UtaRuscher
- Mitglied seit 02.03.2017
- 13 Bücher
- 4 Rezensionen
- 14 Bewertungen (Ø 3,5)
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Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Die vielen Leben der Ruth Landshoff-Yorck" von Thomas Blubacher
Allende beschreibt hier die schillerndsten Menschen, schräge Begegnungen in einer ausgefeilten Sprache, die die Charaktere mit wenigen, aber prägnanten Worten zeichnet. Menschen, wie sie uns täglich begegnen können - und durch die Sprache dennoch bizarr und einzigartig daherkommen.
Eine Freundin, die ich sehr schätze, empfahl mir dieses Buch. Meine Grundeinstellung war also sehr positiv. Ich hatte mich darauf gefreut. Aber ich habe mich gelangweilt. Es passiert nichts. Muss ja auch nicht. Aber dann erwarte ich eine Sprache, die mich in ihren Bann zieht. Nichts dergleichen. Tödliche Langeweile. Der Stil ist banal. Der Inhalt uninteressant. Vielleicht ist das Absicht? Das Sterben als ein sich ewig hinziehender, quälender Prozess? Ich habe dieses Buch nach 200 Seiten weggelegt und mich nach Besserem umgeschaut.
Bewertung zu "Meine geniale Freundin" von Elena Ferrante
- Kein "Bella Italia", sondern das Gegenteil. Ich las alle vier Bände im Original - und kam nicht mehr davon los. Ferrante zeigt auf bedrückende Weise, was es für Mädchen der Unterschicht bedeutete, in den 50er Jahren in einem neapolitanischen Kiez aufzuwachsen. Die Lebenswege der beiden Freundinnen verlaufen denkbar verschieden. Die eine bleibt in Neapel, die andere studiert in Pisa, zieht nach Florenz. Verbunden sind sie durch eine Art Hassliebe, geprägt von Verrat und absoluter Treue. Nichts hat Bestand - und ist dennoch präsent. Nichts bleibt wahr - und ist dennoch wirklich. Wer ausbrechen will, müht sich vergeblich. Niemand kommt an der Gomorrah vorbei (die namentlich nie erwähnt wird, aber das Leben der Figuren prägt), alle sind einer zerstörerischen Macho-Mentalität ausgeliefert. Dennoch gibt es Lichtpunkte, eher sprühende Funken, die jedoch schnell verlöschen. Wer die italienische Mentalität verstehen will, kommt an Ferrante nicht vorbei. Ihre Sprache berauscht. Was sich zwischen den Zeilen Bahn bricht, raubt einem den Atem. Figuren und Geschichten sind kunstvoll verwoben. Sehr poetisch, aber ohne Schnörkel, schonungslos offen, das Unerzählbare beschreibend - so würde ich diese Tetralogie charakterisieren. Weniger
Bewertung zu "L'amica geniale (Italian Edition)" von Elena Ferrante
Kein "Bella Italia", sondern das Gegenteil. Ich las alle vier Bände im Original - und kam nicht mehr davon los. Ferrante zeigt auf bedrückende Weise, was es für Mädchen der Unterschicht bedeutete, in den 50er Jahren in einem neapolitanischen Kiez aufzuwachsen. Die Lebenswege der beiden Freundinnen verlaufen denkbar verschieden. Die eine bleibt in Neapel, die andere studiert in Pisa, zieht nach Florenz. Verbunden sind sie durch eine Art Hassliebe, geprägt von Verrat und absoluter Treue. Nichts hat Bestand - und ist dennoch präsent. Nichts bleibt wahr - und ist dennoch wirklich. Wer ausbrechen will, müht sich vergeblich. Niemand kommt an der Gomorrah vorbei (die namentlich nie erwähnt wird, aber das Leben der Figuren prägt), alle sind einer zerstörerischen Macho-Mentalität ausgeliefert. Dennoch gibt es Lichtpunkte, eher sprühende Funken, die jedoch schnell verlöschen. Wer die italienische Mentalität verstehen will, kommt an Ferrante nicht vorbei. Ihre Sprache berauscht. Was sich zwischen den Zeilen Bahn bricht, raubt einem den Atem. Figuren und Geschichten sind kunstvoll verwoben. Sehr poetisch, aber ohne Schnörkel, schonungslos offen, das Unerzählbare beschreibend - so würde ich diese Tetralogie charakterisieren.
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