Summersnowdrops

Percy und Eloisa erhalten seit Jahren die Illusion aufrecht, dass sie verlobt sind, um von den Bewohnern des Dorfes Mistletoe in Ruhe gelassen zu werden. Sie schreiben sich regelmäßig - und dabei bleibt es nicht bei rein platonischen Gefühlen. An Weihnachten ist nun die Zeit gekommen, dass sie sich endlich wiedersehen. Doch nicht nur die Bewohner Mistletoes fiebern auf das Wiedersehen hin...

Mir fällt die Bewertung dieses Buches wirklich schwer. Einerseits fand ich Percy und Eloisa zusammen wirklich, wirklich süß und herzerwärmend. Andererseits hat es mir etwas an Spannung gefehlt. Soll heißen, zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass ich uuuunbedingt weiterlesen muss, um zu erfahren, was als nächstes passiert. Es war eher so ein Dahinplätschern und hätte ich nicht mehr weitergelesen, hätte ich es vermutlich auch nicht vermisst, zu erfahren, wie es ausgeht. 

Die Dorfbewohner treffen wirklich einen Nerv. Einerseits sind sie schrecklich neugierig, überschreiten Grenzen, mischen sich in alles ein und man ärgert sich total über diese Impertinenz. Andererseits haben die meisten das Herz auf dem rechten Fleck und sind ganz liebevoll ausgearbeitete Figuren. 

Percy und Eloisa sind, wie gesagt, richtig süß miteinander. Es ist ein bisschen ein "was sich liebt, das neckt sich" Ding mit den zweien. Ein wenig hatte ich aber auch das Gefühl, dass sie sich oft im Kreis drehen. Etwas, das schon besprochen und klargestellt wurde, wird immer wieder neu angesprochen, es kommen neue Unsicherheiten auf, usw, usf. Das hat das Lesen etwas erschwert, da ich teilweise einfach nicht verstehen konnte, warum Dinge, die schon abgehakt waren, wieder neu aufs Tapet kommen und wiederum abgehakt werden müssen. Dadurch hat sich das Buch natürlich noch mehr in die Länge gezogen und ich hatte einfach das Gefühl, dass ein bisschen mehr "Knackigkeit" dem Buch besser getan hätte.

Clara, geboren mit der Glasknochenkrankheit, verliert im frühen Erwachsenenalter ihre Mutter. Um sich abzulenken und vor Trauer zerfressen streift sie durch London und findet Trost im Botanischen Garten. Dort eignet sie sich einiges an Wissen an und wird prompt zu einem alten Anwesen auf dem Land geschickt, wo sie ein botanisches Gewächshaus einrichten soll. Schnell fällt ihr auf, dass die Dienstmädchen an Geister glauben und vor allem die Haushälterin oft von einem solchen "angegriffen" wird. Mr Fox, der Hausherr, befindet sich zwar nur selten zu Hause, doch auch er scheint mittlerweile besorgt ob der Vorkommnisse und lässt einen "Geisterjäger" kommen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Während Clara anfangs nicht an Geister glaubt und inquisitorisch alles hinterfragt, kommt sie nach und nach hinter die Geschichte des alten Anwesens und muss sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass es gequälte Seelen gibt, die womöglich tatsächlich keine Ruhe finden können...

Im Buch dreht sich alles um Geister - aber letztendlich nicht immer so, wie man denkt. Es geht oft um die Seele, die Frage, ob sie unsterblich ist, ob sie überhaupt existiert, um die Frage, ob nach dem Tod etwas kommt.  Es geht um die Ungerechtigkeit, eine Frau in dieser Welt zu sein.

Es ist ein sehr unaufgeregtes und langes Buch, hat nicht wahnsinnig viele Spannungsmomente. Ich habe mich nicht gelangweilt und genossen, dass ich einige Stunden hören konnte bei der Hausarbeit etc, aber ich kann auch verstehen, wenn es einigen zu langatmig vorkommt.

Genauso verhält es sich auch mit der Sprecherin - sie hat eine eher beruhigende Stimme, die gut zu dem philosophischen Aspekt des Buches passt.

Elissa, 13, ist eigentlich bei einem Schachturnier, als sie in der Pause in einen weißen Lieferwagen gezogen und entführt wird. Sie wacht in einem dunklen, feuchten Kellerverlies auf und bekommt abwechselnd Besuch von ihrem Entführer, und Elijah, einem etwas seltsamen Jungen. Sie ahnt, dass Elijah ihre einzige Rettung darstellt und fängt an, Freundschaft mit ihm zu schließen...

Elijah, 12, lebt mit seinen Eltern abseits jeglicher Zivilisation in einem Cottage. Kontakt zur Außenwelt hat er kaum. Doch dann entdeckt er Elissa im Keller eines verlassenen Cottages im Mädchenwald. Und er weiß, sie ist nicht die erste...

Das Buch hat mir gut gefallen. Elissa ist extrem klug und obwohl es nicht immer gutgeht, schafft sie es immer mehr, Elijah auf ihre Seite zu ziehen, obwohl sie merkt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Sie ist eine sympathische Protagonistin und man kann sich gut in sie hineinversetzen.

Elijah ist der merkwürdigste Charakter in diesem Buch - ein unzuverlässiger Erzähler. Man wundert sich ständig, was es mit ihm auf sich hat, ist er intelligent oder zurückgeblieben? Ist er gut oder böse?

Die Passagen über die Hauptermittlerin sind kurz und knackig gehalten. Das fand ich persönlich super, weil mich diese langen Ermittlungen und Fachchinesisch bei der KriPo immer etwas langweilen.

Es gibt einiges an Wendungen in dem Buch, gerade wenn man denkt, man hat das große Geheimnis herausgefunden, kommt es doch noch anders.

Der Schreibstil ist einfach, kein großartiges Fachchinesisch, man fliegt geradezu durchs Buch. Mich hat es jedenfalls gefesselt und ich hatte es in zwei Tagen durch. Am Ende kamen doch noch einige Fragen auf bzw. erschienen mir einige Sachen nicht zuendegebracht. ZB Elissas "Erinnerungsschachbrett" mit den Schubladen. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass sie das Rätsel löst, aber leider wird man hier enttäuscht - auch der Leser erfährt nichts. 

Alles in einem allerdings hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es weiterempfehlen.

Für Ella erfüllt sich ein Traum: Sie darf ein Jahr lang an der Oxford Universität in Großbritannien studieren. Am ersten Tag wird sie von einem Fahrradfahrer jedoch fast über den Haufen gefahren und trifft diesen unverschämten Typen kurze Zeit später auch noch im Pub, wo sich beide miteinander anlegen.

Kurz darauf folgt der große Schock: der unverschämte Jamie ist Professor bei einer ihrer Kurse und sieht auch noch verdammt gut aus. Zwischen ihnen knistert es sehr schnell sehr arg und es kommt, wie es kommen muss: sie landen im Bett. Es folgt eine unverbindliche Bettbeziehung, denn beide können momentan keine Gefühle gebrauchen. Für Ella steht fest: nach einem Jahr geht sie zurück in die USA und arbeitet in der Politik.Und auch Jamie möchte keine festen Pläne für seine Zukunft schmieden, denn er hat ein düsteres Geheimnis...

Die Autorin schafft es wunderbar, die Welt von Oxford zu beschreiben – die Architektur, die Kultur, die Geschäftigkeit, die Leute – man bekommt Lust, es selbst zu sehen.

Das Buch liest sich flüssig und ich bin schnell durchgekommen, wobei hin und wieder das intellektuelle Gehabe der Oxonianer das Leser erschwert.

Mein größtes und einziges richtiges Problem mit dem Buch war, dass ich die Protagonisten allesamt absolut unsympathisch fand – leider ist das ein sehr großes Problem.

Ella erschien mir als Leser total distanziert – nicht nur von Jamie, sondern eben auch von mir. Ich habe sie teilweise nicht einordnen können und ihr Verhalten war stellenweise einfach total daneben. Ellas Freunde waren allesamt einfach seltsam, verwöhnt und... seltsam. Ich konnte am Anfang gar nicht nachvollziehen, wieso sie Freunde geworden sind, da sie sie nur getrietzt und ausgefragt haben.

Und die Moral von der Geschichte ist für mich: 1. Ich muss unbedingt mal Oxford sehen. Und 2. Ich möchte keine Bücher über Menschen mit Krankheiten mehr lesen, die irgendwie... bittersüß sind. 

Amber und Finian kennen sich nicht, trotzdem stehen sie plötzlich zusammen vor einem Dilemma: Sie haben beide durch einen Fehler des Vermieters das selbe Cottage in Somerset gemietet – zur gleichen Zeit. Sie einigen sich darauf, dass Finian, der später angereist ist, ein paar Tage bleiben kann, bis er etwas anderes findet. Dann kommt allerdings alles ganz anders, denn es gilt, sich nicht nur um ein altes, einsames Pferd auf dem Grundstück zu kümmern, nein, plötzlich sitzt die verängstigte, misshandelte Hündin des Nachbarn vor der Tür, und auch die Tierärztin hat Pläne, für die sie Ambers und Finians Hilfe braucht... über all diese Turbulenzen kommen sich die zwei, die beide vor komplizierten Beziehungen geflüchtet sind, näher...

Das Buch „Der Zauber von Somerset“ hat sich für mich weniger wie eine Liebesgeschichte angefühlt, sondern eher wie eine Liebesgeschichte an die Tiere. Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass die zwei Protagonisten eher im Hintergrund standen und es hauptsächlich um das Schicksal der Tiere ging. Aber das ist okay, denn es waren wirklich ein paar turbulente und lustige Aktionen, die sich die zwei ausdenken mussten, um die „Bösen“ fernzuhalten.

Mir hat das Lesen auf jeden Fall Spaß gemacht und es gab immer etwas zum Schmunzeln, vor allem Passagen, die Finians „Geheimnis“ beschrieben.   

Nachdem ihr (Ex-)Freund sie rausgeschmissen hat, braucht Tiffy dringend eine neue Wohnung. Problem ist: im überteuerten London ist es schwierig, etwas zu finden, das sie sich leisten kann. Dann entdeckt sie eine kuriose Anzeige: Leon sucht einen Mitbewohner für seine 1-Bett-Wohnung. Der Clou: Tiffy und Leon wären nie zur selben Zeit in der Wohnung, da Leon nachts arbeitet und an den Wochenende sowieso nie zu Hause ist. Und so kommt es nun, dass beide Mitbewohner werden, sich aber nie kennengelernt haben. Sie kommunizieren über Notizzettel. Fängt alles mit Belanglosigkeiten an, werden sie mit der Zeit „Post-it-Freunde“ und erfahren langsam auch private Dinge voneinander. Zum Beispiel, dass Tiffys Ex-Freund Justin zu einer Art Stalker mutiert und Leons Bruder im Gefängnis sitzt...

Man wird direkt in die obskure Wohnungssuche hineinkatapultiert, die Tiffy momentan Probleme bereitet. Zunächst erfährt man nichts über Justin, den Ex-Freund, und wundert sich, was da schiefgelaufen ist.

Die Perspektivwechsel finden nacheinander statt. Anfangs war ich etwas irritiert von Leons PoV, da er ganz anders „spricht“, aber damit haben ich mich schnell abgefunden. Ich finde sogar, es gibt dem ganzen etwas Besonderes. Ich habe mich dann sogar darauf gefreut, Leons Kapitel zu lesen. ;)

Durch die zwei verschiedenen Sprachweisen werden die jeweiligen Figuren wirklich lebendig – Tiffy, etwas dramatisch, redet viel und gerne, klug und witzig; und Leon, eher wortkarg, oft erschöpft, selbstironisch.

Besonders interessant fand ich die Tatsache, dass sich Tiffys Geschichte mit ihrem Ex-Freund erst nach und nach offenbart (auch ihr selber) und es sich tatsächlich als mehr herausstellt als ein 08/15-Beziehungsdrama, sondern als ein durchaus ernstzunehmendes Thema.

Tiffys Freunde sind allesamt sehr unterschiedliche Charaktere.

Ein kleines Manko für mich war, dass das Buch mich nicht wirklich gefesselt hat, bis es etwa nach drei Vierteln richtig Fahrt aufgenommen hat und alles ganz spannend und unfassbar wurde. Ich hätte mir ein bisschen dieser Spannung schon etwas früher gewünscht, da es ansonsten wirklich eher so vor sich hinplätschert.

Alles in allem war „Love to Share“ ein ganz interessanter Read, ich mochte die ernsten Thematiken, die aufgegriffen und die Art, wie sie verarbeitet wurden. 

Um die letzten Angelegenheiten ihres verstorbenen Vaters zu klären kehrt Nora für ein paar Tage in das Dorf ihrer Kindheit zurück. Dort begegnet ihr nicht nur ihr Bruder mit Feindseligkeit, sondern auch die Nachbarn. Je weiter Nora mit dem Ausmisten des Hauses kommt, desto mehr erfährt sie über ihren Vater und mehr und mehr Erinnerungen kommen zurück, die sich anscheinend verdrängt hatte. Ein grausamer Verdacht beschleicht Nora – hat ihr Vater etwas mit den Morden an jungen Frauen zu tun?

Ich habe dieses Buch als e-Book auf dem Kindle gelesen und war enttäuscht von der formalen Umsetzung. Es war wirklich mühsam und anstrengend zu lesen. Die Abschnitte/Absätze waren alle falsch gesetzt, es gab viele Kommafehler, Doppelkonsonanten wurden ausgelassen, teilweise erstreckte sich ein einzelner Satz über eine ganze Seite, und so weiter. Das alles hätte man verhindern können, hätte man sich die digitale Version einmal zu Gemüte geführt, bevor sie verschickt wurde.

Mir persönlich ist sowas wichtig, denn zu einem guten Leseerlebnis gehört für mich nicht nur der Inhalt, sondern eben auch die Form – das Auge isst mit sozusagen.

Inhaltlich gab es für mich auch viele Ungereimtheiten. Beispielsweise Lisas Verhalten – dass ihre Tochter schlafwandelt, scheint sie ja nicht großartig zu beunruhigen, und das bei der Vorgeschichte. Das Verhalten von Marvin macht überhaupt keinen Sinn – er hat einen Groll auf Nora, aber er lässt sie antanzen und aussortieren, was wichtig und unwichtig ist aus dem Leben des Vaters, zu dem Nora jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Jetzt mal ehrlich, das wirkt schon SEHR konstruiert.

Und dann diese Sache mit dem nächtlichen Spaziergang – obwohl Nora festgestellt hat, dass alle jungen Frauen ihr ähnlich sehen und etwas mit ihr gemeinsam haben, ein Mörder frei rumläuft UND sie wenige Seiten zuvor von der Kripo gewarnt worden ist, bei Dunkelheit nicht umherzustreifen, macht sie einen gemütlichen, nächtlichen Ausflug, um um direkt in die Arme des Mörders zu laufen... Da stellen sich mir bei so viel Dummheit einfach nur die Nackenhaare auf.

Positiv ist, dass das Buch einfach zu lesen ist und ich schnell durchgekommen bin. Kurz vor Schluss wurde es dann auch nochmal richtig spannend.

Mein allergrößter Kritikpunkt ist, dass mir das alles ein bisschen zu viel war. Mit dem Missbrauch im Kindesalter und dann noch den diversen Vergewaltigungen später. Gleichzeitig ist das alles zwar recht detailliert, aber kalt und gefühllos beschrieben, sodass mir ein bisschen schlecht wurde von so viel "Losgelöstheit" bei einem solch wichtigen Thema.

Noras Verhalten, nachdem sie ihre Erinnerungen wieder hatte, hat mich sehr überrascht, denn sie schien kaum davon berührt zu sein, hat einfach weitergemacht – ihre Gefühlswelt war kaum greifbar für mich als Leser. Ich habe nicht mitgefühlt, mitgelitten – da fehlte einfach etwas. Nora war keine sympathische Person, ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen.

Auch all die anderen Mitstreiter waren sehr unsympathisch. Insgesamt gab es keine einzige Person, die ich in diesem Buch auch nur ansatzweise sympathisch fand.

Letztendlich war das absolut kein Buch für mich – ich hätte mir mehr mitfiebern, mitfühlen und eine ausgereiftere Form gewünscht.