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Walli_Gabs

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Cover des Buches Das Resort (ISBN: 9783404192779)

Bewertung zu "Das Resort" von Sarah Goodwin

Das Resort
Walli_Gabsvor 11 Tagen
Kurzmeinung: Anfangs war ich so gespannt und am Ende so enttäuscht - ein fesselnder Thriller, dessen Auflösung leider ziemlich unglaubwürdig ist.
Starker Anfang, schwaches Ende

Sarah Goodwins Lieblingsthema scheinen Frauen in Extremsituationen zu sein – zumindest handeln ihre beiden auf Deutsch übersetzten Thriller „Das Resort“ und „Stranded“ davon. In beiden Geschichten ist eine Frau mehr oder weniger plötzlich auf sich alleine gestellt und muss zusehen, wie sie irgendwo im Nirgendwo klarkommt. Und obwohl ihre Bücher zu größeren Teilen One-Woman-Shows sind, sind sie trotzdem spannend und haben mich nachhaltig beschäftigt.

Und jetzt kommt das Aber.
 Im Gegensatz zum Spannungsaufbau ist Logik keine große Stärke dieser Autorin. Wenn ein Thriller fesselnd ist, sehe ich gerne über kleinere Ungereimtheiten hinweg; hier war das jedoch beim besten Willen nicht möglich. „Das Resort“ ist auch noch ausgerechnet in Bayern angesiedelt – bei einem mir unbekannteren Schauplatz wie z.B. der kanadischen Wildnis wäre ich wohl noch etwas nachsichtiger gewesen. Kurz zum Inhalt: Hauptfigur Mila und ihr Ehemann Ethan wollen eigentlich die Hochzeit von Milas Schwester in einem bayerischen Luxusresort besuchen, finden sich nach einer Autopanne jedoch fernab der Zivilisation in der Nähe einer verlassenen Hüttenansammlung wieder. Nachdem Ethan in der ersten Nacht auf unerklärliche Art verschwindet, ist Mila auf sich gestellt und mit verstauchtem Knöchel sowie großer Angst vor Bären und Wölfen einem Schneesturm nach dem anderen ausgesetzt. Allerdings zweifelt sie bald daran, wirklich alleine zu sein, denn irgendjemand – oder irgendetwas – scheint ihr übel mitzuspielen …

Für Mila beginnt ein Überlebenskampf – gegen Kälte, Hunger, Angst. Hier kommt immer wieder Spannung auf und die Verzweiflung der Protagonistin ist durchaus nachvollziehbar und hat mich auch mitfiebern lassen. Doch ein Thriller steht und fällt mit seiner Auflösung und diese hier ist haarsträubend – sie macht einfach wenig Sinn. Das hat zumindest mir das gesamte Buch im Nachhinein verleidet. Wie schade!

Cover des Buches Trophäe (ISBN: 9783552073883)

Bewertung zu "Trophäe" von Gaea Schoeters

Trophäe
Walli_Gabsvor einem Monat
Kurzmeinung: Bisher mein Lesehighlight des Jahres; hat mich gleichzeitig begeistert und mit Grauen erfüllt. Großartig geschrieben.
Ausnahmebuch

Bei diesem Roman lässt sich so vieles hervorheben; zum Beispiel die präzise, elegante Sprache und die eindrückliche Darstellung von Tieren und Natur. „Trophäe“ ist dicht erzählt und konzentriert sich auf wenige Protagonisten und Handlungsschauplätze. Hauptfigur ist der amerikanische Jäger Hunter White – der Name ein Klischee, der Mann dahinter jedoch nicht zu unterschätzen. Hunter ist ein Trophäenjäger mit Ethos, zumindest stellt er sich selbst so dar und seine Perspektive ist den Leserinnen und Lesern am nächsten. Nicht zum ersten Mal ist er mit einer teuer erkauften Jagdlizenz nach Afrika gekommen, doch diese hier war vermutlich die kostspieligste: Hunter will ein Nashorn erschießen und damit die Big Five vollmachen – Löwe, Büffel, Elefant und Leopard hat er also bereits erlegt. Kein Wunder, dass er mit seinem südafrikanischen Jagdtourenorganisator schon gut befreundet ist – van Heeren weiß genau, was Hunter White will. Eine halbwegs authentische Jagderfahrung, Übernachtungen im Zelt, keinen Firlefanz. Die Tage des ausgewählten Nashorns sind gezählt, doch erstmals läuft nicht alles nach Plan und es sieht ganz so aus, als müsste Hunter mit leeren Händen zurückreisen. Doch dann erzählt ihm van Heeren von den Big Six und plötzlich erscheinen alle moralischen und ethischen Fragen, mit denen Gaea Schoeters ihre Leser*innen bis dahin konfrontiert hat, wie leichte Aufwärmübungen …

Die flämische Autorin geht von Anfang an in die Vollen. Hunter Whites Respekt vor der Beute hat mir beim Lesen durchaus welchen abgenötigt, seine Argumentation, warum Trophäenjagd Artenschutz bedeutet, klingt erschreckend logisch. Nebenbei lässt Gaea Schoeters ihren passionierten Jäger immer wieder Erfahrungen machen, die ihm zeigen: Westliche Wertevorstellungen muss man sich erstmal leisten können. Vom amerikanischen oder auch deutschen Sofa aus mag Gut und Böse klar trennbar sein, in Afrika stellt sich aber einiges anders dar. Darf man urteilen, wenn man die Komplexität von Situationen interkulturell gar nicht erfassen kann? Und als sie mich als Leserin endlich soweit hatte, dass ich alte Gewissheiten mit neuer Demut in Frage stellte, trieb es die Autorin erbarmungslos auf die Spitze. Ein verstörender Roman, der fasziniert, herausfordert und erschreckt. Ungewöhnlich und absolut lesenswert.

Cover des Buches Arctic Mirage (ISBN: 9783446279599)

Bewertung zu "Arctic Mirage" von Terhi Kokkonen

Arctic Mirage
Walli_Gabsvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Anfangs fand ich ihn fesselnd, doch irgendwann hat mich der Roman verloren.
Nachlassende Sogwirkung

Das Cover dieses Buchs wirkt sanft, fast verträumt. Eine Frauengestalt, klein in einer riesigen Schneelandschaft, im Hintergrund dunkle Berge und ein pastellfarbener Himmel. Terhis Kokkonens Roman ist allerdings eher das Gegenteil von sanft und verträumt; schon der kurze Prolog ist brutal, scheint außerdem das Ende vorwegzunehmen und lässt Leserinnen und Leser mit vielen Fragezeichen zurück.

Das titelgebende „Arctic Mirage“ ist ein Luxushotel in Lappland, in dem die Protagonisten Karo und Risto unfreiwillig landen. Eigentlich waren sie am Ende ihres Urlaubs schon auf dem Weg zum Flughafen, hatten dann jedoch einen Autounfall. Ins Krankenhaus muss das mittelalte Pärchen nicht, doch der sie untersuchende Arzt empfiehlt, eine Nacht vor Ort zu bleiben, die Hotelangestellte insistiert, dass ein Aufenthalt von zwei Nächten das Minimum ist und schlussendlich verbringen die beiden doch mehrere Tage im Arctic Mirage. Doch wirklich erholsam ist der Aufenthalt nicht – irgendwas liegt in der Luft, die Nerven sind angespannt, die Stimmung brüchig. Und die Situation spitzt sich zu …

Der mit 192 Seiten eher kurze Roman entwickelt in den ersten zwei Dritteln eine ziemliche Sogwirkung – obwohl gar nicht so viel passiert. Es gibt kleine Rückblicke, mehrere Nebenfiguren werden eingeführt, Karo und Risto scheinen in der Luxusanlage eher so vor sich hinzudümpeln. Trotzdem mochte ich das Buch nicht aus der Hand legen und wollte gerne ergründen, was da eigentlich vor sich geht. Doch das änderte sich irgendwann. Tatsächlich war es zunächst wohl einfach ein Nebenschauplatz zu viel, der mich nicht interessierte und auch im Nachhinein keine Relevanz für die Geschichte hatte. Dadurch, dass einigen Randfiguren relativ viele Seiten eingeräumt werden, hatte ich von ihnen vermutlich mehr erwartet. Außerdem hat mich die Tristesse irgendwann ermüdet – so unterschiedlich die Protagonisten dieses Buches sein mögen, niemand ist sympathisch, niemand scheint mit seinem Leben im Reinen. Wobei die Autorin dazu kein Wort zu viel verliert. Zum Teil bestätigt „Arctic Mirage“ die Klischees, die einem bei einem in Finnland spielenden Roman in den Sinn kommen: depressive, wortkarge Figuren, Einsamkeit und Kälte. Das Ende hat zwar manches aufgeklärt, mich aber auch deprimiert. Richtig rund ist dieses Buch auch im Rückblick nicht.

Cover des Buches Good Inside - Das Gute sehen (ISBN: 9783466312122)

Bewertung zu "Good Inside - Das Gute sehen" von Becky Kennedy

Good Inside - Das Gute sehen
Walli_Gabsvor 2 Monaten
Kurzmeinung: Die Autorin bringt Kindern und Eltern viel Empathie entgegen und gibt jede Menge Impulse für ein verständnisvolleres Miteinander.
Wohlwollend und empathisch

Der Grundgedanke von Dr. Becky Kennedys Erziehungsratgeber ist schon im Titel genannt: Unsere Kinder sind „good inside“. Ab und zu mögen sie sich so verhalten, dass wir sie am liebsten auf den Mond schießen würden, trotzig, bockig, „schwierig“ – aber das ändert nichts an dieser grundsätzlichen Tatsache. Ich habe erst überlegt, ob das eine Binsenweisheit ist; vermutlich wird es kaum Eltern geben, die in einer Krisensituation gleich den kompletten Charakter ihres Nachwuchses in Frage stellen. Aber tatsächlich macht es etwas mit einem, wenn man erstmal durchatmet und sich diesen Fakt in Erinnerung ruft. Er führt zu der Verdeutlichung, dass das Kind einen nicht vorrangig auf die Palme bringen will, sondern inneren Nöten folgt – und ist das erstmal erkannt, besteht auch die Chance, diese zu verstehen. Die Autorin geht außerdem wohlwollend davon aus, dass ihre Leser*innen „good inside“ sind – nicht fehlerlos, aber lernwillig. Mir hat das beim Lesen einen gewissen Trost gespendet.

Dr. Kennedy arbeitet mit vielen Fallbeispielen, die ihren Ratgeber lebendig und anschaulich machen. Ich habe mich dennoch etwas schwer damit getan, mehrere Kapitel am Stück zu lesen, aber das mag der Tatsache geschuldet sein, dass ich einfach keine große Ratgeberleserin bin. „Good Inside“ ist auf jeden Fall ein Buch, in dem ich immer mal wieder blättern werde und das viel Inspiration zum achtsamen Umgang innerhalb der Familie bietet.

Cover des Buches Schneesturm (ISBN: 9783596708994)

Bewertung zu "Schneesturm" von Tríona Walsh

Schneesturm
Walli_Gabsvor 3 Monaten
Kurzmeinung: Das Cover wirkt düsterer, als das Buch sich liest - geht eher Richtung Krimi. Gute Spannungsunterhaltung, nur nicht immer komplett logisch.
Gute Spannungsunterhaltung trotz Logikschwächen

Thriller, in denen ein Mord passiert, wenn eine Gruppe von Menschen entweder geplant oder ungewollt von der Außenwelt abgeschnitten ist, gibt es viele. Sehr viele. Da es unendliche Möglichkeiten gibt, diese Ausgangssituation auszugestalten, ist das aber kein Problem. Tríona Walsh hat sie auf die abgelegene irische Insel Inishmore verlagert, auf der immerhin über 900 Leute leben. Die Clique, die sich nach zehn Jahren dort wiedersieht, ist also nicht wirklich unter sich. Das Cover grenzt die Identität des Mörders/der Mörderin allerdings trotzdem schon stark ein – wer es schafft, sollte also am besten drauflos lesen und sich das Buch nicht zu genau angucken. Ganz interessant ist allerdings die Karte in der hinteren Umschlagklappe – die hätte ich wiederum fast übersehen.

Hauptfigur Cara ist die (einzige) Inselpolizistin auf Inishmore und verwitwete Mutter von zwei Kindern. Nachdem ihr Mann Cillian bei einem tragischen Unglück vor 10 Jahren gestorben ist, hat sich die Clique um die beiden zerstreut – nur drei der Freunde wohnen noch auf der Insel, zwei leben in London und Cillians Bruder Seamus hat sogar in den USA Karriere gemacht. Doch zu diesem traurigen Jubiläum treffen sie sich zwischen den Jahren in Cillians‘ und Seamus‘ verwaistem Elternhaus. Draußen tobt ein Schneesturm, doch richtig kuschlig wird es drinnen auch nicht. Nähe und Vertrautheit lassen sich nicht auf Knopfdruck wieder herstellen – vor allem nicht, wenn mehrere Anwesende Geheimnisse hüten …

Das Cover von „Schneesturm“ wirkt durch die Farbgebung und die hinter den Bergen verschwindende Schrift ziemlich bedrohlich (der orange Farbschnitt passt perfekt dazu und ist ein toller Hingucker!). Der Thriller selbst kann da nicht ganz mithalten – tatsächlich geht „Schneesturm“ vielleicht eher in Richtung Krimi; ganz am Ende kam es sogar zu einer Situation, bei der ich an Hercule Poirot denken musste. Zweifellos gibt es spannende Passagen, aber atemlos mitgefiebert habe ich nicht. Teilweise verfranst sich die Geschichte auch etwas, doch am Ende schafft es Tríona Walsh erstaunlich gut, die losen Enden wieder zusammenzuführen. Bei näherem Nachdenken erschien mir längst nicht alles so richtig logisch, gut unterhalten habe ich mich jedoch trotzdem gefühlt.

Cover des Buches Der späte Ruhm der Mrs. Quinn (ISBN: 9783423283823)

Bewertung zu "Der späte Ruhm der Mrs. Quinn" von Olivia Ford

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Walli_Gabsvor 3 Monaten
Kurzmeinung: Ziemlich glatt und vorhersehbar, ich hatte mir mehr erhofft. Trotzdem ein Wohlfühlroman.
Vorhersehbarer Wohlfühlroman

Das Cover dieses Romans macht nicht nur Lust auf Schokoladenkuchen, es passt auch perfekt zum Inhalt. Hauptfigur von „Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist eine 77-jährige Hobbybäckerin, wobei dieses Wort ihrer Leidenschaft kaum gerecht wird: Jenny Quinn backt täglich, für Freunde, Nachbarn und ihren Ehemann Bernard, hütet Familienrezepte ihrer Eltern und früherer Generationen und findet ihre Erfüllung darin. Passenderweise ist jedes Kapitel mit dem Namen einer darin vorkommenden Kreation überschrieben, von Brandy Snaps bis Yorkshire-Kuchen mit Trockenfrüchten. Viele der Backwaren sagten mir nichts, oft habe ich mir Bilder gewünscht – oder zumindest das ein oder andere Rezept am Buchende. Leider wurde hier nichts aufgenommen.

Auch in Jenny Quinns Lieblingsfernsehsendung geht es um das Thema Backen. Sie verpasst keine Folge von „Das Backduell – Backen auf der Insel“ und sieht schließlich einen Aufruf, dass neue Kandidat*innen für die Sendung gesucht werden. Mrs. Quinn kann sich nicht vorstellen, tatsächlich in eine Fernsehsendung eingeladen zu werden – ist sie nicht zu alt oder überhaupt gut genug? Doch die Sehnsucht ist geweckt und sie bewirbt sich; ohne Bernard, mit dem sie seit 59 Jahren glücklich verheiratet ist, etwas zu verraten. Denn vermutlich klappt es ja eh nicht – diese Begründung fand ich allerdings etwas dürftig, nachdem Bernard als herzensguter, sie immer unterstützender Ehemann geschildert wird. Leserinnen und Leser ahnen natürlich schon, dass Jenny Quinn Teilnehmerin des Backduells wird. Die Szenen rund um die Fernsehproduktion habe ich dann auch am liebsten gelesen.

Es gibt allerdings auch immer wieder Einschübe aus der Vergangenheit, die Mrs. Quinns Leben nacherzählen und schließlich ein großes, lange zurückreichendes Geheimnis lüften. Auch hier lässt sich bald erahnen, worum es sich handelt. Und das hat mich an „Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ generell gestört: Der Roman ist ziemlich vorhersehbar. Die Geschichte plätschert relativ glatt vor sich hin, kein Charakter schert aus der Rolle, alle benehmen sich so, wie man es von ihnen erwarten würde, keine Brüche, kaum Unvorhersehbares. Dabei hätten mehrere Figuren das Potential gehabt, neue Facetten oder etwas mehr Tiefgang hineinzubringen, sie bleiben aber stattdessen etwas eindimensionale, farblose Komparsen. Bernard ist liebend und verständnisvoll, die Großnichte einfach niedlich, Jennys junger Konkurrent Azeez ein richtiger Schatz und die Producerin Carys ihr größter Fan. Ich habe gar nichts gegen Wohlfühlromane, aber von dem hier hatte ich mir doch etwas mehr versprochen. Das Potential wäre durchaus dagewesen, es hätte einfach ein paar Ecken und Kanten gebraucht.

Cover des Buches Schlaft schön! (ISBN: 9783442179787)

Bewertung zu "Schlaft schön!" von Eve Squires

Schlaft schön!
Walli_Gabsvor 4 Monaten
Kurzmeinung: Titel und Untertitel sind sehr kompakt und konkret - der Inhalt dagegen leider recht langatmig und mit Erfahrungsberichten aufgeplustert.
Keine schnelle Hilfe

Vorab: Ich habe dieses Buch nicht zuende gelesen. Dass ich Bücher nicht beende, passiert bei mir eher selten und es bedeutet in diesem Fall nicht, dass ich „Schlaft schön!“ wirklich schlecht finde. Ich kann mir durchaus vorstellen, ab und an darin zu blättern und vielleicht noch Anregungen mitzunehmen. Um diesen Ratgeber am Stück zu lesen, ist er meiner Meinung nach aber einfach zu langatmig geschrieben und nicht konkret genug. Der Untertitel „Gute Nächte und bessere Tage für Eltern und ihre Kinder von 0-6 Jahren“ scheint zwar schnelle Hilfe zu versprechen, doch kommen die Autorinnen nicht wirklich zum Punkt. „Schlaft schön!“ hat 368 Seiten und enthält sehr viele Erfahrungsberichte, die eventuell trösten sollen, weil andere auch Probleme haben bzw. andere Eltern vielleicht noch viel weniger Schlaf bekommen als man selbst – na ja. Für mich als übermüdete Mutter, die auf gute Tipps gehofft hat, war das kein Match.

Die Autorinnen Eve Squires und Gemma Fryer sind Schwestern und Mütter. Sie haben sich selbst mit Einschlafproblemen herumgeschlagen und es schließlich zu ihrer Mission und ihrem Unternehmen „Calm & Bright“ gemacht, anderen Eltern zu helfen. Ich bin nicht soweit vorgedrungen, dass ich sagen könnte, WIE genau ihre Schlafberatung funktioniert – mein Verdacht ist allerdings, dass das Ganze in Richtung Schlaftraining geht, bei dem die Eltern das Kinderzimmer für kurze Zeiträume verlassen und ihr Baby oder Kleinkind auch mal weinen lassen, bis es aufgibt und in den Schlaf findet. Den „Leben und leben lassen“-Ansatz fand ich dabei gar nicht schlecht: Es mag Eltern geben, die so erschöpft und am Ende sind, dass ein Schlaftraining der beste Weg ist, um ein glücklicheres und gesünderes Familienleben zu führen – und das ist dann auch legitim. Andere werden andere Herangehensweisen haben.

Was ich ziemlich gewöhnungsbedürftig fand: Die Autorinnen sprechen ihre Leserinnen permanent an und sind dabei auch gerne emotional. Hier ein Beispiel von S. 46: „Ein Samenkorn beginnt in völliger Dunkelheit zu wachsen. Die Sterne sind nur zu sehen, wenn es dunkel ist. Deine schlimmsten Seiten und störendsten Gedanken, deine dunkelsten Träume und größten Ängste über Deinen Wert sind hier alle willkommen, weil sie zu dir gehören. Auf diesen Buchseiten geben wir dir Raum“. Puh. Ich verstehe, dass hier Leser*innen abgeholt werden sollen, aber mir ist dieser Stil zu blumig und vertraulich. Für mich hätte dieses Buch gerne nüchterner und kompakter geschrieben sein können.

Cover des Buches Väter sind was Wunderbares, das muss man den Müttern nur immer wieder sagen (ISBN: 9783426791752)

Bewertung zu "Väter sind was Wunderbares, das muss man den Müttern nur immer wieder sagen" von Alexander Bayer

Väter sind was Wunderbares, das muss man den Müttern nur immer wieder sagen
Walli_Gabsvor 5 Monaten
Kurzmeinung: Hohe Gagdichte, wobei der Großteil bei mir leider nicht gezündet hat. Stellenweise aber durchaus witzig.
Aus dem Leben eines Dreifachvaters

Humor ist bekanntermaßen Geschmackssache und Alexander Bayers und meine Wellenlängen kreuzen sich leider nur gelegentlich. Sein „Insiderbericht von der Windelfront“ deckt von der Verkündung der Schwangerschaft bis hin zum Leben mit Schulkind alle möglichen Themenbereiche rund ums Familienleben ab. Über Geburtsvorbereitungskurse etc. hatte ich vielleicht einfach schon zu viele Kalauer gehört; die ersten Kapitel waren nicht so meins. Dann wurde es stellenweise viel besser; insbesondere die Passagen mit längeren Dialogen zwischen Vater und Kindern haben mir gefallen; schnelle Wortwechsel, viel Situationskomik und Mitgefühl für den Vater habe ich auch bekommen. Oft blieb mir Bayers Humor aber zu übertrieben. Vielleicht ist das Buch eher für Väter als für Mütter?

Cover des Buches Weihnachtszeit! Bald ist’s so weit (ISBN: 9783328302629)

Bewertung zu "Weihnachtszeit! Bald ist’s so weit" von Annette Moser

Weihnachtszeit! Bald ist’s so weit
Walli_Gabsvor 6 Monaten
Kurzmeinung: Großes Pappbilderbuch mit richtig vielen Klappen - da gibt's ganz viel zu entdecken! Schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit.
Niedliches Weihnachtsbilderbuch für kleine Entdecker

Dieses sehr süße Pappbilderbuch ist großformatig und enthält auf sechs Doppelseiten mehr als 30 Klappen – wow! Man entdeckt gar nicht alle auf den ersten Blick, weil sie sich auf jeder Seite an unterschiedlichen Stellen verstecken, teils sehr groß und teils klein sind. Jede Doppelseite ist einem Tier oder einer Tierfamilie und ihren Weihnachtsvorbereitungen gewidmet und immer fehlt irgendwas, was kleine Leserinnen und Leser hinter einigen der Klappen für die Tiere wiederfinden können. Auf der letzten Doppelseite versammeln sich dann alle Tiere mit vielen (aufklappbaren) Geschenken unterm leuchtenden Tannenbaum – und wer aufgepasst hat, kann zuordnen, welches Tier sich über welches Präsent freuen darf. Die singende Eule hat sich z.B. eine Flöte gewünscht, Doro Dachs ist begeisterte Handwerkerin …

Die Texte sind nicht zu lang und gut verständlich und die Illustrationen liebevoll und detailliert. Auch wenn es kein Wimmelbuch ist, gibt es viele Kleinigkeiten zu entdecken, so dass auch mehrmaliges Anschauen absolut nicht langweilig wird. Trotzdem werden Kleinkinder nicht überfordert – Spaß an den Klappen kann man sogar schon mit unter zwei Jahren haben; Texte und Bildersuche sind dann für etwas Ältere. Mit ihnen kann man spielerisch darüber ins Gespräch kommen, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, Dinge wiederzufinden, die man verlegt hat und was zur Weihnachtszeit alles dazu gehört.


Cover des Buches Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel. (ISBN: 9783453427433)

Bewertung zu "Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel." von Julie Clark

Der Plan – Zwei Frauen. Ein Ziel. Ein gefährliches Spiel.
Walli_Gabsvor 6 Monaten
Kurzmeinung: Unvorhersehbar, spannend und clever - Julie Clark werde ich mir merken!

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