Zum Unterschied von so manchen anderen sci-fi-Romanen "menschelt" es recht emsig in Matt Pasores "Planet Centronos". Es geht hier nicht nur um intergalaktische Reisen oder um den atemberaubenden technischen Fortschritt, es geht auch darum, worum es in der Literatur seit ihren Anfängen schon immer gegangen ist: Um Menschen mit ihrer komplizierten Psyche, um Geltungssucht, Vorurteile, auch sehr viel um Liebe und das Streben nach Glück. NIcht um Aliens geht es hier, eher darum, wie sich die handelnden Personen in extremen Situationen bewähren. Dafür reicht mitunter ein Menschenleben nicht aus: Da hat aber der Autor einen Ausweg gefunden, der hier nicht verraten werden soll.
Die Handlung beginnt mit einer Grabung. Der Satz "Dass eine Zivilisation einst diesen Planeten bewohnte, ist vollkommen spekulativ" lässt ahnen, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Die leichtfüßigen Dialoge der Protagonisten und die Neuentdeckungen, die aus dem Sand zutage treten, kontrastieren mit der ariden, trostlosen Landschaft, in die es diese Gruppe Astronauten verschlagen hat.
Der technisch interesseirte Leser kommt auf seine Kosten, wer das nicht mag darf sich auf die Schicksale der Personen konzentrieren, in beiden Fällen bleibt es spannend. Die Hauptperson des ersten Teils hat ein streng gehütetes Geheimnis, unerwartete Geschehnisse kommen hinzu und verflechten sich zu einem breiten Spannungsbogen. Schade, dass es Frauen in jener zukünftigen, fernen Zeit nicht möglich ist Fahrererfahrungen unterwegs zu ebenso fernen Sternen zu erwerben: Vielleicht wird es in einem nächsten Buch in einem nächsten Jahrhundert möglich sein. Denn: Dieses Buch verlangt, nein, es schreit nach einer Folge.