Der Völkerkundler Heiko Brandt, nun beim LKA in Berlin, Sonderdezernat für Tötungsdelikte mit fremdkulturellem Hintergrund, ist ein ganz anders gestrickter Ermittlertyp. Ein wenig verkopfter Wissenschaftler, ein wenig Eigenbrötler, aber mit ganz viel Herz auf dem rechten Fleck für die, um die sich keiner kümmern will.
Der Mord an einem arabischen Geschäftsmann, der noch dazu auf dem Golfplatz enthauptet wird, wird an ihn abgeschoben. Gleichzeitig teilt man ihm aber schon mit, was er alles nicht darf. Bericht nur an den Oberstaatsanwalt, keine Medien, keine anderen Beamten als seine Gruppe. Seine Gruppe besteht aber nur aus ihm und Jens, bisher sein Mitarbeiter, nun aufgebrochen zu anderen Ufern, weil er endlich Karriere machen möchte. Für Brandt hat er nur Spott und Hohn übrig, denn dem ist die Karriere piepegal.
In diese ohnehin schon angespannte Gemengelage platzt Oberkommissarin Zehra Erbay, türkischer Abstammung, ehrgeizig, motiviert. Sie wurde ihm als neue Assistentin zugeteilt, ohne sein Wissen selbstverständlich. Worauf er sie erst mal ignoriert. Kein besonders guter Anfang für die Zusammenarbeit.
Als der nächste Kopflose auftaucht, und bald klar ist, dass der selbe Mörder zugeschlagen hat, lernt Brandt allmählich die Qualitäten seiner neuen Mitarbeiterin zu schätzen. Vor allem haben sie viel mehr gemeinsam, als sie sich eingestehen wollen. Auch Zehra ist der Typ einsamer Wolf. Von ihrem Kulturkreis entfremdet, in Deutschland die Türkin, schlimmer noch: die Quotentürkin, die „guten Leuten den Platz wegnimmt“.
Ein Krimi, anders als der Mainstream, interessante Beschreibung der betroffenen Ethnien. Dazu eine spannende Handlung, in der die Beamten durch ihre Vorgesetzten laufend behindert werden, denn da spielt die hohe Politik mit hinein. Also absolut nachvollziehbar.
Absolute Leseempfehlung!