Ein Niedersachsen-Krimi mit Geocaching? Den musste ich natürlich lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Spannend geschrieben, mit unerwarteten Wendungen und sympathischen Protagonisten beschert die Geschichte um Bloggerin Flora Kamphusen unterhaltsame Lesestunden. Klare Leseempfehlung!
SusanneFletemeyer
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Cathrin Block entführt ihre Leser auf einen fernen Planeten, auf dem vor Jahrhunderten Menschen gestrandet sind und sich trotz unwirtlicher Bedingungen angesiedelt haben. Man taucht in die Gefühlswelt des 18-jährigen Gavandon ein, der anfangs nicht weiß, dass er ein Fühlweber ist. Als Begabter hat er die Fähigkeit, andere Menschen zu beeinflussen, was allerdings von der Gilde streng geahndet wird. Fühlweber dürfen ihre Gabe nur verwenden, um damit Arbeitstiere zu lenken. Als Gavandon seine Fähigkeit unbewusst an einem Menschen einsetzt, muss er vor der Gilde fliehen, um nicht von ihnen mit dem Ausbrennen bestraft zu werden. So beginnt das Abenteuer des jungen Ich-Erzählers, der so manches Mal über sich hinauswachsen muss ...
Der tolle Schreibstil der Autorin hat mich sofort in den Bann gezogen. Ich habe Gavandon gerne auf seiner Reise begleitet und gebe eine klare Leseempfehlung.
Bewertung zu "weil du ein fell aus sternen trägst" von Maja Loewe
Gedichte lese ich normalerweise eher selten, denn das erinnert mich an das quälende Auswendiglernen von Reimen in der Schule. Maja Loewes Lyrik ist komplett anders. Sie versteht es meisterlich, Wortgebilde zu weben und Gefühlsbilder zu malen, die es in sich haben.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus!
Das Kimidebüt von Monja Luz rund um das Ermittlerduo Christoph (Chris) Muth und Jakob (Jake) Imhof führt den Leser in Mainzer Abgründe. Der ungewöhnliche Fall stellt die Kommissare auf eine harte Probe, besonders als bei einem von beiden private Gefühle ins Spiel kommen. Auch die berufliche Zusammenarbeit wird von der jeweils privaten Situation der Ermittler überschattet, so dass sich die beiden Männer immer wieder zusammenraufen müssen.
Besonders imponiert hat mir an diesem Krimi die realistische Schilderung der Polizeiarbeit. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin gut recherchiert hat, was sich im Nachwort dann bestätigte.
An einigen Stellen ist das Buch mit dem Whiteboard aus dem Präsidium illustriert, auf dem die Fotos der Verdächtigen sowie die Notizen der Ermittler zu sehen sind. Das ist im Druckbuch sicher eine nette Sache. Im E-Book sind die Bilder aber leider so klein, dass man die Schrift nicht mehr entziffern kann. Mich hat es nicht weiter gestört, denn das hätte es für mich nicht sowieso nicht gebraucht. Der spannenden Story tut das jedenfalls keinen Abbruch.
Fazit: Ein spannender Mainz-Krimi mit überraschender Wendung und einem sympathischen Ermittler-Duo. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus!
Frederike, kurz Freddie genannt, wird von ihrer besten Freundin nach Holland in ein Yoga-Seminar geschleppt, um in Ruhe über ihre Beziehung nachzudenken. Das ZeeOm entpuppt sich als eine Yoga-Burg mit dem Flair einer Jugendherberge und beherbergt zudem jede Menge skurrile Gestalten. Und gleich am ersten Abend entdeckt Freddie eine Frau im Yogaraum, die nicht nur in Totenstellung auf ihrer Matte liegt, sondern tatsächlich mausetot ist. Noch dazu treibt ein Schuhdieb sein Unwesen, weshalb Freddie die verschwundenen Laufschuhe gegen alberne rosa Flipflops tauschen muss. Was das verschwundene Schuhwerk mit dem Mord zu tun hat, der übrigens nicht der einzige im Roman bleiben wird, verrate ich nicht. Nur soviel noch: Freddie gerät unter Mordverdacht und setzt alles daran, den wahren Mörder zu finden. Und zwar in unvergleichlicher Freddie-Manier, die als Informatikerin ihre ganz eigenen Ermittlungsmethoden entwickelt. Ein Fischdiagramm spielt dabei eine nicht unerhebliche Rolle.
Mir hat vor allem die lockere Schreibe gefallen und die humorvollen Beschreibungen der skurrilen Figuren. Ich fand Freddie äußerst sympathisch und musste über die treffenden Spitznamen, die sie ihren Mitmenschen in Gedanken verpasst, immer wieder schmunzeln.
Fazit: Ein humorvoller Wohlfühlkrimi an der niederländischen Nordseeküste. Zeeland-Reisende werden sicher einige Schauplätze rund um Walcheren wiedererkennen.
Bewertung zu "Nach dem Verstand einfach geradeaus" von Anna Buchwinkel
Seit Quentin Finkenwinkels Verstand vor lauter Überforderung an einen Traumstrand durchgebrannt ist, ertönt in seinem Kopf nur noch leises Meeresrauschen, sobald er nachzudenken versucht. Fortan wandelt Quentin zwar ohne Verstand durchs Leben, aber auch zum ersten Mal ohne seinen inneren Zensor, der ihn bisher daran gehindert hat, ein erfülltes Leben zu führen. Aus Angst, irgendetwas falsch zu machen, und um Quentin vor allen Gefahren des Lebens zu beschützen, hat der Verstand nämlich peinlich genau darauf geachtet, dass er den gesellschaftlichen Normen entspricht. Doch jetzt, wo er nicht mehr da ist, schert sich Quentin nicht mehr um Konventionen und wandelt auf einmal angstfrei durchs Leben, zu dem er zum ersten Mal wirklich „Ja“ sagen kann …
Mir hat der Roadtrip, der den Antihelden u. A. nach Kuba und Indien führt, immer wieder ein Schmunzeln entlockt. Auch wenn die Rückblenden aus der Sicht des Verstanden, die erklären sollen, wie es zu Quentins durchschnittlichem Leben kommen konnte, die Handlung etwas ausbremsten. Trotzdem habe ich mich super unterhalten gefühlt. Besonders, weil sich der Roman hinter all den Absurditäten auf humorvolle Weise mit der Suche nach dem Sinn des Lebens auseinandersetzt.
Bewertung zu "Lieber den Spatz in der Hand als gar keinen Vogel: Liebeskomödie" von Ella Marcs
Das farbenfrohe Cover spiegelt den Inhalt des Romans wider: Eine chaotisch-leichte Liebeskomödie. Beim Durchblättern fällt sofort der liebevoll gestaltete Buchsatz ins Auge: Vor den Kapiteln sieht man Kiras To-Do-Liste, der niedliche Spatz flattert jedes Mal an einer anderen Stelle und die Chatverläufe mit der besten Freundin erscheinen in den typischen Sprechblasen.
Die Geschichte selbst ist flott geschrieben. Ich hatte das Buch in zwei Tagen durch, weil ich unbedingt wissen wollte, wie Kiras Liebesgeschichte mit Marc ausgeht. Auch wenn mir das Diva-Gehabe der hochschwangeren Braut irgendwann gehörig auf die Nerven ging und ich an Kiras Stelle so manches Mal die Chose hingeworfen hätte. Aber sie hält durch, übersteht alle Katastrophen, handelt, improvisiert und macht das Unmögliche möglich. – Alles für eine Schwester, die sich wie ein verwöhntes Gör verhält und statt sich einmal zu bedanken, auch noch eifersüchtig ist …
Dass ich bis zum Happy-End durchgehalten habe, ist neben der flüssigen Schreibe den erfrischenden Chats mit Kiras bester Freundin Sabin geschuldet, die oft genau das ausspricht, was ich gedacht habe. Nämlich: Kira, du musst endlich mal NEIN sagen!
Etwas schade fand ich es, dass die Ereignisse aus der Vergangenheit nur angedeutet wurden. Beispielsweise hätte ich gerne mehr über die Gründe für das Jahre zurückliegende Liebes-Aus erfahren. Und warum Marc offenbar nicht ganz freiwillig nach Amerika gehen musste.
Insgesamt gebe ich eine klare Leseempfehung!
Deborah Emraths Regionalkrimi spielt im beschaulichen Bodenwerder. Als der Frauenarzt und Münchhausen-Theaterdarsteller Ebelski tot am Münchhausen-Brunnen liegt, haben die Bewohner der Kleinstadt schnell einen Schuldigen vorverurteilt. Kommissarin Emma Stanford ermittelt und deckt dabei so manchen gesellschaftlichen Abgrund auf. Dabei hat die frisch getrennte Ermittlerin auch privat mit Problemen zu kämpfen ...
Den Einstieg fand ich erst etwas holprig, aber dann hat mich die Story schnell gepackt. Auch mit Emma musste ich erst warm werden, manche Aktionen und ihre privaten Probleme konnte ich manchmal nicht so recht nachvollziehen. Aber sie ist eine Ermittlern mit Ecken und Kanten, was ich wiederum mochte. Die Ermittlungsarbeit war spannend und vor allem habe ich bis zuletzt nicht durchschaut, wer denn jetzt der Täter ist.
Besonders gefallen hat mir das Lokalkolorit. Ich selbst kenne sowohl Bodenwerder als auch Hameln, wo Emmas Kommissariat angesiedelt ist. Ich habe andere Bücher gelesen, bei denen man merkt, dass der Autor wahrscheinlich nie in dieser Stadt gewesen ist. Das ist bei Deborah Emraths Krimi nicht so! Alle Orte hatte ich sofort vor meinem geistigen Auge präsent. Besonders gefreut habe ich mich über die Sumpfblume, ein Lokal, das jeder Hamelner kennt. In der "Sumpfe" habe ich damals einige Nächte durchgesumpft, aber da war das Lokal noch ganz woanders ... ;-)
Am Ende hatte ich den Krimi in wenigen Tagen durch. Ich freue mich auf weitere Fälle von Emma!
Bewertung zu "Mit Lampenfieber und Musik" von Heike Sonn
O.P.E.R. - Das sind die Initialen, die Tessa sich trotzig in den ehemaligen Trauring gravieren lässt. Die stehen für nichts anderes, als ihre neu gewonnene Freiheit, die sie sich von Nichts und Niemandem wieder nehmen lassen will. Erst Recht nicht von diesem Ben, der zwar verdammt charmant daherkommt, aber sowieso viel zu jung ist für Tessa. Aber dann bietet er ihr einen Job in seiner singenden Großfamilie an, den sie dringend braucht, und das Schicksal nimmt seinen Lauf ...
Heike Sonns Erstling hat mich gut unterhalten, die Charaktere hat sie lebendig und mit viel Herz und Wärme gezeichnet. Ich wollte unbedingt wissen, ob Tessa es schafft, trotz aller inneren und äußeren Widerstände über ihren Schatten zu springen. Deshalb war das Buch dann auch in zwei Tagen "weggesuchtet". Danke für die schönen Lesestunden.
Bewertung zu "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green
Über mich
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