Vanni

In Miranda Beverly-Whittemores Roman "Bittersweet" wird die Geschichte eines Mädchens namens Mabel erzählt, die aus einfachen Verhältnissen stammt, sich jedoch mit der reichen Collegemitbewohnerin Genevra anfreundet und zu deren Landsitz in Vermont eingeladen wird. Nach der Anfangs scheinbaren Idylle wird Mabel jedoch klar, das Genevras Familie Geheimnisse bewahrt, die dem jungen Mädchen vor einer harten Probe stellt: Bleiben, oder dem Ganzen den Rücken zukehren.
Irritierend, jedoch ganz interessant scheint das Aufeinanderstoßen vom Schreibstil und der Zeit, in der sich die Handlung befindet. Denn entgegen meiner anfänglichen Erwartungen spielt der Roman in der modernen Zeit. Auch gelungen ist die Charakterisierung der handelnden Personen. Keiner scheint wirklich eindeutig kategorisierbar zu sein. Oft schwanken die Personen zwischen gut und böse. Dies wirkt sich natürlich auf den Leser, da dieser ständig zum Mitdenken angeregt wird.
Jedoch muss ich ehrlich sagen, dass mir die Hauptperson selber nicht wirklich ans Herz gewachsen ist. Scheint sie noch zu beginn ein aufrichtiges, nettes Mädchen zu sein, so wird sie später selbstsüchtig und gierig, sodass es mir schon fast unmöglich war, mich in sie hineinzuversetzen und mitzufühlen. Dazu kommt, dass Handlungen, die keinen großen Wert für das Ende besitzen, in die Länge gezogen sind und es einen einfach nur langweilig erscheint und man nur hofft, endlich etwas Spannung zu erhalten.
Diese gewünschte Spannung erscheint leider aber erst gegen Ende des ganzen Buches. Auch die mitfließende Liebesgeschichte kann dies nicht retten. 
Im großen und ganzen kann ich dieses Buch nur jemanden empfehlen, der nicht viel Spannung erwartet und lieber einen Roman lesen möchte, der sehr viel Zeit vergeudet.