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StefanBommeli

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Die Schwarze Harfe (ISBN: 9783952428764)

Bewertung zu "Die Schwarze Harfe" von Gravity Assist

Die Schwarze Harfe
StefanBommelivor 7 Jahren
Zusammenfassung erster Rezensionen (Juni 2017)

Ich möchte einen kurzen Überblick (ohne Spoiler) über die bisherigen Rückmeldungen zur Schwarzen Harfe geben.

>> Lob (bisher 5 Sterne) erhält das Buch:

-        Für den interdisziplinären Facettenreichtum der Weltbeschreibung sowie die Plausibilität von Handlung und Rahmenbedingungen.

-        Für die Charaktere, insbesondere die Entwicklung der Hauptfiguren. Für die «fein herausgearbeiteten» Ich-Erzähler. Für die Ambivalenz der Charaktere, die sich einem simplen gut-böse-Schema entzieht.

-        Für die Komplexität der Geschichte: im positiven Sinne anspruchsvoll. Für die «magischen» Elemente, die allerdings sorgsam in die «Realität» eingebettet seien.

-        Für die Emotionalität der Geschichte, die viele als mitreissend empfinden; für das Ende und die finale Auflösung.

-        Für den «Drive», den das Buch vor allem ab Teil 2 bis zum Schluss entwickelt.

-        Das sprachliche Niveau bzw. die flüssige Schreibweise.

-        Dass das Buch insgesamt auch Nicht-Sci-Fi-Lesende anspricht.

>> Kritik:

-        Der Anfang (einige sagen der ganze Teil 1) ist zäh: Viele Beschreibungen, viele Namen und Orte, nur nacherzählte Handlung. Auch einige Lesende, die das Buch insgesamt super finden, mussten am Anfang etwas «durchhalten».

-        Das Buch ist – vielleicht weil zu Fünft verfasst – vielschichtig, einige haben das zu kompliziert gefunden und sich z.B. an «zu viel Politik» gestört.

-        Die Sequenz in der roten Wüste, die einige sehr mögen, hat anderen überhaupt nicht gefallen oder schien nicht recht zum Rest des Buches zu passen.

>> Das Buch sollte demnächst auch via Amazon.de als Taschenbuch bestellbar sein, sorry für die Verzögerung. Bis dahin kann das Buch via www.dieschwarzeharfe.ch bestellt werden.

Cover des Buches In die Dunkelheit (ISBN: 9783453314887)

Bewertung zu "In die Dunkelheit" von Evan Currie

In die Dunkelheit
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Dramaturgisch schwach, lieblos skizzierte Militärköpfe, sprachlich unbefriedigend.
Auch für Military-Sci-Fi Fans nicht zu empfehlen.

Evan Currie ist, gemessen an seiner Produktivität, ein Star; Grund genug, eines seiner Sci-Fi-Bücher zu begutachten. Meine Wahl fiel auf «In die Dunkelheit»: Zu erwarten war unterhaltsame Military Sci-Fi, epische Schlachten gegen verstörende Ausserirdische und vermutlich ein Cliffhanger, der das Karussell für Fortsetzungsromane bereitet – kurz: zwar nichts Neues, aber wenn es gut gemacht ist: Why not!

Bedauerlicherweise überzeugt das Buch selbst innerhalb der oben skizzierten Nische nicht; dazu vier Gründe und jeder kostet mindestens einen Stern:

  1. Die Charaktere sind lieblos gezeichnet; Military-Sci-Fi war noch nie bekannt für Tiefsinnigkeit, doch die Plattheit, wie Currie seine drögen Militärköpfe anlegt, verhindert, dass man wenigstens äusserlich mit ihnen mitfiebern kann. Einige sind sogar holzschnittartig peinlich und ihre (gemäss Autor) «überraschenden» Reaktionen sind für jeden halbwegs wachen Leser absehbar – was jegliche emotionale Spannung zunichte macht.
  2. Die Story kommt nur holprig in Gang und man fragt sich, worauf Currie eigentlich die Spannung richten will: Der erste FTL-Sprung (wow!) fällt völlig ereignislos aus, bis auf die Tatsache, dass einige kotzen müssen (seriously). Die Jungfernfahrt des ersten Sprungschiffs wird natürlich gerade ein Kriegsfeldzug (also gut) – was irgendwie alle ziemlich normal finden, tja, da muss man halt durch so als tougher Raumfahrer. Die Entdeckung eines bisher unbekannten Ablegers der Menschheit (wow) fällt irgendwie niemandem auf und die Zivilisationsunterschiede reduzieren sich auf Dusche und Kleider. Die Entdeckung einer ausserirdischen Spezies (wow) reduziert sich auf die Tatsache, dass es Spinnen sind (seriously) und dass sie offensichtlich einfach nur "böse" sind. Kurz: Der dramaturgische Aufbau der Geschichte lässt zu wünschen übrig.
  3. Die Science-Komponente, die gerade in technischer Hinsicht im Military-Sci-Fi meist sehr gepflegt wird, ist schludrig und bleibt in jeder Hinsicht oberflächlich und wenig plausibel.
  4. Die Sprache ist lieblos – ich weiss nicht, ob schon das Original derart unsorgfältig formuliert, der deutschen Übersetzung hätte jedoch ein solides Lektorat gutgetan. Überhaupt wimmelt es von Stilblüten. Dazu nur drei Beispiele, von denen das Buch wimmelt:
    -«Das Drasin-Schiff trieb heiter und gelassen im Raum – sofern etwas derart Hässliches überhaupt Heiterkeit und Gelassenheit ausstrahlen konnte.» (S. 138)
    -«Sehr viel später zogen die Drasins ab, offenbar zufrieden damit, dass sie ihre Arbeit getan hatten. Zufrieden damit, dass sie im System des Weissen Riesens nichts und niemanden am Leben gelassen hatten.» (144)
    - «Der Computer hielt kurz inne, aktivierte die eigenen Scanner und analysierte die Luft.» (145)

Aus meiner Sicht klar nicht lesenswert (- fairerweise sei gesagt, dass ich in der Mitte aufgegeben habe). Wer das gleiche aber gut gemacht sucht, der soll «Antares-Krieg» von Michael McCollum lesen: Same same but very different.

 

Cover des Buches Extinction (ISBN: 9783328100096)

Bewertung zu "Extinction" von Kazuaki Takano

Extinction
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Super spannender, zum Teil etwas sehr blutiger Setup, der allerdings gegen Ende etwas einknickt.
Eigenständiger, spannend zu lesender Thriller

Extinction ist ein sehr eigenständiger Thriller mit Sci-Fi-Elementen, der jedoch realitätsnah in der gewärtigen Welt angesiedelt ist. Der Einstieg erfolgt mühelos und die Spannung bleibt in den ersten zwei Dritteln extrem hoch – ein Page Turner erster Güte. Die Charaktere sind sorgfältig skizziert, der Roman ist (soweit beurteilbar) äusserst sachverständig und sprachgewandt geschrieben; überhaupt bearbeitet der ganze Setup ein intelligentes Szenario mit viel Neuigkeitswert. Teilweise kommen jedoch ziemlich blutige Szenerien im afrikanischen Bürgerkrieg vor – die man bei allem Realitätsgrad einfach nicht gut finden kann (war das wirklich nötig?).

Ein Stern kostet in meiner Bewertung jedoch, dass die Story gegen Schluss etwas die Luft ausgeht; der an sich gelungene Plot wird plötzlich zur etwas flachen Familienstory – und bleibt überraschend offen. Gerade weil das Buch so gut startet, hält der Schluss nicht ganz, was er verspricht.

Cover des Buches Die Krone der Sterne (ISBN: 9783596035854)

Bewertung zu "Die Krone der Sterne" von Kai Meyer

Die Krone der Sterne
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Frech und schillernd, toll geschrieben, aber zuviel Mittelalter-Kunterbunt und zu flache Dialoge.
Bunt und facettenreich, aber zu viele Mittelalter-Versatzstücke und flaue Dialoge

Die Krone der Sterne ist zunächst einmal ein solide geschriebenes Buch, das facettenreiche Bilder und turbulente Action-Szenen gekonnt zu vermitteln weiss. Das Buch ist im positiven Sinne bunt und zeichnet sich durch seine heitere Vielfalt und seinen schillernden Ideenreichtum aus. Recht eigenwillig ist allerdings, dass Sci-Fi-Elemente hemmungslos mit Mittelalter-Versatzstücke gemischt werden: Schwarze Löcher, Raumschiffe und Kampfroboter tummeln sich zusammen mit Hexen, Piraten, Marken und Baronien, Paladinen, Gekreuzigten, Winkingerzwergen, Pilgerpfaden, Musen, Totems und Kathedralen. Für meinen Geschmack zu viel Zusammengeklebtes, manchmal wirkt das ganze sogar richtig trashig (wenn das die Absicht des Autors gewesen wäre, könnte das sogar funktionieren, es ist aber nicht durchgezogen). Seltsam finde ich, dass der Autor offenkundig souverän schreibt, die Dialoge allerdings mehrheitlich superflach ausfallen – Sprüche wie aus einem B-Movie. Überhaupt sind die Hauptfiguren zwar plastisch gezeichnet, bleiben aber stets in der gleichen Schublade und gewinnen kaum Tiefe. Dabei bietet das Buch einige Gänsehaut-Momente – die Stille, die träumende Gottkaiserin, Kranit gefangen im Container mit Maske –  die aber in vorschnellen Tumulten geopfert werden. Obschon das Buch am Schluss auf Teil 2 steuert, war bei mir die Lust zum Weiterlesen ermattet.

Cover des Buches Eine Reise zu den Sternen (ISBN: 9783423144933)

Bewertung zu "Eine Reise zu den Sternen" von Nicholas Christopher

Eine Reise zu den Sternen
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Wunderbare, atmospährische und erstklasig erzählte Geschichte - sehr, sehr lesenswert.
Ein grossartiger Roman - voller Fantasie und emotionaler Wucht.

Christopher erzählt auf feine, atmosphärische Weise eine in sich mäandrierende Geschichte mit zwei Ich-Erzählern, die sich beständig abwechseln. Sterne sind quasi das Motto und der Autor verpackt es auf nie platte Weise in immer neue Analogien. Es gibt grosse Gefühle, aber nie wird es kitschig - mir ist bis heute nicht ganz klar, wie das geht. Eigentlich ist es ein fantastischer Roman, aber die fantastischen Element sind so fein in eine vermeintliche Realität eingearbeitet, dass der Schleier zum Magischen nie zerreisst (aber in gewissen Momenen steht man plötzlich auf der magischen Seite, ohne es zu merken). Es ist also ein Buch, dass ans Herz wächst und man kann es ohne weiteres mehrmals lesen, da es nicht vom Plot lebt (der übrigens auch gelungen ist), sondern von den Wegen und Begegnungen der Protagonisten.

Cover des Buches Der Wüstenplanet (ISBN: 9783453317178)

Bewertung zu "Der Wüstenplanet" von Frank Herbert

Der Wüstenplanet
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Grossmeisterlich, keine Frage.
Mit sehr guten Gründen ein Klassiker.

Frank Herberts Wüstenplanet ist ganz grosse Science Fiction, die durchaus bekannte Schemen auf brilliante Weise neu mischt, intelligent, facettenreich und im doppelten Sinne kultig vermittelt.
Wenn man es heute liest, wirkt es stellenweise schon etwas angegreut, aber den Charme und die erzählerische Wucht hat es nicht verloren. Unbedingt lesen.

Cover des Buches Amalthea (ISBN: 9783442547623)

Bewertung zu "Amalthea" von Neal Stephenson

Amalthea
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Verspricht viel, kann aber vieles nicht halten. Schade.
Gut geschriebener Schunken, der die Prioritäten aber suboptimal legt.

Die Idee ist gut und das Buch sprachlich über weite Strecken gut geschrieben. Viele technische Details wirken sorgfältig recherchiert und gehören offensichtlich zum Konzept, das Realitätsnähe (in der Fiktion) sucht. Abgesehen davon ist das Hardcover sehr aufwändig produziert, was mir gefällt.
Doch Amalthea hält m.E. nicht, was ich mir davon versprochen habe:
1. Der erste Teil ist einfach zu langatmig, verschlingt mehr als die Hälfte und wirkt in den Detailbeschreibungen allmählich ermüdend. Spannende Konzepte wie eine "Verfassung" nach dem Ende der Menschheit mischen sich mit operativen Banalitäten. Die Geschichte säuft irgendwann in der offensichtlichen Sachkenntnis des Autors ab.
2. Der zweite Teil, der weit in der Zukunft spielt, wirkt ggü. Teil 1 zu abgekoppelt - nach sovielen Details in Teil 1, oft im Stundentakt der Ereignisse leuchtet mir einfach zuwenig ein, warum nun - wusch - 5000 Jahre übersprungen werden. Wir müssen bedenken: Mindestens ein Sprung von den ersten mesopotamischen Kulturen ins 21. Jahrhundert. Das "Science"-Element, das zunächst stark gemacht wurde, verliert sich m.E. uneinholbar.
Für den durchaus würdevollen Versuch eines Monsterprojekts daher nur 2* - bedingt empfehlenswert.

Cover des Buches Himmelssturz (ISBN: 9783453522435)

Bewertung zu "Himmelssturz" von Alastair Reynolds

Himmelssturz
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Himmelssturz ist eines dieser Sci-Fi-Bücher, die recht schnell Tempo aufnehmen und das bis zum Schluss aufrechterhalten können.
Inhaltlich beeindruckend, ideenreich - mit doofem deutschen Titel

Himmelssturz ist eines dieser Sci-Fi-Bücher, die recht schnell Tempo aufnehmen und das bis zum Schluss durchhalten (auch wenn der etwas 'abgespaced' ist und zum Glück offen bleibt). Eine Crew, die einen offenbar künstlichen Planetoiden untersuchen soll, wird von diesem mitgerissen - in die Unendlichkeit: Raum, Zeit und auch die menschliche Existenz der Crew wird überbrückt. Das vermittelt der Geschichte ab und zu etwas dunkles, unter der Oberfläche zutiefst Unheimliches.
Es gibt zwei Einwände, die aber nicht den fünften Stern kosten: Die Hauptfiguren hätten sehr viel feiner herausmodelliert werden können (z.B. im ewigen Konflikt der Hauptdarstellerinnen, der irgendwann etwas bemühend wirkt) - das Buch hätte eine emotionale Wucht entfalten können, die es so (leider) nicht hat. Und der deutsche Titel "Himmelssturz" (wieso das denn?) ist schlicht jämmerlich gegenüber dem feinen Originaltitel "Pushing Ice". Wie auch immer: Tolles Buch, sehr lesenswert.

Cover des Buches Der Antares-Krieg (ISBN: 9783453522220)

Bewertung zu "Der Antares-Krieg" von Michael McCollum

Der Antares-Krieg
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Kurzweiliger, superdynamischer Plot - aber man muss Military-Sci-Fi mögen und darf bzgl. Charaktere nicht zu viel erwarten. Trotzdem: 5*
Military-Scifi vom Feinsten

Den Antares-Krieg  muss man nicht gut finden; die Charaktere sind eher flach, der militärische Einschlag nahe an der Navy im 20. Jahrhuntert mässig originell, die Lovestory (so man sie so nennen kann) etwas peinlich. Grund genug, maximal 4 Sterne zu geben.
Aber: Das Buch hat extrem Zug und der Plot und seine Ausführung ist bis zum Schluss überzeugend - so sehr,, dass ich das Buch alle paar Jahre wiederlese. Wer Military-Sci-Fi mag und in Bezug auf kulturelle Fantasie und Charakterentwicklung nicht zu anspurchsvoll ist: Unterhaltung vom Feinsten.

Cover des Buches Der letzte Regent (ISBN: 9783453529717)

Bewertung zu "Der letzte Regent" von Andreas Brandhorst

Der letzte Regent
StefanBommelivor 7 Jahren
Kurzmeinung: Solide erzählt, düster, aber atmosphärisch, bisweilen wirr, der Schluss stark, die Pointe aber unnötig verschenkt.
Mysteriös und atomsphärisch

Der Letzte Regent ist ein solide geschriebenes Sci-Fi-Buch, das einige altbekannte Konzepte (z.B. Unsterblichkeit) auf überraschende und raffinierte Weise aufgreift. Es ist gelungen aus der Perspektive der Hauptfigur erzählt und hält seine Spannung über weite Strecken aufrecht.

Punktuell driftet es etwas ins Unverständliche, visionsartige Passagen erschliessen sich nur schwer. Der Schluss ist düster, sehr atmosphärisch – der eigentliche Plot ist jedoch m.E. zu konstruiert und im Grunde unnötig (darum nur 4*). Lesenswert!

Über mich

Mitglied des Autorenkollektivs Gravity Assist

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