Absolut erfrischend: nicht nur bei dem Buch, auch bei der Autorin handelt es sich um eine Neuerscheinung. Nach vielen Jahren Arbeit als Klinische Psychologin in freier Praxis gelingt es Klikovits mit ihrem Debütroman auf leichte, unbefangene Art Themen mit Tiefgang zu berühren.
Der Leser wird Wegbegleiter der Protagonistin Rosa in einer wichtigen Phase ihres Lebens und kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Schreiberin ihn kennt und manche seiner eigenen Gedanken und Empfindungen mit der Figur Rosa eingefangen hat. Rosa zeigt sich menschlich: wenngleich sie mit ihrem Job, ihrem Partner und ihren Freundinnen ein Leben führt, um das sie sich selbst und andere sie beneiden könnten, fehlt ihr etwas zur Zufriedenheit. Zurückgekehrt aus dem Urlaub fühlt sie wie schwer es in ihrem Beruf sein kann, neben all´ den Menschen, um die man sich kümmern soll, das eigene Leben im Auge zu behalten. Und gäbe es da nicht die hohe Kunst der burgenländischen Winzer, die Wein nicht gleich Wein sein lassen, sowie ihr schonungslos ehrliches Umfeld, würde alles nur noch fahl schmecken. Im Laufe der Geschehnisse verdichtet sich in Rosa ein Gefühl, was ihr die Freude ins Leben zurück bringen könnte, wenn da nicht ganz pragmatische Hinderungsgründe zu überwinden wären.
Klikovits beweist sich in diesem ersten Roman als liebenswürdige Provokateurin, die auch kritische Themen mit literarischem Charme und Humor unverfroren anspricht. So schafft sie es erfolgreich mit jeder Seite, Lust auf die nächste zu machen.