Unforgottenbooks

          Dieses Buch erzählt die Lebensgeschichte der Großmutter der Autorin. Geschrieben in einer besonders poetischen Sprache gefällt sie vielleicht nicht jedem, aber mich konnte sie restlos begeistern. Ich habe das Buch an einem Abend gelesen, es ist mit 160 Seiten sehr kurz und hätte gerne noch länger sein können. Beim Lesen habe ich mich immer wieder an Robert Seethalers "ein ganzes Leben" erinnert, dort ist das entbehrungsreiche Leben des letzten Jahrhunderts ebenfalls Thema. Die einzelnen Familienangehörigen der Bagage werden zwar nur kurz beschrieben, aber ich hatte trotzdem zu jedem einzelnen ein Bild und eine Vorstellung und werde diese noch lange in Erinnerung behalten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

          Im neuen Roman von Laetitia Colombani wird die Geschichte von der Anwältin Solène erzählt, die nach einem Zusammenbruch und schwerer Depression eine sinnvolle Aufgabe sucht, die sie zurück ins Leben bringt. Sie beginnt eine Stelle als Schreiberin in einem Frauenhaus und schreibt dort Briefe für die Bewohnerinnen. Gleichzeitig wird auf einer weiteren Erzählebene von der Frau berichtet, die vor ca. hundert Jahren dieses Haus gegründet hat.

Dieses Buch hat mich unheimlich berührt. Es ist ein Plädoyer für mehr Zusammenhalt unter Frauen, mehr Solidarität und miteinander statt gegeneinander. Am meisten betroffen hat mich die Aussage, dass es im Zusammenhang mit der Gewalt an Frauen keine andere Spezies auf der Welt gibt, die ihre Weibchen misshandelt bzw sogar die eigenen Kinder. In einer Welt, die so grausam ist, brauchen wir Bücher wie dieses, die uns zeigen, wie wir helfen können. Ich empfehle diesen Roman sehr gerne weiter!