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"Novembernächte" ist ein sehr wertvolles Buch, dass einem viel über die politischen Geschehnisse in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg nahebringt, ohne dabei zum starren Geschichtsbuch zu werden. Man lernt einiges dazu, eingebettet in eine rührende, spannende Geschichte zweier starker Protagonisten. Beide machen eine unglaublich tolle Entwicklung durch, die man als Leser nachvollziehen kann und langsam entwickelt sich eine Liebesgeschichte, aber ohne kitschig oder übertrieben zu sein. Zudem sind die Protagonisten beide Studenten, weshalb das Buch definitiv auch etwas für jüngere Leser ist. Im Anhang des Romans gibt es zahlreiche Erklärungen, Worterläuterungen und ein Personenregister zum Nachschlagen während des Lesens. Dies hat mir sehr geholfen und bringt zudem nah, dass das Buch teilweise von realen Geschehnissen erzählt. Dabei kommt

 auch die Brutalität rüber, die damals an den Tag gelegt wurde. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist der christliche Aspekt im Buch, welcher noch mehr als im Debütroman der Autorin (ebenfalls eine riesen Empfehlung) thematisiert wird. Dabei erfährt man nicht nur etwas über die christliche Religion, sondern auch über jüdische Traditionen. Das Buch ist also nicht auf eine Religion,,festgefahren", sondern zeigt verschiedene Aspekte des Glaubens frei und respektvoll auf.

Ich empfehle das Buch definitiv Jedem weiter, der etwas über Geschichte und Religion lernen möchte und auch Jedem, der einfach Liebesgeschichten mag. 

Ein absolutes Lesehighlight. Die Geschehnisse rund um den ersten Weltkrieg werden ergreifend geschildert, der Schrecken des Krieges und die Auswirkungen auf Familien- ob Fabrikbesitzer oder Arbeiter- wird aufgezeigt. Dabei wird auch Gott oft aufgegriffen und die Frage, inwiefern er die Menschen in dieser Zeit begleitet und ihnen Hoffnung gegeben hat. Daher ist dies durchaus ein christlicher Roman-ich empfehle ihm aber Jedem, denn gerade aufgrund dieser Stellen kann man die Menschen in ihrem Glauben eventuell sehr viel besser nachvollziehen. Es ist erschreckend, wie enthusiastisch viele Menschen zu Beginn des Krieges waren und das wird durch die Protagonistin Anna dargestellt, welche sehr privilegiert lebt und sehr stolz auf ihr Vaterland ist. Die Verstrickung der einzelnen Geschichten der individuellen Charaktere ist sehr gut gelungen und jeder einzelne Charakter ist einem ans Herz gewachsen. Das Handeln dieser musste man oft hinterfragen und dennoch konnte man sich in sie hineinversetzen. Hätte man damals anders gehandelt? Oder überhaupt etwas bewirken können? Die Geschichte ist aus der Sicht mehrerer Personen geschrieben. Es gibt einige Protagonisten, die die Wahrheit des Krieges bereits früh erkennen und versuchen, den Menschen Einsicht zu verschaffen. Einige haben diese Einsicht erst sehr viel später- dies zeigt mit Nachdruck wie entschlossen die Menschen damals (und auch heute) an ihren Meinungen festhalten. Wie sie die Wahrheit vor ihren Augen teilweise schlichtweg nicht sehen wollen, obwohl sie direkt vor einem liegt. Zudem ist der Schauplatz Blaubeuren unfassbar detailreich geschildert und die historischen Ereignisse und Begebenheiten nahezu perfekt recherchiert. Man lernt wirklich viel Neues beim lesen und das auf eine intensive, mitfühlende Art. Daher kann ich das Buch wirklich jedem ans Herz legen- es hat definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient.