Bewertung zu "Fräulein Schläpples fabelhafte Steuererklärung" von Catrin Barnsteiner
Der Roman „Fräulein Schläpples fabelhafte Steuererklärung“ von Catrin Barnsteiner erzählt die Geschichte einer turbulenten Liebe zweier Menschen, die gegensätzlicher nicht sein könnten.
Inhalt
Fred Eisenbogen, Finanzbeamter des Finanzamtes in Böblingen, nimmt seinen Beruf sehr ernst. So ernst, dass manch einer behaupten könnte, Fred würde in seiner Korrektheit sogar Tipp-Ex pinkeln. Er ist mit der Arbeit immer pünktlich fertig und hat es bisher geschafft jedem Betrieb eine Steuerhinterziehung nachzuweisen. Woran er jedoch immer scheitert ist der Beamtenscheitel, der einfach nie sitzen will. Als er an einem verregneten Abend in der Post plötzlich auf die chaotische Gärtnerin Sandra Schäpple trifft und zum Helden erklärt wird, weiß er nicht mehr wo ihm der Kopf steht. Beeindruckt von ihrer Erscheinung, wagt er den ersten Regelverstoß seines Lebens und verstrickt sich dabei in eine Lügengeschichte rund um seinen Beruf. Zu allem Übel landet auch noch ihre verdächtige Steuererklärung auf seinem Schreibtisch, die er bearbeiten soll. Ob Fred es trotzdem noch schafft Sandras Herz zu erobern?
Meine Meinung
Eine Geschichte mit viel Witz und Charme und Protagonisten, die man ins Herz schließen kann. Die Autorin beschreibt die Charaktere im Buch sehr liebevoll und detailliert und mit manch einer Beschreibung, schafft sie es sogar dem Leser an der ein oder anderen Stelle ein Schmunzeln zu entlocken. Fred, der viel zu korrekte Finanzbeamte, der in seinem Leben nur die Ordnung und Arbeit kennt, trifft auf Sandra die chaotische Gärtnerin mit viel Herz. Das bei zwei so gegensätzlichen Charakteren einiges schief gehen kann, ist da vorprogrammiert. Die Thematik ist nicht neu, aber doch auf eine sehr originelle Art und Weise gestaltet. Die Autorin bringt gerade zu Beginn und zum Ende hin immer wieder neue Ideen ein. Es sind die witzigen Familienspielen, herzzerreißenden Liebeserklärungen und Beamtenwitze, die den Leser immer wieder amüsieren. Auch die restlichen Charaktere der Geschichte, haben alle ihre Eigenarten und komischen Seiten und füllen die Geschichte so mit Leben. Besonders herausragend ist dabei Rolf Schäpple, Sandras Vater. Der selbsternannte Robin Hood, der gerne mal das Finanzamt hintergeht, um mit dem Geld Gutes zu tun und seiner Tochter immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Lernt man dieses Charakter richtig kennen, kann man nachvollziehen, woher Sandra ihre Leichtigkeit und ihr großes Herz her hat. Leider gab es einige Stellen in der Geschichte, in denen ich Sandras Handlungen nicht recht nachvollziehen konnte und sie mir doch anders erschien, als ich sie in der Geschichte wahrgenommen und kennengelernt habe.
Insgesamt überzeugt die Autorin mit einem gut gewählten Schreibstil, der die Charaktere zum Leben erwecken konnte. Jedoch konnte die Handlung keine richtige Spannung aufbauen und verlor sich zwischenzeitlich etwas und kam dann zu einem Ende, dass man eigentlich schon zu Beginn erahnen konnte. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte eine unterhaltsame Lektüre, die man im Sommer oder mal Zwischendurch lesen kann und die einen manchmal doch berühren und zum schmunzeln bringen kann.
Fazit
Eine unterhaltsame Geschichte für Zwischendurch, die durch ihren Witz und den oftmals etwas sonderbaren aber auch liebenswerten Charakteren besticht.