Offen und teilweise auch schonungslos, erzählt Prinz Harry wie es ihm ging, wie er aufgewachsen ist. Was er an den Schulen durchlebt hat, an denen er war und wie er sich teilweise übergangen gefühlt hat, wenn sein Vater und Camilla absprachen gemacht haben, die ihn als Zielscheibe oder dergleichen für die Presse gemacht haben.
Aber er erzählt über seine Familie bei weitem nicht nur schlechtes. Man erfährt auch Dinge, über King Charles oder die anderen, die man so vielleicht gar nicht vermutet hätte, was das ganze doch nochmal interessanter und neugieriger auf die Royals macht.
Ein intensives Thema in seinem Buch ist auch die Zeit, als er für die britische Armee im Einsatz war, was er dort alles gemacht und gelernt hat und wie es sich auf das Umfeld von ihm ausgewirkt hat, wenn die Gegner erfahren haben, dass der Prinz dort gerade dient. Wie er zum Schutz von sich und auch seinem Umfeld, dann wieder von dem Einsatz zurück gezogen wurde und wie es ihm dabei ging.
Es scheint, als hätte er die Zeit in der Armee wirklich genossen, denn dort konnte er im Großen und Ganzen einfach Harry sein, ein Soldat. Nur selten kam zum Vorschein, dass er der Prinz ist. Und genau das hat ihm offenbar sehr gut getan.
Als er dann mit Meghan zusammen gekommen ist, gingen die Probleme laut ihm erst richtig los. Anfangs war die Familie Großteils recht begeistert von ihr, doch je näher die Tatsache kam, dass sie länger zusammen bleiben, desto mehr Probleme tauchten auf. In dieser Zeit hatte Harry nur noch mehr das Gefühl von der Familie im Stich gelassen zu werden. Ganz besonders von seinem Vater und von seinem Bruder. Selbst der Junggesellenabschied lief anders, als sie es je abgesprochen hatte und das kränkte Harry natürlich ein wenig.
Auch als sie geheiratet haben und vom - laut Harry - Königshaus regelrecht rausgekickt wurden, wurden die Probleme nur noch mehr. Und doch schafften die beiden es sich da durch zu wurschteln, mit 2 Kindern und einer aktuell wohl glücklichen Ehe.
Es ist schwer, dieses Buch zu beurteilen. Wir sehen hier die Sicht von Harry auf die Dinge, die geschehen sind, wie er es empfunden hat und wie er sich gefühlt hat, bei diesen ganzen Dingen. Was davon wahr ist, was davon stimmt, kann niemand wirklich sagen. Ich denke aber, dass es für ihn ein guter Schritt war, das ganze ein wenig nochmal zu verarbeiten, das hat man teilweise bei dem geschriebenem auch gemerkt und doch sollte man mit seiner Meinung und dem was man hier liest, vorsichtig umgehen, meiner Meinung nach. Nur weil Harry es so empfunden hat und wahr genommen hat, muss nicht ALLES so stimmen. Es gehören zu so einem familiären Streit immer mehr Leute und wir wissen alle, das jeder die Dinge anders aufnimmt, wahrnimmt und auch widergibt.
Trotz allem, war dieses Buch teilweise wirklich interessant, aber auch an manchen Stellen wirklich langgezogen. Von mir bekommt "Reserve" 4 Schmetterlinge, weil halt doch einige Stellen für mich "überflüssig" wirkten und sich dadurch alles ein wenig in die Länge gezogen hat. 4 aber auch, weil ich eine Biographie zu beurteilen immer schwer finde, weil es über den Menschen geht. Und dieser schreibt seine Sicht und das möchte ich nicht verurteilen.