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Stranger

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Die Ärztin - Das Licht der Welt (ISBN: 9783499273995)

Bewertung zu "Die Ärztin - Das Licht der Welt" von Helene Sommerfeld

Die Ärztin - Das Licht der Welt
Strangervor 5 Jahren
Der Weg eines kleinem Mädchen zu einer starken Frau

Ricarda ist eine einfache Gärtnerstochter in Freystetten, die zu Beginn des Buches 13 Jahre alt ist und noch nichts von der großen weiten Welt kennt. Als sie der Tochter des Grafen allerdings das Leben rettet beginnt für sie ein Leben, von dem sie nicht mal zu träumen wagt. Als Gärtnerstochter ohne berufliche Perspektive erlangt sie die Chance, der Komtess Henriette  nach Berlin zu folgen und diese dort auch zu assistieren. Weiterhin bekommt sie die Möglichkeit eine Schule zu besuchen und sich fortzubilden. Allerdings merkt sie recht schnell, dass ein Leben in Berlin im 19. Jahrhundert, besonders für eine Frau, recht schwer ist. Als sie auch noch der Liebe ihres Lebens begegnet wird es erst recht kompliziert, denn dieser bringt all ihre Planungen durcheinander.


Eigene Meinung:
Helene Sommerfeld hat mit dem Roman "Die Ärztin - Das Licht der Welt" ein sehr tolles Buch geschaffen. Alle Charaktere sind gut durchdacht und äußerst detailreich beschrieben. Wenn man die Augen schloss, sah man die Charaktere bildlich vor sich. Aber nicht nur die Charaktere waren gut beschrieben sondern auch die Handlungsorte. Man merkt, dass sich das Autorenehepaar besonders Gedanken hierbei gemacht hat. Man hat immer ein Bild vor sich, wo sich jemand im Moment befindet. Besonders gut fand ich dass es am Anfang des Buches auch eine Karte gab, womit man sich ganz gut orientieren konnte, und dem Geschehen besser mit folgen konnte. Auch befindet sich am Anfang des Buches ein Personenverzeichnis mit den wichtigsten im Buch vorkommenden Personen einschließlich ihrer Gbeurtsdaten.

Den Schreibstil des Autorenpaares empfand ich als sehr angenehm. Die Geschichte wird sowohl von Ricarda als auch von Henriette, der Komtess, beschrieben. In beiden Charakteren kann man sich wunderbar hineinversetzen. Außerdem punktet Helene Sommerfeld, mit immer wiederkehrenden Fachwissen. Zwischen den Zeilen findet man historische Ereignisse und Entwicklungen, die zu der Zeit vonstattengehen. Allerdings war dieses Fachwissen meiner Meinung nach nicht aufdringlich sondern ganz dezent in die Geschichte mit eingepackt. Man merkt, dass hier viel und sorgsam recherchiert wurde.

Die Handlung war sehr interessant. Man begleitet die 13 Jährige Ricarda nach Berlin und erlebt hautnah mit wie diese zur einer Frau heranwächst. Jeder Stein der sich Ihr in den Weg legt versucht man mit zu beseitigen. Und immer wieder treten Geschehnisse ein von denen man weiß, dass sie das Leben von Ricarda prägen und einen wichtigen Einfluss auf ihre Zukunft haben werden. 
ABER leider bleibt es nur bei dem interessant. Ich empfand nicht wirklich Spannung beim Buch. Auch fesseln konnte es mich nicht. Ich fand es schön zu lesen, keine Frage, trotzdem fiel es mir leicht das Buch Abends aus der Hand zu legen. Hinzu kommt auch noch, dass die letzten 50 Seiten, für mich persönlich, nicht wirklich Sinn ergeben haben. Es passiert in diesen letzten 50 Seiten sooooo viel, aber es wird einfach nur "dahin geklatscht". Die Idee ist zwar nicht schlecht allerdings kam es mir so vor, als währen die letzten Ideen nur dahingeschrieben worden um eine gute Einleitung für den 2. teil zu haben. 
Das fand ich persönlich sehr schade. Da hätten dem Buch nochmal 100 Seiten mehr besser getan. An schreiberichem Geschick hätte es dem Autorenduo da sicherlich nicht gefehlt.

Fazit:
Ich tat mir sehr schwer das Buch zu bewerten. Habe lange zwischen 3 und 4 Sternen geschwankt, allerdings hat es meiner Meinung nach am Ende für 4 Sterne nicht mehr ausgereicht. Ich freue mich dennoch auf den zweiten Teil, denn der Schreibstil und die Ideen gefielen mir sehr gut


Cover des Buches Cruelty: Ab jetzt kämpfst du allein (ISBN: 9783499272660)

Bewertung zu "Cruelty: Ab jetzt kämpfst du allein" von Scott Bergstrom

Cruelty: Ab jetzt kämpfst du allein
Strangervor 7 Jahren
Ein potentieller Thriller, der schnell an Glaubwürdigkeit verliert

"WAS TUST DU, WENN MAN DIR DAS LIEBSTE NIMMT? WENN DU ERFÄHRST, DASS DEIN LEBEN EINE LÜGE WAR? 


Zehn Jahre ist es her, seit ihre Mutter ermordet wurde. Wie immer verbringt Gwen den Todestag mit ihrem Vater. Danach reist er geschäftlich nach Paris. Tags darauf stehen zwei Unbekannte vor Gwens Tür. Sie erzählen eine unglaubliche Geschichte:  Ihr Vater ist eigentlich CIA Agent. Und bei einem Einsatz spurlos verschwunden. Wurde er entführt? Wollte er dem Geheimdienst den Rücken kehren? Die CIA stellt die Ermittlungen schnell ein.


Gwen hat eine einzige Spur: den Namen des Kontaktmanns in Paris. Eine gefährliche Reise über mehrere Kontinente beginnt, immer dem Zentrum der Gefahr entgegen. Bald sieht sich Gwen einem internationalen Netzwerk aus Waffenschiebern, Drogendealern und Menschenhändlern gegenüber. Und sie erkennt: Wenn man diese Gegner besiegen will, muss man so hart und grausam werden wie sie"


Hört sich spannend an. Kann viel Potential haben. Muss ich lesen. Das waren meine Gedanken beim lesen des Klappentextes.


Und zunächst startet das Buch auch gut. Die Charaktere werden eingeführt und man lernt Gwendolyn Boom kennen, die Hauptprotagonisten dieses Buches. Sie ist 17 Jahre alt, hochintelligent, Athletin, beherrscht 5 Sprachen, ist jedoch ein totaler Außenseiter. Dies liegt auch daran, dass sie ständig ihren Wohnort wechseln muss aufgrund der Arbeit ihres Vaters. Der ist jedoch, daß wertvollste und einzigste was sie besitzt, denn ihre Mutter ist vor 10 Jahren ermordet worden und seitdem ist ihr Vater ihre einzige Bezugsperson. 
Eines Tages begibt sich dieser wieder auf eine Geschäftsreise und kommt allerdings nicht mehr wieder. Gwens Leben wird von dem einen Moment zum anderen völlig auf den Kopf gestellt, als ihr dann erzählt wird, dass ihr Vater eigentlich CIA Agent ist und nach seiner letzten Mission in Paris spurlos verschwunden ist. Als daraufhin auch die Ermittlungen ziemlich schnell eingestellt werden entscheidet sich Gwen dafür, die Fäden selbst in die Hand zu nehmen. Denn ihr Vater ist alles was sie besitzt und niemals könnte sie sich einfach so mit seinem Verschwinden abfinden.


Und hier ist der Moment wo ein potentieller Thriller zu einem Märchen wird.


Denn die vielen Action Szenen und Verwicklungen in dreckiger Geschäfte verlieren jeden Bezug zur Realität.


Der Autor will Tempo in die Geschichte Rein bringen.  Er will Spannung und Nervenkitzel. Er will, dass der Leser einen guten Thriller bekommt. Leider vergisst er dabei den wichtigsten Punkt, den ein gutes Buch meiner Meinung nach ausmacht, und zwar den Bezug zur Realität. Denn Gwendolyn ist es nicht nur möglich innerhalb von 3 Wochen eine Kampfsport Art zu erleben,  wofür andere Jahre brauchen um sie meistern zu können, nein, sie wird auch zur Super Heldin die alles meistern kann. Egal welches Hindernis vor ihr auftaucht. Hindernisse an denen andere schon längst gestorben wären. Gwen überlebt sie alle aus unerklärlichen Gründen. Immer wieder spielt ihr das Glück in die Hände. Immer wieder überschätzt sie sich und stürzt sich in eine Situation, in denen es keinen Ausweg gibt. Immer wieder muss sie aufgrund ihrer "Dummheit" sterben, aber nein es passiert nicht. Das Buch hätte schon nach 200 Seiten vorbei sein können. 
Ich konnte die Geschichte nur noch mit Augen Rollen weiterlesen. 


Sicherlich, für Leute die nur Blutgemetzel ohne Sinn und Zweck sehen wollen, ein gutes Buch. Für mich jedoch ist ein Buch ohne Realitätsbezug nicht Lesenswert.


Einziger Grund, weshalb ich 2 statt 1 Stern vergebe sind die Vielen Handlungsorte die der Autor gut ins Geschehen einbindet. Der Autor hat einen sehr bildhaften Schreibstil und so kann man sichalles gut vorstellen. Beim Lesen erhält man dann Den Eindruck direkt mit vor Ort zu sein.


Fazit: Für Blutdurstige Action fixierte Leser sicher kein Fehlgriff. Für Leute, die jedoch einen guten Thriller erwarten mit gut durchdachten Handlungsstrang und einen Realitätsbezug brauchen ist das nichts. 2 von 5 Sterne 

Cover des Buches Hurenballade (ISBN: 9783981266160)

Bewertung zu "Hurenballade" von Roland Krause

Hurenballade
Strangervor 7 Jahren
Cover des Buches Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 1 - Die vergessenen Akten (Bände 1-3) (ISBN: 9783958341593)

Bewertung zu "Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 1 - Die vergessenen Akten (Bände 1-3)" von Andreas Suchanek

Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 1 - Die vergessenen Akten (Bände 1-3)
Strangervor 7 Jahren
Cover des Buches Schattenkiller (ISBN: 9783404174201)

Bewertung zu "Schattenkiller" von Mirko Zilahy

Schattenkiller
Strangervor 7 Jahren
interessanter Plot, jedoch zu vorraussehbar

"Ich bin nur ein Schatten. Aber ich weiß, was ihr getan habt. Und ich werde nicht eher ruhen, bis eure Schuld gesühnt ist." Seit Wochen schüttet der Septemberhimmel gewaltige Wassermassen über Rom aus. Nahe des Tiber werden an düsteren Orten drei Leichen entdeckt, deren Entstellung der Polizei Rätsel aufgeben. Profiler Enrico Mancini, anerkannter Experte für Serienmorde, sieht zunächst keine Verbindung zwischen den Fällen. Doch dann erhält er verschlüsselte Botschaften, alle von einem Absender, der sich Schatten nennt. Botschaften die ein neues Licht auf die Taten werfen. Denn ein grausamer Racheplan ist offenbar nicht vollendet. Und weist bald in eine einzige Richtung - in die Mancinis"


In Rom ist es schon seit Wochen am regnen. Hinzu kommen Morde, die aufgrund ihrer Brutalität den Polizisten Kopfschmerzen bereiten. Der Verdacht liegt Nahe, dass hinter den Morden ein und der selbe Mörder steckt. Ein Serienkiller der nicht hätte brutaler sein können. Wen könnte man also anders, als den Weltberühmten Enrico Mancini beauftragen, den Mörder zu finden und ihn zu stoppen. Enrico Mancini ist Grad allerdings dabei sein Karriere zu beenden und der einzige Fall der ihn intressiert ist der Fall des Arztes, welcher seine Frau behandelt hat bevor sie verstarb, und der nun wie vom Erdboden verschluckt worden ist. Als jedoch Botschaften auftauchen, die Hinweise auf die Morde geben, und bei den Opfern immer ein Erkennungszeichen des Mörders zu finden ist wird der Verdacht, dass es sich um einen Serienkiller handelt zu einer Tatsache und Mancini sieht sich gezwungen diesen Fall zu lösen. Denn der Mörder, welcher sich selbst als "Schatten" bezeichnet will keine Ruhe mehr geben bis "der letzte Pflug die Furche zieht". 


Zu Beginn werden die Charaktere, die in den Buch vorkommen, vorgestellt. Ich persönlich hatte bis zum Schluss Probleme damit, mir alle Charaktere zu merken, denn die Namen sind alle italienisch und grade nicht die einfachsten ( nun ja ist ja halt auch ein italienisches Buch). Dass ich mir die Charaktere nicht merken konnte lag allerdings nicht nur an den Namen und meiner Schwäche für das Merken von Namen, sondern allgemein daran, dass man mit den Charakteren nicht warm werden konnte. Zilahy beschreibt Orte und Kulissen sehr detailreich, so dass man sich alles bildlich sehr gut vorstellen konnte, jedoch bei den Charakteren fehlte diese Liebe zum Detail. Dass fand ich sehr schade, denn ich mag es die Protagonisten hautnah mitzuerleben. Einzig auf den einigermaßen mehr eingegangen wurde ist Mancini selbst. Dieser jedoch war der typische 0815 Ermittler.  Versinkt in Selbstmitleid, hat Alkoholprobleme und erst vor kurzem seine Frau verloren. Im Kontrast zu diesem eher heruntergekommen Mancini findet man allerdings immer wieder die Verliebtheit des Autors in den eigenen Charakter. Denn gegen Mancini traut sich niemand was zu sagen, selbst der eigene Boss nicht. Und auch die Frauen scheinen alle sich von ihm angezogen zu fühlen. Zudem ist er der Musterschüler der natürlich zu jeder Frage ne Antwort hat. Bad Boy, mit Mix aus Frauenschwarm und Musterschüler -> Ergebnis: Alkogolabhängier Ermittler. Da hätte ich mir lieber einen Kommissario gewünscht, der etwas anders wäre. Etwas mehr Fehler aufweist. Nicht der, der alles kann und den man in fast jedem 2. Buch wieder erkennt. Zudem kommt dann auch noch hinzu, dass Mancini auf andere herabblickt und so nur unsympathisch für mich rüber kommt.


Der Handlungsstrang an sich ist allerdings sehr intressant. Die Suche nach dem Mörder hat zu Beginn Spaß gemacht. Was hinter den Botschaften steckte konnte ich auch erst nur am Ende verstehen, jedoch wurde kurz nach Mitte schon aufgeklärt wer der Mörder ist und es war danach nur noch eine Suche nach dem Ort des Mörders.


Die Sprache die Zilahy verwendet ist nicht die einfachste. Wer hier wenig Fachwissen hat, sowie meiner Wenigkeit, muss viel recherchieren. So geht Zilahy von Wörtern wie "rigor mortis" (Totenstarre) oder "livores mortis" (Totenfleck) als Selbstverständlichkeit aus und so kommen bei Gesprächen häufiger Fremdwörter vor die man dann recherchieren muss um überhaupt zu wissen, was hier überhaupt gesprochen wurde. Auch kommen viele italienische Begriffe vor, die nicht übersetzt werden. Einerseits fand ich es schön, dass man durch Zilahy Schreibstil viel an Fachwissen gewinnt, andererseits hätte man das sicherlich geschickter gestalten können, mit Nebensätze oder einem Glossar im Buch. Dies hätte den Lesefluss nicht so sehr gestört und man hätte das Wissen trotzdem mitnehmen können.


Zilahy berichtet in seinem Debütroman in verschiedenen Perspektiven. Einerseits die Sicht der Ermittler und andererseits die Sicht des Opfers welcher hingerichtet wird. Hier spart Zilahy nicht mit den Details. Grausam und ekel erregen.  Genau mein Geschmack. Wer zartbesaitet ist, wirds eher abschrecken.


Fazit: Die Handlung an sich war sehr spannend. Gefehlt hat mir allerdings die Nähe zu den Charakteren. Ich konnte keine Sympathie aufbauen. Auch fände ich ein Glossar im Buch wünschenswert. Durch das Buch erhält man ohne Glossar viel Wissen, jedoch auf Kosten des Leseflusses. Schön war allerdings eine Karte von Rom, so dass man die Orte an denen die Handlung stattfanden immer mitverfolgen konnte. Der Grad der Brutalität war hier für mich genau richtig. Zartbesaitete sollten sich 2x überlegen, ob sie zum Buch greifen sollte. Enttäuschend wiederum war, dass der Mörder für den Leser recht früh entlarvt wird und man dann nur noch auf der Suche nach diesem ist.
Somit kriegt das Buch von mir grad so noch 3 (eher 2,5) von 5 Sterne!

Cover des Buches Rocky Mountain Lion (ISBN: 9783906882048)

Bewertung zu "Rocky Mountain Lion" von Virginia Fox

Rocky Mountain Lion
Strangervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Spannendes Buch
Spannendes Buch mit mitreißender Geschichte


Das Panorama ist super dargestellt, man kann sich die Kulisse bildlich vorstellen und wird in die Welt der Protagonisten entführt. Die Kleinstadt und deren Mitbewohner sind sehr sympathisch. Gefesselt vom Charme der Charaktere habe ich dieses Buch verschlungen. Quinn ist eine sehr starke Frau, die das Beste aus ihrer Situation macht und sich ihrer Liebe zu Tieren widmet. Archers  und Quinns Verhältnis entwickelt sich auf eine interessante und herzergreifende Weise. Ihre Dialoge sind mit Witz und Emotionen gefüllt.  Auch die Nebengeschichte von Anna und Donovan ist sehr spannend und fesselnd.
Die Kriminellen sind jedoch ein wenig zu brutal und mordlustig. Dafür sind die Perspektivenwechsel zwischen den Charakteren sind aufschlussreich und geben Einblicke in die Gedanken dieser.
Alles in Allem eine spannend gestaltete Geschichte, die wenig Raum für Langeweile lässt. Absolut empfehlenswert!

Cover des Buches Die rote Löwin (ISBN: 9783404174768)

Bewertung zu "Die rote Löwin" von Thomas Ziebula

Die rote Löwin
Strangervor 7 Jahren
Rasant, Themporeich, erschütternd. Ein historischer Thriller der einen zu fesseln vermag!

"Anno 1205. Nach dem Tod ihrer Eltern sind Runja und ihr Bruder auf sich allein gestellt. In Magdeburg geraten sie in die Fänge des machthungrigen Domdekans Laurenz. Dieser sieht in Runja die einmalige Gelegenheit, seinen Rivalen Pirmin auszuschalten. Denn Runja hat verblüffende Ähnlichkeit mit dessen toter Frau. Während er ihren Bruder als Geisel hält, zwingt Laurenz Runja in den Orden der Vollstrecker, wo sie zur Mörderin ausgebildet wird. Doch das Schicksal will es, dass sie sich in Pirmin verliebt. Nun muss sie sich zwischen dem Leben ihres Bruders und dem ihres Geliebten entscheiden."

Thomas Ziebula erzählt in seinem Roman die Geschichte von Runja von Seeburg, einer Frau, der das Schicksal von einem Tag aufs andere alles nimmt und ihr nur ihren kleinen Bruder übrig lässt. Dem schwört sie, ihn mit ihrem eigenen Leben zu beschützen. Dieser Schwur allerdings wird vom Domdekan Laurenz ausgenutzt. Dieser nimmt nämlich ihren Bruder gefangen und droht mit seiner Hinrichtung, es sei denn Runja erledigt ein paar dreckige Geschäfte für ihn. Eines dieser dreckigen Geschäfte ist es, seinen Konkurrenten Pirmin zu beseitigen. Was Laurenz jedoch nicht bedacht hat ist, dass sich Runja vielleicht in Pirmin hätte verlieben können. Und so beginnt ein Kampf für Runja, in dem sie versuchen will sowohl ihren Bruder als auch ihren Geliebten zu retten. Und dafür ist sie bereit über Leichen zu gehen.

Thomas Ziebula nimmt in diesem Roman kein Blatt vorm Mund. Korruption, Folter, Machtausnutzung der Kirche und vieles andere gehört hier zur Tagesordnung. So warnt der Autor dieses Buches auch davor, dass es nichts für zartbesaitete ist. Und er hat Recht. Das Buch ist brutal, erschreckend, ekelhaft und fesselnd. Sobald man einmal loslegt, kann man das Buch kaum zur Seite legen, denn das Tempo ist sehr hoch. Obwohl der Klappentext schon ziemlich verrät ist man auf den Ausgang der Lage gespannt. Ziebula fesselt mit seinem Schreibstil und verleiht einem das Gefühl von Ahnungslosigkeit (im positiven Sinne). Man kann im Buch wenig bis so gut wie nichts vorraussagen und wird somit immer wieder aufs neue überrascht. Allerdings hat dieses hohe Tempo einen kleinen Nachteil. Egal wie sehr man mit den Charakteren mitfiebert und mithofft, kann man keine wirkliche Bindung zu ihnen aufbauen. Es gibt zu wenig ruhige Phasen, wo man sie bei ihrem normalen Alltag erlebt. Vielmehr beobachtet man die Charaktere wie sie von einer gefährlichen Handlung zur nächsten übergehen. Das hat wiederum den Vorteil, dass der Roman nie langweilig wird und man immer ein ticken Adrenalin verspürt.
Besonders an diesen hohen Tempo jedoch gefiel mir, dass alles trotzdem sehr authentisch rüberkommt. Es kommt einen nicht wie ein schlecht zusammen geschnittener Actionfilm vor, wo man hauptsache viel Action, Action, Action hat. Im Gegenteil, es kommt einen gut durchdacht und clever strukturiert vor, in dem Thomas Ziebula nie das Ziel vor den Augen verliert und dem Buch somit einen klaren roten Faden verleiht.

Der Schreibstil ist fließend und der damaligen Zeit angemessen. Zur Hilfe findet man im Buch ein Glossar, ein Personenregister und eine Karte, sodass man sich im Buch schnell zurechtleben kann.

Die Charaktere wirken alle gut durchdacht und übermitteln einen glaubhaften Eindruck. Es wird nicht übertrieben mit den Fähigkeiten der Personen. So haben auch die "positiven" Protagonisten ihre Macken und Fehler und beweisen somit auch, dass sie nur Menschen sind.
Auch der Machthungrige Domdekan Laurenz wird sehr realistisch übermittelt. Seine Handlungen und sein Denken sind im Buch realitätstreu geschildert. So spielt er seine Rolle des Bösen sehr gut und lässt den Leser fassungslos zurück.

Der historische Hintergrund dieses Buches wirkte sehr gut recherchiert und erarbeitet. Ziebula hat hier seine Hausaufgaben gemacht.
Besonders schön noch ein Nachwort am Ende des Buches in dem der Autor auf die historischen Fakten der damaligen Zeit eingeht. Diese dann näher erläutert und erklärt aus welchen Fakten sich sein Buch zusammensetzt.
Ein gutes Nachwort am Ende des Buches finde ich immer persönlich sehr intressant zu lesen, da es einen ein wenig in die Welt des Autors eintauchen lässt und man meistens daraus auch etwas für sich an Wissen mitnehmen kann.

Fazit: "Die rote Löwin" ist ein rasanter themporeicher historischer Thriller. Wer zartbesaitet ist, sollte sich 2x überlegen ob er zum Buch greifen will. Für alle anderen kann ich dieses Buch allerdings wärmstens empfehlen. Themporeich, rasant, spannend und in der Lage einen immer etwas Adrenalin spüren zu lassen. Einziges Manko: Man kann mit den Charakteren nicht so wirklich warm werden. 4 von 5 Sterne!

Cover des Buches Spielzeit (ISBN: 9783945607046)

Bewertung zu "Spielzeit" von Tanja Pleva

Spielzeit
Strangervor 7 Jahren
Blutig! Fesselnd! Gänsehaut garantiert! "Spielzeit" von Tanja Pleva

"SPIELZEIT In London wird die fürchterlich zugerichtete Leiche eines Mannes gefunden. Seine Affinität zum Tod und ein im Matsch verlorenes Foto, das den Torso einer Frau zeigt, geben den Ermittlern Sam O’Connor und Claire Moyer von Scotland Yard Rätsel auf. Mitten in den Untersuchungen wird Sam jedoch von Europol abberufen und zu einem anderen Tatort geschickt, der ihn an der gesunden Psyche der Gesellschaft zweifeln lässt. Das Motto „Spaß hat keine Grenzen“ bringt das Team an sein eigenes Limit. Plötzlich nimmt der Fall Dimensionen an, die niemand jemals vermutet hätte."

In dem Roman "Spielzeit" von Tanja Pleva greift die Autorin auf ein stark umstrittenes Thema auf. Und zwar Menschenverfolung in der heutigen Zeit zum Vergnügen der "höheren Gesellschaft". Man hört immer wieder von solchen Gerüchten, die es wirklich geben soll. Hier erhalten diese Gerüchte Leben, denn genau das ist das Hauptthema in "Spielzeit".

Ermittler Sam O´Connor und Claire Moyer von Scotland Yard müssen einen Mord aufklären, nachdem die Leiche eines Mannes übelst hingerichtet aufgefunden wird. Jedoch wird Sam O`Connor kurze Zeit später nach Deutschland bestellt um dort einen anderen Mord aufzuklären, der in einem Theaterstück von Romio und Julia vonstatten ging. Dort muss O´Connor feststellen, dass es schonmal ähnliche Fälle in der Vergangenheit gab. Alle Fälle scheinen auch mit einander zusammen zuhängen. Auch wird eine Verbindung zum Mord in England festgestellt.
Was zunächst als Verfolgung eines "kranken Mörders" beginnt entwickelt sich schnell zur Verfolgung einer ganzen Organisation. Eine Organisation, mit der man sich besser hätte nicht anlegen sollen. Der Verfolger wird zum gejagten. Der Freund zum Feind. Das Gute zum Bösen und das Böse zum Guten. Was ist realität und was ist Einbildung?
Der Thriller ist packend und fesselnd und stellt die Gedanken des Lesers auf den Kopf. Man hat das Gefühl auf einer Achterbahn zu sitzen und sich gut festhalten zu müssen, da man ansosnten abfallen würde.

Es ist mein erster Roman von Tanja Pleva und ich wurde auf ganzer Linie überzeugt. Das Buch war sehr schwer aus der Hand zu legen, da jedes Kapitel mit einem Cliffhänger endete und man unbedingt weiter lesen musste. Die 371 Seiten des Buches gingen viel zu schnell vorbei. Auch beim Lesen hatte man das Gefühl, dass man durch das Buch hastet, was vielleicht manche als negativ empfinden würden, was mir jedoch total gefiel, da ich so gemerkt habe wie extrem mich das Buch gepackt hat.

Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und sind menschlich gehalten. Fehler und Macken sind vorhanden, die die Protagonisten umso sympathischer machen.

Eine kurze Warnung an zart besaitete: Tanja Pleva nimmt hier kein Blatt vor dem Mund. Die Morde und Grausamkeiten werden mit viel Detail beschrieben und lassen einem am ganzen Körper eine Gänsehaut aufkommen. Für mich eines der Punkte die einen packenden Thriller ausmachen.

Fazit: Dieses Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite packen. Auch nachdem beenden des Buches hat man noch das Gefühl in dessen Bann  zu stecken. Ein Thriller, der immer wieder Fragen aufwirft und nicht vorhersehbar ist. Blutig, fesselnd, Gänsehaut garantiert. Volle 5 Sterne!

Cover des Buches Volarus Erbe (Aemeas: Das Feuer der Schuld) (ISBN: 9781539890690)

Bewertung zu "Volarus Erbe (Aemeas: Das Feuer der Schuld)" von Mark Silving

Volarus Erbe (Aemeas: Das Feuer der Schuld)
Strangervor 7 Jahren
Spannender Auftakt einer anscheinend fesselnder Reihe! Volarus Erbe

"Das Inselvolk der Ziawi führt ein glückliches, einfaches Leben: Außerhalb ihrer Insel herrscht Dyzar, das Böse schlechthin. Ihr Lebensraum selbst wird von der Gottheit Khi beschützt. Doch ausgerechnet die Häuptlingstochter Asaria zweifelt diese allgemeine Überzeugung an. Als sie wagt, dies auszusprechen, taucht ein verhüllter Fremder wie aus dem Nichts auf. Er behauptet, Khis Gesandter zu sein, und fordert die Unterwerfung der Ziawi unter seine brutale Hand. Ein Glaubenskonflikt entbrennt, der das einst friedliche Volk in verschiedene Feindeslager auseinanderreißt. Gleichzeitig erkennt Asaria, dass ihr Amulett auf übernatürliche Weise wirken kann. Es unterscheidet Wahrheit von Lüge, beeinflusst das tiefste Wesen eines Menschen und führt Asaria zu einer Liebe, die ihre kühnsten Träume übersteigt. Doch wird all das ausreichen, um den schier unbesiegbaren Tyrannen zu Fall und dem Volk wieder Frieden zu bringen?"

Wer genug vom typischen Fantasy Genre hat und keine Lust mehr auf Vampire, Drachen, Orks oder ähnliches hat aber trotzdem nicht das Fantasy Genre missen möchte ist mit Volarus Erbe gut bedient. Mark Silving schafft mit Volarus Erbe einen Auftakt einer Reihe, die eine Mischung aus Fantasy, Science-Fiktion und Liebesgeschichte ist.

Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt. Zum einen aus der Sicht des Myrionen Chad und zum anderen aus der Sicht Asarias, die hier im ersten Band noch die Hauptrolle für sich beansprucht.

Chad, ein eher sarkastischer, überheblicher und neunmalkluger Protagonist wird durch ein Ritual in die Welt der Ziawi versetzt (besser gesagt, er nimmt diese Welt durch die Augen Asarias wahr). Eine Welt voller Frieden und Harmonie, in der es keinen technischen Fortschritt gibt, dies jedoch das Volk nicht stört. Auf den ersten Blick zumindest. Denn das Böse lässt nicht lange auf sich warten. Ein Fremder namens Norman taucht unerwartet auf der friedlichen Insel auf und behauptet ein Gesandter Gottes zu sein. Seinen Beweis, dass er ein Gottgesandter ist, zeigt er durch Unterdrückung und Versklavung des Volkes. Zudem scheint er auch noch unantastbar zu sein. Die meisten der Ziawis unterwerfen sich ihm und so verwandelt sich das eins so friedliche Volk der Ziawis in eine Diktatur, die voller Qualen und Leid ist, an dessen Spitze der "Gottgesandte" Norman steht.
In dieser Zeit sind die einzigen Begleiter Asarias ihr Vater,welcher vor Normans Zeit der Häuptling der Ziawis war, und ihr Amulett, wobei letzteres die wichtigere Rolle besitzt, denn dass Amulett besitzt magische Kräfte. Kräfte, die ihr nicht nur erlauben zwischen Lüge und Wahrheit zu unterscheiden sondern auch Kräfte, die anscheinend einen eigenen Willen haben und somit für paar gute Überraschungen gut zu gebrauchen sind. Mit Hilfe dieser Kräfte plant Asaria Norman zu stürzen und das Volk wieder in die Harmonie von damals zurück zu führen. Doch dieser Weg erfordert hartes Training und ne Menge Disziplin. Und als ob Norman nicht schon eine zu große Herausforderung stellt, taucht auch noch ein neuer Fremder auf, der auch behauptet ein Gottgesandter zu sein.

Volarus Erbe ist ein Auftakt der den Leser schon von Beginn an fesselt. Mark Silving beherrscht einen sehr lockereren frischen Schreibstil, welcher sehr einfach und angenehm zu lesen ist. Besonders auffallend ist, wie viel Hingabe Herr Silving an das Setting gesetzt hat. Alles wird gut und detailliert beschrieben und man hat das Gefühl mitten in der Geschichte zu sein und alles mit eigenen Augen zu sehen. Trotzdem wird man nicht mit unnötigen Details überhäuft.
Jedoch auch die Charaktere kommen gut zur Geltung. Jeder Charakter hat seine eigenen Züge und sein dafür perfekt abgestimmtes Erscheinungsbild. Egal ob Gut oder Böse die Charaktere haben Ihre Aufgabe erfüllt. Besonders jedoch gefiel mir, die Entwicklung der beiden Hauptprotagonisten Chad und Asaria. Man konnte förmlich die Reife und das "Erwachsen werden" mit ansehen. Während beide am Anfang noch eher wie Kinder wirkten hatte man am Ende das Gefühl 2 überragenden Persönlichkeiten gegenüber zu stehen.

Trotz diesen tollen Buches gibt es trotzdem noch 2 Kritikpunkte. Zum einen gefiel mir am Ende nicht die Liebesgeschichte die sich aufgebaut hat. Ich durfte das Buch Dank einer Leserunde mitlesen. Während die meisten weiblichen Leser sich darüber gefreut haben, dass es auch eine Liebesgeschichte gibt, war mir persönlich die Liebesgeschichte zu oberflächlich. Das Buch ist toll ausgearbeitet mit ner Menge Liebe zum Detail und einer klaren Linie des Handlungsstrangs. Ich habe nichts gegen Liebesgeschichten, aber die Liebesgeschichte hier war im Vergleich zum kompletten Buch so wie "dahingeklatscht". Ein Kästchen was man abhaken musste.
Zum anderen waren die Kapitel für meinen Geschmack zu lang. Ich beende ungern ein Kapitel mittendrin. Somit war dieses Buch für mich nur zu Hause lesbar. Ich lese allerdings auch gerne in meiner 15 - 20 minütigen Zugfahrt zur Uni Bücher, bei dem Buch jedoch für mich nicht möglich gewesen. Dies ist allerdings meine persönliche Meinung.

Fazit: Das Buch konnte im großen und ganzen Überzeugen. Am Ende bleiben ein paar Fragen ungeklärt, jedoch werden die meisten Fragen, die sich während des Lesens auftun beantwortet und der Leser wird somit zufriedengestellt. Die restlichen Fragen werden dann vermutlich in den Fortsezungen beantwortet. Das Buch erhält von mir 4 von 5 Sterne und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung, denn mein Durst wurde noch nicht gestillt.

Cover des Buches Wiederholte Geburten (ISBN: 9783903125087)

Bewertung zu "Wiederholte Geburten" von Dietmar Füssel

Wiederholte Geburten
Strangervor 7 Jahren
Eine intressante Reise in das Reich der Ägypter und der Hethiter

"Das alte Ägypten im dreizehnten vorchristlichen Jahrhundert: Der erfolgreiche Frauenarzt Merirê ist wegen einer vorschriftswidrigen Behandlung einer Hofdame am Königshof in Ungnade gefallen. Eines Tages aber befiehlt Ramses II. ihn überraschend zu sich und erteilt ihm den Auftrag, gemeinsam mit dem Amun-Priester Rahotep in die Hauptstadt des verfeindeten Hethiterreichs zu reisen, um der sechzigjährigen Schwester des Großkönigs gegen jede Wahrscheinlichkeit zu einer Schwangerschaft zu verhelfen − ein Vorwand für eine heikle diplomatische Mission. Dort lernt Merirê die schöne und kluge Hofdame Lavinia kennen, eine enge Vertraute der Königin, die zur großen Liebe seines Lebens wird. Doch seine Ehe mit einer Hethiterin steht in unvereinbarem Widerspruch zu den geheimen Plänen des Pharaos. Wird sein Glück von Dauer sein? Wird es Merirê und Rahotep gelingen, ihren erbitterten Widersacher Assur-Nadin auszuschalten und ihren Auftrag zu erfüllen? Packend, leidenschaftlich und mit großer Sachkenntnis erzählt Dietmar Füssel von Autokratie, politischer Ränke, verlogener Staatsräson, Korruption, Heuchelei und Gewalt, aber auch von wirklicher Freundschaft und wahrer Liebe im alten Ägypten."

In seinem Roman "Wiederhole Geburten" entführt uns der Autor Dietmar Fussel in das Reich der alten Ägypter und Hethiter zu der Zeit von Ramses II.
Die Hauptfigur Merire, Sohn eines Arztes, dessen Mutter kurz nach der Geburt verstarb, entscheidet sich schon relativ früh, was er in der Zukunft erreichen möchte. Er möchte eines der besten Frauenärzte des Landes werden und am königlichen Hof arbeiten dürfen.
Merire gelingt es auch seinen Traum zu erfüllen. Aufgrund seiner Bekanntheit und seines Erfolges im Land wird er eines Tages auf den königlichen Hof bestellt. Was für Merire die Erfüllung seiner Ziele bedeutete wandelte sich schnell zum Katastrophenschlag, denn als er eines Tages gewzungernermaßen in eine Geburt eingreift, und somit sich in die Angelegenheiten der Götter einmischt, verfällt er in Ungnade. Der Traum wird zum Verhängnis und Merire verliert alles was er besaß.
Eines Tages jedoch wird er von Ramses II. erneut auf seinen Hof gebeten. Dort erhält er den Auftrag, zusammen mit dem Ammunprister Rahotep, zum Reich der Hethither zu wandern um dort der Schwester des Großkönigs zu einer Geburt zu verhelfen. Die Mission ist jedoch schwerer als es sich anhört, wenn sogar nicht unmöglich. Nicht nur, dass Merire die Sprache und die Sitten der Hethihter nicht beherrscht, kommt noch hinzu, dass die Schwester des Königs schon 60 Jahre alt ist. Als Unterstützung reist Rahotep mit, der sehr wohl mit den Sprachen und Sitten des verfeindeten Reiches bekannt ist und Merire unterstützen soll. Was Merire allerdings nicht weiß, Rahotep hat eine eigene Mission vom König erhalten. Somit beginnt für Merire ein Auftrag von dem sein Leben abhängt, er jedoch nichts von weiß. Ein Spiel um die Kunst der Politik, wovon Merire nicht viel versteht und er nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden kann. Als er sich dann auch noch in die Hofsdame Lavinia verliebt wird er zu einer entscheidenden Schachfigur, welche dem König eher Nachteile als Vorteile verschafft. Es beginnt ein Spiel der Diplomatie, der Heuchelei und der Liebe.

Dietmar Fussel erschafft mit seinem Werk "Wiederholte Geburten" einen Roman, der durch seine interessante Geschichte und seinen flüssigen Schreibstil den Leser in seinen Bann zieht. Beim Lesen hat man das Gefühl, als würde man zwei Parteien bei ihrem Schachspiel zu sehen und dabei ihre Gedanken lesen können. Es ist ein Diplomatiekampf in den man mitten drin ist. Nicht nur, dass die Handlung intressant ist, kommt noch hinzu, dass Herr Fusel aufgrund seiner enormen Recherchearbeit den Leser immer wieder mit intressanten Informationen über die Ägypter und Hethihter versorgt. So lernt man Gebräuche und Rituale der beiden Reiche kennen ohne die Hauptstory aus den Augen zu verlieren. Außerdem besitzt Herr Fusel ein ausgezeichnetes Feingefühl und überhäuft den Leser nicht mit Informationen, die man sofort wieder vergisst, sondern gibt immer Häppchenweise Rituale und Sitten bekannt, die bei sehr großen Interesse auch nochmal recherchiert werden können. Selten hatte ich so sehr spaß daran, Sachen zu recherchieren die ich nicht verstand, da es für mich normalerweise nur den Lesefluss gestört hat. Hier allerdings verliert man den Lesefluss nicht, denn man erhält genug Informationen um weiterlesen zu können, ohne dabei etwas nicht zu verstehen und nur bei eigenen Informationsdurst kann man nochmal Nachrecherchieren.

Die Charaktäre konnten bei mir im großen  und ganzen überzeugen. Jeder Charakter hatte seine bestimmten Züge und verkörperte seine Rolle sehr gut. Der Ammunpriester Rahotep, der sein Leben dem König verpflichtet hat und alles dafür tut ihm seine Wünsche zu erfüllen. Der Feind Assur Nadin in dessen Blut scheinbar das böse zu fließen scheint. Die hübsche Lavinia die sich zur starken Frau entwickelt hat und nun bei dem Diplomatispiel der großen mitmischen darf. Einzig und allein Merire gefiel mir nicht 100%. Er war sehr pessimistisch und aufböckig was ihm auch noch im hohen Alter als kindisch erscheinen ließ. Einerseits ließ sich das nachvollziehen, da er regelrecht vom Pech verfolgt wird, andererseits jedoch ist er ein Erwachsener Mann, ein bekannter Arzt und eigentlich auch ein intelligenter Mensch der sich dann aufgrund seiner kindischen Art Feinde macht und somit sein Leben aufs Spiel setzt ohne wirklich zu verstehen was er da macht.

Fazit: Im Großen und ganzen kann ich diesen Roman jedem weiterempfehlen. Für Wissensdurstige ist der Roman ein Schatz, aber auch für diejenigen die eine intressante Geschichte lesen wollen ist das Buch sicher kein Fehlgriff. 4 von 5 Sterne

Über mich

  • männlich
  • 14.03.1993

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Historische Romane, Fantasy, Biografien, Krimis und Thriller, Sachbücher, Literatur

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