Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mich unbedingt dieses Buch wieder zum Lesen bewegen würde. Schließlich ist es ein ziemlich dicker Schinken mit über 1000 Seiten. Dafür beinhaltet dieser drei Romane: Im Keller, Im Horrorhausund Mitternachtstour.
In allen drei Geschichten geht es um einige blutige Morde und den Verdacht, dass die Bestie, die einst dort ihr Unwesen getrieben hat wieder zurück gekehrt sei. Verschiedene Menschen geraten mutwillig in ihre Fälle oder sind einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Wie das eben so ist bei solcherlei Literatur. Im ersten Roman Im Keller fliehen Donna Hayes und ihre Tochter Sandy vor dem wieder frei gekommenen Ehemann. Sie haben so bittere Angst, dass er sie umbringen würde, dass sie Hals über Kopf ihre Sachen packen und durch eine Autopanne in dem kleinen Städtchen Malcasa Point verweilen müssen. Es beginnt ein Katz- und Mausspiel zwischen Mr. Hayes, der sich auf die Suche nach seiner Familie macht und den beiden Betroffenen.
Im Horrorhaus findet nur wenige Jahre nach Im Keller statt und einige bekannte Gesichter tauchen erneut auf. Einem Autor werden geheime Tagebucheinträge der früheren Bewohnerin des Horrorhauses zugespielt und er möchte die Sache selbst unter die Lupe nehmen. Auch die beiden Bibliothekarinnen Tyler und Nora finden sich in Malcasa Point ein und lernen ganz in der Nähe zwei nette Burschen kennen, denen sie sehr angetan sind. Also haben auch sie es nicht sehr eilig das Städtchen zu verlassen.
In Mitternachtstour begegnet und erneut eine bekannte Person aus Im Keller, aber mittlerweile sind einige Jahre vergangen. Es gibt hier also zwei Erzählstränge. Die eine erzählt die Geschichte der jungen “Miss Blume”, welche aus ihrem Versteck im Wald von Malcasa Point überstürzt fliehen muss und die der Frauen Dana und Lynn, welche langjährige Freundinnen sind und im Horrorhaus arbeiten, während Lynns Eltern verreist sind.
Die Geschichten sind chronologisch geordnet und es tauchen immer wieder bekannte Charaktere auf. Leider gibt es auch etliche Doppelungen in Form von Auszügen aus dem Tagebuch von Lilly Thorn, die nach dem dritten Mal lesen so langsam langweilig werden. Ansonsten habe ich hier nichts zu beanstanden. Schlaflose Nächte im Sinne von Albträumen hat mit “Der Keller” nicht bereitet, aber ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Richard Laymon schreibt an manchen Stellen unglaublich plump, aber die Geschichte bleibt weitgehend spannend. Man weiß schließlich nie wann die Bestie wieder zuschlägt und was es dieses Mal mit den Eindringlingen oder Besuchern anstellt.
Auf dem Cover ist ein Zitat von Stephen King zu finden: “Es wäre ein Fehler, Richard Laymon nicht zu lesen!” Und damit hat er vollkommen recht. Ich kann nach wie vor mit King nichts anfangen und daher bin ich froh eine grandiose Alternative wie Laymon gefunden zu haben. Schade, dass der Gute bereits unter der Erde liegt und mich storytechnisch nur noch 2 weitere seiner bereits übersetzen Bücher ansprechen. Aber scheinbar erscheinen da ja noch ein paar.
Wer zartbeseitet oder prüde ist, sollte nicht zu diesem Buch greifen. Aber ich vermute, dass jemand, der eben so ist, gar nicht erst die Horrorabteilung der Buchhandlung betritt.
Tolles Buch. Grandioser Autor! TOP! (Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen ;) )
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure persönlichen Erfahrungen mit Laymon als Kommentar mitteilt. Habt ihr bereits Romane von ihm gelesen? Wenn ja, welche? Könnt ihr mir ein bestimmtes seiner Bücher ans Herz legen? Welches sollte ich eurer Meinung unbedingt als nächstes lesen?