Tru1307
- Mitglied seit 01.09.2011
- 34 Freund*innen
- 889 Bücher
- 227 Rezensionen
- 541 Bewertungen (Ø 4,16)
Tru1307s Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Damals, heute & irgendwo dazwischen" von Melanie Hinz
Bewertung zu "Locked in - Wach auf, wenn du kannst" von Holly Seddon
Bewertung zu "Days of Blood and Starlight" von Laini Taylor
Bewertung zu "Bestattungsfragen - Elfriedes zweiter Fall" von Veronika Aydin
Bewertung zu "Spellcaster - Dunkler Bann" von Claudia Gray
Mit Dunkler Bann kehren wir zurück nach Captive's Sound in eine Welt voller Magie. Claudia Gray hat sich mit der Spellcaster-Reihe ein gelungenes Setting ausgedacht. Eine Mischung aus Fantasy, Spannung und Liebe sorgt für einen guten Mix für einen Jugendroman. Vorneweg ist wichtig, dass man Düstere Träume kennt, um Band 2 verstehen zu können. Anhand des Covers bin ich davon ausgegangen, dass Verlaine eine umfangreichere Rolle in dem Buch spielt, was leider nicht der Fall ist.
Die Spellcaster-Reihe von Claudia Gray ist die erste Trilogie, die ich von der Autorin lese. Sie hat aber auch die bekannte Evernight-Reihe geschrieben, die viel Lob erfahren hat. Band 1 Düstere Träume fand ich ganz okay und zumindest so spannend, dass ich wissen wollte, was Nadia, Mateo und Verlaine noch alles erleben werden. Komplett überzeugt hat mich das Dunkler Bann dann aber leider nicht, da es schon so mache Längen gibt, die es nicht einfach machen, bis zum Ende dran zu bleiben. Spannung kommt dadurch auch nicht so richtig auf. Da bei Band 1 noch um einiges besser in der Hinsicht war, gehe ich davon aus, dass es bei Band 3 wieder besser werden wird und Dunkler Bann als Lückenfüller anzusehen ist.
Dunkler Bann besteht aus recht vielen, kurz gehaltenen Kapiteln, was ich gut finde, weil man so dann doch "mal eben schnell" noch ein weiteres Kapitel lesen kann ... und noch eins ... und noch eins. Erzählt wird die Geschichte vorrangig aus der Sicht von Nadia, Mateo, Verlaine oder Elizabeth, aber ab und an kommen weitere Perspektiven hinzu, wodurch man insgesamt einen guten Einblick in alle Figuren erhält. Nicht so sehr gefallen hat mir dabei, dass die Autorin ab und an auch innerhalb einer Szene in den Köpfen springt. Es lässt sich zwar noch gut auseinander halten, wer was denkt oder sagt, aber ich fühlte mich dadurch gestört. Man kann das Buch nicht lesen und genießen, sondern muss immer darauf achten, aus welcher Perspektive gerade geschrieben ist.
Gefallen hat mir dafür die Idee, wie die Figuren Magie wirken. Im Gegensatz zu den traditionellen Zaubersprüchen müssen sich die Hexen an Begebenheiten und Gefühle erinnern, um die Kraft für den Zauber zu finden. Das ist ungewöhnlich und erfrischend. Auch die Grundidee sowie einige überraschende Wendungen zum Schluss werten die Geschichte wieder auf und versöhnen fast für die langatmigen Stellen.
Fazit
Dunkler Bann konnte mich als zweiter Teil der Spellcaster-Trilogie nicht komplett überzeugen. Viele Längen machten die Spannung zunichte. Dafür gefielen mir die Idee, wie die Charaktere Magie wirken, sowie die Grundidee und das Finale, das einen spannenden dritten Teil in Aussicht stellt.
Bewertung zu "Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance" von Estelle Laure
Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance besticht schon durch das tolle Cover, das dafür gesorgt hat, dass ich auf die Geschichte aufmerksam wurde. Ich habe keine so schwere Kost bei dem farbenfrohen Cover und dem Titel erwartet. Lucille und Wren sind ein Geschwisterpaar, das zusammenhält. So ist es völlig selbstverständlich, dass Lucille alles daran setzt, für ihre kleine Schwester zu sorgen, als ihre Mutter in Urlaub geht. Von den Eltern verlassen, verliebt in den besten Freund und dann auch noch plötzlich verantwortlich für eine Neunjährige - das ist schon viel für einen Jugendroman und vor allem ein schweres Thema. Insgesamt hat die Autorin Estelle Laure dies gut umgesetzt, auch wenn es so manch kleinen Logikfehler gab, über den man als Leser hinwegsehen muss, um das Buch genießen zu können.
Passend zum Titel scheint Lucille einfach sehr viel Glück zu haben, dass sie es schafft, Arbeit, Betreuung und Schule unter einen Hut zu bekommen, ohne, dass ihre Welt noch weiter auseinanderfällt. Irritiert hat mich, dass es in ihrem Umfeld wochenlang nicht weiter auffällt, dass Lucille allein für ihre Schwester sorgt. Auch wenn es für Lucille schwer ist, für Wren zu sorgen, gibt es immer wieder jemanden, der ihr unter die Arme greift. Auf der einen Seite ist es natürlich toll, dass sie Freunde hat, die ihr helfen und das kaum jemand näher nachfragt, was mit ihrer Mutter passiert ist. Aber logisch und realistisch ist das nicht so wirklich.
Man verfolgt die Geschichte komplett aus Lucilles Sicht, erfährt zumindest oberflächlich ihre Gedanken und Gefühle. Manchmal hätte es für mich noch tiefer gehen können. Es gibt Rückblenden, um ihr aktuelles Handeln verständlicher zu gestalten. Und eine Liebesgeschichte zu Digby, dem Zwillingsbruder ihrer besten Freundin Eden, entwickelt sich auch langsam. Obwohl Lucille eigentlich mit dem Spagat zwischen Ausbildung, Kinderbetreuung und Arbeit beschäftigt sein sollte, spielen ihre Gefühle verrückt, wenn sie Digby sieht. Diese Szenen schildert die Autorin mal gefühlvoller, was mir gut gefallen hat. Hinter Digbys Fassade bin ich dagegen überhaupt nicht gekommen. Was treibt einen Jungen dazu an, die langjährige Freundin zu betrügen, mit der man schon Pläne für die Collegezeit hat? Seine Motive bleiben leider für mich größtenteils im Unklaren.
Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance ist tiefgründiger, als die Covergestaltung erahnen lässt. Das Cover gibt aber gleichzeitig auch den Ausblick auf den Grundtenor des Buches: Lucille erfährt Unterstützung von unbekannter und bekannter Seite und hat das Glück, dass alles irgendwie schon gut geht. Auch wenn sie mehrere Schicksalsschläge treffen, hat das Buch ein positiv eingefärbtes Ende, das dem Leser Hoffnung mit auf den Weg gibt.
Fazit
Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance ist trotz kleinerer Schwächen gut lesbar. Auch wenn für mich nicht alle Aktionen der Figuren immer nachvollziehbar waren sowie einiges nicht realistisch erscheint, habe ich mit Lucille und Wren gelitten.