Veronika59

Das war ein besonderes Buch. Auch wenn es in einem ruhigen,   unaufgeregtem Stil erzählt, weiß es doch zu fesseln. Anfangs denkt  man, was haben die Personen miteinander zu tun?  Bedrückend fand ich,  vor Augen geführt zu bekommen wie rechtlos  Menschen und insbesondere   Frauen auch heute noch sind, ihre Position in  Indien ist unerträglich. Aber selbst  „moderne“ Frauen in westlichen Gesellschaften werden in   alte  Rollenmuster gezwängt, wenn sie nicht erwartungsgemäß  funktionieren. Ein  Buch, das unterhält und nachdenklich macht.

Was als bekannter Liebesroman-Plot beginnt: Womanizer verliebt sich in sprödes Mauerblümchen, entpuppt sich als: Liebender mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt, der das Wohl der Partnerin über das eigene stellt, verliebt sich in … [zu viel vorwegnehmen will ich ja auch nicht ;-)] und dreht sich zu einer actiongeladenen Abenteuergeschichte über die Suche nach Artefakten der Libellenmagie. Dämonen; geflügelte Wesen; ein Gott der keiner sein will und auch nicht so handelt; allzu menschliche Götter, obwohl die Götter der griechischen Mythologie das immer schon zu perfektionieren trachteten; eine unbekannte Magie und unbekannte Wesen/Personen … Rätsel über Rätsel halten den Leser gefangen und lassen ihn ungeduldig auf die zwei Folgebände warten.
Empfehlenswerte, gut zu lesende und unterhaltende Lektüre.

A SINGLE NIGHT, Teil 1 der neuen L.O.V.E.-Reihe von IVY ANDREWS, hat mich in einen Bann geschlagen. Ich spüre, wie die Herzenswärme, mit der das Buch geschrieben ist, von mir beim Lesen Besitz ergreift. Alle Charaktere haben Tiefe, sind facettenreich und wirken lebendig. Die Protagonisten sind mit schwierigen Mutterfiguren geschlagen, machen auf ihrem hier beschriebenen Weg ins Erwachsensein deutliche, positive Entwicklungen durch.

Die Mädels-WG ist ein Ort, an dem man sich wohl- und geliebt fühlt. Selbst das Thema Mode, zu dem ich keinen Bezug habe, ist so faszinierend und detailreich beschrieben, dass man die Mini-Kollektionen der Studentinnen quasi vor seinem Auge entstehen sieht.

Der Schreibstil ist wundervoll, in nur wenigen Tagen habe ich das Buch beendet, es gab für mich keine Schwächen, ich war immer mittendrin dabei. Teils humorvoll: »… und dennoch regt sich nichts in mir, wenn ich an ihn denke. Kein Verlangen, keine Schmetterlinge ... wenn ich ehrlich bin, nicht mal eine Raupe ... Mist!«, teils tiefgündig: »Echte Freundschaften und wahre Liebe sind sich in diesem Punkt sehr ähnlich: Beide halten ewig.«, immer einnehmend.

Obstblüten sind traumhaft schön, aber fragil und empfindlich. Paula träumt davon, den Bauernhof ihres Großvaters wieder zu neuer Größe erblühen zu lassen, mit harter Arbeit, guter Planung, aber enger Kapitaldecke. Eine neue Liebe steht dabei nicht auf der Agenda. Ebenso wenig wie ein Unwetter oder andere Schicksalsschläge, die existenzbedrohend sind.
Ich mag die Protagonisten sehr gern, Paula ist zupackend, loyal, ein Familienmensch. Sie hat Träume und Visionen, die sie Realität werden lässt. Auch Theo ist ein zupackender, kreativer und herzlicher Mensch. Allerdings haben beide Negativerfahrungen aus ihrer Vergangenheit im Gepäck, mit denen sie abschließen müssen.
Cordula Gravensteiner zieht mit ihrer ruhigen, aber ausdrucksstarken Erzählweise den Leser in ihren Bann. Die Beschreibungen sind schön und bildlich; man hat den Hof und die Landschaft direkt vor dem Auge – und ohne die Corona-Einschränkungen dieses Jahr wäre ich bestimmt zur Narzissenblüten nach Höfen gefahren und hätte nach Paulas Hof Ausschau gehalten.
Ein wundeschönes, positives Buch. Ihr solltet es unbedingt lesen.

Band 1: Ganz großes Kopf-Kino!