Nach einem genehmigten Einbruch (Jacintha und ihr Mann sind Stresstester von Sicherheitssystemen), wird Jacintha Cross festgenommen. Es dauert Stunden, bis die Polizei ihr glaubt und sie gehen lässt, und so ist es beinah früher Morgen, als sie zuhause ankommt. Doch anstatt ihrem müden Mann in die Arme zu laufen, findet sie dessen Leiche zusammengesackt über seinem Computer. Seinem Computer, aus dem, wie sich später feststellt, eine Festplatte fehlt.
Völlig geschockt muss Jacintha der Polizei gegenübertreten, die nicht lange zögert und die Ehefrau zu Hauptverdächtigen erklärt. Jack weiß, dass die Polizei ihre Zeit verschwendet und macht sich selbst auf die Suche nach dem Mörder ihres Mannes.
»Zero Days« hat mich von Seite eins an gecatcht. Das Szenario, in dem sich Jacintha innerhalb weniger Seiten befindet, habe ich so bisher nicht gelesen. Verfolgungsjagd reiht sich an Verfolgungsjagd, Jack muss selbst ermitteln, sich im Darknet herumtreiben und dem Mörder ihres Mannes auf die Spur kommen. So etwas kannte ich bisher nicht. Kein Domestic-Thriller, in dem eine Frau vor einem Mann Angst haben muss, sondern ein Katz und Maus Spiel zwischen der Protagonistin, der Polizei und dem wahren Mörder. Zudem war unsere Protagonistin, trotz wirklich schwerer Hindernisse, zu keiner Zeit schwach und tatenlos. Das fand ich toll und ich habe mit Jack auch wirklich mitgelitten.
Das Ende war für meinen Geschmack dann etwas zu nett – da hätte ich mir noch etwas böseres gewünscht -, trotzdem war ich unglaublich gut unterhalten. Man kann sagen, was man will, aber Ruth Ware schafft es immer, den Leser von Anfang bis Ende spannend auf den Seiten zu halten.
Absolute Empfehlung – vor allem, wenn ihr mal einen etwas anderen Thriller lesen wollt.