Sommerwind82

Endlich sind sie wieder da, meine Lieblingsermittlerinnen von nebenan. Die Frauen um Mascha haben wirklich eine besondere Spürnase für Unrecht  und Betrug. Mich hat am meisten die Geschichte um die Wunderbeere fasziniert, ich hätte nie gedacht, dass man die wirklich kaufen könnte, aber es geht. Und wenn mich jemand, so wie in der letzten Geschichte in sein Testament aufnehmen würde und ich Schätze suchen soll, bitte gerne. Denn das war ein großer Spaß.

Die Goldies sind wieder auf der Suche nach neuen Übeltätern und dass sie dabei alte Bekannte treffen, wie die Krimifrauen vom alten Bahnhof ist eine wunderbare Zugabe. So langsam kenne ich mich in dieser Südstadt aus. Neben alten Bekannten, die ruhig noch erweitert werden könnten, gefiel mir ganz besonders Onkel Willi  aus "Die schwarze Witwe". Hoffentlich gibt es mit ihm noch weitere Abenteuer, aber auch Friedel konnte sich mit ihren 82 Jahren in dieser Story richtig profilieren. Von wegen Demenz oder Alzheimer, diese Frauen zeigen, was Altersweisheit und Menschenkenntnis möglich macht. Und nicht zu vergessen, die Schlager, die danach immer noch tagelang singe. Einfach toll!

In den Geschichten werden sieben Frauen vorgestellt, die sich in Situationen befinden, in denen man glaubt, nichts geht mehr. Aber sie geben nicht auf und finden einen Weg, doch noch an ihr Ziel zu kommen. Mir persönlich hat die junge Mutter sehr gefallen, die vor einem prügelnden Ehemann flieht. Das lässt einen nicht kalt. Aber am meisten Spaß, hatte ich  mit dem schlauen Kater oder dem geheimnisvollen Wunschkästchen aus der letzten Geschichte. Neu ist auch, dass es diesmal keine Feen gibt, sondern etwas wesentlich Interessanteres.

Dieses Buch hat mich mehr inspiriert, als ich erwartet hätte. Wer kennt diese Phasen nicht, in denen es einem schlecht geht, ohne dass man einen konkreten Grund nennen könnte. Deshalb haben mich die unterschiedlichen Varianten, wie man reagieren kann, sehr angesprochen.
Und irgendwann werde ich die innere Balance auch erreichen.

Ein idyllisches Dorf, eine schöne Landschaft und freundliche Menschen und dennoch schlägt auch dort das Verbrechen zu.
Aber die engagierten Frauen um Mascha, die frühere Bibliothekarin, beschließen sich zu wehren und das auf besonders originelle Art. Den Kampf gegen eine Müll-Mafia mit der Strategie von Lysistrata, aus der klassischen griechischen Komödie zu führen und dazu den passenden Schlager zu singen, das hat was!

Adriana erlebt als Kind wie der Mann, der sie gezeugt hat, ihre Mutter umbringen will und dabei selbst zu Tode kommt. Aber sie verkraftet das gut, genauso wie das Desinteresse ihrer Mutter, die sehr wenig Bezug zu ihrem Kind findet. Erst als die Gefahr, die seit Jahren unterschwellig vorhanden war, akut wird, ändert sich alles.

Dana Sue ist hin- und hergerissen, als ihr Exmann, den sie vor zwei Jahren aus dem Haus geworfen hat, wieder da ist. Der Grund weshalb er zurückkehrt ist en ernster, denn die gemeinsame Tochter ist magersüchtig. Mit solchem Stress kann Dana Sue ganz schlecht umgehen, denn auch sie hat Essprobleme, aber sie hat auch zwei gute Freundinnen, die ihr den Kopf zurechtrücken, wenn ihr Temperament zu oft durchgeht.

Dieses Buch ist mein vorgezogener Weihnachtswunsch! Endlich wieder Geschichten, die gut ausgehen und das Herz berühren. Wer braucht so etwas nicht, in dieser unruhigen Zeit. Mir hat besonders gefallen, dass wieder eine Vielzahl von Problemen vorkommt, die man aus dem Alltag kennt, wie die dominante Mutter, das leidige Übergewicht oder der heftige Ehekrach, die man aber mit den genannten Tipps auch selbst hätte lösen können. Aber wenn leibhaftige Feen auftauchen, macht es natürlich mehr Spaß.

Jutta Keller und ihre WG-Mitglieder wollen eigentlich nur mit anderen Krimifans am Kamin diskutieren, geraten aber schnell in eigene Ermittlungen. Und wie sie das machen, gefällt mir sehr. In diese WG und ihre Nachbarschaft würde ich gerne ziehen, denn ich mag es sehr, in neuen Geschichten auf alte Bekannte zu treffen. Und Lea, die Köchin und Miss-Marple-Kennerin vom Sommer-Karree fügt sich in Juttas Truppe genauso gut ein, wie die Kids Rina und Charlie mit ihren Super-Fähigkeiten.

Diese Geschichte begann faszinierend, aber dann musste ich mich zwingen, sie bis zum Schluss zu lesen. Minna fand ich zuerst ganz sympathisch, aber sie verhält sich kaum wie eine junge Frau in den 1920-er Jahren. Das fand ich erfrischend, aber dann entwickelt sie eine Art Sendungsbewusstsein, das man nicht nachvollziehen kann. Leider ist auch unter den anderen Figuren kaum jemand, der einem ans Herz wächst.