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Sleepintheuniverse

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Cover des Buches Die Dämonenakademie - Der Erwählte (ISBN: 9783453269842)

Bewertung zu "Die Dämonenakademie - Der Erwählte" von Taran Matharu

Die Dämonenakademie - Der Erwählte
Sleepintheuniversevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ich hatte leider zu hohe Erwartungen an das Buch, weshalb es mich enttäuschte.
Rezension: Dämonenakademie - Der Erwählte

Meine Meinung:

Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl, beinahe jede Szene schon aus anderen berühmten Büchern zu kennen. Wenn ich das Buch im Ganzen betrachte würde ich sagen, dass es eine Mischung aus Harry Potter und der Welt aus Herr der Ringe ist. Der Autor hat aber auch noch viel Eigenes, mitunter Dämonen, hinzugefügt. Trotz der Ähnlichkeiten mit anderen Geschichten hat das Buch aber auch positive Aspekte.

So hat sich der Autor sehr viel Mühe gegeben mit der Ausarbeitung der Dämonen, welche Fähigkeiten sie haben, wie sie sich verhalten oder wie schwierig es ist, sie zu bändigen. Hinten im Buch finden sich einige Seiten der sogenannten „Dämonologie“ – einer Sammlung beschrifteter Zeichnungen von Dämonen und Informationen über die verschiedenen Dämonenarten, ihre Stärke, ihre Bändiger und viele andere Details.

Den Dämon des Protagonisten, Ignatius, mochte ich sehr gerne, da er als sehr süß, treu und beschützend beschrieben wird. Durch eine Illustration in der Dämonologie bekommt man eine gute Vorstellung davon, wie der Dämon aussieht und kann sich dadurch auch die Szenen, in denen er vorkommt, besser vorstellen.

Das Worldbuilding gefiel mir sehr gut, auch wenn viel von „Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“ inspiriert wurde. Es existieren Menschen, Elfen, Zwerge, Magier und Orks. Alle von ihnen können Dämonenbändiger sein, egal welcher Art sie angehören, jedoch wird in der Schule jeder, der kein adliger Mensch ist, schlechter behandelt. Nur Orks besuchen die Schule nicht, denn gegen sie wird Krieg geführt, weshalb alle Novizen der Akademie so schnell wie möglich ausgebildet und an die Front geschickt werden sollen.

Die Auseinandersetzung des Autors mit den Themen Freundschaft und Vertrauen ineinander, ist meiner Meinung nach gelungen. Man kann nachvollziehen wie Freundschaften geknüpft werden und kann Vertrauensbrüche nachfühlen. Schade war, dass ich mich weder in den Protagonisten, noch in die Nebenfiguren besonders gut hineinversetzen konnte, weshalb ich kaum „mitfiebern“ konnte – was mich auch gleich zum nächsten Punkt bringt:

Für mich beinhaltete das Buch leider zu wenig Spannung. Ob es daran liegt, dass ich normalerweise Bücher für Jugendliche oder Erwachsene lese und dieses Buch eher noch in die Kategorie für 12-Jährige fällt, oder daran, dass schlichtweg zu wenig spannende Szenen vorhanden sind, weiß ich nicht. Mir hat es jedoch das Lesen um einiges erschwert, da mir oft einfach die Motivation fehlte, weiterzulesen. Zum Ende hin hat mich die Geschichte dann doch noch packen können aber insgesamt hat mich die Story nicht mitgerissen.

Außerdem störte mich, dass Fletcher, der Protagonist, eigentlich gar nicht „erwählt“ ist, wie es der Titel des Buches verspricht. Nur weil ihm durch Zufall ein Dämon in den Schoß gefallen ist und er deshalb auf die Schule für Dämonenbändiger geschickt wird, heißt doch noch nicht, dass er dazu bestimmt ist oder in irgendeiner Weise „erwählt“ wurde?

Fazit:

„Dämonenakademie – Der Erwählte“ hat mich leider enttäuscht, da es zu wenig Spannung zum Mitfiebern bietet und man sich kaum in die Protagonisten und die Nebenfiguren hineinversetzen kann. Außerdem stelle ich mir die Frage inwiefern Fletcher, der Protagonist eigentlich erwählt wurde und es sind mir einige Ähnlichkeiten mit anderen Büchern aufgefallen. Schön finde ich, dass das Thema Freundschaft in der Geschichte eine große Rolle spielt und sich der Autor viel Mühe bei der Ausarbeitung der Dämonen gegeben hat. Insgesamt vergebe ich zwei von fünf Sterne.

Cover des Buches Panic - Wer Angst hat, ist raus (ISBN: 9783551583291)

Bewertung zu "Panic - Wer Angst hat, ist raus" von Lauren Oliver

Panic - Wer Angst hat, ist raus
Sleepintheuniversevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch, an das ich viel zu hohe Erwartungen hatte, und mich dann enttäuscht hat.
Ein Buch, das mich nicht überzeugen konnte. Meh.

Meine Meinung:

Puh. Das Schreiben dieser Rezension hat sich als äußerst schwierig herausgestellt. Ich konnte einfach kaum etwas mit dem Buch anfangen. Hier seht ihr warum:

Zunächst: Mir haben die Charaktere dieses Buches überhaupt nicht gefallen. Sie waren langweilig und oberflächlich. Auch wenn man im Laufe des Buches Hintergrundinformationen zu Heather und Dodge bekommt, konnte ich ihre Handlungen im Laufe des Buches kein Stück nachvollziehen. Sie blieben für mich einfach öde, egal wie viele Probleme und Sorgen sie hatten.

Heather ist einfach nur nervig gewesen. Andauernd ist sie am nörgeln, darüber, dass sie nicht so hübsch ist wie die anderen Mädchen oder darüber, dass ihr Exfreund jetzt eine neue Freundin hat. Sie lebt mit ihrer Schwester und ihrer dauerhaft betrunkenen Mutter in einem alten Wohnwagen. Da Lily, ihre Schwester, allmählich älter wird, distanziert sie sich von Heather. Die Mutter der beiden interessiert sich nicht für sie. Ihr Leben ist nicht schön, das muss ich zugeben, doch wenn ich in ihrer Situation wäre, würde ich doch gerade deshalb nicht bei Panic mitmachen! Wer kümmert sich dann um Lily, wenn Heather bei einem LEBENSBEDROHLICHEN Spiel etwas passiert wäre? Die Mutter eher nicht. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen.

Ihre besten Freunde Nat und Bishop waren mir dann schon eher sympathisch. Ein Buch mit den beiden als Protagonisten hätte mir dann schon besser gefallen. Obwohl Nat anscheinend unter Stimmungsschwankungen litt, fand ich ihren Traum, aus der Stadt hinauszukommen und Model zu werden realistischer als fast alles andere in diesem Buch. Die Stadt in der sie leben ist eine bewohnte Müllhalde, wer würde da nicht weg wollen? Bishop fand ich außerdem ziemlich cool. Er ist zwar anfangs noch unwichtig, wird aber noch wichtiger. Ich fand ihn als einzigen wirklich authentisch und sympathisch.

Dodge, der zweite Protagonist des Buches, machte das ganze auch nicht besser. Er machte am Anfang des Buches eine drastische Entwicklung durch – vom seltsamen Einzelgänger in die Clique von Heather und ihren Freunden. Rein theoretisch wäre das ja möglich, man freundet sich an und findet (neue) Freunde. Bei ihm wurde dieser Schritt jedoch einfach übersprungen, habe ich das Gefühl. Er war auf einmal mit ihnen befreundet und jeder vertraute ihm. Das fand ich dann schon seltsam. Dodge hat wie Heather auch Probleme mit seiner Familie. Seine ältere Schwester kann seit einem Unfall ihre Beine nicht mehr bewegen und er will alles dafür tun, dass alles wieder wie vor dem Unfall wird. Dieser Unfall fand bei Panic statt, ein paar Jahre bevor das Buch spielt, und Dodge macht sozusagen aus Rache für seinen Schwester mit.

Was ich verwirrend fand, waren die sonstigen, unwichtigen Nebenfiguren des Buches, die nur einmal kurz angekratzt wurden. Nach der Hälfte des Buches bin ich mit den Namen immer noch nicht durchgestiegen und erst zum Ende hin, wo es ja dann schon zu spät war, wusste ich wer gemeint war.

Außerdem war im ganzen Buch kaum Spannung vorhanden. Bei einem Buch mit dem Namen „PANIC“ hätte ich nervenaufreibende Handlungen erwartet, wegen denen man sich nicht mehr vom Buch lösen kann und mit den Protagonisten mitfiebert. Leider herrschte hier Fehlanzeige. Selbst die Mutproben, die den Inhalt des Spiels darstellten waren nicht so spannend, wie man es vielleicht erwartet hätte.

Was ich gut finde:

Das Buch behandelt das Thema Familie und Freundschaft auf sehr intensive Weise. Auch wenn mich viel am Buch gestört hat, fand ich Heathers Loyalität zu ihrer Schwester toll und der Zusammenhalt der beiden begeisterte mich. Auch die Flüchtigkeit von oberflächlichen Freundschaften und in wie weit tiefe Freundschaften halten wurde thematisiert. Diese Punkte haben mich wohl auch das ganze Buch durchlesen lassen.

Die Geschichte wurde aus zwei Perspektiven erzählt – aus der von Dodge und von Heather. Somit konnte man Einblicke in geheime Pläne von beiden Protagonisten, als auch in ihre Gefühle bekommen.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich das Buch nur wegen Lauren Oliver, der Autorin, gelesen habe. Viele waren von ihrem Buch „Wenn du stirbst…“ sehr begeistert (Das Buch wurde ja verfilmt! Es gibt sogar schon einen deutschen Trailer!). Diesem Buch werde ich wohl noch eine Chance geben, weil mich das Thema sehr interessiert, andere Bücher von Lauren Oliver werde ich aber erstmal umgehen.

Fazit:

Panic“ war ein Buch, für das ich viel zu hohe Erwartungen hatte, und das mich dann sehr enttäuscht hat. Ich fand die Auseinandersetzung mit den Themen Familie und Freundschaft sehr schön und auch die Erzählart aus verschiedenen Perspektiven war für mich ein Pluspunkt des Buches. Leider waren die Protagonisten oberflächlich, unrealistisch und langweilig. Es gab außerdem zu wenig Spannung im Buch. Aufgrund dieser Argumente vergebe ich 2 Sterne.

Cover des Buches Fangirl (ISBN: 9781250030955)

Bewertung zu "Fangirl" von Rainbow Rowell

Fangirl
Sleepintheuniversevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein wunderschönes Buch mit einer Protagonistin, mit der sich wahrscheinlich fast jeder identifizieren könnte.
Fangirling

Meine Meinung:

Die Protagonistin Cather:

Cath ist mir unglaublich ähnlich und ich konnte mich in fast jedem Punkt mit ihr identifizieren. Ich bin auch nicht sehr kontaktfreudig und verkrieche mich viel lieber in meinem Zimmer und schreibe an meinem Blog oder an meinen Geschichten als abends noch weg zu gehen. Cath ist eine authentische Protagonistin, in die man sich gut hineinversetzen kann und ihre Entscheidungen nachvollziehen kann.

Ihre Fanfictions sind sehr cool zu lesen und jetzt, im Nachhinein, ist es als hätte ich zwei Geschichten gelesen: Die um Cath und die um Simon Snow und Baz. Hin und wieder waren ich die Fanfiction-Abschnitte etwas langweilig, aber nur, wenn sie sich über viele Seiten erstreckt haben. Ansonsten ist mir aufgefallen, dass die Ausschnitte immer passend zu Caths Situation ausgewählt sind und deshalb auch immer eine Art Moral beinhalten, die zur derzeitigen Buchstelle passt.

Ansonsten gibt es noch Levi:

Levi ist unvergleichlich. Und damit meine ich jetzt nicht, dass er so etwas wie ein Superheld wäre. Nein, er ist vielmehr einfach jemand, von dem ich so noch nie in Büchern gelesen habe. Levi ist immer gut drauf. Er lächelt und sieht laut Cath sogar seltsam aus, wenn er es mal nicht tut. Er möchte jeden glücklich machen, selbst fremde Menschen im Starbucks. Das macht ihn so besonders. Aber falls das jetzt so klingt, als wäre er deshalb unrealistisch: Ist er nicht. Wirklich nicht.

Und dann gibt es natürlich noch zwei wichtige Personen im Buch: Reagan, die Mitbewohnerin und Wren, Caths Zwillingsschwester. Reagan ist so ziemlich das Gegenteil von Cath. Sie hat eine hitzige Persönlichkeit, ist nicht gerade treu, macht sich nichts aus der Meinung von anderen und ist nicht wirklich freundlich. Wren verhält sich ähnlich. Sie versucht sich selbst zu finden, ihre eigenen Grenzen zu finden, und das mit Alkohol und Partys. Man kann nicht behaupten, dass ihr das gut tut, trotzdem ist sie eine authentische Nebenfigur, die zu ihrer Schwester steht und sie, wenn es hart auf hart kommt auch beschützt.

Mein liebstes Zitat:

Happily ever after, or even just together ever after, is not cheesy […] It’s the noblest, like, the most courageous thing two people can shoot for. - Rainbow Rowell

Außerdem toll:

Das Buch behandelt außerdem ein sehr schwieriges Thema: psychische Krankheiten. Der Vater der Zwillinge leidet unter einer psychischen Störung und regelmäßigen Zusammenbrüchen, seit seine Frau, Cath und Wrens Mutter, die Familie verlassen hat, weil sie noch nicht bereit war für Kinder. Während Wren den Kontakt mit ihr wieder aufnimmt, lehnt Cather ihre Mutter komplett ab. Ich finde, der Vater ist bewundernswert, da er nicht nur die Kinder alleine groß gezogen hat, sondern auch, weil er für seine Töchter versucht stark zu bleiben, und alles in seiner Macht Stehende tut um gesund zu bleiben. Auf der anderen Seite sind aber auch Cath und Wren zu bewundern, da sie beide sich um ihren Vater kümmern und im Ernstfall immer für ihn da sind.

Die Geschichte beinhaltet aber auch noch mehr wichtige Messages an ihre Leser. Eine wäre zum Beispiel sich nicht immer unter der Decke zu verkriechen, wenn man irgendwas nicht gewohnt ist, sondern sich von Zeit zu Zeit aus seiner Komfortzone hinauszutrauen und sich seinen Ängsten zu stellen. Die neue und ungewohnte Situation der Zwillinge auf dem College, die Zeit in der sie lernen mussten, sich zurechtzufinden und zu sich selbst zu stehen, wurde sehr realistisch beschrieben.

Was ich auch noch ziemlich toll fand, waren die Anspielungen auf andere Filme, Bücher und Serien, die ab und zu mit in die Unterhaltungen eingebaut wurden. Da kommt mir die Geschichte dann viel realistischer vor, so als wäre sie direkt aus dem alltäglichen Leben gegriffen.

Für mich, eine Anfängerin des Englischlesens war das Buch überraschend gut verständlich. Ich hatte zwar hin und wieder kleine Übersetzungsprobleme, aber die waren nie so groß, dass sie sich nicht aus dem Kontext erschließen ließen. Im Gegenteil: Ich vergesse immer wieder, dass ich das Buch tatsächlich in englischer Sprache gelesen habe, was wohl ein gutes Zeichen ist, da ich nicht mehr umdenken muss.

Ich hatte eigentlich nichts an dem Buch auszusetzen, weshalb es hier keine negativen Ausführungen geben wird.

Fazit:

Ein wunderschönes Buch mit einer Protagonistin, mit der sich fast jeder identifizieren könnte. Die Nebenfiguren sind authentisch, wenn sie sich auch sehr von der Protagonistin unterscheiden. Das Englisch der Autorin war leicht verständlich und ist auch für Neulinge der englischen Sprache gut geeignet. Caths Fanfictions und die Auseinandersetzung des Buches mit wichtigen und schwierigen Themen sind weitere Pluspunkte. Das Buch bekommt 4,5 von 5 Sterne.

Cover des Buches Sieben Minuten nach Mitternacht (ISBN: 9783442485345)

Bewertung zu "Sieben Minuten nach Mitternacht" von Patrick Ness

Sieben Minuten nach Mitternacht
Sleepintheuniversevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein unglaublich schönes und bedrückendes Buch, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wortwörtlich.
Wunderschön!


Meine Meinung:


Ich fange nun einfach mal an, Wörter in meinen Laptop zu tippen, und hoffe, dass die Rezension dann wie von alleine kommt. Das Buch war schwierig, es war erschütternd und es hat mich zum Weinen gebracht.

Ich habe ein paar Seiten im Buch markiert. Also fange ich einfach gleich mal mit denen an. Die erste Textstelle fand ich deshalb wichtig, weil sie so gut zur Geschichte passt, sie fasst das Buch einfach schon sehr gut zusammen: „Geschichten sind wilde Wesen. […] Wer weiß, was für Unheil sie anrichten können, wenn man sie loslässt?“ (S.61) Im Buch geht es um Conor, einen Jungen, dessen Mutter schwer krank ist, und er irgendwie damit zurechtkommen muss. Conor wird in der Schule einerseits behandelt, als würde er zerbrechen, andererseits verprügeln ihn die anderen Jungen an seiner Schule und machen sich über ihn lustig. Außerdem hat er einen Alptraum, der jede Nacht wieder kommt und ihn quält. Und aus Ebendiesem wachte er eines Nachts auf und ein Monster steht vor seinem Haus. Es möchte ihm drei Geschichten erzählen, danach soll Conor ihm eine erzählen. Er soll ihm seine Wahrheit erzählen, die Wahrheit, die ihn bis in seine Träume quält.

Ich weiß, das klingt jetzt nicht, wie das oben angekündigte „unglaublich schöne“ Buch, doch die Geschichte hat auch noch eine andere, schönere Seite. Denn es geht auch um Zusammenhalt, Familie und Freundschaft. Außerdem bring das Buch einem während dem Lesen sehr viel bei, über das Leben und über Verlust und wie man damit umgeht.

Die zweite Textstelle ist auf Seite 78 „Es war als wäre er plötzlich unsichtbar geworden.“  Diese Textstelle macht Conors Situation deutlich, niemand traut sich mit ihm zu reden, alle haben Angst ihn zu verletzen, seine dünne Schale zu zerbrechen. Doch eigentlich will Conor nichts weiter, als dass jemand mit ihm spricht und ihm endlich die Wahrheit sagt – dass seine Mutter vielleicht nicht geheilt werden kann.

Neben den wunderschönen, wenn auch gruseligen Illustrationen von Jim Kay (Er illustriert derzeit auch die Harry Potter Bücher) finde ich es bewundernswert, dass ursprünglich Siobhan Dowd die Idee zu diesem Buch hatte. Tragischerweise ist sie aber 2007, vor dem Beenden des Buches, ihrer Krankheit erlegen und Patrick Ness wurde gefragt, ob er die Geschichte zu Ende schreiben möchte.

Das Buch hat außerdem nur wenige Seiten und ist deshalb schnell durchgelesen. Trotzdem ist es kein leichtes Buch, das man mal so schnell lesen kann, sondern man sollte sich Zeit nehmen um voll und ganz in das Buch einzutauchen. Ich selbst habe einen Tag lang kaum etwas anderes gemacht, als die Geschichte zu lesen und habe mit Conor geweint, war wütend und schockiert. Es ist sehr gefühlvoll geschrieben, man fühlt mit Conor schon von Anfang an.

Fazit

Das Buch hat mich umgehauen. Ich dachte mir: „Ach das Buch da ist kurz, lass‘ das mal lesen.“ Und dann habe ich eine riesige Woge von Gefühlen ins Gesicht geschleudert bekommen. Der Ursprung des Buches sowie die tollen Illustrationen, Geschichten und die Emotionen im Buch haben mich völlig überrascht und begeistert. Patrick Ness‘ Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und ich werde mir wohl auch bald ein weiteres seiner Bücher zulegen. Das Buch bekommt fünf Sterne von mir.

[Die komplette Rezension mit Bildern gibt es auf meinem Blog]

Cover des Buches DIE EWIGEN. Erinnerungen an die Unsterblichkeit (ISBN: 9783862824595)

Bewertung zu "DIE EWIGEN. Erinnerungen an die Unsterblichkeit" von Chriz Wagner

DIE EWIGEN. Erinnerungen an die Unsterblichkeit
Sleepintheuniversevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Überzeugt mit Raffinesse, angenehmen Schreibstil und gut durchdachten Geschichten.
Rezension: Die Ewigen - Erinnerungen an die Unsterblichkeit ~ Chriz Wagner

Cover:

Das Cover dieses Buches ist sehr schön und passt wirklich gut zum Inhalt. Ich denke, dass die Person in der Mitte Simon oder Thyri ist, die alleine bis in alle Ewigkeit durch die Zeit wandert.

Zuallererst mal eine allgemeine Inhaltszusammenfassung:

In den fünf Geschichten geht es entweder um Simon oder Thyri, die unsterblich sind. Sie erzählen in Ich-Perspektive von ihren Erlebnissen im Laufe der Weltgeschichte.


Mein Name ist Simon. Ich lebe ewig. Solange ich zurückdenken kann, bin ich auf der Erde. Ich habe außergewöhnliche Dinge gelernt, auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage: Wer bin ich? Ich kann nicht sterben. Ich kann nicht lieben. Ich bin Simon.


Geschichte 1: Die Gärten von Rom

Inhalt: In dieser Geschichte geht es um Simon, der hier im Jahr 11 im Römischen Reich an der Verschönerung der Gärten in Rom mithilft. Doch ein Gärtner – Magnus, der anscheinend Unmögliches vollbringen kann, kommt ihm dabei in die Quere.

Diese Geschichte ist die Erste im Sammelband, weshalb man hier erst einmal Simon kennenlernt. Trotzdem fand ich sie spannend und fesselnd – von der ersten Seite an. Diese Geschichte war auch eine der gruseligsten in diesem Sammelband.

Da dieser kurze Roman nur 57 Seiten lang ist, fliegt man dort einfach hindurch und merkt gar nicht, wie schnell  die Geschichte schon wieder zu Ende ist.

Ich gebe dieser Erzählung 4,5 von 5 Sterne.


Geschichte 2: Der Bruderpakt

Inhalt: Hier geht es darum, dass Simon einen Anruf von einem mysteriösen Unbekannten bekommt, der ihm die schockierende Lebensgeschichte der vier Brüder Renz erzählt. Sie haben in ihrer Kindheit eine Wette um ihrer aller Leben abgeschlossen und deshalb verfolgt sie diese Wette und vielleicht auch der Teufel ihr ganzes Leben lang. Simon war damals mit einem der Brüder gut befreundet und ist deshalb auch mit in die Geschichte eingebunden.

Hier hat mir vor allem das Ende sehr gut gefallen, aber auch der Rest der Geschichte war sehr spannend. Die Brüder waren authentisch dargestellt, wenn auch nicht alle sehr sympathisch waren. (Was wohl auch so gehörte)

Ich gebe dieser Geschichte 5 von 5 Sterne.


Geschichte 3: Die Zeichen der Schuld

Inhalt: In dieser Geschichte geht es um Simon, der hier noch ein Kind ist und mit seiner Familie und Thyri an einem Ort lebt, der dem Garten Eden nahekommt. Als Thyri von einem steinernen Apfel mit bösen Kräften getroffen wird, der vom Himmel fiel, gerät Simon in ein großes Schlamassel und muss sich zwischen Gut und Böse entscheiden.

Diese Geschichte spielt in der Kindheit der Beiden, noch bevor sie bemerken, dass sie ewig leben. Die Geschichte wird aus der Sicht von Simon erzählt. Thyri wird hier lediglich vorgestellt und fungiert als Nebencharakter. Die Geschichte an sich ist zwar nicht so spannend wie all die Anderen, enthält jedoch einige raffinierte Wendungen.

Ich gebe dieser Erzählung 4 von 5 Sterne.


Mein Name ist Thyri. Ich lebe ewig. Solange ich zurückdenken kann, bin ich auf der Erde. Ich suche nach meiner Liebe. Und ich suche nach dem Tod. Gemeinsam werden wir eine Antwort finden auf die Frage: Wer bin ich? Ich kann nicht sterben. Ich kann nicht lieben. Ich bin Thyri.


Geschichte 4: Von Sterbenden Engeln

Inhalt: In dieser Geschichte ist Thyri in der Zeit des Mittelalters an einem Ort namens Schrattenthal, wo Schauriges vor sich geht. Sie arbeitet dort als Dienstmädchen bei einem Pastor und trifft auf Helena und Ähnlin, zwei bemerkenswerte Frauen.

Der Autor hat hier die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und das Leid des Mittelalters sehr gut dargestellt. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war das ergreifende Ende, von dem ich aber nicht mehr verrate.

Außerdem ist dieses Buch, meiner Meinung nach das Gruseligste von allen fünf Geschichten, was mich aber keineswegs gestört hat.

Das Thema Kirche hat in dieser Geschichte eine große Rolle gespielt, und es wurde sich gut damit auseinandergesetzt. Auch hier gibt es einige raffinierte Wendungen.

Ich gebe dieser Geschichte 4 von 5 Sterne.


Geschichte 5: Das Gedächtnis der Welt

Inhalt: Diese Erzählung handelt von Thyri, die in der London Museum Library angestellt ist und bei der Suche nach der Ursache ihres ewigen Lebens auf Ungereimtheiten in der Geschichte stößt. Außerdem wurde die Bibliothek damals um ein besonderes Buch reicher: Um den Codex Sinaiticus. Dieser greift in ihr Leben ein und verändert es. Sie muss sich den Fragen stellen, ob sie ihren Freunde vertrauen kann und ob sie vielleicht endlich einen weiteren Ewigen gefunden hat.

Diese Geschichte handelt von ganz, ganz vielen Büchern und Schriftrollen. Ich meine: Hier ist quasi alles vollgestopft damit! Und es wird vom Geruch der Bücher geredet! Für eine Bibliophile wie mich ein Traum!

Außerdem überzeugt der Autor hier mit Geschichtskenntnissen rund um die London Museum Library.

Ich gebe dieser Geschichte 5 von 5 Sterne.


Allgemeine Rezension:

Beinahe alle Geschichten haben ein paar gruselige Elemente, vor allem „Die Gärten von Rom“ und „Von sterbenden Engeln“ fand ich persönlich schon sehr furchterregend.

Die beiden Protagonisten Simon und Thyri sind beide sehr authentische, gut durchdachte Charaktere und mir persönlich auch wirklich sympathisch. Ich hoffe, dass es bald mehr von ihnen geben wird!

Die Geschichten sind außerdem auch sehr gut durchdacht und auch geschichtlich korrekt. (Soweit ich weiß, denn ich bin ja keine Ewige! )

Der bildhafte Schreibstil des Autors ist angenehm zu lesen und lässt einen gut in die Geschichten hineinversetzen. Dadurch erhält man das Gefühl, dabei gewesen zu sein.

 

Fazit:

Der Autor überzeugt mit Raffinesse, gut durchdachten Geschichten und einem angenehmen Schreibstil. Spannung ist in allen Geschichten reichlich vorhanden.

Insgesamt bekommt der Sammelband von mir 4,5 von 5 Sterne. Diese Gesamtwertung wurde aus den einzelnen Bewertungen errechnet.



Cover des Buches London (ISBN: 9783453316652)

Bewertung zu "London" von Christoph Marzi

London
Sleepintheuniversevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine wunderschöne Geschichte, die sich in einem magischen, vor uns verborgenen London abspielt.
Magisch!

Cover:

Ich muss schon sagen. Dieses Buch ist wunderschön. Absolut umwerfend. Was man nicht auf den Fotos sehen kann, ist, dass bei dem Cover mit matten und glänzenden Oberflächen gespielt wurde. Das macht das Buch zu einem noch größeren Blickfang. Die Schrift, in der der Titel verfasst wurde, ist ebenso wundervoll. So schön schnörklig. Einige der Überschriften des Buches sind ebenfalls in dieser Schriftart verfasst worden, was uns zum nächsten Thema führt: Das Buch. Worum geht’s da eigentlich?

Inhalt:

London ist verschwunden. Völlig vom Erdboden verschluckt. Als Emily Laing zurück in ihre Heimatstadt reisen möchte, hat noch nie jemand etwas von einer Stadt gehört, die so heißt. Doch wie ist das möglich? Die laute, bunte Stadt, mit allem was dazugehört, einfach weg? Zusammen mit ihren Freunden Maurice Micklewhite, Mortimer Wittgenstein, der Rättin Mina (Es ist eine Ratte!) und vielen anderen Begleitern versucht sie die Hauptstadt Englands zu retten. Doch dafür muss sie in die magische Stadt unter der Stadt hinabsteigen. Eine Stadt, die voll von seltsamen Kreaturen und merkwürdigen Gestalten ist : Die Uralte Metropole.

 

Meine Meinung:

Ich LIEBE England, London und alles was dazu gehört. Das dieses Buch dort spielt, hat mich neugierig gemacht. Und es hat mich nicht enttäuscht. Absolut nicht.

Die Charaktere:

Emily ist toll. Sie ist eine Trickster – ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten. Sie kann in die Gedanken anderer eindringen und Menschen damit finden oder ihnen helfen. Sie ist eine Schönheit für sich. Rote, lange Haare und ein Mondstein-Glasauge, das sie einem Unfall in ihrer Kindheit zu verdanken hat. Diese Zeit hat sie in einem Kinderheim verbracht, in dem harte Regeln herrschten, und man bei Regelverstoß unmenschlich bestraft wurde. Außerdem hat ein gravierender Schicksalsschlag in ihrer Vergangenheit einiges verändert. Das alles hat sie jedoch zu der starken, jungen Frau gemacht, die sie nun ist, und die selbstbewusst ihr Leben aufs Spiel setzt um ein kleines Waisenmädchen zu beschützen, wie sie selbst einmal eines war.

„Ich habe ein Buch gekauft.“ Er schaute sie an, lächelte. „Sie und Ihre Bücher.“ (S.360; Z.22f.)

Dieses Waisenmädchen heißt Piccadilly Mayfair – benannt nach dem Ort, an dem man sie gefunden hatte. Sie ist mutig, doch anfangs sehr eingeschüchtert. (Wer wäre das nicht, wenn ungefähr halb London hinter einem her ist?) Gruselige Gestalten wollen das Mädchen in ihre Gewalt bringen, doch das arme Mädchen hat keinen blassen Schimmer, weshalb das so ist.

Wittgenstein ist Emilys Mentor und ein komischer Kauz. Ein komischer Kauz, den man schon von Anfang an liebgewinnt, obwohl er eigentlich eher höflich als freundlich ist. Er ist Alchemist und kennt sich deshalb auch mit vielem seltsamen Zeug aus. Außerdem ist er wie Emily ein Trickster. Seine Fähigkeit ist, Dinge zu bewegen, ohne sie zu berühren.

„Sie sind ein netter Mensch. Nicht immer, aber oft.“ (S.655; Z.17f.)

Die Ratte Mina ist einfach nur Zucker. Sie ist so etwas wie ein Spion für ihre Freunde – hört sich in der uralten Metropole um, steckt die Nase in den Wind. Nur eine kleine Anzahl der Menschen kann sich mit Ratten verständigen. Zu denen zählen ihre Freunde und unbekannterweise auch Piccadilly. Hin und wieder taucht die Rättin auf, um neue Informationen mit den anderen auszutauschen oder um die anderen auf wagemutigen Wegen zu begleiten.

Maurice Micklewhite ist fürsorglich, freundlich und immer bereit für seine Freunde die Hand ins Feuer zu legen. Doch trotzdem konnte ich nur wenig mit ihm anfangen. Die Kapitel aus seiner Sicht zogen sich immer ewig in die Länge und ich kam mit seinem Charakter einfach nicht zurecht. Das geht anderen wahrscheinlich anders, aber für mich war er ein eher nervender Protagonist.

Das Buch:

Aufgeteilt in drei Bücher und zwei Zwischenkapitel ist dieses Buch ein richtig fetter Wälzer. 700 Seiten. Puuuh. Die Zwischenkapitel bestehen nur aus einem Gedicht oder den Schilderungen eines unbekannten Erzählers, der über die verschwundene Stadt spricht, und sind ca. 2-4 Seiten lang. Das Gedicht fand ich besonders toll, auch dass es sich der Autor selbst ausgedacht hat. (Es gibt jedenfalls keine Angaben gemäß der Quelle, also nehme ich das einfach mal an.)

Außerdem denke ich, dass es wohl der letzte Teil der Reihe sein muss, da am Ende alles ein wenig zukunftsausblickmäßig ist. Apropos Ende: Es ist wunderschön aber auch traurig. Es lohnt sich auf jeden Fall bis zum Ende zu lesen!

Die Welt:

Die Welt ist einfach nur magisch. Anders kann man sie nicht beschreiben. London wird so wunderschön beschrieben. Die Uralte Metropole wirkt zwar gespenstisch, trotzdem finde ich die Idee davon so unfassbar cool. Und die Umsetzung! Dass man einfach durch eine Tür in der nächstbesten U-Bahn-Station gehen muss, und man gelangt in die Stadt unter der Stadt – eine völlig andere Welt mit Feinden, die Spinnen sein können, Maschinenmenschen oder auch Werwölfe. Doch all das sehen die „normalen“ Menschen nicht, weil sie nicht genau genug hinsehen. Und das ist so faszinierend! Ich meine: Das könnte echt so sein, und wir wüssten es nicht, weil wir zur Durchschnittsbevölkerung gehören und einfach hinnehmen, dass es all das nicht gibt! Wir könnten einfach durch so eine Tür gehen und wären da!

„Die Welt ist voller offensichtlicher Dinge, die nie jemand wahrnimmt.“ (Arthur Conan Doyle, Der Hund der Baskervilles)Der Schreibstil:

Christoph Marzi kann ungewöhnlich gut individuelle Menschen, knifflige Situationen und die Umgebung beschreiben und sie in den Augen seiner Leser lebendig erscheinen lassen. Es ist als wäre ich dabei gewesen, dort unten in dieser magischen Welt.

Das Buch war sehr flüssig zu lesen. Hier und da gab es Stellen, an denen ich ein wenig festhing und mir einen Schubs geben musste, um weiterzulesen.

Das einzige Negative:

Irgendwie wurde eine wichtige Frage nicht aufgeklärt. Die Frage warum Emily sich an ein entscheidendes Erlebnis aus Maurice‘ Vergangenheit erinnern kann, und andere nicht. Oder wurde das geklärt, und ich habe es nicht mitbekommen? Falls jemand das Buch schon gelesen hat, und die Antwort darauf kennt, kann es mir ja bitte erklären. :)

Der Einstieg in das Buch hat sich bei mir ziemlich gezogen, weshalb ich erst schon aufgeben wollte. Doch nachdem ich diese „Kaugummiphase“ überwunden hatte, war es einfach wundervoll in die Geschichte einzutauchen.

Fazit:

Dieses Buch erzählt eine wunderschöne Geschichte, die sich in einem magischen, vor uns verborgenen London abspielt. Eine Menge skurriler Gestalten tauchen ebenfalls auf, was ich als sehr positiv ansehe. Der Schreibstil des Autors ist ungewöhnlich fesselnd, und wirft den Leser direkt in die Welt von Emily und ihren Gefährten. Die Charaktere waren mir größtenteils sympathisch und ich konnte ihre Handlungen nachvollziehen. Da ich mir jedoch am Anfang schwer getan habe, in die Geschichte einzusteigen und mir die Antwort auf eine wichtige Frage abgeht, muss ich einen Stern abziehen.

Cover des Buches Wir beide, vielleicht (ISBN: 9783442484225)

Bewertung zu "Wir beide, vielleicht" von Kemper Donovan

Wir beide, vielleicht
Sleepintheuniversevor 7 Jahren
Kurzmeinung: Hatte mir leider mehr darunter vorgestellt.
Hatte mir mehr davon erhofft

Cover:

Das Cover dieses Buches ist jetzt zwar nicht das hübscheste in meinem Regal, aber es ist trotzdem ein wirklich schönes Cover. Vor allem die Farben des Titels gefallen mir sehr gut, da die Farbkombination von pink, blau und orange wirklich toll miteinander aussieht.

Inhalt:

Richard und Elizabeth sind beide um die 30 und leben in L.A. – ansonsten haben sie wenig gemeinsam. Während der chaotische Richard sich als Filmproduzent gerade so über Wasser hält, arbeitet die smarte Elizabeth erfolgreich als Anwältin. Kein Wunder, dass sie sich bisher nie begegnet sind. Das ändert sich, als ein unbekannter Gönner ihnen je 500.000 Dollar verspricht. Einzige Bedingung: Sie müssen sich ein Jahr lang einmal pro Woche treffen. Ihr Plan: Sie ziehen die 52 Dates durch, jeder sackt seine halbe Million ein ― und geht danach wieder seiner Wege. Noch ahnen sie beide nicht, wie sehr diese Begegnungen ihr Leben verändern sollen …

Meine Meinung:

Puuhh. Ich glaube ich habe noch nie einen ganzen Monat für ein Buch gebraucht. Aber jetzt erstmal die Rezension:

Die Charaktere:

Richard ist ein Chaot, mit zerrissenen Jeans und wenig Geld. Als er noch in die Schule ging, war sein Traum, einmal Filmproduzent zu werden – was er gewissermaßen jetzt auch geworden ist. Jetzt könnte man meinen: Traum erfüllt. Doch so einfach ist das schließlich auch nicht. Ohne Aufträge schafft man es dann halt auch nur mal in den Abspann eines erfolgreicheren Films, aber nie weiter. Jedenfalls möchte er die 500.000 natürlich sofort einsacken und ist deshalb sofort für das Arrangement mit Elizabeth.

Diese ist da aber erstmal eher skeptisch, hinterfragt die ganze Sache und vertraut auf ihren gesunden Menschenverstand. Trotzdem sagt sie schließlich zu und beide treffen sich regelmäßig. Und weil sie schon bei einem der ersten Treffen merken, dass sie sich eigentlich kaum etwas zu sagen haben, beschließen sie aus dem ganzen eine Art „Film- und Buchclub“ zu machen und sich dann einfach über Elizabeths und Richards Lieblingsfilme und -bücher zu unterhalten. Das fand ich zwar einerseits ganz lustig,war aber auf Dauer ziemlich langweilig für den Leser.

Das Negative:

Elizabeth ist befreundet mit einem Obdachlosen mit wirklich schlimmer „Heulstory“. So wird im Buch die Geschichte genannt, die die Obdachlosen über ihre Vergangenheit und den Grund ihrer Wohnsituation zu erzählen haben. Seine ist wirklich schrecklich, und deshalb hat er mir auch wirklich leid getan. Nur Anfangs hatte ich immer wieder das Problem, dass auf einmal aus seiner Sicht geschrieben wurde und ich deshalb völlig verwirrt zurückgelassen wurde. Ich habe dann einige Seiten gebraucht, bis ich verstanden habe, um wen und was es hier eigentlich gerade geht.

Um mit der Sicht weiterzumachen: Ich fand den ständigen Wechsel der Perspektiven ziemlich anstrengend. Ohne Vorwarnung wird man hier von Richard zu Elizabeth geworfen. Oft wird sogar noch im selben Absatz einfach mittendrin von ihm zu ihr gewechselt. Das fand ich leider ziemlich irreführend.

Außerdem hat mich gestört, dass bis zur Hälfte eigentlich nichts passiert ist. Ich musste mich leider immer wieder durch die Seiten quälen, mit der Hoffnung auf weitere Handlung. Der Autor beschreibt zwar wirklich gut und detailliert die Umgebung, die Charaktere und die Stimmung, aber leider ein bisschen zu ausführlich. Man hat dadurch das Gefühl, einfach an der Stelle festzuhängen und nicht weiterzukommen.

Das Positive:

Richard war mir wirklich sympathisch! Ich mochte seine verplante, kindische Art. Als ob er in seiner Jugend hängen geblieben ist. Aber das hat ihn für mich ziemlich ansprechend gemacht. Er war witzig, und irgendwie cool.

Die Grundidee der Geschichte ist recht lustig und unterhaltend und das Buch hätte viel mehr hergeben können.

Fazit:

Der sehr detaillierte Schreibstil des Autors, der abrupte Perspektivenwechsel, das Fehlen von Handlung in der ersten Buchhälfte und die Sache mit dem Obdachlosen haben mir leider nicht zugesagt. Ich hatte mir von dem Buch mehr erhofft, da ich die Idee des Buches schön und lustig gefunden habe. Richard und seine lustige, jugendliche Art fand ich auch sehr amüsant. Das alles zusammen ergibt leider nur eine Gesamtzahl von 2 Herzchen.


Trotz der eher negativen Rezension ein großes Dankeschön an den Goldmann Verlag für's bereitstellen diese Rezensionsexemplars.

Cover des Buches Zimtsommer (ISBN: 9783453358867)

Bewertung zu "Zimtsommer" von Sarah Jio

Zimtsommer
Sleepintheuniversevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein absolutes Wohlfühlbuch, das einfach nur glücklich macht!
Ein wundervolles Buch!

Cover:

Das Cover finde ich wunderschön und durch die blauen und weißen Streifen hat es gleichzeitig diesen Marine-Flair. Die Blumen und Beeren sind so gemacht, als hätte sie jemand mit Wasserfarben auf das Cover gemalt. Alles in einem ist es ein tolles Cover, das sich auf jeden Fall gut im Regal macht.

 

Inhalt:

Bei einem Unfall verliert Ada Santorini ihren Mann und ihre kleine Tochter. Um den Erinnerungen an das gemeinsame Leben zu entfliehen, verlässt sie New York und zieht ans andere Ende des Kontinents. Auf einem alten Hausboot in Seattle will sie mit ihrem Schmerz allein sein. Doch der freundlichen Gemeinschaft der Bootsbewohner kann sie sich nicht entziehen. Schon bald erfährt sie, dass ihr neues Zuhause ein Geheimnis birgt und die Nachbarn ein tragischer Vorfall verbindet: Vor vielen Jahren verschwand eine junge Frau aus ihrer Mitte. Pennys ungewisses Schicksal berührt Ada und gemeinsam mit dem Fotografen Alex begibt sie sich auf die Spuren der Vergangenheit.

 

Meine Meinung:

Ada war mir unglaublich sympathisch. Sie ist voll von Trauer und trotzdem lässt sie sich nicht unterkriegen. Es ist zwar sehr traurig, was mit ihrer Familie passiert ist, aber ihr Neuanfang hat auch viel Gutes. Ihr Zusammentreffen mit Alex zum Beispiel.

Alex ist freundlich, anständig und hilfsbereit. Er war früher Kriegsfotograf, fotografiert nun aber nur noch Lebensmittel für Kochbücher. Er passt gut zu Ada, weil beide eine große Last mit sich herumtragen und damit klarkommen müssen. Ich finde die beiden ergänzen sich perfekt.

Penny ist eher zurückhaltend und fühlt sich nicht Wohl in der Welt ihres Ehemannes, der sehr aufgeschlossen und beliebt ist. Sie hält aber trotzdem immer zu ihm, bis sie Collin begegnet. Bei ihm fühlt sie sich wohler und nicht mehr so vernachlässigt wie bei ihrem Mann.

 

Nun zur Geschichte. Die Geschichte ist unterteilt in verschiedene Erzählungen.

Es gibt Rückblicke zu der Zeit in der Penny auf dem Boot gelebt hat. In diesen Abschnitten ist die Geschichte aus Pennys Sicht erzählt worden. Dadurch bekommt man Einblicke in ihre Welt um ungefähr 1959 und immer mehr von ihrer Vergangenheit wird aufgedeckt.

Es gibt aber auch Rückblicke in Ada’s Leben vor dem Unfall. Wenn sie durch verschiedene Dinge an ihre Vergangenheit erinnert wird, wird durch ein paar Abschnitte in der Geschichte dem Leser vermittelt, wie ihr Leben vor dem Umzug aufs Hausboot aussah.

Dann gibt es noch Abschnitte, die Ada’s Leben auf dem Hausboot in der Gegenwart erzählen, wie sie versucht etwas über die frühere Bewohnerin herauszufinden und dabei die Last, die sie mit sich herumträgt, nach und nach ablegt.

 

Dadurch, dass das ganze an einem Hausboot-Steg spielt, an dem so nette Leute wohnen, die Partys schmeißen und einander zum Essen einladen, habe ich total Lust bekommen auch auf ein Hausboot in Seattle zu ziehen! Also, bin dann mal weg!Die Geschichte hat eines dieser Enden, bei dem man den Roman beendet, seufzt und glücklich und zufrieden das Buch zuklappt. Soooo toll!

Besonderheiten: Eine kleine Liebesgeschichte zwischen zwei Enten mit Eheproblemen ;) ist auch noch im Buch enthalten und man findet sogar 2 Rezepte, die man nachbacken kann!

Fazit:

Zimtsommer“ ist für jeden etwas, der ein Buch lesen möchte, das einfach nur glücklich macht. Es ist eine wundervolle Geschichte und ein absolutes Wohlfühlbuch. Ich vergebe deshalb fünf Herzen.

Cover des Buches Die Schwelle (ISBN: 9783862823987)

Bewertung zu "Die Schwelle" von Sascha Heeren

Die Schwelle
Sleepintheuniversevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Tolle und faszinierende Grundidee aber leider hat mir die Umsetzung nicht so gut gefallen.
Die Schwelle

Cover:

Das Cover zeigt wohl etwas wie einen Gang in einer Klinik. Alles ist aber leicht verschwommen und verschoben, sodass man nichts richtig erkennen kann. Das Türkis zieht die Blicke definitiv auf sich. Der Titel „Die Schwelle“ ist mit einer kratzigen, schwarzen Schrift geschrieben. Alles in einem ein gelungenes, interessantes Cover.

 

Inhalt:

Sam hört Stimmen, halluziniert und steht kurz vor dem Wahnsinn – kein Wunder also, dass er als Hauptverdächtiger angesehen wird, als in seiner Firma vier Kollegen auf brutale Weise getötet werden. Sams Wahnvorstellungen werden schlimmer und er wird das Gefühl nicht los, dass seine Firma NYPL – New York Pharmaceutical Laboratories – hinter all dem steckt. Bei seinen Nachforschungen stößt Sam auf das Projekt „Schwelle“, eine Pforte zu einer fremden Dimension. Hängen seine Wahnvorstellungen damit zusammen? Offenbar steckt hinter dem Projekt noch viel mehr, denn plötzlich steht Sam vor der Frage, was Wahnsinn und was Wirklichkeit ist.

 

Meine Meinung:

Mit dem Protagonisten Sam konnte ich nicht wirklich etwas anfangen, keine Beziehung zu ihm aufbauen. Ich konnte mich nicht in ihn hineinfühlen und sein Handeln war die meiste Zeit unverständlich für mich. Wie er mit Situationen umgeht, die mich um den Verstand bringen würden. Ihn lassen sie kalt. Er hat zwar Therapien gemacht, die ihn gelehrt haben einfach weiterzumachen als wäre nichts – „Routine“ – aber meiner Meinung nach ist das oft gar nicht möglich. Es ist unbegreiflich, dass er in diesen Situationen – wie von jemand Unsichtbaren geschlagen zu werden – ruhig bleibt.

Die Beziehung zu seiner Freundin Tess‘ ist eher einseitig. Sie liebt ihn, er weiß nicht so genau ob er sie auch liebt. Tess‘ ist anhänglich und sehr schnell beleidigt. Das habe ich als eher nervig empfunden und konnte sie auch nicht so recht leiden.

Mit seiner Arbeitskollegin Michelle hat er eine seltsame Affäre, die ich einfach nur sonderbar fand. Michelle war mir sehr unsympathisch, weil ihr Wortschatz nur aus Wörtern besteht, die von unter der Gürtellinie stammen.

Sams bester Freund Stew war mir am sympathischsten, weil er für Sam da ist und sich um ihn sorgt.

 

Zur Story kann ich sagen, dass mit die Grundidee sehr gut gefällt! Ein geheimnisvolles Projekt, seltsame Halluzinationen und andere Dimensionen. Das ist eigentlich genau das richtige für meinen Geschmack. Trotzdem fand ich das Buch sehr verwirrend.

Da im Klappentext steht, dass Sam „als Hauptverdächtigter angesehen wird, als in seiner Firma vier Kollegen auf brutale Weise getötet werden„, schloss ich daraus, dass es sich um eine Art Thriller mit Elementen von einem Kriminalroman handeln würde. Ich mag diese Art von Thriller sehr gerne und war enttäuscht, als sich herausstellte, dass dort keine Ermittlungen sind, an denen man wirklich teilhaben kann.

Ich fand auch seltsam, dass der im Klappentext angekündigte Mord tatsächlich erst nach ca. 100 Seiten ereignete.

 

Das komplette Buch ist aus der Sicht von Sam geschrieben, der wie schon erwähnt, unter Wahnvorstellungen und starken Halluzinationen leidet. Er wurde auch erst kürzlich aus der Psychiatrie entlassen und hört aber trotzdem noch Stimmen. Was ich dort als positiv anmerken muss ist, dass es einem schwerfällt zu unterscheiden was Realität ist und was nur Halluzinationen sind. Das liebe ich, da man dann am rätseln ist, „ist das jetzt echt passiert oder stellt der sich das nur vor?„. ;)

Nur ca. zwei Kapitel im Buch sind aus der Sicht der Mordopfer geschrieben und zeigen den Augenblick des Mordes und wie dieser passiert. Man fragt sich wer der Mörder sein kann. Ist es Sam? Wenn nicht wer ist es dann? ;)


Das Ende war für mich leider zu unglaubwürdig. Es hat mich nur verwirrt und ich verstehe immer noch nicht, was die Auflösung sein soll, und ob es überhaupt eine Auflösung gab.

 

Besonderheiten im Buch sind die vielen Fußnoten. Immer wieder sind bei den Gedanken von Sam oder anderen Textstellen kleine Ziffern über dem Wort. Wenn man ans Ende der Seite schaut findet man dann dort etwas, was die mysteriöse Stimme, die Sam ununterbrochen beschimpft, sagt, oder was vielleicht auch tief verborgen im Verstand von Sam zu finden ist. Oft sind es Ausdrücke oder auch einfach mal nur kleine Musiknoten.

 

Fazit:

Der Thriller hat leider nicht so gut meinen Geschmack getroffen. Die Idee des Buches gefällt mir gut, die Umsetzung war leider für mich sehr verwirrend. Außerdem war die Auflösung der Geschichte für mich unverständlich. Aus diesen Gründen und weil ich mit keinem der Charaktere wirklich etwas anfangen konnte, gibt es leider nur 2 Sterne.

Cover des Buches Blinde Vögel (ISBN: 9783499259807)

Bewertung zu "Blinde Vögel" von Ursula Poznanski

Blinde Vögel
Sleepintheuniversevor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ein fantastischer Thriller, der im Null-Komma-Nichts durchgelesen ist!

Über mich

Lieblingsgenres

Jugendbücher, Krimis und Thriller, Fantasy, Literatur, Unterhaltung

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