Die Frau führt ein normales Leben, hat eine langjährige Beziehung mit einem Mann, alles ist wie man es kennt, gewöhnlich eben. Doch glücklich ist sie nicht, in ihrer Beziehung, sie wünscht sich mehr. Als sie in einer Bar eine andere Frau trifft, lässt sie sich auf das Abenteuer und beginnt ihre Vorlieben und Wünsche zu ergründen und auszuleben.
Wechselnd zwischen Reimen und erzählerischen Abschnitten, nimmt Maggie Millner uns mit auf die Selbstfindungsreise ihrer Protagonistin. Experimentell, aber sicher gut gelungen, ist der Schreibstil etwas ganz Besonderes. Mich hat das Buch vor allem thematisch interessiert. Zwar immer aktuell, werden die Themen, die mir bei der Lektüre ins Auge sprangen, erst seit einigen Jahren mehr und mehr (ohne gleich Skandale herauf zu beschwören) aufgearbeitet. In diesem Fall das Ergründen der eigenen, sich verändernden Sexualität, die Selbsterkenntnis im Laufe der Erzählung, Befreiung, Reue. Es bietet meiner Meinung nach wenig Überraschungen, aber das muss es auch nicht, wo schon der Erzählstil eine solche Überraschung ist.
Ich habe große Schwierigkeiten eine ordentliche Bewertung abzugeben, da dies mein erster Versuch war Lyrik zu lesen. In der Hoffnung, dass die erzählerischen Abschnitte es mir leichter machen, wollte ich mich wirklich gerne darauf einlassen. Und doch kann ich am Ende für mich selbst nur mitnehmen, dass ich das mit der Lyrik erstmal wieder sein lasse. Vielleicht versuche ich es in einem Jahr noch mal.
Wer nun aber generell gern Lyrik liest, sollte sich „Paare“ unbedingt mal ansehen und auf den nicht nur lyrischen Schreibstil einlassen.