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TamiraS

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Cover des Buches Silberne Geister (ISBN: 9783809027751)

Bewertung zu "Silberne Geister" von Silvia Moreno-Garcia

Silberne Geister
TamiraSvor 2 Tagen
Horrorfilme, urbane Legenden und Sektenführer

Silvia Moreno-Garcia gehört mittlerweile zu meinen Lieblingsautorinnen – jedes ihrer Bücher konnte mich bisher überzeugen und auch, wenn »Der mexikanische Fluch« mein bisheriges Highlight ist, reiht sich auch silberne Geister in die Reihe der großartigen Bücher ein.

Doch worum geht es?

Montserrat und Tristán lernen durch Zufall den fast vergessenen Regisseur Abel Urueta kennen, dessen aufsteigende Karriere vor gut vierzig Jahren ein jähes Ende fand. Als Horrorfilmfan kennt Montserrat Urueta natürlich und liebt seine alten, wenn auch nicht besonders guten Horrorstreifen. Vor allem um seinen letzten Film – Jenseits der gelben Tür – ranken sich viele Legenden. Nicht nur, dass er nie fertiggestellt und bis heute keine Kopie mehr aufgefunden wurde, auch soll die Menschen, die mit ihm in Verbindung stehen, das Unglück ereilt haben. Eine Legende, die den Mythos um den Film weiter verstärkt hat.

Als Urueta Montserrat und Tristán nun bittet, mit ihm den Film fertigzustellen, können die beiden nichts anderes als zusagen. Dass sie damit nicht nur den Zauber alter Zeiten heraufbeschwören, haben zumindest Montserrat und Tristán nicht geahnt.

 

Silvia Moreno-Garcia schreibt wunderbar. Ihre Figuren, besonders die weiblichen, sind stark, schillernd und auch ein wenig schwierig. Wo Noemi (aus Der mexikanische Fluch) taff und fast schon eine Femme Fatale war, so ist Montserrat clever und kaum aus der Ruhe zu bringen. Sie zeigt immer Rückgrat und jedem die Stirn, der sich ihr in den Weg stellt und ist sich dabei auch dem ein oder anderen harschen Wort nicht zu schade. Dass das in den 90er Jahren nicht immer gut ankommt, ist nachvollziehbar. Währenddessen ist Tristán ein Lebemann. Der ehemalige Schauspieler, dessen Karriere nach einem schweren Unfall den Bach runter ging, sucht bei jeder und jedem Gesellschaft und tut sich schwer damit, allein zu sein. Er hangelt sich von einer Affäre in die nächste und sieht sein Glück einzig darin, seine Karriere wieder aufleben zu lassen. Die beiden sind wie Feuer und Wasser und doch die besten Freunde seit ihrer Kindheit. Und das konnte man als Leser richtig spüren.

Besonders mit Montserrat konnte ich mich stark identifizieren. So sehr, dass es teilweise schon unangenehm war.

Montserrat: Sie hatte nie mit jemandem zusammengelebt. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, ihre Filmplakate dem Geschmack einer anderen Person ausliefern zu müssen oder sich mit häuslichen Kompromissen herumzuschlagen, die solche Beziehungen mit sich brachten.

Montserrat lebt in der Dunkelheit. Sie liebt Horrorfilme und alles was damit zu tun hat, während Tristán die Schönheit sucht.

Tristán: Manchmal, Momo, bist du schön, wenn es nur du und ich in der Abenddämmerung sind, dachte er.

 

Der unfertige Film und Ewers, der Zauberer, der hinter allem steht, zieht nicht nur Montserrat und Tristán in seinen Bann, sondern auch den Leser. Die unheimliche Stimmung schleicht sich durch den ganzen Roman, wirklich gruselig wird es aber nie. Die Geschichte lebt viel mehr von ihren Figuren und dem Rätsel um Urueta, den Film und den Zauberer Ewers, der in alledem eine große Rolle spielt. Düster und irgendwie romantisch reisen wir durch das Mexiko der 90er Jahre, auf der Suche nach der Antwort Jenseits der gelben Tür.

Und was wir entdecken, sollte man, wie in einem Horrorfilm, manchmal nur durch die Finger hindurch beobachten.

 

Cover des Buches Das Resort (ISBN: 9783404192779)

Bewertung zu "Das Resort" von Sarah Goodwin

Das Resort
TamiraSvor 2 Tagen
Tolles Setting – aber die Ausführung konnte mich nicht catchen

Kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland, in der die Hochzeit ihrer Schwester stattfinden soll, verlieren Mila und ihr Mann Ethan die Orientierung und stranden in einem verlassenen Dorf mitten in den Alpen: ohne Handyempfang und ohne Ausrüstung. Das Auto springt nicht mehr an, das Navi ist ausgefallen und alles, was sie tun können, ist, sich vor dem drohenden Schneesturm in einer verlassenen Hütte zu verschanzen. Die Nacht können sie überstehen, doch am nächsten Morgen ist Ethan verschwunden und Mila macht, während sie ums Überleben kämpft, eine unheimliche Entdeckung nach der anderen.

Dabei fragt sie sich immer wieder: Wo ist Ethan? Und wer beobachtet sie aus dem Wald?

 

Ich habe eine große Schwäche für Geschichten über verloren gegangene Menschen. Sei es gestrandet, eingeschneit oder anderweitig von der Außenwelt abgeschnitten (ganz besonders für verirrte Schiffe, die auf dem Meer ausharren müssen). Das ist etwas, das uns heutzutage kaum noch passieren kann und daher finde ich es in Geschichten unglaublich spannend. Ein Schneesturm in einem abgelegenen Dorf kommt da natürlich wie gerufen.

Leider hat es die Autorin aber nicht geschafft, aus der spannenden Grundidee eine gute Story zu machen.

Aber beginnen wir von vorne, denn bereits mit dem Verschwinden von Ethan begannen meine Probleme mit der Geschichte.

Mila befindet sich in einem verlassenen Dorf. Sie hat keine Möglichkeit, Kontakt mit jemandem aufzunehmen, kaum Lebensmittel und keine warme Kleidung. Dann verschwindet ihr Mann und ich als Leser hatte nicht das Gefühl, dass Mila sonderliche Angst verspürt. Nach gelegentlichen „wo ist nur Ethan?“ verliert sich Mila sofort wieder in anderen Problemen und denkt, gefühlt, kaum über das Verschwinden nach (ich meine, er könnte ja auch tot sein!). Das fand ich schon mal sehr unglaubwürdig. Außerdem ist Mila schrecklich naiv und mit ihren pausenlosen Selbstvorwürfen in Bezug auf die Vorzugsbehandlung ihrer Eltern für sie gegenüber ihrer Schwester hat mich das das ein oder andere Mal die Augen rollen lassen. Sie lässt den Leser immer wieder denken, irgendwas wirklich Schlimmes sei zwischen ihr und ihrer Schwester vorgefallen, sodass alles davon abhängt, dass Mila zu deren Hochzeit erscheint, aber letztendlich war es nur ein Streit zwischen Geschwistern. Und nicht mal ein außergewöhnlich schlimmer.

Dass sich Mila also mehr Gedanken darüber macht, zu spät zur Hochzeit ihrer Schwester zu kommen als um ihren verschwundenen Mann und, naja, der Möglichkeit, in diesem Dorf ZU STERBEN, hat mich richtiggehend genervt.

Später verändert sich die Storyline dann vollkommen und hatte mich dann vollends verloren, vor allem, weil mir ehrlich gesagt, von Anfang an recht klar war, worauf es hinauslaufen wird.

 

Schade, dabei hatte mir das erste Buch der Autorin eigentlich sehr gut gefallen. Aber das war so gar nichts für mich.

Cover des Buches If only I had told her (ISBN: 9783328111108)

Bewertung zu "If only I had told her" von Laura Nowlin

If only I had told her
TamiraSvor 22 Tagen
Eine Geschichte über Trauer und Verlust

Achtung: Band 2 – meine Rezension enthält daher Spoiler zu Band 1 »If He Had Been With Me«

 

»If He Had Been With Me« hat – besonders auf Tiktok – die Herzen der Leser gebrochen. Die Geschichte um Autumn und Finny, zwei Jugendliche, die sich ihre Liebe zueinander viel zu spät eingestehen, ist wahnsinnig dramatisch und traurig, voller Kitsch, Klischees – aber wirklich herzzerreißend. Das ist nicht für jeden was, aber alle, die Band eins mochten, werden auch ihre Freude an diesem Buch haben.

 

»If He Had Been With Me« endet mit Finnys Unfalltod und damit, dass Autumn erfährt, dass sie schwanger ist (etwas, das mich an Band eins schon sehr gestört hat – es war too much). Band zwei führt die Geschichte fort, denn auch, wenn der Klappentext darauf schließen lässt, dass wir dieselbe Handlung wie in Band eins, jedoch aus Finnys Sicht erzählt, bekommen, ist das nur teilweise richtig. Wir begleiten Finny in den letzten Tagen seines Lebens, dann jedoch seinen besten Freund Jack und auch Autumn durch die Trauer nach Finns Tod. Das muss man aushalten können, denn in Band eins stand vor allem die tragische Liebesgeschichte der beiden im Vordergrund, die – auch, wenn Finny tot ist – ja etwas Schönes ist. Hier lesen wir aus nächster Sicht von Trauer und Verlust, und so etwas fällt mir immer sehr schwer. Denn es macht Angst. Dass Laura Nowlin das mit sehr viel Kitsch erzählt, war zu erwarten und hat mich dann auch nicht gestört. Die bedingungslose Liebe Finnys ist schon irgendwie sweet.

 

Laura Nowlin hat es auch mit Band zwei geschafft, mich als Leser zu berühren, aber man sollte – wie auch den vorangegangenen Teil – das Buch nur lesen, wenn man nicht gerade mit Trauer oder Verlust zu kämpfen hat. Will man ein Buch zum Weinen, ist man hier aber richtig.

Cover des Buches Zero Days (ISBN: 9783423263696)

Bewertung zu "Zero Days" von Ruth Ware

Zero Days
TamiraSvor 2 Monaten
Ein atemberaubendes Katz- und Maus-Spiel

Nach einem genehmigten Einbruch (Jacintha und ihr Mann sind Stresstester von Sicherheitssystemen), wird Jacintha Cross festgenommen. Es dauert Stunden, bis die Polizei ihr glaubt und sie gehen lässt, und so ist es beinah früher Morgen, als sie zuhause ankommt. Doch anstatt ihrem müden Mann in die Arme zu laufen, findet sie dessen Leiche zusammengesackt über seinem Computer. Seinem Computer, aus dem, wie sich später feststellt, eine Festplatte fehlt.

Völlig geschockt muss Jacintha der Polizei gegenübertreten, die nicht lange zögert und die Ehefrau zu Hauptverdächtigen erklärt. Jack weiß, dass die Polizei ihre Zeit verschwendet und macht sich selbst auf die Suche nach dem Mörder ihres Mannes.

 

»Zero Days« hat mich von Seite eins an gecatcht. Das Szenario, in dem sich Jacintha innerhalb weniger Seiten befindet, habe ich so bisher nicht gelesen. Verfolgungsjagd reiht sich an Verfolgungsjagd, Jack muss selbst ermitteln, sich im Darknet herumtreiben und dem Mörder ihres Mannes auf die Spur kommen. So etwas kannte ich bisher nicht. Kein Domestic-Thriller, in dem eine Frau vor einem Mann Angst haben muss, sondern ein Katz und Maus Spiel zwischen der Protagonistin, der Polizei und dem wahren Mörder. Zudem war unsere Protagonistin, trotz wirklich schwerer Hindernisse, zu keiner Zeit schwach und tatenlos. Das fand ich toll und ich habe mit Jack auch wirklich mitgelitten.

Das Ende war für meinen Geschmack dann etwas zu nett – da hätte ich mir noch etwas böseres gewünscht -, trotzdem war ich unglaublich gut unterhalten. Man kann sagen, was man will, aber Ruth Ware schafft es immer, den Leser von Anfang bis Ende spannend auf den Seiten zu halten.

 

Absolute Empfehlung – vor allem, wenn ihr mal einen etwas anderen Thriller lesen wollt.

Cover des Buches Klytämnestra (ISBN: 9783442316991)

Bewertung zu "Klytämnestra" von Costanza Casati

Klytämnestra
TamiraSvor 3 Monaten
Zwischen Liebe und Rache

Als älteste Tochter des Königs von Sparta sowie Schwester der berühmten Helena (von Troja) wächst Klytämnestra als starke und selbstbestimme Frau auf. Körperliche Auseinandersetzungen sind dort auch für Frauen keine Seltenheit und Dank ihrer Stärke und ihrer Klugheit wird sie zum liebsten Kind des Königs Tyndareos. Doch als Klytämnestra sich für einen sanften Ehemann entscheidet, der sie liebt und achtet, kommt ihr Vater zu der Überzeugung, dass Klytämnestra für Größeres bestimmt ist.

Und so trifft sie ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Alle ausgelöst von Männern und ihrer Gier nach Macht …


Oh mein Gott … war das ein Buch! Seit Circe (Madeline Miller) und Wölfe (Hilary Mantel) habe ich keinen so großartigen historischen Roman mehr gelesen, der mich von Seite 1 an packen konnte. Klytämnestra ist keine handsame oder sanfte Protagonistin: sie ist stark, taff und schreckt vor keiner Auseinandersetzung zurück. Doch für die Menschen, die sie liebt, würde sie alles tun. Seien es ihre Geschwister, ihre Kinder oder Freunde – sie würde für sie töten. Und tut es auch. 


Wie ein Spielball werden Frauen – auch die kämpferischen Spartiaterinnen – als politischen Druckmittel benutzt, verheiratet und zurückgelassen. Widersetzen sie sich dem ihnen angedachten Schicksal, sind sie grausam, rachsüchtig – und vieles mehr. 


Ein grauenvoller Schicksalsschlag nach dem anderen bricht über Klytämnestra herein. Man fragt sich, wie sie es schafft, weiterzuleben. Wie sie immer wieder weitermachen kann. Doch all das geht nicht spurlos an ihr vorbei, sie ist getrieben von Rache. 


Doch nicht nur Klytämnestras Geschichte selbst ist unglaublich spannend. Zeitgleich verfolgen wir aus ihrer Sicht Helenas Flucht vor Menelaos mit Paris ins uneinnehmbare Troja und den darauffolgenden Krieg. Wir hören von Kastor‘s und Polydeukes‘ Reise mit Jason auf der Suche nach dem goldenen Vlies und beobachten Odysseus‘ Werben um seine Penelope. 

 

Und auch, wenn man es denken könnte, sind nicht alle Männer grausam. Klytämnestras Brüder Kastor und Polydeukes sind leidenschaftliche Männer, für die der Wert eines Menschen nicht beim Geschlecht aufhört. Klytämnestras erster Mann ist sanftmütig und klug und auch andere männliche Figuren, die in ihr Leben treten, sind gute Menschen.

Doch Agamemnons Grausamkeit überschattet alles in Klytämnestras Leben.


Man hofft und hofft, endlich von seinem Tod zu erfahren, hofft, dass Klytämnestra endlich von ihm erlöst wird. Einem Krieger, der als „König der Männer“ in die Geschichte einging und doch an Grausamkeit nicht zu übertreffen ist, während Klytämnestra als ruchlos und rachsüchtig im Gedächtnis blieb. 


Großartig, ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich dieses Buch geliebt habe.

Cover des Buches SCHNEEFIEBER (ISBN: 9783328109853)

Bewertung zu "SCHNEEFIEBER" von Giles Kristian

SCHNEEFIEBER
TamiraSvor 3 Monaten
Ein toller Survival-Thriller

Um nach einer Tragödie wieder zueinander zu finden, planen Erik, seine Frau Elisa und ihre gemeinsame Tochter Sofia einen Urlaub in den Bergen Norwegens. Doch der Ortswechsel allein reicht nicht, um einander wieder näher zu kommen. Während Elise sich in ihrer Arbeit vergräbt und Sofia allein sein möchte, verrichtet Erik körperliche Arbeiten. Doch so kann es nicht weitergehen und Erik beschließt, trotz seiner Angst um diese, mit der 13jährigen Sofia die von ihr gewünschte Langlauftour zu unternehmen. Mehrere Tage wollen Sie auf Skiern durch die Berge streifen und dabei sogar teilweise draußen in eisiger Kälte übernachten. Als sie bereits in der ersten Nacht Unterschlupf im Haus der Nachbarn suchen, werden sie Zeuge eines Mordes und müssen überstürzt aus der Hütte fliehen. Doch ihre Flucht wird bemerkt und es beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod.

 

Giles Kristian hat sich mit den historischen Romanen Lancelot und Camelot, in denen er Teile der Artussage aus Sicht von Lancelot und dessen Sohn Galahad nacherzählt, in mein Herz geschrieben. Sein Schreibstil ist wunderbar ausbalanciert und stimmungsvoll und seine Figuren unglaublich real. Anfangs war ich mir nicht zu 100% sicher, ob es sich hier um denselben Autor handelt, doch: tut es. Auch in Schneefieber schreibt Giles Kristian wunderbar atmosphärisch. Es ist kalt, dunkel und der unglaubliche Stress, der Erik begleitet, während er versucht, um alles in der Welt seine Tochter vor den Verfolgern und der Witterung zu schützen, ist spürbar.

 

Die Geschichte wird aus Eriks Sicht erzählt, der nach dem Tod der älteren Tochter starke Ängste um sein jüngstes Kind ausstehen muss. Er tut alles, um Sofia zu retten und setzt immer wieder sein eigenes Leben – und das anderer Menschen – aufs Spiel. Nur für ihre Sicherheit. Sein innerlicher Zwiespalt ist immer zu spüren, doch er tut, was vermutlich fast alle für ihre Kinder tun würden.

 

Ich fand diesen Thriller sehr spannend. Von Anfang an ist man gespannt, was mit der älteren Tochter passiert ist und weshalb Erik und Sofia Zeugen des Mordes wurden. Man hofft auf das Überleben beider und bangt mit ihnen. Man hätte zwar die vielen Skifahrten etwas reduzieren können (letztendlich wiederholen sich diese dann doch), trotzdem habe ich das Buch in drei Tagen verschlungen.

 

Buchtipp! Vor allem für Fans brutalerer und härterer Thriller, wie Panic Room, CM Ewans Ferienhaus oder No Exit von Taylor Adams.

Cover des Buches Die Einladung (ISBN: 9783442494705)

Bewertung zu "Die Einladung" von Sofia Slater

Die Einladung
TamiraSvor 4 Monaten
Unterhaltsam, aber alles schon bekannt

Als Millie zu einer Silvesterparty auf einer schottischen Insel eingeladen wird – noch dazu von ihrem ehemaligen Arbeitskollegen, für den sie heimlich schwärmt – ist sie Feuer und Flamme. Die letzten Monate konnte sie nicht gerade als die besten ihres Lebens bezeichnen.

Als sie jedoch auf der Insel ankommt, muss sie feststellen, dass sie einen Großteil der eingeladenen Gäste nicht kennt. Und auch scheinen alle aus verschiedenen Gründen angereist zu sein.

In Millie macht sich ein unangenehmes Gefühl breit. Nicht nur, dass auch von ihrem Schwarm jede Spur fehlt und niemand weiß, wer das Fest organisiert hat, findet einer der Gäste am nächsten Tag eine Leiche.

Und diese sollte nicht die letzte bleiben.

 

Perfekt passend habe ich #DieEinladung am 31.12.2023 beendet. Und auch, wenn weder im Buch noch bei mir groß Partystimmung aufkam, wurde ich sehr gut unterhalten.

In klassischer Thrillermanier haben wir eine Gruppe absolut unliebsamer Personen – sei es Millie selbst oder auch die anderen Partygäste. Keiner ist sympathisch und alle haben, naja, ein ernstes charakterliches „Problem“. Dass einer nach dem anderen ermordet wird, war für mich nicht sonderlich tragisch. Was einen durch die Story treibt, ist natürlich die Frage: Wer und Wieso? Diese kann sich der aufmerksame Leser zwar relativ früh beantworten, trotzdem hat es mich sehr gut unterhalten.

 

Sehr kurzweilig, aber leider kein Highlight. Dafür bediente es sich zu vieler bekannter Elemente.

Cover des Buches VITA (ISBN: 9783365004111)

Bewertung zu "VITA" von Christina Dalcher

VITA
TamiraSvor 4 Monaten
Erschreckend und wahnsinnig spannend

„Ich, Justine Callaghan, leitende Staatsanwältin im Fall Das Volk gegen Charlotte Thorne, gelobe, dass ich, sollte die Angeklagte in der Zukunft jemals entlastet werden, die Todesstrafe empfangen werde wie sie, als vollständige und angemessene Wiedergutmachung des Justizirrtums, wie es im State Remedies Act von 2016 festgelegt wurde.“

Um die Todesstrafe in den USA abzusetzen, hat Justine zusammen mit anderen Gleichgesinnten die Vita-Bewegung ins Leben gerufen. Daraus folgte der Remedies Act: Fordert ein Staatsanwalt die Todesstrafe, stimmt er zu, dieselbe zu empfangen, sollte der Verurteilte unschuldig sein. Das führte dazu, dass die Todesstrafe kaum mehr verhängt wurde. Genau das, was die Vita-Bewegung wollte.

In ihrer Karriere als Staatsanwältin hat Justine nur einmal die Todesstrafe gefordert. Doch mit der anstehenden Hinrichtung des Verurteilten, tauchen neue Beweise auf. Und plötzlich steht Justine vor der Möglichkeit, selbst die Todesstrafe empfangen zu müssen.

 

Ich bin ein absoluter Gegner der Todesstrafe. Ich finde es barbarisch und unmenschlich, auch wenn ich verstehen kann, weshalb Menschen, vor allem bei besonders grausamen Verbrechen, diese fordern. Aber ich glaube nicht, dass man mit dem Tod eines Menschen den eines anderen wieder gut machen kann.

Christina Dalcher geht nicht nur auf dieses Problem ein, sondern auch auf eines, das mir so gar nicht bewusst war. Denn in den USA werden immer wieder viele Menschen hingerichtet, die nicht schuldig sind oder deren Schuld nicht zweifelsfrei erwiesen wurde. Und das war so unglaublich erschreckend. Nicht nur bekomme ich nach wie vor eine Gänsehaut, wenn ich an den Remedies Act denke, auch diese tiefe Beschäftigung mit der Todesstrafe und damit, wie es einem Menschen geht, der auf den Tod wartet, fand ich schrecklich. Unmenschlich. Und hat mich wirklich gebeutelt. Besonders die Tagebucheinträge des Mannes, der auf die Hinrichtung wartet, haben mir die ein oder andere Träne beschert.

Das Buch ist dabei aber trotzdem spannend und unterhaltsam erzählt und in meinen Augen fast mehr Thriller als Roman. Vielleicht auch ein wenig plakativ, vielleicht weniger tiefsinnig, als bei dem harten Tobak notwendig, trotzdem hat es mich vollkommen abgeholt.

 

Großartig und eindeutig fünf Sterne.

 

Cover des Buches The Institution (ISBN: 9783423263764)

Bewertung zu "The Institution" von Helen Fields

The Institution
TamiraSvor 4 Monaten
Kurzmeinung: Großartiges Setting und äußerst spannend
Großartiges Setting und äußerst spannend

Nach dem brutalen Mord an einer Pflegerin der Parry Institution, schleust sich Connie Woolwine, forensische Profilerin, in das Hochsicherheitsgefängnis für psychisch kranke Straftäter ein. Denn nicht nur wurde die junge Frau auf grausamste Weise ermordet, sondern auch ihr neugeborenes Baby entführt. Und so ist es ein Wettlauf mit der Zeit, die Täter und damit das Baby zu finden. Denn ohne medizinische Betreuung kann der Säugling nur wenige Tage überleben …

 

Das Setting der Story ist äußerst unheimlich: die Protagonistin Connie verbringt Tag und Nacht in einem von der Außenwelt stark abgeschnittenem Sanatorium für geistig erkrankte Straftäter. Und dabei haben es die Taten dieser wirklich in sich. Die Taten der Verbrecher werden nur nach und nach gelüftet, und darin besteht auch ein großer Teil des Spannungsbogens. Nicht nur, dass man rätselt, welcher der Insassen und/oder Pflegekräfte oder Ärzte die schwangere Frau ermordet hat, sondern auch darüber, welche Straftaten wer begangen hat. Denn das wird erst nach und nach offengelegt – und das fand ich unfassbar spannend.

Die eigentliche Suche nach dem Säugling dann ist nicht so mitreißend, wie man meinen könnte, denn die Gefahr um das Baby rückt stark in den Hintergrund, wenn man von den Vergangenheiten der Serienmörder erfährt und der Gefahr, der sich Connie aussetzen muss. Dass dann natürlich noch ein Sturm und der damit einhergehende obligatorische Stromausfall eintritt, war ein wenig zu viel des Guten.

 

Insgesamt ein sehr spannender Thriller, der vor allem mit dem großartigen Setting und den vielen Serienmördertypen bei mir punkten konnte.

Cover des Buches Jade War - Magie ist Macht (ISBN: 9783426528556)

Bewertung zu "Jade War - Magie ist Macht" von Fonda Lee

Jade War - Magie ist Macht
TamiraSvor 4 Monaten
Kurzmeinung: Unglaublich - eine Highlight-Reihe
Eine Highlight-Reihe

Achtung: Band 2

 

Familie ist Pflicht.

Magie ist Macht.

Ehre ist alles.

 

 

Reiheninhalt:

Nachdem sich auch Nicht-Kekoner Dank der Droge Shine der Macht der Jade bedienen können, beginnt in der Stadt Janloon nicht nur ein Krieg zwischen dem Bergvolk und dem No-Peak-Clan, sondern auch zwischen Jadekriegern, Shine-Süchtigen und Schmugglern. Denn die einzigartige kekonische Jade verleiht ihrem Träger Macht: sei es Stärke, Schnelligkeit, Leichtigkeit oder sogar die Macht, sich gegen Kugeln zu stählen. Diese Macht ist verführerisch, doch nur auserwählten und trainierten Jadekriegern ist es erlaubt, die Jade zu tragen.

Da sich die herrschenden Clans nicht einig über die Verwendung und Verteilung der Jade sind, entbrennt ein erbitterter Kampf – auf Leben und Tod.

 

Jade War setzt knapp ein Jahr nach dem Ende von Jade City ein (daher Spoileralarm). Anden weigert sich noch immer Jade zu tragen und die Familie als Faust von No-Peak zu untersützen. Shae hat sich in ihrem Posten als Wettermacher gestärkt und Hilo führt den Clan mit starker, aber auch gerechter Hand – auch wenn er nie Pfeiler hätte werden sollen.

Da wir ausschließlich den Mitgliedern der Kaul-Familie folgen, sind natürlich sie es, die unsere Sympathie bekommen (und das Bergvolk unseren ganzen Hass!). Und ich habe sie alle, die Kauls, geliebt (wie auch schon in Band eins). Die Figuren haben sich seit Beginn an so natürlich und echt weiterentwickelt, die Geschichte in Jade War entfaltet sich über mehrere Jahre hinweg, was jeder Figur ausreichend Raum gibt. Und obwohl besonders Hilo einige Dinge tut, die nicht zu befürworten sind, schafft es Fonda Lee, dass man ihn trotz allem in sein Herz schließt. Er steht vor so vielen schwierigen Entscheidungen und versucht immer, das Beste für seine Familie und seinen Clan zu tun. Dass dabei andere zu Schaden kommen, nimmt er dabei in Kauf. Shae dagegen ist ein ganz anderer Charakter: unglaublich willensstark und trotz anfänglicher Schwierigkeiten ausschließlich dem Wohl des Clans treu, hat jedoch dabei ihre Prinzipien. Anden wird während Jade War erwachsen und muss sich für einen Pfad in seinem Leben entscheiden.

Das Buch hat mich von Anfang bis Ende mitgerissen. Ich habe gelitten, habe mich gefreut, war gespannt und habe an einigen Stellen doch ein paar Tränen verdrücken müssen.

 

Unglaublich, was Fonda Lee da geschaffen hat.

 

Kleiner Reminder: Die Greenbone-Saga ist keine klassiche Fantasy – weder High noch Urban. Viel mehr könnte man es als eine Art Pate in einem fiktiven Asien beschreiben, nur fortschrittlicher und um einiges cooler. Die Figuren intrigieren und stehen häufig vor wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Problemen. Und auch, wenn die Jade ihnen „magische Kräfte“ verleiht, steht das – so empfinde ich das – eindeutig nicht im Vordergrund.

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Krimis und Thriller, Fantasy, Historische Romane, Science-Fiction, Literatur, Unterhaltung

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