Bewertung zu "Die Briefschreiberin" von Petra Pauls-Gläsemann
Der Roman von Petra Pauls-Gläsemann, deutsche Autorin aus Grafenhausen im Schwarzwald, umfasst als Taschenbuch 160 Seiten. Doch es reicht aus, um eine spannende Geschichte zu erzählen, die aus der Gegenwart in die Zukunft führt. Genaugenommen in das Jahr 2066. Die Realität wird dabei immer im Auge behalten - also keine Roboter und andere S.F.-Charaktäre.
Der Buchumschlag entspricht dem Inhalt - der Süden Deutschlands wurde von einer Reaktorkatastrophe im französischen Fessenheim verstrahlt, danach ist nichts mehr so wie früher. Obwohl es weiterhin Menschen gibt, sterben viele an den Folgen. Der Mensch ist kontrollierbar und austauschbar geworden.Einige Überlebende verstecken sich außerhalb der kontrollierten Städte und entwickeln ihre geistigen Fähigkeiten, die notwendig zum Überleben sind. In diese Welt gelangt eine junge Frau, die einen Anschlag überlebt und fliehen muss. Sie ist Ärztin und entdeckt eine neue Lebensweise, die gar nicht so neu ist - das Heilen mit der Natur und andere übersinnliche Fähigkeiten. Dass auch sie diese Fähigkeiten besitzt, macht sie zu einer Briefschreiberin und versetzt damit der ganzen Geschichte eine besondere Spannung, die sich mit Religion, Politik und Verschwörungstheorien vermischt.
Das Ende bringt eine außergewöhnliche Wende in das Geschehen, wie man sich zum Beispiel den Weltuntergang vorstellen könnte, der eigentlich nur einen Neuanfang, eine neue Chance verdeutlicht.
Eine sehr unterhaltsame Lektüre, die nachdenklich stimmt, was unsere Zeit angeht und wohin das alles führen kann ...