Vivi300
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Vivi300s Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Damsel – Der Pfad des Feuers" von Evelyn Skye
*** Einzelband ***
🐉 Klappentext
Elodie kommt aus Inophe, einem kleinen, armen Herzogtum, das seit Jahren von einer Dürre heimgesucht wird. Als Prinz Henry aus dem Königreich Aurea um ihre Hand anhält und Inophe Unterstützung verspricht, sagt sie sofort Ja. Doch nach der Hochzeit erfährt Elodie das dunkle Geheimnis Aureas: Die Königsfamilie hat einen Pakt mit einem Drachen geschlossen. Der Drache sorgt für ewigen Wohlstand, im Gegenzug werden ihm jedes Jahr drei Prinzessinnen geopfert – und Elodie ist als Nächste an der Reihe. Wenn sie ihr Leben und das Tausender anderer Frauen retten will, muss sich Elodie dem Drachen stellen …
🐉 Mein Gesamteindruck
Witzigerweise beschreibt die Hauptfigur Elodie den Prinzen Henry, nachdem sie seine Briefe gelesen hat genau so, wie ich dieses Buch beschreiben würde: Nicht poetisch, aber charmant. Dieses Buch hat was, das merke ich schon ziemlich schnell. Dies liegt zum einen an dem sehr geradlinigen Schreibstil, der irgendwie die Brücke zwischen Leichtigkeit, schneller Leserlichkeit und dennoch einer gewissen Bildgewalt schafft. Wir haben hier kein Meisterwerk der Schreibkunst vor uns, doch es erfüllt den Zweck. Die Anschaulichkeit des Geschehens wird immer gewährleistet, auch wenn ich mir hier die ein oder andere Tiefe in der Beschreibung gewünscht hätte. So bleibt doch vieles an der Oberfläche, wird abgehandelt, wie ein weiterer Punkt auf der To Do-Liste, ohne den richtigen, emotionalen Momenten die Zeit zu geben, zu wirken. Dies gibt dem Buch aber im Gegenzug diese gute Leserlichkeit.
Zur Mitte des Buches hatte ich mir aber gedacht, dass ich hier kein selbstständiges Buch vor mir habe, viel mehr liest es sich wie die Auftragsarbeit von Netflix, als wenn dieses Buch eher auf das Medium Film zugeschnitten wurde, um eine gute Verfilmbarkeit zu gewährleisten. Genau das mag ich eigentlich nicht so gern an Filmbüchern. Filme und Bücher funktionieren einfach anders und vor allem in Büchern hat man ja eben die Zeit, mit vielen Worten Eindrücke zu schaffen, die im Film mit Bildern erzählt werden müssen. Am Ende bestätigt sich mein Eindruck in der Widmung. Das Buch ist eine Auftragsarbeit von Netflix, Strategie des Doppelmarketings für den neuen Film Damsel. Das ist überhaupt nicht schlimm, aber für mich persönlich schade, da ich ja aus bestimmten Gründen Büchern Filmen vorziehe.
Das Worldbuilding ist mir nicht tief genug, auch wenn ich viele Aspekte der Welt sehr interessant fand. Richtig toll empfand ich auch die Gegenspielerin, auch wenn sich hier und da mehr Zeit hätte genommen werden können. Das Buch strotzt dennoch vor kreativen Ideen und gerade die Zeit in der Drachenhöhle war zum Lesen sehr intensiv. Die Beklemmung und die Bedrohungen haben dem Ganzen eine eindrucksvolle Spannung gegeben, sodass ich gebannt mit Elodie mitgefiebert habe.
Am Ende frage ich mich vor allem, wer die Zielgruppe des Buches ist. Für sehr junge Fantasy-Einsteigerinnen ist das Buch an einigen Stellen sehr brutal und düster, für Buchliebhaberinnen und Vielleser ist es zu seicht geschrieben, eher wie ein Snack für Zwischendurch.
🐉 Figuren
Bis auf Elodie und den Drachen waren mir die Figuren und ihre Motivationen zu oberflächlich abgehandelt. Hier wurde sich wirklich gar keine Zeit und Raum für die Charakterentwicklung genommen. Es fehlte an allen Ecken und Enden an emotionaler Tiefe, die ich eigentlich nur in dem Moment spürte, als Elodie sich mit ihren "Blutschwestern" verband. Für mich der intensivste Moment im ganzen Buch. Auch die Verbindung zum Drachen wurde zu kurz am Ende abgehandelt, da war ich sehr traurig, da ich gern mehr erfahren hätte.
Positiv zu bemerken ist noch die schiere Anzahl und der Facettenreichtum an Frauenfiguren, die selbstbestimmt ihr Leben in die Hand nehmen und dies mit einer mühelosen Selbstverständlichkeit, wie ich es selten in New Adult Fantasy erlebe (Eigentlich schade, dass dies positiv hervorgehoben werden muss und keine Selbstverständlichkeit ist).
🐉 Fazit
Ich kann mich nicht dazu durchringen, vier Sterne zu geben, dafür ist mir dieses Buch zu oberflächlich. Aber Tatsache ist, es liegt auch die Stärke darin, denn ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Tagen ausgelesen. Es gibt die ein oder andere spannende Passage, die sich in mein Gehirn gebrannt hat, aber im allgemeinen ist dieses Buch eher seicht. Ich empfehle es trotzdem an alle, denn unterhalten kann es.
Bewertung zu "Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange" von Suzanne Collins
Bewertung zu "Throne of Glass – Kriegerin im Schatten" von Sarah J. Maas
*** Band 2 ***
💎Klappentext
Celaena hat sich in einem unerbittlichen Wettkampf gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt und ist nun Champion des Königs. Nach seinen Vorgaben soll sie unliebsame Gegner beseitigen, die dessen grausame Herrschaft beenden wollen. Doch statt sie aus dem Weg zu räumen, warnt Celaena seine Feinde und ermöglicht ihnen so die Flucht. Dieses Geheimnis verbirgt sie zunächst selbst vor Chaol, zu dem sie sich gegen ihren Willen immer mehr hingezogen fühlt. Wie sehr kann sie ihm vertrauen? Schließlich ist Chaol der Captain der königlichen Leibgarde. Soll sie auf ihr Herz oder ihren Verstand hören?
💎Gesamteindruck
Es wird besser, haben sie gesagt. Aha, und wann? Die erste Hälfte des Buches kann man echt getrost in die Tonne schmeißen. Lose Storyfäden, sinnbefreit, baumeln da so herum und die Autorin hat sich nicht die Mühe gemacht, sie zu ordnen und den Lesenden vernünftig zu präsentieren. Und so sitzen wir da, folgen Celaena wie sie ein bisschen pseudo-Assassinenarbeit macht, mit zwei Männern fünf-Minuten-Beziehungen führt, mit ihrer BFF die zufällig Prinzessin eines unterdrückten Königreichs ist (des Königs übrigens, dessen Champion Celaena ist) eine Teeparty nach der anderen schmeißt, shoppen geht, ein bisschen Klavier spielt. Ach ja, und ganz nebenbei ständig überall an Orten herumschnüffelt, an denen sie eigentlich nichts zu suchen hat, aber niemand interveniert, in Intrigen gegen den König hineingezogen wird, dann hier und da mal einen Mord simuliert und ständig Frage ich mich folgende Sachen:
Wann wird mir endlich die Gnadenlosigkeit und Bösartigkeit des Königs gezeigt, wenn der offensichtlich noch nicht mal seinen Champion im Griff hat? Warum ist das die bisweilen langweiligste Dreiecksbeziehungen, die ich je gelesen habe? Warum sehe ich die tödlichste Assassinen der bekannten Welt eigentlich mehr damit beschäftigt, Kekse zu naschen, zu kichern und shoppen zu gehen, anstatt eine Assassinen zu sein? Und wie weit nach oben kommt Celaena noch in meiner persönlichen "nervigste-Mary-Sue-aller-Zeiten" Liste?
Tja, mal gucken.
Erst einmal zu den positiven Dingen des Buches, bevor ich mich weiter aufrege. Der Weltenaufbau ist unglaublich interessant und plastisch. Ich habe richtig Bock, noch viel viel mehr über diese komplexe Welt zu erfahren. Außerdem wird das Buch ab der Hälfte deutlich besser. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass die Autorin sich für die erste Hälfte eine 13-Jährige Fanfiction-Ghostwriterin engagiert hat. Ab der zweiten Hälfte nimmt die Geschichte dann richtig an Fahrt auf und zu Ende gibt es dann noch einige Enthüllungen, die mich zwar nicht wirklich überrascht haben, aber durchaus interessant sind.
💎Figuren
Oh man, wie Celaena mir auf den Zeiger geht... sie ist wirklich die reinste Mary Sue. Je nachdem, wie es gerade zur Geschichte passt, ist sie mal eine krasse, megacoole, unheimlich starke Kämpferin, die es mit sanft funkelnden Schweißperlen auf der Alabasterfarbenen Haut ihrer perfekten Stirn relativ easy jeden Gegner - ob Unsterbliches Wesen oder Assassinen - besiegen kann. Auf der anderen Seite ist sie das wunderschön, perfekte, zartgliedrige Wesen, welches Kunst und schöne Kleider liebt, sich die Haare flechtet und Pralinen nascht, während sie mit ihren glatten, zarten, weichen Händen Klavier spielt (Wait, glatte zarte Hände als Assassinen mit regelmäßigem Waffengebrauch??). Mit ihrer starken Ausstrahlung zum Einen und der zarten Verletzlichkeit zum Anderen erweckt sie abwechselnd Bewunderung und Beschützerinstinkt bei den beiden Männern. Nicht, dass Frauen sanft und stark gleichzeitig sein können, aber hier wirkt es einfach nur konstruiert und von der Autorin projiziert.
Dorian hingegen macht wirklich eine interessante Entwicklung durch und aus seiner Perspektive habe ich sehr gern gelesen, anders als aus Chaols Perspektive, der hat sowieso nur die ganze Zeit Celaena beweihräuchert.
💎Mein Fazit
Angeblich soll es ab dem dritten Band besser werden. Ich hoffe es inständig, weil ich leider über weite Strecken des Buches keinen Spaß beim Lesen hatte. Das Worldbuilding konnte mich aber definitiv begeistert und ich kann es kaum erwarten, wenn die losen Stränge der Geschichte, endlich zu einem roten Faden werden, der zusammengeknüpft wird.
Bewertung zu "The Darkest Gold – Die Gefangene" von Raven Kennedy
Bewertung zu "Der Zauber von Rash 1: Die Grüne Weite" von Florian Clever
*** Band 1 ***
🐎Inhalt
Arite soll beim Khan Hilfe gegen den Erzfeind ihres Stammes holen – Todor Zweipfeil. Doch ein Hinterhalt lässt die junge Frau scheitern. Verfolgt von Zweipfeils Schergen, wird ihr klar: Die ganze Grüne Weite droht unter den Schatten des machthungrigen Fürsten zu fallen. Und niemand wird Zweipfeil stoppen, wenn sie es nicht selbst versucht. Für einen Sieg aber muss Arite an uralter, verbotener Magie rühren.
🐎Gesamteindruck
Schon als ich damals "Schwert & Meister" von Florian Clever gelesen habe, fand ich, dass das Volk der Rashtei unglaublich spannend ist und ich gern mehr darüber erfahren würde. Also habe ich mich sehr gefreut, als dieses Buch erschien und das Reitervolk mehr in Augenschein nimmt. Zwei Sachen schon vorweg: Die Komplexität der Welt ist einfach umwerfend und wird jeden Fantasyfan in den Bann ziehen. Das Erzähltempo allerdings dürfte nicht für jeden etwas sein. Die Geschichte nimmt sofort an Fahrt auf und dann gibt es wirklich gar keine Verschnaufpause mehr, denn die Spannungskurve geht steil bergauf. Ich persönlich mag das sehr gern und konnte mich damit gut abfinden, für ruhigere Kapitel ist das Buch auch einfach zu kurz.
Wie bei anderen Vertretern des Genres darf man sich nie zu sehr in Figuren verlieben, sympathische Figuren ereilt nur zu schnell der Tod. Ich mag es, wie spannend und unvorhersehbar die Geschichte ist und man sich auf nichts verlassen kann, außer, dass Arite ein Berg an Herausforderungen entgegen steht, die zu meistern unmöglich wirkt.
Wie schon erwähnt wurde in das Worldbuilding wirklich viel Liebe zum Detail gesteckt, dadurch fühlt sich alles sehr plastisch und vielschichtig an. Vorwissen braucht man nicht für dieses Buch, aber es lohnt sich trotzdem, auch in die anderen Bücher, die in der gleichen Welt spielen, einen Blick zu werfen :)
🐎Figuren
Okay, ich dürfte jetzt mit dieser Meinung ziemlich allein dastehen, aber ich finde die beiden Bösewichte einfach echt toll und mega spannend, ich hätte am liebsten noch mehr aus ihrer Perspektive gelesen! Ich plädiere sowieso immer für mehr weibliche Bösewichte und grundsätzlich auch für mehr Heldinnen, die zuallererst die Dunkelheit in ihrem Inneren bekämpfen müssen, bevor sie sich mit den Gegnern ihrer Welt befassen können. Weiblichen Figuren mangelt es im Fantasy-Genre chronisch an Tiefgang und Komplexität. Sie werden entweder als wehrlose Opfer oder starke, perfekte und makellose Halbgöttinnen dargestellt, was dann als Beitrag zur Emanzipation gelten soll. Da bekomm ich immer einen richtigen Hals, umso besser, dass Arite nicht perfekt ist, dass sie Unzulänglichkeiten hat, die sie menschlich machen, dass sie trotzdem stark ist und das ihre Moral angegriffen wird und sie sich damit auseinandersetzen muss, anstatt erhaben zu sein.
🐎Mein Fazit
Ein tolles Buch mit gemeinem Cliffhanger! Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil und kann es auch in Zukunft kaum erwarten, hoffentlich mehr aus dieser Welt zu lesen.
Bewertung zu "Hellcats - Episode 6: Der letzte Widerstand" von Eve Pay
Bewertung zu "Emanio – Der Schöne und das Biest" von Nicole Gozdek
*** Einzelband ***
🐾Klappentext
Der schöne Herzogssohn Emanio ahnt nichts von den Intrigen, die seinen Ruf zerstören und sein Leben beenden sollen. Als er von einer Hexe für seine Verbrechen in eine Bestie verwandelt wird, ist es ausgerechnet Wildhüter und Luchsgestaltwandler Lerio, der ihm das Leben rettet – dabei war jener ins Schloss gekommen, um Emanio für die Verführung seiner Schwester zur Rechenschaft zu ziehen. Die Umstände zwingen die beiden zusammenzuarbeiten, um Emanios Feinde aufzuspüren und den Fluch zu brechen.
🐾 Gesamteindruck
Eigentlich versuche ich immer, mir erst zu überlegen, was mir an einem Buch gut gefallen hat, bevor ich mit der Kritik anfange. Das Problem ist, mir hat nichts an diesem Buch gefallen. Schuld sind vor allem die Handlung, das Setting, die Figuren und dieser furchtbare Schreibstil (also eigentlich alles, was ein Buch ausmacht lol). Einen großen Teil des Buches sind die Protagonisten, vor allem Emanio, im Schloss. Man hätte so viele tolle Sachen damit machen können, dass Emanio ein Panther ist, doch tatsächlich liegt er bis zur Mitte des Buches einfach nur auf seinem Bett und schläft oder ist krank oder was auch immer. Anstatt dann den Perpektivwechsel zu Lerio zu nutzen und tatsächlich sowas wie... eine andere Perspektive reinzubringen, war das für mich der größte Fehler: Die Entscheidung, aus beiden Perspektiven zu schreiben hat der Geschichte unfassbar viel Schwung und Spannung genommen. Teilweise wurden ganze Szenen nochmal aus der anderen Perspektive geschrieben, ohne wirklich einen Mehrwert beizutragen.
"Show, don't tell" ist definitiv nicht die Devise der Autorin gewesen. Alles ist durchexerziert. Jedes noch so kleinste Detail wird richtiggehend zerschrieben, ohne die Chance auf Interpretation und Spekulation zu lassen, bis es zum Setting kommt. Das ganze Magiesystem und die Welt hätten dafür ruhig mehr Narration benötigt. Die ganzen Magier und Hexen können und machen immer irgendwas, ohne, dass wirklich klar ist, wo jetzt die Grenzen der Magie liegen, wie sie gewirkt wird etc. Das entzieht der Geschichte einen ungemein großen Teil an Stringenz.
Die Handlung wirkt total konstruiert und gewollt. Wer die "Drahtzieher" sind, wusste ich gefühlt schon nach drei Seiten und da kommt nie Lebendigkeit rein. Gleich gilt für den Schreib- bzw. Erzählstil. Dieser wirkt so gestelzt, fühlt sich irgendwie nach Schuldiktat an. Es fehlt an Leichtigkeit und man merkt der Geschichte und den Figuren an, dass sie sich nie wirklich verselbstständigt haben.
🐾Figuren
Die Figuren sind im besten Fall unsympathisch, da sie dann wenigstens noch genug Substanz hatten. Meistens sind sie aber blass und belanglos. In meinem Kopf haben sich die Figuren auch irgendwann ineinander gewoben, da sie oft nur minimal Charaktertiefe und kaum Alleinstellungsmerkmale hatten. Auch das letzte bisschen an möglicher Spannung wurde mit dem ständigen Perspektivwechsel und der inneren Monologe, die einem Oversharing gleichkamen, getilgt.
🐾Die queere Liebesgeschichte
Endlich, dachte ich, als ich zum ersten Mal den Klappentext gelesen habe: Endlich wieder Fantasy mit queeren Protagonisten! Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Entweder eine homoerotisch angehauchte, prickelnde Liebesgeschichte voller Spannung oder eher queere Fantasy, in der Identität und Sexualität auf eine realitätsnähere Weise verarbeitet werden. Leider war es keines von beiden. Für mich wurde der Struggle (verharmlost ausgedrückt), dem junge Erwachsene ausgesetzt sind, wenn sie merken, dass ihre Sexualität nicht "der Norm entspricht" richtiggehend bagatellisiert. Es war, als hätte die Autorin die Geschichte erst so konzipiert das "Das Biest" die Frau hätte sein sollen und im letzten Moment hat sie sich noch entschieden, doch ein homosexuelles Pärchen draus zu machen. In einigen marginalen Passagen wird darauf eingegangen, aber ansonsten frage ich mich ernsthaft: Wer ist die Zielgruppe?
Menschen, die einfach den Alltag abschalten und prickelnde Fantasy genießen wollen? Nein.
Menschen, die sich gern damit repräsentiert fühlen wollen? (Ich kann natürlich nicht für alle Menschen mit ähnlicher Biographie sprechen, aber) Nein. Wobei ich natürlich sagen muss, dass jeder Versuch daran eigentlich schon die Repräsentation wenigstens im Allgemeinen erhöht, also ok.
Menschen, die einen realistischen Einblick in queere Identität und Liebe haben wollen? Eher nicht.
Da stellt sich mir natürlich die Frage, warum hat sich die Autorin dafür entschieden? Wollte sie queere Liebe damit vermeintlich normalisiert darstellen oder wollte sie diese kommerzialisieren? Ich hoffe inständig, dass es Ersteres ist.
🐾Mein Fazit
Ich mochte das Buch in jeglicher Hinsicht einfach gar nicht. Die Handlung wirkt konstruiert, die Figuren haben keine Lebendigkeit, der Schreibstil ist gestelzt und der Erzählstil mindert die Spannung. Für mich persönlich hatte das Buch leider nichts, was sich zum Lesen wirklich lohnte, noch nicht einmal - vielleicht sogar vor allem wegen der für mich unzureichenden Aufbereitung der queeren Liebe und fehlender prickelnder Spannung. Sehr schade, dabei hatte ich mich so auf das Buch gefreut! Ich hoffe, andere haben mehr Spaß damit, als ich es hatte.