Callanish und Norh leben in einer überfluteten Welt. Im Meer gibt es nur noch einige Inseln, auf denen Menschen leben. Die restlichen "Dumplings" reisen auf Booten von Insel zu Insel.
Callanish arbeitet als "Gracekeeperin" auf einer Insel. Sie bestattet verstorbene Seefahrer und führt sie zum Meer zurück.
North arbeitet mit einem Tanzbären in einem fahrendem Zirkus. Abend für Abend setzt sie sich der Gefahr des Auftrittes aus. Sie fühlt sich dem Meer verbunden, soll aber trotzdem einen jungen Mann namens Ainsel heiraten und an Land ziehen.
Beide Mädchen tragen ein Geheimnis in sich. Ein Geheimnis, dass ihr Leben verändern kann...
Die Autorin erschafft eine Wunderbare Welt, die sehr detailreich beschrieben wird. Sie verweist dabei auf die Unterschiede zwischen denen, die an Land leben und denen, die auf Schiffen leben und zeigt die unterschiedlichen Sitten und Bräuche. Dabei verwendet sie eine sehr poetische und auch komplexere Sprache, die einen in das Buch hineinzieht.
Das Buch wird hauptsächlich aus Norths und Callanishs Perspektive erzählt, allerdings auch aus der Sicht anderer Personen. Dies wird häufig verwendet, um deren Geheimnisse aufzudecken und die Story vorwärts zu bringen.
Die Geschichte wird in zwei Strängen erzählt. Callanishs und Norths Erzählstrang.
Norths Erzählstrang ist relativ spannend. Man lernt den Zirkus und dessen Mitglieder kennen. Außerdem wird man relativ schnell in den Konflikt eingeführt, in dem North steckt.
Callanishs Geschichte dagegen fand ich etwas monoton und ohne große Zwischenfälle. Hier kommen kaum Charaktere vor und die Geschichte "plätschert" vor sich hin.
Ich fand es schade, dass sich die beiden Geschichten kaum berühren, bis auf wenige Seiten steht jeder Erzählstrang für sich. Hier hätte ich mehr Berührpunkte erwartet.
Während einen das Buch anfangs in den Bann zieht, flaut dieses Gefühl schnell ab. Man weiß nicht wo die Geschichte hinlaufen soll. Während einige Dinge offensichtlich erscheinen, gehen einige Entwicklungen zu schnell. Anfangs werden durch offene Fragen Spannung erzeugt, die nach Beantwortung abflaut.
Fazit: Anfangs ein gutes Buch, dem leider der Zauber verloren geht. Wer auf poetische Sprache und auf schöne Beschreibungen steht, dem wird das Buch gefallen.
Star_walker
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Star_walkers Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Maurice de Prendergast wächst im Haushalt des Constable of Pembroke , Haupt der einflussreichen Geraldine-Sippe, auf und wird dort zum Ritter ausgebildet.
Hier freundet er sich schnell mit Richard de Clare, dem Sohn des mächtigen Earl of Pembroke, an und wird sogar mit einer Tochter der Geraldine-Familie verlobt. Dies verschafft ihm schnell erbitterte Feinde.
Im Laufe seines Lebens wächst Maurice zu einem treuem Ritter heran. Dabei verfolgt man sein Leben, während er an Richards Seite im Bürgerkrieg kämpft und sich schließlich an den Feldzügen nach Irland beteiligt.
Das Buch ist aus der Sicht von Maurice geschrieben. Diesen lernt man schnell als stillen, aber pflichtbewussten Jungen kennen, der einem tiefe Einblicke in seine Denkweise gewährt.
Durch den Schreibstil und die Perspektive lernt man den Hauptcharakter sehr gut kennen und kann sich in ihn hineinversetzten. Dadurch wird man mit ihm in die Zeit des 12. Jahrhunderts gezogen.
Dabei kommen aber auch viele andere Charaktere nicht zu kurz. Die große Charaktervielfalt und weitreichenden Verwandschaftsbeziehungen können am Anfang etwas verwirrend sein, durch den Stammbaum, das Personenregister und die guten Erklärungen der Personen findet man sich aber schnell zurecht.
Dann beginnt man im Laufe des Buches diese Personen kennenzulernen. Durch Maurice und dessen viele Erlebnisse erhält man dabei auch einen guten Einblick in deren Leben. Im Laufe des Buches hat man bei vielen Charakteren das Gefühl, diese persönlich zu kennen und selbst mit ihnen zu reden.
Durch die vielen unterschiedlichen Charakterzüge gleicht dabei keiner dem Anderen und die Personen wirken noch realistischer.
Das Buch deckt einen großes Zeitraum ab und spielt in der Zeit von 1145 bis 1171. Eine sehr ereignisreiche Zeit! Mit Maurice wird man dadurch in verschiedene politische Kämpfe verwickelt, die von plötzlichen Seitenwechseln geprägt sind. Dies zunächst im Englischem Bürgerkrieg und später in den irischen Eroberungsfeldzügen.
Die politischen Hintergründe werden dabei ausreichend und verständlich erklärt, ohne zu dominieren. So erlangt man schnell zu einem Überblick über die Geschehnisse der Zeit, ohne das Gefühl zu haben ein Geschichtsbuch zu lesen. Das hat mir sehr gut gefallen!
Zwischen den Jahren werden teilweise größere Sprünge gemacht. Man findet sich aber immer wieder schnell in die Zeit ein und gelangt auf diese Weise von einem spannendem Lebenspunkt Maurices zum Nächsten.
Der Schreibstil ist dabei einfach und sehr flüssig, sodass sich das Buch ohne Probleme leicht lesen lässt und die teilweise komplexen Themen gut verständlich erklärt werden.
Fazit: Das Buch hat mich absolut begeistert und entführt einen schnell in die Zeit des 12. Jahrhundert. Ein absoluter Toptipp für alle Fans von historischen Romanen und solchen, die es noch werden wollen.
Bewertung zu "Das Mädchen, das Geschichten fängt" von Victoria Schwab
Jean lebt mit ihrem Mann Glen eine glückliche Ehe in einem kleinem Haus. So lange bis die zweijährige Bella spurlos aus dem Garten ihrer Mutter verschwindet und Glen als Entführer unter Verdacht fällt.
Sofort ändert sich deren Leben. Bedrängt von der Presse und der Polizei ist Glen darauf bedacht seine Unschuld zu beweisen und Jean steht zu ihm.
Dabei fragt man sich: Was ist mit Bella geschehen? Hat wirklich Glen sie entführt? Was wusste Jean?
Das Buch startet im Jahr 2010, kurz nachdem Jeans Mann Glen bei einem Unfall gestorben ist. Jean beschließt sich der ehrgeizigen Reporterin Kate ein Interview zu geben. Dabei wird der Verlauf des gesamten Falles nach und nach von 2006 bis 2010 dargestellt.
Dieser wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Aus der Sicht Jeans, der "Witwe", aus der Sicht Kates, der "Reporterin" und aus der Sicht Bobs, dem "Detectiv"
Dabei ist es schwierig mit den einzelnen Personen warm zu werden.
Jean ist sehr verschlossen und agiert manchmal sehr merkwürdig, wobei ihre Person in "Jean" und "Jeanie" gespalten ist. Deshalb viel es mir während des ganzen Buches schwer, mich in die Hauptcharakterin hineinzuversetzen.
Dies fällt einem bei Kate und Bob leichter. Diese Charaktere sind unterschiedlich ausgearbeitet und man erhält einen guten Einblick in deren Denkweisen.
Die wenigen übrigen Charaktere dabei bleiben bis kurz vorm Ende relativ undeutlich,
Das Buch ist in einer relativ einfachen Sprache geschrieben und beschreibt dabei ein schwieriges Thema: Kinder-Pornografie.
Dieses Thema wird in dem Buch gut verarbeitet und man erhält Einblicke in die Sichtweise eines Pädophilen.
Auch der Fall ist an sich spannend und gut ausgearbeitet. Bis kurz vorm Ende kann man sich nicht 100% sicher sein, wer der Täter ist.
Während am Anfang der Fall vorgestellt wird, passiert aber im Verlaufe des Buches nicht viel aufregendes. Es gibt ein Hin und Her, ein Vor und Zurück. Es werden verschiedene Beweise gesammelt. Außer Glen gibt es keinen Tatverdächtigen und Jean offenbart nach und nach die Eigenschaften ihres Mannes.
Dabei ist das Ende schließlich nicht sonderlich überraschend und es gibt keine plötzlichen Wendungen.
Das Buch hat einen geraden Storyverlauf und keine Action, weshalb ich es auch nicht als Thriller bezeichnen würde.
Fazit: Eine leichte Lektüre für zwischendurch, die ein schwieriges Thema behandelt und sehr auf die Psyche der Charaktere eingeht. Dabei gibt es allerdings keine großen Überraschungen und das Buch konnte mich nicht wirklich fesseln.
In einer Welt, in der Frühling, Sommer, Herbst und Winter über die Träume mit den Menschen verbunden sind, liegt das Schicksal der Vier Jahreszeitenvölker in den Händen der Traumknüpferin Undinaa. Sollte sie erwachen, so zerbricht ihr Traum in Abermillionen magische Splitter, der dem Träger die Macht der Götter verleiht.
Um dies zu verhindern brechen von verschiedenen Enden der Welt Naviia und der Prinz Kanaael auf. Ihre Schicksale sind eng miteinander verbunden und auf sie wartet ein Abenteuer voller Gefahren, Liebe, Magie und tödlicher Intrigen.
Das Buch hat 709 Seiten und ist ein in sich abgeschlossener Band. Außerdem enthält das Buch eine Karte der Vier Jahreszeitenländer, einen Glossar und ein Personenverzeichnis.
Das Buch ist aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben. Dabei startet man das Abenteuer auf verschiedenen Enden der Welt aus der Sicht Naviias, einem jungen Wintermädchen, das ihren Vater verloren hat und ihn rächen möchte, aus der Sicht Kanaael, dem Prinzen der Sommerlande, der das Erwachen der Traumknüpferin verhindern möchte und aus der Sicht Ashkiins, der eine gänzlich andere Rolle in dem Buch einnimmt...
Dabei sind die einzelnen Erzählstränge gut miteinander verknüpft, bis sie schließlich zusammenlaufen und das wahre Schicksal der Hauptcharaktere zeigen.
Es gibt eine große Charaktervielfalt. Dabei sind die einzelnen Charaktere gut ausgearbeitet und sehr unterschiedlich.
Während Naviia ein sehr selbstbewusstes Mädchen ist, ist Kanaael einerseits sehr bedacht und andererseits etwas übermütig.
Auch die übrigen Charaktere bringen ihre eigenen Eigenschaften mit und gestalten das Buch damit sehr lebendig.
Dabei sind die einzelnen Personen nicht perfekt, machen Fehler und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, was mir sehr gut gefallen hat.
Das Buch hat keinen geraden Storyverlauf. Es gibt viele Höhen und Tiefen mit überraschenden Wendungen. Man kann sich bei keinem sicher sein, ob er letztendlich lebt oder stirbt und man wird von verschiedenen Wendungen in der Geschichte gefesselt.
Dadurch möchte man das Buch zeitweise nicht aus der Hand legen und bleibt vor allem zum Schluss gefesselt beim Weiterlesen.
Durch die einprägsame Schreibweise, die vor allem die Umgebung schön erklärt und mir manchmal etwas poetisch erschienen ist, kann man sich gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen und verabschiedet sich am Ende des Buches nur ungerne von ihnen.
Dabei ist die Geschichte etwas einmaliges und ähnelt keinem zuvor gelesenem Buch
Fazit: Ein toller Fantasyroman, der voller Überraschungen steckt und den man ungerne aus der Hand legt.
Bewertung zu "Die Furcht des Weisen 2" von Patrick Rothfuss
Bewertung zu "Die Furcht des Weisen 1" von Patrick Rothfuss
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- 13.07.1993