Bewertung zu "Jax - Warrior Lover" von Inka Loreen Minden
Achtung kann Spoiler enthalten!
In einer fernen Zukunft leben die Menschen in einer Stadt namens "White City", welche durch ihre Mauern und Kuppeln vor der radioaktiven Strahlung geschützt ist. Starke Krieger bekämpfen die "Mutationen" vor der Stadt. Nach jedem harten Einsatz bekommen sie eine besondere Belohnung: jeder darf sich mit einer Sklavin, die er sich selbst aussuchen darf vergnügen.
Die junge Ärztin Samantha wurde des Mordes angeklagt und konnte der Todesstrafe nur durch das Sklavenprogramm entgehen. An ihrem ersten Tag wird sie ausgerechnet von Jax erwählt, dessen Bruder sie getötet haben soll. Sie fürchtet seine Rache, doch manchmal kommt es anders als man denkt...
Die Grundidee der Geschichte fand ich wirklich vielversprechend. Eine dystopische Story mit erotischen Touch. So weit so gut, aber leider konnte das Buch nicht halten was es versprach. Ich finde es im Nachhinein sogar erstaunlich, dass ich es durchgelesen habe.
Die Hauptcharakterin Samantha hat mich ziemlich schnell genervt. Erst hat sie Todesangst vor Jax, aber kaum ist sie mit ihm allein, da wirft sie sich ihm schon an den Hals, weil er sie ja soooo erregt. Das hätte man ja irgendwo noch verzeihen können, denn klar es ist ein erotischer Roman und irgendwie muss es dann auch zum Akt kommen. Nur war das wirklich total bei den Haaren herbeigezogen. Zumal Jax auch noch Erektionsprobleme hat, die Samantha natürlich ganz schnell operativ beheben kann. Sie operiert ihn am Penis! Und das erregt beide dann unglaublich. Ganz ehrlich der Kerl hätte sich vor Schmerzen krümmen müssen. Betäubung hin oder her. Erotisch war daran gar nichts. Es war sogar eher lächerlich.
Ansonsten bestehen die Sexszenen nur daraus, dass sich beide nicht beherrschen können und dann nach einer Minute kommen und einschlafen. Prickelnd? Nein!
Die Geschichte an sich ließ auch schwer zu wünschen übrig. Insgesamt wollte die Autorin viel zu viel in den recht kurzen Roman packen. Wo man sich dann fragt: was soll da noch in den anderen Bänden behandelt werden? Wohl nur die Liebesgeschichten der anderen Warrior. Die dystopischen Ansätze waren zu stereotypisch - die Strahlung ist eine Lüge, die Menschen außerhalb sind gar nicht gefährlich und die Regierung von "White City" ist das eigentliche Übel. Die Flucht und alles daraus resultierende war schnell vorhersehbar, wodurch die Handlung sehr langweilig wurde. Das Einzige was mich weiterlesen lies, war die Hoffnung, dass vielleicht doch noch eine Überraschung kommt. Kam aber nicht.
Der Versuch Erotik mit Dystopie zu vermischen hat hier leider gar nicht funktioniert. Vielleicht hätte man sich auf eines von beidem konzentrieren sollen, denn so war es ein schlechter Mischmasch. Zu viel und doch irgendwie zu wenig, aber trotzdem langatmig. Lediglich der Schreibstil war ok, wofür ich dann auch einen einzigen Stern gebe.
"Jax - Warrior Lover" hat mir persönlich aufgrund der stereotypen und langatmigen Handlung und der fehlenden Erotik überhaupt nicht gefallen. Keine Empfehlung.