Diese Trilogie hat mein Leserleben verändert. Seither habe ich alles von H.M. gelesen und kann zum ersten Mal sagen, dass ich „Fan“ von irgendwas bin.
Tengo
- Mitglied seit 10.09.2018
- 9 Bücher
- 7 Rezensionen
- 9 Bewertungen (Ø 4)
Tengos Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten" von Christian Kracht
Witzige Dystopie, brillante Sprache, spannender Plot. Für mich der beste Kracht bis heute und der Grund, warum ich seither alles von ihm gelesen habe.
Bewertung zu "Der Tag des Opritschniks" von Vladimir Sorokin
....
Im Text zur Beschreibung steht schon alles, was man wissen muss. Wer nichts für derart groteske Ideen, maßlos überzeichnete Figuren übrig hat, wird den Roman in die Ecke pfeffern. Ich habe ihn zügig und mit einigem Vergnügen gelesen, auch wenn ich gestehen muss, dass ich die softeren Werke wie Schneesturm, der Tag des Opritschnik oder speziell auch die Eis-Trilogie mit mehr Genuss gelesen habe.
Die Idee einen Roman bzw. eine Trilogie über eine so lange Zeitspanne auszubreiten - die Bedrohung für die Menschheit ist ja immerhin noch 400 Jahre entfernt - fand ich sehr reizvoll. Ich werde mich aber sicher bis zum Ende des dritten Bandes fragen, ob mir nicht eine kompaktere Version lieber gewesen wäre. Denn immerhin hatte ich bei Teil 1 zwischendurch so manche Ermüdungserscheinung. Die etwas zähen Passagen ließen mich fast schon das Interesse verlieren und ich habe auch nach dem Ende einige Zeit gewartet bis ich mir Band 2 und 3 besorgt habe, auf die ich mich nun freue, allerdings nicht mit höchstem Enthusiasmus stürze. Teil 1 vermittelte mir erst gegen Ende wieder eine Art Spannung. Wie auch immer, es sind sehr viele interessante Ideen in dem Buch ausgearbeitet und für mich als ungeübten sci-fi Leser war es spannend. Die literarische Qualität würde ich nicht überbewerten, sie ist passabel und zumindest an manchen Stellen auch richtig gut. Aber wie schon angedeutet hätte ich mir zwischendurch etwas mehr erzählerisches Tempo und etwas unkonventionellere oder wenigstens prägnantere Beschreibungen gewünscht.
Lao Li ist ein Beamter, der mit sich und seiner selbst empfundenen Feigheit hadert. Bis er sich eines Tages dem Jungen Zhao, dem skrupellosen Karrieristen und dessen Machenschaften entgegenstellt. Lao She entwirft auf den 300 Seiten ein buntes Panorama des Alltags der Pekinger Mittelschicht. Mit viel Humor entblößt er gesellschaftliche Zwänge und Rituale, ohne sich aber über sie zu erheben oder besserwisserisch zu gerieren. Da ich von Lao She auch Cat Country kenne, weiß ich dass er genial schreiben kann. Lao Li ist ein witziger Schwank und jedenfalls lesenswert für jeden, der sich mit chinesischer Literatur befasst. Denn viele der hier beschriebenen gesellschaftlichen Vorgänge sind zeitlos, weil sie tief in der Kultur verankert sind.
Bewertung zu "Hier ist noch alles möglich" von Gianna Molinari
Molinari gelingt es mit kurzen, prägnanten Sätzen eine geheimnisvolle Stimmung heraufzubeschwören. Das Böse, Gefährliche ist präsent, wird wahrgenommen, und doch kann niemand sagen von wem es ausgeht. Ist die etwas autistisch wirkende Protagonistin gar eine Bankräuberin? Das Buch ist voll von Symbolik und obwohl es nur 200 Seiten hat, kann man sich lange damit beschäftigen, wenn man will. Mir hat es ein unterhaltsames Lesewochenende gespendet. Und ich freue mich schon auf die nächsten Romane dieser interessanten Autorin.