WildRose
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WildRoses Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Karen Slaughter ist nicht umsonst eine der populärsten und weltweit erfolgreichsten Thrillerautorinnen. Auch in "Die gute Tochter", einem Thriller außerhalb der Grant County/Will Trent-Reihen, beweist Karen Slaughter wieder einmal, warum sie eine der Königinnen des Genres ist: Das Buch ist, genau wie man es von einem ihrer Romane erwartet, so spannend, dass man es kaum noch aus der Hand legen möchte, temporeich und doch in der Charakterisierung der beiden Protagonistinnen niemals oberflächlich, und sehr atmosphärisch. "Die gute Tochter" ist mehr als ein reiner Thriller, es ist auch eine Familiengeschichte, und insbesondere die Geschichte zweier Schwestern, die einander aufgrund der schwierigen Vergangenheit aus den Augen verloren haben, dann aber durch besondere Umstände wieder zusammengeführt werden, was jedoch die Wunden aus der Vergangenheit natürlich wieder aufreißt. Weiterempfehlenswert für alle Slaughter-Fans und alle, die fesselnden Nervenkitzel mögen.
Bewertung zu "You: A Novel by Caroline Kepnes (2014-09-30)" von Caroline Kepnes
Das Autorenduo Rolf und Madeline Franck hat mit "Darf's einer mehr sein" ein Thema gewählt, welches unter Hundefreunden äußerst aktuell ist: Denn mehr und mehr Menschen entscheiden sich für das Zusammenleben mit mehreren Hunden und halten zumindest zwei Vierbeiner, wenn nicht sogar mehr. Die Mehrhundehaltung stellt aber sowohl an die Zweibeiner als auch an die Vierbeiner neue Anforderungen, es kann zu mitunter problematischen Situationen unter den Hunden kommen, oft ist man als Mensch zunächst unsicher, ob man eingreifen sollte und wie.
Selbst frischgebackene Mehrhundehalterin, wobei ich "nur" zwei Hunde besitze, erhoffte ich mir von diesem Buch praktische Ratschläge und Tipps für das Zusammenleben mit mehr als einem Hund.
Die Aufmachung des Buches gefällt mir an sich sehr gut. Es gibt etliche schöne Fotografien, wobei diese oft eine ganze Seite einnehmen. Da das Buch mit etwa 130 Seiten ohnehin schon recht kurz ist, hätte man bei den Fotos meiner Ansicht nach durchaus etwas zurückschrauben und stattdessen mehr Text aufnehmen können. Das Buch ist übersichtlich gehalten und in mehrere Kapitel strukturiert.
Leider werden viele Themen relativ zügig abgehandelt, mir fehlte beim Lesen so manches Mal die Tiefe, insbesondere am Ende des Buches, als Konflikte und Konfliktmanagement angesprochen wurden. Da hätte man meiner Meinung nach durchaus detaillierter schreiben und eventuell auch konkrete Fallbeispiele bringen können.
Das Buch bietet gutes, solides Basiswissen für Mehrhundehalter - gibt es jedoch konkrete Probleme zwischen den Hunden, wird man mit diesem Buch allein nicht allzu "weit kommen".
Bewertung zu "Alltagswege zur Freundschaft" von Ulli Reichmann
Vorweg sei gesagt, dass mir die Philosophie von Hundetrainerin Ulli Reichmann durchaus gefällt! Auch ich bin jemand, der den positiven und gewaltfreien Umgang mit Hunden im Alltag ebenso wie in der Ausbildung schätzt, halte nichts von den veralteten Dominanz- und Rudelführer-Theorien und finde es wundervoll, einfach entspannt mit Hunden unterwegs zu sein. Vielleicht hätte ich zunächst das Vorgänger-Buch, "Wege zur Freundschaft" über das Zusammenleben mit jagdlich motivierten Hunden lesen sollen, doch da ich selbst zwei nicht übermäßig jagdlich ambitionierte Hunde zuhause habe, fehlte mir für die Lektüre einfach der gute Grund. Somit griff ich zu "Alltagswege zur Freundschaft".
Ja, es ist ein nettes Buch über das entspannte, gewaltfreie, von Verständnis und Akzeptanz geprägte Zusammenleben mit Hunden. Was mir jedoch nicht gefiel, war die Aufmachung des Buches. Es gibt kurze Kapitel, die auf wenigen (etwa zwei bis drei) Seiten verschiedene Themenbereiche abhandeln, zum Beispiel das Bellen oder Hundebegegnungen. Hier wirkte die Struktur auf mich bereits recht willkürlich gelegt, zumal die Texte durch ihre Kürze auch eher an der Oberfläche blieben. Mitten im Buch fanden sich dann noch diverse Gastbeiträge von Leuten, die mit unterschiedlichen Hunderassen wie z.B. dem Golden Retriever, dem Chihuahua, oder auch Herdenschutzhunden, zusammenleben. Die Idee ist ja ganz nett, aber man findet mittlerweile so viele Rasseporträts von Haltern im Internet, dass ich diesen "Exkurs" eher als Seitenfüller empfand.
Am Ende des Buches stellte Ulli Reichmann doch noch einige heimische Wildtiere vor, was ja an sich auch eine schöne Idee ist, die aber irgendwie nicht so recht zum Buch passte und mir ebenfalls eher wie ein Seitenfüller schien.
Der Schreibstil in dem Buch ist sehr einfach gehalten, es liest sich eigentlich eher wie eine Aneinanderreihung kurzer Blogartikel, dazu tragen auch die recht häufig verwendeten Smileys bei. Für ein ganzes Buch über Hunde war mir dieser Schreibstil fast ein wenig zu informell.
Ich schätze durchaus Hundebücher, in denen auch Anekdoten aus dem Leben mit den eigenen Vierbeinern erzählt werden, hier aber war mir einfach der "Nutzen" des Buches zu gering, zumal das Buch fachlich gesehen zwar korrekte Informationen aufweist, aber eben auch nichts, was man nicht anderswo schon des Öfteren gelesen hätte.
Von daher meiner Ansicht nach keine Pflichtlektüre zum Thema "Hundehaltung".
Nachdem ich "The Child" von Fiona Barton als recht stark empfunden hatte, machte ich mich gleich darauf an die Lektüre ihres Erstlingswerks, "The Widow". Alles in allem würde ich dieses Buch auch nicht als Reinfall bezeichnen. Die Idee, die Geschichte eines Mannes, der eines schrecklichen Verbrechens bezichtigt wird, aus der Perspektive seiner loyalen Ehefrau zu erzählen, hatte durchaus Potenzial.
Leider waren die Charaktere meiner Ansicht nach recht eindimensional dargestellt. Jean Taylor, die Ehefrau, aus deren Sicht ein Großteil des Buches erzählt wird, blieb mir trotz der 400 Seiten starken Lektüre überwiegend fremd. Nur stellenweise konnte ich mich in sie hineinversetzen; oft hingegen blieb sie für mich blass und hölzern, ebenso wie ihr Ehemann. Für das Psychogramm einer Ehe fehlte mir da die Tiefe bei den Protagonistinnen.
Und wie liest sich das Buch, wenn man sich auf den Krimi-Aspekt konzentriert? Zunächst empfand ich die Ermittlungen aus der Sicht des zuständigen Detectives als durchaus spannend und erfrischend. Doch im Laufe der Lektüre flachte der Spannungsbogen leider ab, im Grunde wusste man schon recht früh, wie das Buch ausgehen würde, ein überraschender Plot Twist fehlte. Ich persönlich hatte sehr stark damit gerechnet, dass am Ende des Buches noch ein Plot Twist alles "aufwirbeln" würde, darum war ich auch enttäuscht, dass die Autorin sich tatsächlich keine originellere Auflösung hatte einfallen lassen.
Fazit: Als "Weglesebuch" für zwischendurch schwer in Ordnung, aber kein Buch, das lange im Gedächtnis bleibt.
Fiona Barton gelang es mit "The Child", mich zu fesseln und zu überzeugen. Das Buch, welches man wohl am besten als Kombination aus Roman und Krimi bezeichnen kann, liest sich sehr kurzweilig und Plot wirkte auf mich clever und gut durchdacht, auch wenn es natürlich viele Bücher dieses Genres gibt, die einen ähnlichen Handlungsverlauf haben. Barton erzählt ihre Geschichte aus mehreren Perspektiven, was die Spannung erhöht und Raum bietet, mit den einzelnen Protagonistinnen mitzufiebern. Der Schreibstil ist flott und teils eher knapp gehalten. Sprachlich ist das Buch zwar nicht herausragend, doch das macht der interessante Plot in diesem Fall durchaus wett.
Teilweise hätte ich mir zwar etwas mehr "Tiefe" gewünscht, nichtsdestotrotz empfand ich "The Child" als spannende und recht kluge Krimi-Unterhaltung.
Nachdem Ngs Erstlingswerk, "Everything I Never Told You", mich ja leider nicht völlig überzeugen konnte, war ich nachdem ich einige positive Meldungen über "Little Fires Everywhere" wirklich gespannt auf den zweiten Roman der Autorin. Und die Lektüre hat sich auf jeden Fall gelohnt! "Little Fires Everywhere" ist eine flüssig und mitreißend erzählte Geschichte über Familien, gesellschaftliche Werte und Normen, den Einfluss, den unsere Vergangenheit auf uns hat, und behandelt große moralische Fragen, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger daherzukommen.
Im Grunde genommen ist es ein Roman über zwei sehr unterschiedliche Familien, deren Leben sich immer stärker miteinander verweben, was viele Ereignisse ins Rollen bringt. Ng beweist mit "Little Fires Everywhere" großes schriftstellerisches Talent, denn sie nähert sich sehr sensiblen Themen behutsam und ungezwungen an und es gelingt ihr mit dem Buch, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Ein sehr kluger und stellenweise auch berührender Roman.
Schade fand ich dann doch das irgendwie sehr abrupt kommende Ende, das die Zukunft der Protagonisten völlig unklar ließ. Andererseits macht gerade dies im Hinblick auf die Handlung durchaus Sinn. Nichtsdestotrotz empfand ich das Ende als etwas unbefriedigend.
Nach "Under a Pole Star" von Stef Penney war ich auch sehr gespannt auf "The Tenderness of Wolves". Tatsächlich enttäuschte dieses Buch mich nicht. Es war sehr stimmungsvoll und atmosphärisch, und die meiste Zeit über auch spannend. Penney gelingt es, die unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen und die einzelnen Erzählstränge auf sehr flüssige Weise miteinander zu verweben und Protagonisten zu schaffen, mit denen man oft mitleben kann. Nichtsdestrotrotz wurde das Potenzial der Geschichte meiner Ansicht nach nicht völlig ausgeschöpft. Gerade am Ende des Buches bleibt vieles offen, was ich ein wenig schade fand.
Ganz so mitreißend wie "Under A Pole Star" war "The Tenderness of Wovles" für mich trotz der durchaus interessanten Handlung nicht. Dennoch ist es ein empfehlenswerter Roman!
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