T

Triss_Merigold

  • Mitglied seit 07.02.2018
  • 56 Bücher
  • 2 Rezensionen
  • 3 Bewertungen (Ø 2,67)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne0
  • 4 Sterne1
  • 3 Sterne0
  • 2 Sterne2
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Zigeunermädchen (ISBN: 9783492501057)

Bewertung zu "Zigeunermädchen" von Farina Eden

Zigeunermädchen
Triss_Merigoldvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Eine Liebesgeschichte, die den Leser in ihrem Sog mitreißt und leider doch ohne Überraschungsmomente bleibt.
Zwei Menschen, zwischen den mehr als zwei Welten stehen




Mit ihrem Roman „Zigeunermädchen“ nimmt Farina Eden ihre Leser mit auf eine Reise ins Preußen des 19. Jahrhundert in das kleine Städtchen Elbingen. Maria, die Tochter des Kolonialwarehändlers, lebt ein Leben, wie es sich für eine junge Dame ihres Standes gehört. Eine standesgemäße Hochzeit ist geplant, doch alles ändert sich als sie im Wald auf einen verletzten jungen Zigeuner trifft und ihn pflegt. Diese Begegnung lässt sie ihr bisheriges Leben in Frage stellen und langsam überschreitet sie die Grenzen ihres Elternhauses und des Anstandes. Durch Kaló spürt sie zum ersten Mal in ihrem Leben die Freiheit, ohne Zwänge zu leben und erkundet verbotenes Terrain. Als Maria schwanger wird, ändert sich alles. Sie muss brutal erkennen, dass es zwei Welten sind, die sie trennen. Der anfängliche Plan, eines Lebens als kleine Familie in der Fremde, fernab von den Zwängen beider Familien, zerschlägt sich jäh, als Kalós Sippe überfallen und ermordet wird. Er gehört zu den wenigen, die überleben. Maria hingegen muss sich gegen ihren Vater behaupten, der ihr Kind ablehnt und ihr übel mitspielt. Um ihr gemeinsames Kind zu retten, müssen sie alles aufgeben und jeder für sich seine Schlachten schlagen. 
Der Leser taucht ein in eine Welt, in der zwei völlig unterschiedliche Welten nebeneinander existieren. Durch die kurzweilige Liebesgeschichte zwischen Maria und Kaló verbinden sich diese Welten. Naiv glauben sie anfangs, dass sie diese Gräben überbrücken können, doch sie müssen erkennen, dass die Zuneigung zweier Menschen allein nicht ausreicht, um solch tiefe Gräben zu zuschütten.  Es geht um mehr, als nur um Kaló und Maria. Die Liaison und die daraus resultierenden Konsequenzen bedeuten nicht nur für Maria eine völlige Wendung ihres Schicksals, sie stürzt auch Kalós Sippe ins Verderben. 
Farina Eden lässt auf sehr naturalistische Weise das 19. Jahrhundert wieder auferstehen. Sie schafft es, den Leser in den Sog der Gefühle zwischen Kaló und Maria zu reißen und zieht einen in den Bann eier Liebesgeschichte, die gegen alle Konventionen verstößt. Der Funke zwischen den beiden springt beim Lesen unweigerlich auf den Leser über. Ebenso wirklichhkeitsnah erlebt man das Elend und die Gewalt, die geschildert werden und alles fügt sich zu einem detailgetreuen Bild zusammen.   
Die Handlung ist konsequent und logisch aufgebaut. Die einzelnen Erzählstränge folgen dem gemeinsamen roten Faden und fügen sich am Ende in einen harmonischen Schlussakkord zusammen. Für den Leser gibt es keine offen Fragen, wenn der Buchdeckel geschlossen wird.  
Wünschenswert wären für mich ein paar Überraschungsmomente gewesen, die die Figuren aus ihren vorgefertigten Bahnen ausbrechen lassen. Die Figuren sind sehr schwarz und weiß gezeichnet und die Widersacher werden zu den ultimativen Bösewichten stilisiert. Hier fehlt mir persönlich eine Graustufe.  Die Figuren sind so gebaut, dass sie in ihrer Handlungsweise vorhersehbar sind und dadurch auch eingeschränkt werden. Das stört zwar den Erzählfluss nicht, nimmt aber eine gehörige Portion Spannung aus der Geschichte. Zudem verpasst die Autorin leider auch den historischen Aspekt. Liest man den Klappentext, so wird man doch neugierig gemacht, das Leben der Zigeuner etwas näher gebracht zu bekommen. Im Roman wird des allerdings nur sehr knapp angerissen und das Lagerleben und die Zigeuner an sich nur als Kulisse für die Liebesgeschichte verwendet. Das finde ich persönlich als sehr schade, denn damit schwimmt die Handlung an der Oberfläche dahin und konzentriert sich auf das Emotionale und das Persönliche zwischen Kaló und Maria. Der Fokus wird auf das prägende Ereignis seiner Kindheit (den Überfall, der seine Mutter das Leben kostet) gelegt und das wiederkehrende Motiv der Hatz auf das fahrende Volk. Auf die Kultur dieses Volkes wird nur sehr rudimentär eingegangen.  Das Leben in der Sippe wird von Kaló Maria gegenüber in zwei bis drei lapidaren und nichtssagenden Sätze geschildert. Dass Kaló die Ächtung durch die Sippe droht als Konsequenz für seine Liebelei findet auch nur kurze Erwähnung. Zwar erhält man damit zwar schon mehr Einblick in die Dynamik des Zusammenlebens der Sippe, allerdings ist dies für meinen Geschmack doch zu wenig. Den Ansprüchen eines historischen Romans wird der vorliegende also nicht gerecht. Was bleibt, ist die Geschichte einer jungen Frau, die durch eine unschickliche Liaison aus den Zwängen ihres Elternhauses ausbricht und nach Irrungen und Wirrungen ihr Glück findet. 

Cover des Buches Das Herz der Nacht (ISBN: 9783802584978)

Bewertung zu "Das Herz der Nacht" von Ulrike Schweikert

Das Herz der Nacht
Triss_Merigoldvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Kurzweiige Unterhaltung, allerdings ohne bleibenden Eindruck...
Kurzweilie Mischung zwischen Historien- und Vampirroman


Das Buch vereint historischen Roman und Vampirroman, eine Mischung, die doch gelingt und mich gereizt hat. 
Um es vorwegzunehmen: Das buch hat mich nicht überzeugt. Die Handlung war mir zum größten Teil doch sehr vorhersehbar und klischeehaft. Die Beziehung zwischen Andraś und Therese war mir doch zu konstruiert und doch sehr übertrieben geschildert. Sämtliches „Liebste Freundin….“ war mir ab einem gewissen Zeitpunkt doch zu schwülstig und klang für mich nicht echt. Auch war Andraś zu gut und zu verklärt gezeichnet. Der gute Vampir, der sich der armen, vernachlässigten Fürstin annimmt. Auch wenn sich mit der Schilderung des Fürsten und der Eheprobleme im Hause Kinsky einiges klärt und man durchaus verstehen kann, wieso therese sich in Andraś Arme flüchtet, konnte ich keinen richtigen Zugang zu den beiden finden. Sie wirkten auf mich viel zu schablonenhaft, als dass der Funke überspringen konnte. 
Etwas interessanter war da schon der Handlungsstrang mit den pianostunden und der Familie Wallberg. Immerhin konnte hier die Figur der Sophia einiges retten. Sophia war geschickt gestaltet. Ein Kind, das einerseits durch seine Behinderung eine Stellung am Rand der Gesellschaft bezieht und andererseits auch vom Großvater an den Rand gedrängt wird als Kind der Sünde.  Sie erkennt Andraś wahres ich und bringt ihm doch Vertrauen entgegen. Sie, als Ausgestoßene, die nicht Teil der Welt der Menschen ist, hat auf einmal einen Freund, einen Verbündeten, der ebensowenig in der Welt um sie herum lebt, wie sie. Die Schilderung des Kindes war beeindruckend und fesselnd. 
Der Showdown mit Andraś Schöpferin musste so kommen, war allerdings der Handlung noch zuträglicher als erwartet. 
Interessant fand ich, dass mit dem Brand von Hamburg doch der historische Roman etwas mehr Einzug hielt in den Roman. 
Fazit: Für mich war das Buch ein kurzweiliger Zeitvertreib, nichts überraschendes und nichts Bleibendes. Dennoch vom Erzählstil und der Sprache sehr gelungen. Aber wer Ulrike Schweikert kennt, weiß dass er sich auf hervorragende Sprache verlassen kann. 

Cover des Buches Der Fall Jane Eyre (ISBN: 9783423212939)

Bewertung zu "Der Fall Jane Eyre" von Jasper Fforde

Der Fall Jane Eyre
Triss_Merigoldvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Schräg, witzig und genau das Richtige für Bücherwürmer, die das Ausgefallene mögen!

Über mich

    Lieblingsgenres

    Historische Romane, Fantasy, Biografien, Liebesromane, Literatur, Unterhaltung

    Mitgliedschaft

    Freund*innen

    Was ist LovelyBooks?

    Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

    Mehr Infos

    Hol dir mehr von LovelyBooks