Bewertung zu "Ich ging in die Dunkelheit" von Michelle McNamara
Als Fan des True Crime war klar das ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Grund dafür war, das es einfach anders ist, geschrieben von einer Frau, die als Kind einen Mordfall in ihrer Nachbarschaft verfolgt hat, und dadurch wohl ihre Faszination an Morden, Killern, Tatorten und allem was dazu gehört, entwickelt hat, aber auch, weil die Autorin 2016 verstorben ist, noch bevor ihr Buch beendet wurde. Zwei Freunde haben das vollendet, was Michelle McNamara in jahrelanger Kleinstarbeit zusammengetragen hat. Auch wenn es nicht so wirklich True Crime darstellt, so war ich dennoch fasziniert von den Schritten und Wegen die Michelle gegangen ist um dem “ Golden Gate Killer “ auf die Spur zu kommen.
Gleich zu Beginn führt uns McNamara an zwei Schauplätze, offenbart uns die knallharte Realität und die brutale Vorgehensweise mit der der Killer vorgegangen ist. In leisen einfühlsamen Tönen, gewährt sie uns dabei auch einen Blick auf die Gefühle und Emotionen der Angehörigen, eine gelungene Mischung, die mich auf der einen Seite mit Schrecken hat dasitzen lassen und auf der anderen Seite mein Herz berührt hat. Von da an war ich völlig gefesselt und wollte unbedingt mehr über McNamara und ihre krankhafte Suche nach dem Killer erfahren. Die Autorin gewährt uns einen tiefen Blick in ihr innerstes, zeigt uns was die Zeit und die Suche aus ihr gemacht haben, führt uns näher an die Opfer und den Täter heran, als einem vielleicht lieb sein mag.
Auch wenn man keine chronologische Anordnung in dem Buch vorfindet, auch wenn es nicht die erwartete Spannung aufweist, die einem bei einem True Crime normalerweise erwartet, so ist es dennoch ein Buch, das mich persönlich packen konnte. Ich bekam Einblicke anhand von Fotos auf denen man Opfer, Ermittler, Tatorte etc. sehen kann, ich bekam ein Gefühl für das, was McNamara angetrieben hat die Bestie zur Strecke zu bringen.
Es ist vielleicht kein überragendes Werk, vielleicht auch nicht besonder gut geschrieben, aber es ist persönlich, es kommt aus dem Herzen heraus und es wurde erst 2 Jahre nach dem Tod der Verfasserin veröffentlicht. An dieser Stelle bin ich dankbar dafür, das sich zwei Menschen aus dem Umfeld der Verfasserin, die Mühe gemacht haben, all ihre zusammengetragen Dateien zu sichten und ihr Werk zu vollenden. Extrem leid tut mir, das Michelle McNamara ihren Erfolg und die Verhaftung des Golden Stat Killers nicht erleben durfte.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Auch wenn das Buch anders ist, so ist es dennoch absolut lesenswert. 5*