Ich steige mal direkt mit meinem Fazit zur Geschichte ein, da die Kurzbeschreibung des Buches auch im Klappentext nachvollzogen werden kann.
So richtig „warm geworden“ bin ich mit dem Erstlingswerk von Tabea Welsh leider nicht. Das Lesen war mehr wie das „Fahren mit angezogener Handbremse“. Die Story dreht sich um die Hauptprotagonistin ‚Finoula’ und ihre magischen Fähigkeiten, die auch ihre Schwester ‚Filomena’ besitzt. Das, was positiv hervorzuheben ist, ist die Metamorphose von Finoula. Sie wird von einer schüchternen und zurückhaltenden jungen Frau zur selbstbewussten Hexe, genau genommen eigentlich zu einer heranwachsenden Göttin.
Dennoch gibt es für mich in diesem Buch zu viele Dinge, die mich wirklich gestört haben und an denen ich mich wahrscheinlich auch immer wieder aufgehängt habe. Die Kapitellänge ist eindeutig zu lang! Bis an die 80 Seiten für ein Kapitel gehen gar nicht. Außerdem haben mich die massigen Grammatikfehler sehr gestört. Auch war der Schreibstil nicht wirklich meins. Einerseits sehr starr und gekünstelt, andererseits dann wieder sehr läppisch (echt, voll, Mädels, etc.). Das hat für meinen Geschmack einfach nicht in die Story gepasst.
Was ich auch sehr schade fand war, dass es sich ewig bis zum Ende gezogen hat und ich persönlich habe einen großen Kampf zwischen Gut und Böse erwartet. Zu diesem zerreißenden Finale kam es aber nicht. Im Gegenteil. Innerhalb von drei Seiten war alles abgehandelt und Finoula samt ihrer jungen, unerfahrenen Mitschüler haben den großen Kriegsgott „ohne Weiteres“ und „mal eben so“ außer Gefecht gesetzt. Da hätte sehr viel mehr kommen müssen.
Die Geschichte an sich hat aber dennoch sehr viel Potenzial. Und – was ich persönlich als sehr positiv empfinde: Das Ende ist zwar einerseits in sich abgeschlossen, lässt aber trotzdem Freiraum für einen zweiten Teil. Die Autorin könnte wunderbar an ihr Erstlingswerk anschließen und sich an einem weiteren versuchen.
Ein besonderes Dankeschön geht nun auch an Tabea Welsh. Nicht nur dafür, dass ich die Möglichkeit hatte, mitlesen zu dürfen. Sondern auch für die persönliche Widmung im Buch. Ich habe mich sehr darüber gefreut und wünsche ganz viel Erfolg und Kreativität für die weiteren Werke!