Bewertung zu "Die Prinzessin kommt um vier" von Wolfdietrich Schnurre
Im Zoo trifft der kleine Mann ohne Namen auf die Hyäne. Hässlich ist sie, stinken tut sie auch und ihr Charme begeistert wenig.
Sie sei eine verzauberte Prinzessin, behauptet sie und schlägt den kleinen Mann breit, sie zum Kaffeetrinken einzuladen.
Trotz eines grundsätzlichen Ekels vor ihr bereitet er alles für den Besuch aus dem Zoo vor.
Nachdem die Hyäne sabbernd und gierig aufgegessen hat, gesteht sie ihrem Gastgeber unter Tränen, dass sie keine Prinzessin sei, was der kleine Mann längst wusste.
Es mag ein Kinderbuch sein, wahrscheinlich soll es den Leser zum Thema Außenseitertum moralisieren, aber für mich persönlich ist es eine fast lyrische und und geheimnisvolle Liebesgeschichte, die in einer bestechenden Knappheit erklärt, was Liebe sein kann, ohne sie in üblichen Kategorien zu beschränken.
So verwandelt sich das abstoßende Tier nicht in etwas Besseres und der kleine Mann sieht sie nicht schöner, als sie ist. Und dennoch ... es ist eine Möglichkeit der Liebe.