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UllaPuntschart

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Cover des Buches Labyrinth der unerhörten Liebe (ISBN: 9783746619057)

Bewertung zu "Labyrinth der unerhörten Liebe" von Gabriele Göbel

Labyrinth der unerhörten Liebe
UllaPuntschartvor 5 Jahren
Eine Geschichte die nicht hält, was sie verspricht

Während eines sintflutartigen Unwetters wird in Florenz, im Jahre 1478, die schöne Selvaggia Salvestrini geboren - als vierte Tochter anstelle des langersehnten Sohn und Erben der Familie. Die anfängliche Enttäuschung weicht aber schnell der Freude, denn Selvaggia verfügt über die Gabe, alle durch ihr einnehmendes Wesen zu bezaubern! Auch ihren nichtsnutzigen Adoptivbruder Tribolo.

Die ersten Kapitel des Romans widmen sich dem Heranwachsen der Protagonistin. Sie entwickelt sich zu einem neugierigen und unternehmungslustigen Kind, fürwitzig und phantasiebegabt. In ihren Tagträumen erschafft sie sich ihr persönliches magisches Universum, das fasziniert und den Leser auf die Reise mitnimmt. Diese sympathischen Züge wird sie im Laufe ihres Heranwachsens ablegen, zunehmend sich in eine etwas befremdliche Passivität begeben. Das ist schade.

Vor allem zersplittert sich die Geschichte nach den ersten Kapiteln in etliche Nebenhandlungen. In deren Zentrum steht der siebzehn Jahre ältere Adoptivbruder, der die Rolle Bösewichtes einnimmt. Tribolo ist ein Lebemann und Wüstling, Spieler, Trinker und Frauenverführer, gleichzeitig arbeitet er anscheinend durchaus erfolgreich als Kunstagent und gewinnt die Gunst der Medici. Er verkehrt viel in der Florentiner Künstlerszene und trifft dabei auch auf stadtbekannte Originale. Was von der Autorin wohl als "Griff ins pralle Leben" gedacht war, wirkt eher aufgesetzt und zusammenkompiliert aus den Geschichten des von ihr sehr geschätzten Decamerone, die Figuren bleiben dabei eher blass. Dialoge geraten nicht selten in gelehrte Dispute über Neuplatonisches und drohen sich über die Länge zu ziehen.

Die Protagonistin Selvaggia gerät dabei ein wenig aus dem Fokus. Als Heranwachsende entdeckt sie für sich die Geisteswelt der Renaissance und die Liebe zur Philosophie, während ihre Freundin den Gegenpol verkörpert, ganz dem Leben zugewandt. Der Handlungsbogen schwächelt jedoch bedenklich - ausgerechnet an zwei Stellen, die eigentlich dramatische Höhepunkte sein sollten: erst stirbt Selvaggias heißgeliebter Vater. Nach einer langen Periode des Schmerzes trifft sie auf den Künstler Claudio Ghiribizzo und ihre große Liebe erwacht! Wie jedoch der Titel bereits vorwegnimmt, sie bleibt unerwidert beziehungsweise beruht auf einem Missverständnis, denn Claudio sieht in ihr zwar das perfekte Modell für das Meisterwerk, das ihm im Geiste vorschwebt, aber verkennt ihre Gefühle.

Nur einmal gelingt der Autorin in dieser Liebesgeschichte ein Moment von wunderbarer Intensität: Selvaggia steht nackt, nur in einen Schal gewickelt, hinter dem Maler an der Leinwand und sehnt sich danach, dass er sie begehrt. Doch es geschieht nicht. Im Scheitern zieht sie sich immer mehr in sich zurück und man wünschte sich als Leserin, dass sie mehr unternehmen würde: weder kämpft sie um ihre Liebe, noch gegen wehrt sie sich gegen die zunehmend begehrlichen Avancen von Tribolo.

Fazit: "Ein opulenter Roman, der das freizügige Leben der glorreichen Epoche der Medici beschreibt und das eindruckvolle Panorama der Stadt Florenz", so verheißt der Klappentext. Im großen und ganzen schwelgt der Roman jedoch in nicht immer schlüssigen Schilderungen von Lokalkolorit, während die Hauptfigur sich zunehmend aus der Handlung verliert. Wobei sich vor allem in der ersten Hälfte des Buches einige Szenen finden, die durch viel Einfühlsamkeit brillieren. Daher drei Sterne.

Cover des Buches Der Hort der Gepiden (ISBN: 9783903144347)

Bewertung zu "Der Hort der Gepiden" von Ulla Puntschart

Der Hort der Gepiden
UllaPuntschartvor 6 Jahren
Cover des Buches Die Wanderhure (ISBN: 9783426629345)

Bewertung zu "Die Wanderhure" von Iny Lorentz

Die Wanderhure
UllaPuntschartvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Spannend - ja! Aber viele Fehler...
Deftiges Mittelalter

Ich gehöre zu denjenigen, die im Falle der Wanderhure geteilter Meinung sind. Dabei habe ich das Buch verschlungen! Richtig schöne Lektüre, wenn man einfach abschalten und sich fortreißen lassen möchte.

Trotzdem: der Plot stimmt so eigentlich nicht. Es hakt sich schon ganz am Anfang. So böse wie der Bösewicht im Falle der armen Heldin agiert, damit hätte er auch in seiner Zeit gegen sämtliche geltenden Rechte verstoßen und damit wäre er nicht einmal im finstersten dunkelsten Mittelalter durchgekommen...

 

Cover des Buches Zorn des Himmels (ISBN: 9783404173976)

Bewertung zu "Zorn des Himmels" von Richard Dübell

Zorn des Himmels
UllaPuntschartvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Einfach ein Lesegenuss, von der ersten bis zur letzten Seite.
Eine nur wenig bekannte Klimakatastrophe im Mittelalter

Glänzend erzählt, von einem Meister seines Faches. Die Handlung ist geschickt komprimiert auf wenige Tage. Das Thema aktueller denn je. Dübell konzentriert sich auf wenige Figuren, die sehr lebendig und vollplastisch in Erscheinung treten. Allen voran Philippa, die Heldin des Dramas, eine wunderbare Anti-Schönheit im Strudel der Gefühle. Alles zusammen kulminiert in einem packenden Finale...

Dübell erzählt die Geschichte stringent, ohne überflüssige Schnörkel. Alles passiert in Folgerichtigkeit, das eine sich aus dem anderen heraus entwickelnd. Mehr sei hier nicht verraten: Einfach Lesen!

Cover des Buches Der Hort der Gepiden (ISBN: 9783902901934)

Bewertung zu "Der Hort der Gepiden" von Puntschart Ulla

Der Hort der Gepiden
UllaPuntschartvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Eine Abenteuergeschichte, bevölkert mit kauzigen Gestalten in der Welt der späten Völkerwanderung.
Spannend, ungewöhnlich, blendend recherchiert und mit viel Humor gewürzt!

Der Titel macht zunächst einmal stutzig: Wer sind die Gepiden? Ein Stamm aus der Völkerwanderungszeit, wie sich schnell herausstellt. Das verspricht ein ganz neues Ambiente. Und tatsächlich, man schlägt das Buch auf und wird von der ersten Seite weg hineingezogen! Die Schauplätze wechseln zwischen verlassenen Landstrichen auf dem heutigen Balkan und Konstantinopel, sie sind bevölkert von allerlei kauzigen Gestalten. Bald schon sind einem die Figuren ans Herz gewachsen. Interessant sind aber auch die Einblicke in eine Periode, die man bisher kaum kannte, das späte sechste Jahrhundert im zerfallenden Römerreich. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil!

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  • 26.10.1964

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Krimis und Thriller, Fantasy, Science-Fiction, Historische Romane, Sachbücher, Biografien, Literatur, Unterhaltung

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