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Stephan59

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Fülle (ISBN: 9783897109124)

Bewertung zu "Fülle" von Maria Anna Leenen

Fülle
Stephan59vor 2 Jahren
Kurzmeinung: Dieses Buch öffnet die Tür zu einem tieferen Verständnis der Natur und von uns selbst.
Durch die Natur im Jahreslauf, mit Beobachtungen, Gedanken, Meditation

Dieses Buch ist kein Biologiebuch, keine Naturführer oder Pflanzenlexikon. So beginnt Maria Anna Leenens Buch „Fülle“, ein ganz persönlicher und lesenswerter Ausdruck ihrer Spiritualität, Schöpfungsspiritualität wie Prof. Margit Eckholt, Professorin für Dogmatik und Fundamentaltheologie es nennt. Dieses Buch ist kein Ratgeber, kein Wachrüttler mit erhobenem Zeigefinger, das wäre wohl auch ein grundverkehrter Ansatz für eine katholische Eremitin, die in weitgehender Einsamkeit lebt und den Weg nach innen, den Weg der Meditation, der Stille und von dort aus wieder nach außen in die Welt gewählt hat.

Es kostet nicht viel Zeit, die Kraft der Natur auf sich wirken zu lassen. Aber einfach Innezuhalten, eine Buche oder einen Grashalm zu betrachten, den Flug einer Schwalbe mit den Augen zu verfolgen, ein Moment bewusster Wahrnehmung verändert so viel. Innehalten, die Natur auf sich wirken lassen, das klingt wie ein so kleiner Schritt, doch wie oft nehmen wir uns Zeit dafür?

Wir können die Autorin in ihren sehr persönlichen Beobachtungen und Betrachtungen durch das Jahr begleiten, draußen, und dabei kommen sie alle zu Wort, Wetter und Farben, Tiere und Pflanzen, von Bienen und Grashalm bis zum Baum und Mauersegler. Maria Anna Leenen zeigt uns einen möglichen Weg auf, in der Betrachtung unseren Geist freizulassen. Wir wissen so viel über die Natur und ihre Zusammenhänge und verstehen doch so wenig von ihr. Tun wir es, indem wir die Autorin begleiten und vielleicht sehen wir dann unsere Umwelt mit etwas anderen Augen.

Der Titel des Buches ist gut gewählt mit seiner Fülle an Eindrücken, Gedanken, Hintergrundinformationen, Anregungen und meditativen Sequenzen öffnet es eine Tür zu einem tieferen Verständnis der Natur und damit auch zu uns selbst.

Cover des Buches Der neunte Arm des Oktopus (ISBN: 9783785727416)

Bewertung zu "Der neunte Arm des Oktopus" von Dirk Rossmann

Der neunte Arm des Oktopus
Stephan59vor 3 Jahren
Kurzmeinung: ein Thriller?
ein Thriller?

Die Idee für den Plot hatte sicherlich etwas, Klimakrise, Überbevölkerung, animalische Intelligenz und der Zeitsprung vom heute ins Jahr 2100. Aber für mich war das kein Thriller. Stattdessen seitenweise überdetaillierte Erklärungen und mit der 3G Weltregierung eine Lösung aus der Mottenkiste der Geschichte. Selbst in den Szenen, in denen – endlich - ein gewisser Thrill aufgebaut wurde. Interessieren mich da die Beschaffenheit von Messern und Schlagadern? Nein. Und was sollten am Ende die fiktive Einladung des Autors zur Verleihung des Friedensnobelpreises über den Altkanzler Schröder und dann noch das angehängte Apercu der Altherren-Skatrunde in Hannover?

Mich ließ dieses Buch eher verärgert zurück.

Cover des Buches Drei Minuten (ISBN: 9783734106705)

Bewertung zu "Drei Minuten" von Anders Roslund

Drei Minuten
Stephan59vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Spannender Thriller in guter Übersetzung
Spannender Thriller in guter Übersetzung

Der zweite Band der Piet Hoffmann – Trilogie, in bester Tradition der skandinavischen Thriller und Kriminalromane. Dieses Mal geht es um ein kolumbianisches Kokain-Kartell, Hoffmanns Undercover-Einsatz und den schmutzigen Drogenkrieg der US-Administration.

Ein durchweg gelungenes Buch voller Spannung. Allerdings ist die Story durch die immer wieder auftretenden Wiederholungen und im Stil etwas zu langatmig geraten.

Cover des Buches Ready Player One (ISBN: 9783596706648)

Bewertung zu "Ready Player One" von Ernest Cline

Ready Player One
Stephan59vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Junge Nerds versus Internetkonzern
Junge Nerds versus Internetkonzern

OASIS, eine virtuelle Galaxis im Jahr 2045 bietet unzählige Möglichkeiten mit einem Avatar zur Schule zu gehen, abzuhängen, sich im Gaming zu verlieren, Abenteuer zu erleben: als Nerd.

Der Wunsch, der lebensfeindlichen Realität 2045 zu entfliehen und die Verführung dieses Second Life, kommen dabei gut rüber. Schnell wird klar: Gaming ist angesagt.

Das Buch war für mich eher ein Jugendroman, so gestaltet waren auch die Charaktere, die Freunde Wade und Aech und die anderen Jäger, die sich in der realen Welt nie begegnet sind. Doch auch in der virtuellen Welt gilt: nur wer Credits hat, über ausreichende Mittel verfügt, kommt auch weiter.

Der verstorbene Schöpfer dieses virtuellen Universums wurde damit Milliardär – in der realen Welt -, und vererbt all seinen Reichtum dem, der im Wettkampf die entsprechenden Schlüssel findet, Tore öffnet und Spiele gewinnt. Die Jagd beginnt. Und der böse Weltkonzern ist auch dabei, mit schier unerschöpflichen Mitteln und ohne Skrupel in seinen Methoden, schreckt selbst vor Entführung, Erpressung und Mordanschlägen nicht zurück. Werden die Jugendlichen gegenüber diesen Machenschaften bestehen können?

Etwas zu viel waren mir die ungezählten Details über Computer- und Videospiele wie zur Film- und Pop-Geschichte der 80er Jahre, wesentliche Elemente des Buches. Aber gut unterhalten hat es mich doch.

Cover des Buches Im Namen der Lüge (ISBN: 9783453439665)

Bewertung zu "Im Namen der Lüge" von Horst Eckert

Im Namen der Lüge
Stephan59vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Guter Plot – der nicht fesseln kann
Guter Plot – der nicht fesseln kann

Was für ein Plot! RAF-Rentner, die Geldtransporte überfallen, ein undurchsichtig agierender Verfassungsschutz mit rechtsradikalen Verbindungen, VS-Informanten in einer engagierten, linksradikalen Szene in Düsseldorf und eine Abteilungsleiterin beim VS mit Migrationshintergrund: eine brisante Mischung, die zu einem wirklichen packenden Thriller passt. Oder passen würde? Leider musste ich mich durch den Roman quälen. Die Charakterisierung der Protagonisten ist zu oberflächlich und holzschnittartig, die linke Szene wird in ihrem Wesen überhaupt nicht erfasst, selbst die Rechtsextremen erscheinen wenig realistisch in ihrer Charakterisierung, von den entsprechenden Chargen im Verfassungsschutz ganz zu schweigen.

Statt 571 Seiten wäre eine komprimierte Fassung mit einem dreckigen Thrill wohl besser gewesen.

Cover des Buches Dunkel leuchten die Klippen (ISBN: 9783596703500)

Bewertung zu "Dunkel leuchten die Klippen" von Kate Penrose

Dunkel leuchten die Klippen
Stephan59vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ben Kittos zweiter Fall
Ben Kittos zweiter Fall

Die Scilly-Inseln vor Cornwall mit rauen Klippen wie malerischen Sandstränden, Insellandschaften mit eigenwilligen Bewohnern und einer Jahrhunderte alten Geschichte. Der Meeresboden rund um diese Inselgruppe ist ein einziger Friedhof historischer Schiffswracks, ein Taucherparadies.

Der Tod einer jungen Taucherin, die brutal ermordet auf Tresco, einer der Inseln, in einer bei Flut unter Wasser liegenden Höhle aufgefunden wird, schockiert die Bewohner und scheint unerklärlich. Das kann nur ein Verrückter, ein psychisch gestörter Mensch getan haben, ist die einhellige Meinung. Oder doch der zurückgewiesene ehemalige Liebhaber der Toten oder gar ihr äußerst misstrauisch beäugter Ehemann, der sich nicht in die Inselgemeinschaft einfügen kann oder will?

Der Ermittler Ben Kitto tappt lange im Dunkeln. Es gibt zu viele mögliche Verdächtige und doch keine klaren Indizien. Dann überstürzen sich die Ereignisse. Hier soll nicht zu viel verraten werden, aber der Roman konnte mich fesseln, auch wenn es mir zeitweise schwerfiel, die vielen in der Handlung auftretenden Inselbewohner und weitere Personen immer gleich richtig zuzuordnen.

Die Landschaftsschilderungen, die Rolle der Gezeiten und Verweise auf die Historie sind dazu angetan, für die Inselgruppe touristisch zu werben. Etwas zu viel vielleicht, fand ich ab und an. Aber insgesamt ein rundum gelungenes Buch.

Cover des Buches Am zwölften Tag (ISBN: 9783462045475)

Bewertung zu "Am zwölften Tag" von Wolfgang Schorlau

Am zwölften Tag
Stephan59vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Toller Plot - enttäuschendes Ende
toller Plot - am Ende enttäuschend

Denglers siebter Fall. Zwölf Tage, an denen die handelnden Personen, vor allem Dengler und Olga, sein Sohn Jakob mit seinen Freunden, der Bauer Zemke mit seiner Frau und die Rockerclique in verschiedenen Handlungssträngen an unterschiedlichen Orten zu einem Gesamtbild verwoben werden. Dazwischen immer wieder die Hintergrundinformationen des Fleischkaisers, dessen erhellende Aussagen zur Massenfleischproduktion später mit den Filmen aus den Tierställen gut mit der Wirklichkeit dieser Industrie kontrastiert werden. Das hat mir durchaus gefallen und nach und nach nimmt der Fall, der zunächst keiner zu sein scheint, richtig Fahrt auf.

Die Hintergrundrecherchen sind offenbar fundiert, darauf den Plot eines Krimis aufzusetzen, hat mich angesprochen.

Allerdings haben mich einige Punkte gestört. Am Ende war ich regelrecht enttäuscht.

Die, die den Krimi noch nicht gelesen haben, sollten hier nicht weiterlesen:

 

SPOILER

 

Die Rockerbande, die mit Menschenhandel, Prostitution, Drogen und den osteuropäischen Arbeitssklaven ihr Geld verdient, als tumbe und rohe Gesellen zum Abfackeln eines Bauernhofs einzusetzen, wobei die Ermordung einer Gruppe junger Tierschützer gleich mit geplant ist, war mir zu weit hergeholt. Wer in solchen kriminellen Geschäften einen guten Reibach macht und auch weiter machen will, wird nicht das unkalkulierbare Risiko eines mehrfachen Mordes eingehen.

Ein gestelltes Foto vor einer Fototapete, um den Urlaub in Barcelona darzustellen mit dem Handy fotografiert, das war mir zu unglaubwürdig.

Als der Bauer mit seiner Frau zum Hof fährt, kommt ihnen der gerade mit einer MP beschossene Mercedes entgegen? 1. Wieso fährt der noch? 2. Warum hält er auf der Flucht überhaupt an? 3. Der Bauer soll die Schüsse nicht gehört haben?

Der Bauer und seine Frau werden im ersten Stock ihres Hauses gefesselt und geknebelt und mit dem Haus quasi gleich mit angezündet. Während neben der Frau das Bett schon so lichterloh brennt, dass sie ihre Handfesseln dort mithilfe der Flammen durchbrennen lassen kann – im Erdgeschoss wütet ja auch bereits das Feuer -, kann sie noch so agieren? Das ist absolut unglaubwürdig. Die Frau wäre längst im Rauch des Feuers erstickt.

Und dann der Fleischkaiser. Als der skrupellose, schwerreiche Fleischproduzent den osteuropäischen Arbeiter mal eben tranchiert und dann, als die Polizei auf sein Grundstück kommt und ihn erwischt, auch noch vor laufender Kamera den Jugendlichen gegenüber, die bei dieser Festnahme absolut nichts zu suchen haben, die Machenschaften und Expansionspläne der Fleischmafia mal eben so offenlegt…, tut mir Leid, das war der Punkt, da bin ich aus der Geschichte ganz ausgestiegen. Auch hier entspricht das Handeln des Fleischkaisers überhaupt nicht seiner bisherigen Charakterisierung. Dieser Mann würde töten lassen und ebenso wenig seine geschäftlichen Pläne offenlegen.

Daher nur zwei Sterne für den Plot und die anfangs wirklich interessante Geschichte.

Cover des Buches Das Gesicht des Drachen (ISBN: 9783734106033)

Bewertung zu "Das Gesicht des Drachen" von Jeffery Deaver

Das Gesicht des Drachen
Stephan59vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Packender Plot
Packender Plot

Mein erster Lincoln Rhyme – Krimi, insofern kann ich mögliche Schwächen in Stil und Spannungsbogen gegenüber den vorherigen Romanen nicht beurteilen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, gerade die Menschenhandel Thematik sowie die vielen Einblicke in die chinesische (Lebens-) Philosophie und das skrupellose Agieren/Denken des Schlangenkopfs, der für die Ermittler sehr lange ein „Geist“ bleibt. Die Charaktere der Protagonisten Lincoln Rhyme und Amelia Sachs sind für mich recht überzeugend psychologisiert, auch Sony Li und natürlich der menschenverachtende Charakter des Verbrechers kommen für mich glaubhaft rüber. Gestört hat mich die Vielzahl der mit den Ermittlungen betrauten Personen verschiedener, zum Teil konkurrierende Organisationen, das war mir zu unübersichtlich. Die Analyse der Spuren und die Wendungen des Falls haben mir dagegen gut gefallen, auch wenn Deaver für mich da zum Teil etwas sehr detailverliebt rüber kam.

Deshalb vier Sterne für den Krimi. Ich werde sicherlich noch einen der früheren Fälle lesen!

Cover des Buches Broken Hill (ISBN: 9783455405446)

Bewertung zu "Broken Hill" von Nicholas Shakespeare

Broken Hill
Stephan59vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Was Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anrichten
Was Rassismus und Fremdenfeindlichkeit anrichten

Die Ereignisse rund um das traditionelle Picknick der Bewohner von Broken Hill, Australien, am Neujahrstag 1915 sind Gegenstand dieser Erzählung.

Der Alltag in dem kleinen Ort, einer Minenstadt im fernen Australien, die Träume, Wünsche, Hoffnungen ihrer Bewohner und die Lebensrealität in der kleinen Gemeinde lassen Broken Hill vor dem inneren Auge des Lesers als lebensnahe Kulisse entstehen.

Die alltäglichen kleinen Sorgen und Nöte, aber auch der ferne Krieg in Europa mit seinen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage sowie die zunehmenden Spannungen zwischen den alteingesessenen Bewohnern und den arabischstämmigen Neubürgern, ihre unterschiedlichen Lebenswelten und die wachsende Vergiftung des Klimas durch den Krieg, werden am Beispiel dieses kleinen, verschlafenen Nests schnell deutlich.

Und so greift der ferne Krieg direkt in den Alltag der Leute ein, werden fremdenfeindlich motivierte Nickeligkeiten zum Auslöser eines Attentats, dass die vorgeblich heile Welt des Örtchens nachhaltig Zeit zerstören wird.

Was Fremdenfeindlichkeit, zum Teil unverhohlener Rassismus und das Nichtverstehen unterschiedlicher kultureller Hintergründe und Zwänge anrichten können, wird in dieser Erzählung plastisch geschildert.

Ein Lehrstück ungeahnter Aktualität.

Die zum Teil schablonenhafte Charakterisierung einzelner Personen tut der Geschichte insgesamt keinen Abbruch. Deshalb aber nur vier Sterne.

Cover des Buches Trutz (ISBN: 9783518468647)

Bewertung zu "Trutz" von Christoph Hein

Trutz
Stephan59vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein guter Plot, leider mit kleinen Enttäuschungen
Ein guter Plot, leider mit kleinen Enttäuschungen

Christoph Hein schildert am Beispiel zweier Familien den denunziatorischen, in der Praxis systemimmanent menschenverachtenden Terror in der UdSSR in der Zeit des Stalinismus. Rainer Trutz muss als vom Naziregime verfolgter Autor mit seiner Lebensgefährtin in die Sowjetunion fliehen. Da er kein verfolgter Kommunist ist und seine Frau als Funktionärin einer in Nazideutschland gleichgeschalteten Gewerkschaftsorganisation religiöser Sozialisten angehört hat, werden sie nicht mit offenen Armen empfangen und müssen sich und ihren kleinen Sohn irgendwie durchbringen. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion geraten sie in die bürokratische Maschinerie des stalinistischen Gulag-Systems, die ihr weiteres Leben bestimmen wird.

Parallel wird die Geschichte der Familie des Mathematik- und Sprachwissenschaftlers Wladimir Gejm erzählt, der sich in der Phase des kommunistischen Aufbruchs mit der Weiterentwicklung der antiken Mnemonik zur Erweiterung der menschlichen Gedächtnisfähigkeiten befasst. Beide Familiengeschichten treffen sich in o. g. Forschungsprojekt und bestimmen auch die Weiterentwicklung der beiden gleichalten Söhne der Familien.

Die Geschichte ließ sich gut lesen, vor allem die Zeit in Deutschland und der ersten Jahre in Russland haben mich durchweg gefesselt. Im Weiteren hatte ich das Gefühl, dass der Autor sich mit der Beschreibung des Unterdrückungsapparates des stalinistischen Systems zu sehr auf unbekanntes Terrain begibt, sodass ich im letzten Drittel des Buches wirklich durchhalten musste, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgehen wird.

Allein der überraschend und urplötzlich eingebaute, gewaltsame Tod von Rainer Trutz passte für mich nicht in die Geschichtsentwicklung hinein. Eine wesentliche Figur des Buches verschwand sang- und klanglos. Zwar wurde daran die Brutalität des stalinistischen Unterdrückungsapparates deutlich, der Erzähler berief sich ja auf Widersprüche in den Akten, aber an dieser Stelle war ich das erste Mal nahe daran, aus der Geschichte auszusteigen. Dass es Wladimir Gejm dann im Weiteren nicht besser erging und sein Ableben ebenfalls mit ein paar Zeilen abgehandelt wurde, habe ich als genauso störend empfunden, aber dann schon in dieselbe Kategorie gepackt: spontanes Verschwinden eines für den Roman tragenden Protagonisten.

Am Ende treffen sich die Söhne der beiden, Maykl Trutz und Rem Gejm als alte Männer wieder. Dieses Zusammentreffen war für mich versöhnlich, wenn auch die Lebensgeschichte ihrer beiden Familien noch einmal in Kurzform erzählt und quasi zusammengefasst wurde.

Ein guter Plot, eine teilweise überzeugende Umsetzung, aber mit kleinen Enttäuschungen.

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