Bewertung zu "Die Dämonenakademie - Der Erwählte" von Taran Matharu
Meine Meinung:
Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl, beinahe jede Szene schon aus anderen berühmten Büchern zu kennen. Wenn ich das Buch im Ganzen betrachte würde ich sagen, dass es eine Mischung aus Harry Potter und der Welt aus Herr der Ringe ist. Der Autor hat aber auch noch viel Eigenes, mitunter Dämonen, hinzugefügt. Trotz der Ähnlichkeiten mit anderen Geschichten hat das Buch aber auch positive Aspekte.
So hat sich der Autor sehr viel Mühe gegeben mit der Ausarbeitung der Dämonen, welche Fähigkeiten sie haben, wie sie sich verhalten oder wie schwierig es ist, sie zu bändigen. Hinten im Buch finden sich einige Seiten der sogenannten „Dämonologie“ – einer Sammlung beschrifteter Zeichnungen von Dämonen und Informationen über die verschiedenen Dämonenarten, ihre Stärke, ihre Bändiger und viele andere Details.
Den Dämon des Protagonisten, Ignatius, mochte ich sehr gerne, da er als sehr süß, treu und beschützend beschrieben wird. Durch eine Illustration in der Dämonologie bekommt man eine gute Vorstellung davon, wie der Dämon aussieht und kann sich dadurch auch die Szenen, in denen er vorkommt, besser vorstellen.
Das Worldbuilding gefiel mir sehr gut, auch wenn viel von „Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“ inspiriert wurde. Es existieren Menschen, Elfen, Zwerge, Magier und Orks. Alle von ihnen können Dämonenbändiger sein, egal welcher Art sie angehören, jedoch wird in der Schule jeder, der kein adliger Mensch ist, schlechter behandelt. Nur Orks besuchen die Schule nicht, denn gegen sie wird Krieg geführt, weshalb alle Novizen der Akademie so schnell wie möglich ausgebildet und an die Front geschickt werden sollen.
Die Auseinandersetzung des Autors mit den Themen Freundschaft und Vertrauen ineinander, ist meiner Meinung nach gelungen. Man kann nachvollziehen wie Freundschaften geknüpft werden und kann Vertrauensbrüche nachfühlen. Schade war, dass ich mich weder in den Protagonisten, noch in die Nebenfiguren besonders gut hineinversetzen konnte, weshalb ich kaum „mitfiebern“ konnte – was mich auch gleich zum nächsten Punkt bringt:
Für mich beinhaltete das Buch leider zu wenig Spannung. Ob es daran liegt, dass ich normalerweise Bücher für Jugendliche oder Erwachsene lese und dieses Buch eher noch in die Kategorie für 12-Jährige fällt, oder daran, dass schlichtweg zu wenig spannende Szenen vorhanden sind, weiß ich nicht. Mir hat es jedoch das Lesen um einiges erschwert, da mir oft einfach die Motivation fehlte, weiterzulesen. Zum Ende hin hat mich die Geschichte dann doch noch packen können aber insgesamt hat mich die Story nicht mitgerissen.
Außerdem störte mich, dass Fletcher, der Protagonist, eigentlich gar nicht „erwählt“ ist, wie es der Titel des Buches verspricht. Nur weil ihm durch Zufall ein Dämon in den Schoß gefallen ist und er deshalb auf die Schule für Dämonenbändiger geschickt wird, heißt doch noch nicht, dass er dazu bestimmt ist oder in irgendeiner Weise „erwählt“ wurde?
Fazit:
„Dämonenakademie – Der Erwählte“ hat mich leider enttäuscht, da es zu wenig Spannung zum Mitfiebern bietet und man sich kaum in die Protagonisten und die Nebenfiguren hineinversetzen kann. Außerdem stelle ich mir die Frage inwiefern Fletcher, der Protagonist eigentlich erwählt wurde und es sind mir einige Ähnlichkeiten mit anderen Büchern aufgefallen. Schön finde ich, dass das Thema Freundschaft in der Geschichte eine große Rolle spielt und sich der Autor viel Mühe bei der Ausarbeitung der Dämonen gegeben hat. Insgesamt vergebe ich zwei von fünf Sterne.