

Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass Mateescu einen besonderen Schreibstil pflegt: ironisch, innovativ, mit Metaphern und Wortschöpfungen, die sich nicht jeder aus den Fingern saugen könnte. Dieser Stil ist Segen und Fluch zugleich. Einerseits macht er die Lektüre zur sprachlichen Entdeckungsreise und trägt den Leser in den Mittelteil, wo die Geschichte Fahrt aufnimmt. Anderseits hindert der saloppe Stil das Entstehen jener Atmosphäre, die einem Krimi Würze und den Figuren Tiefe verleiht. Man muss sich lange gedulden, bis man in die Geschichte hineingezogen wird: Oft macht ein sarkastischer Witz das aufkeimende Bedrohungsgefühl zunichte, und wenn alle Figuren die gleichen ironischen Sprüche klopfen, klingen sie nicht wie individuelle Menschen, denen man auf der Straße begegnen könnte.

Der Schauplatz der Geschichte ist Zürich. Wer die Stadt (oder immerhin die Schweiz) kennt, wird mit viel Lokalkolorit und Anspielungen auf alles Mögliche belohnt. Für Nicht-Eidgenossen wird die Lektüre dadurch vermutlich umso schwieriger. Wen es schon stört, dass in der Schweiz das Eszett (ß) konsequent 'ss' geschrieben wird, sollte die Hände von diesem Krimi lassen, denn das Doppel-S wäre das kleinste Problem angesichts der sich tummelnden Dialektausdrücke im Buch.

"Der König von Wiedikon" ist der dritte Band einer Reihe (Band 1: Mordsfondue; Band 2: Auf glühendem Eis). Das Buch kann gut von der Reihe losgelöst gelesen werden. Allerdings bezieht sich ein beträchtlicher Teil der Geschichte auf das Verhältnis zwischen Enitta und ihrer Schwester, wovon man mehr hat, wenn man die ersten beiden Bände kennt.

Die Kriminalgeschichte entwickelt sich nach trägem Anfang in einem Steigerungslauf zu einem packenden Ende hin. Wer also dem ersten Teil etwas abgewinnen kann (dank der interessanten Sprache oder einem persönlichen Bezug zur Schweiz), der wird etwa nach einem Drittel des Buches merken, dass es plötzlich flutscht und fließt ...

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