Bewertung zu "Lichtjahre im Dunkel" von Friedrich Ani
Ein Chanson der 70er auch eine Art Leitmotiv des neuen Ani, Meister des entschleunigten Plots blättert nun die Geschichte von Viola und Leo auf. Seit zwanzig Jahren verheiratet, führen sie einen mehr schlecht als Recht funktionierenden Schreibwarenladen.
Dann verschwindet Leo spurlos, Viola engagiert einen Detektiv, um den Kontakt zur Polizei möglichst zu vermeiden..Auftritt Tabor Süden..
Ihm verschweigt Viola eine Menge, sie ist Meisterin des Verdrängens...
Da Süden so nicht weiterkommt erweitert er den Suchradius auf die Stammkneipe Blaues Eck...um Kellnerin Britta Seidel drapieren sich hier vor allem die , die ausgeträumt haben, allen voran Georg Klein. Der kannte Leo gut, wird von abgrundtiefer Selbstverachtung geplagt.
Der Leser wird auf eine harte Probe gestellt. Zwar tauchen mit Sandro Fels, Rogetr Braun und Jella Figuren der Münchner Halbwelt auf,
mit dem ihnen eigenen Unterhaltungswert...Doch außer Sandro lediglich Holzschnitte....Dieser entpuppt sich als Halbbruder Georgs, baut zu Viola eine wie auch immer geartete Beziehung auf.
So belebt er den Plot ebenso wie die Ermittlerinnen Nasri und Odoki...Für einen Kriminalroman langatmig....Braucht der Leser noch eine Millieustudie der Abgehängten aus der Boomergeneration? Zumindest war es Ani wichtig und er schafft sprachlich wie oft einiges...
Vielleicht ist das Buch mit 443 Seite einfach zu lang.....