Teekocher78

Im zweiten Band der Reihe geht die "Tour de Force" des Journalisten Wolf Schneider spannend und düster weiter. Der psychisch und physisch schwer angeschlagene Protagonist ist weiter unerbittlich auf der Suche nach dem Mörder seiner Frau. Eine Suche, die ihn nicht nur um die halbe Welt führt, sondern auch in die Untiefen der internationalen Waffenentwicklung und des habgierigen Handels mit innovativen Massenzerstörungswaffen. Ein Thema, das aktueller nicht sein könnte. Dabei offenbart der sympathische Journalist mehr und mehr auch seine dunklen Seiten, wodurch sich der Charakter sehr ambivalent zeigt und zusätzlich Spannung entwickelt wird. Besonders hervorzuheben sind auch die Nebenfiguren, wie der skrupellose und beängstigende Killer Dorian, der soziopathische Arthur Smith mit seinem Wahnsinn und vor allem seine sich von ihm emanzipierende Frau Jane, die eine immer größere und stärkere Rolle einnimmt. Ein Highlight stellt die tragische Geschichte des Münchner Kommissars Anton Wallner dar, der mehr und mehr als der moralische Anker der Geschichte wirkt und die Sympathien des Lesers gewinnt.  

Fazit: Eine sehr gelungene Fortsetzung, in der sich der ambivalente Charakter des Protagonisten der Düsternis der Geschehnisse anpasst. Neben den internationalen Verflechtungen, um das Erwerben der Waffenpläne, besticht das Buch durch fein gezeichnete, unterschiedliche Charaktere, die alle ihre Dämonen oder Trauer mit sich tragen.