Petra Sammers Buch überzeugt. Es ist gut lesbar trotz hoher Informationsdichte. Das Layout ist übersichtlich, die vielen Infografiken und Abbildungen lockern den Text auf. Der sachlich-klare Stil gefällt mir sehr gut.
Das Buch gliedert sich im Wesentlichen in 4 Bereiche, die für Petra Sammer die Grundpfeiler des Storytellings darstellen: Jede gute Geschichte hat einen Grund, erzählt zu werden. Jede gute Geschichte hat einen Helden. Jede gute Geschichte beginnt mit einem Konflikt. Jede gute Geschichte weckt Emotionen.
Wer sich für Storytelling interessiert, bekommt hier einen hervorragenden Überblick über die Techniken und Hintergründe. Kleiner Wermutstropfen: Die gewählten Beispiele erscheinen mir mitunter etwas werblich. Aber wen wundert das bei einem Buch über PR und Marketing?
ThomasPyczak
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ThomasPyczaks Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Ganzheitliche Karriereplanung" von Sascha Schmidt
Lässt sich Karriere planen? Klar, sagen" die Karriereratgeber. Ich zweifle. Karriere als geplanter Weg nach oben - das klingt nach Filmskript, aber nicht nach Leben. Deshalb habe ich zu einem Buch gegriffen, dass etwas anders auf das Thema guckt. Von weiter weg und zugleich von näher dran.
"Ganzheitliche Karriereplanung - ein Leben in Balance" ist ein schmales Buch mit luftigen Seiten. Erst dachte ich: überteuert. Aber dann begann ich zu lesen und fand in einfacher, klarer Sprache viele Fragen formuliert, die ich während des Lesens für mich beantwortet habe. Brauchte ich mehr Fragen? Nein. Brauchte ich mehr Seiten? Nein.
Wer sich mit Sascha Schmidts Buch einen Tag oder ein Wochenende zurückzieht, bekommt einen klaren Blick auf seine Karriere, mehr noch: auf sein Leben. Es hilft, sich bei wichtigen Entscheidungen zu orientieren und sich darüber klar zu werden, was man wirklich will. Nicht nur im Job. Insofern ist das Buch eher ein Lebensratgeber mit Fokus aufs Berufliche.
Den Preis findet ich übrigens immer noch zu hoch. Daher nur vier Sterne.
Bewertung zu "Die Entstehung der Werte" von Hans Joas
Warum ist Wahrhaftigkeit eigentlich gut und Lüge böse? Befragt nach der Begründung für offensichtlich vertretene Werte, reagieren Befragte oft hilflos, mitunter auch leidenschaftlich empört. Es ist einfach so. Punkt. Aus.
Wie kommt das?
Hans Joas untersucht die Entstehung solcher Wertbindungen. Sein Buch "Die Entstehung der Werte" ist ein Spaziergang von einem Philosophen zum nächsten. Er beginnt bei Nietzsches "Genealogie der Moral", geht weiter zu William James, Émile Durkheim, zu Georg Simmel, Max Scheler, John Dewey und Charles Taylor. Er setzt sich auch mit Jürgen Habermas und der Postmoderne auseinander, Ende der 90er-Jahre endet sein Spaziergang.
Joas' zentrale These: "Werte und Wertbindungen entstehen in Erfahrungen der Selbstbildung und Selbsttranszendenz." Emotionen spielen eine wichtige Rolle - und Vorbilder, die uns anziehen. Sie motivieren uns zur Nachahmung, zum Handeln an den von ihnen verkörperten Werten.
Joas unterscheidet Werte von Wünschen (entstehen auf der Grundlage von Werten), von Normen (äußerlich, bedürfen der Saktionierung), von Präferenzen (im Gegensatz zu Werten eher labil als dauerhaft). All das gut verständlich, wenn auch nicht immer leicht zu lesen. Vor allem deshalb, weil ich außer Nietzsche keine der behandelten Denker gut kenne.
Für mich war das Buch spannende Strandlektüre, und es hat die Fragen beantwortet, die ich zu dem Thema hatte. Bei der Beantwortung sind allerdings viele neue Fragen entstanden. So ist das wohl bei einem guten Buch. Punkt. Aus.
Bewertung zu "Storytelling: Digital - Multimedial - Social: Formen und Praxis für PR, Marketing, TV, Game und Social Media" von
Ich habe das Buch an zwei Tagen gelesen, eine Woche gewartet und es noch einmal gelesen. Es ist spannend. Es gibt einen sehr guten Überblick, insbesondere über Storytelling in der digitalen Welt. Dort wird es detailgenau, arbeitet mit Fallbeispielen, Gast-Experten und Checklisten. Dazu gibt es die Basics des Storytellings wie Heldenreise, Aristotelische Dramentheorie oder die für dieses Thema relevanten Erkenntnisse der Gehirnforschung. Es ist wirklich sehr viel Inhalt.
Mir gefiel besonders das Kapitel über visuelles Storytelling, weil Bilder in der digitalen Welt der Schlüssel sind, um Aufmerksamkeit zu generieren. Fotos und natürlich Videos. Auch die Kapitel, die sich mit den Zukunftsaussichten des Storytellings befassen, sind spannend. Transmediales Storytelling ist so ein Thema und natürlich virtuelle Realität.
Ich halte es für eine gute Idee, nicht nur Beispiele aus den USA für gelungenes Storytelling im Firmenumfeld zu zitieren, sondern deutsche Firmen und Experten zu Wort kommen zu lassen. Denn amerikanische Beispiele lassen sich mitunter schlecht übertragen weil sie in Sachen Emotion over the top erscheinen. Die Auswahl der deutschen Experten ist allerdings nicht zu 100 Prozent treffsicher.
Unterm Strich ein sehr gelungenes Buch. Seine größte Stärke ist die umfassende und praxisnahe Darstellung von Storytelling in Digital und Social Media. Pia Kleine Wieskamp schreibt sehr klar, kompetent und gut verständlich. Ich mochte das Buch gern lesen. Wenn ich mir eine Fortsetzung wünschen dürfte, dann eine sehr pointierte: Alles über Visual Storytelling. Denn genau das wird in Zukunft immer wichtiger werden, wie die Autorin selbst schreibt.
Bewertung zu "Bilder deiner großen Liebe" von Marcus Gärtner
Ich mag die ver-rückte Isa, die knappen Dialoge, den Witz, die Landschaftsbilder, die wilde Phantasie, die Spinnerei, das Romantische und Traumhafte, die Anspielungen, die Kürze, die surrealen Figuren, das Fragmentarische, das dann doch so viel vollendeter wirkt als das Abgerundete.
Ich mag Sätze wie: "Ich nehme die zweite Tablette und beschließe, geheilt zu sein." Oder: "Das Glück macht nie so glücklich wie das Unglück unglücklich." Oder: "Dann starb mein Vater, dann sang ich im Chor und später machte ich zwei Jahre lang Leichtathletik."
Ich mag dieses Buch einfach.
Über mich
- 27.01.1960
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