Wortsalat

Die Grundidee dieses Buches fand ich klasse: Die Geschichte eines Mörders wird zur Abwechslung aus seiner Sicht erzählt.

Das hatte allerdings einen Haken. Der Protagonist ist dermaßen unsympathisch, dass mir jeglicher Spaß am Lesen genommen wurde. Die gesamte Atmosphäre wurde dadurch düster und hinterließ einen faden Nachgeschmack, sodass ich das Buch in der Mitte nach mehreren holprigen Anläufen abgebrochen habe. Schade um die Idee.

Dieses Buch war anders als alle anderen. Die eigentliche Geschichte von den zwei Schwestern ist eingebettet in einem aktuellen Handlungsstrang. Barbara und Ralph nehmen sich, um ihre Ehe zu retten, eine Auszeit im Farmhaus bzw. im Haus der Schwestern, wo Barbara die Niederschriften von Frances findet. Diese  erzählt die Lebensgeschichte von der Protagonistin Frances, die in dem Farmhaus gelebt hatte. Es wird die persönliche Entwicklung von ihr und ihrer Familie über Jahrzehnte dargestellt und beinhaltet einige politische und historische Umbrüche, welche das Buch besonders lesenswert machen. Diese Rückschau ist unglaublich gut gemacht und lässt einen mit den Figuren richtig mitfühlen. Auch Randgeschichte mit Barbara und Ralph war sehr interessant, da sie die Geschichte perfekt umrahmt und an und für sich sehr lebensnah ist. 

Für mich vielleicht sogar das beste Buch von C. Link!

Kritik ist bei den Werken von C. Link sicherlich nur Meckern auf hohem Niveau, aber dieses Buch fand ich bislang am schwächsten. Dank des tollen Schreibstils wurde es trotz der Länge nicht langatmig, aber die Geschichte fand ich persönlich absurd. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. 

An sich ist das Buch, wie alle anderen Werke von ihr, toll und fesselnd geschrieben. 

Allerdings ist mir bei diesem besonders aufgefallen, dass die Auflösung der Geschichte besonders (!) konstruiert schien. Das war so weit hergeholt, dass es einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen hatte.

Im Übrigen war das Buch aber spannend und ich fand es trotzdem lesenswert. 

In jeder Rezension zu den Büchern von Charlotte Link lobe ich den fesselnden Schreibstil und den unterschwelligen Spannungsbogen.

Dieses Buch unterscheidet sich etwas von den anderen. Es ist weniger Handlung im Spiel , es "passiert" also insgesamt weniger. Dadurch wurde das Buch aber nicht weniger spannend. Das psychologische Profil ist hier besonders herausragend und lässt einen zum Teil mit stockendem Atem zurück. Die Figur des "fremden Gastes" ist besonders interessant und abgründig erschaffen worden und erzeugt eine bedrohliche und spannende Atmosphäre.

Tolles Buch!

Ich kann den Hype leider nicht ganz nachvollziehen. Der Schreibstil ist insgesamt in Ordnung, haut mich allerdings nicht vom Hocker. Manchmal war für mich nicht ganz erkennbar, wo die Geschichte gerade spielt,- sie schien teilweise etwas wirr. Die Geschichte selbst hat einen gewissen Horrorfaktor und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie als Grundlage für einen Film taugt Dennoch hat für mich etwas gefehlt - so habe ich bei den Charakteren etwas Tiefgang vermisst. Die Geschichte wirkte dadurch etwas zu flach. Gleichwohl wird das Buch der Einordnung als "Horrorlektüre" gerecht. 

Die Story punktet vor allem mit einer interessanten Idee, die toll eingebettet wurde. Es zeigt anhand unterschiedlicher Protagonisten und ihrer persönlichen Schicksale die Auswirkungen eines möglichen weltweiten Stromausfalls auf, mit welchen ich persönlich nicht gerechnet hätte. Die Folgen des Stromausfalls und die Bemühungen, das Chaos in den Griff zu bekommen, wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die einzelnen Handlungsstränge (insbesondere die Szene im Krankenhaus) werden dadurch extrem spannend und der Leser wird zur Auflösung, wer für den Angriff auf das Stromnetz verantwortlich ist,  bis zum Ende langsam herangeführt. Das Buch ist durch das Thema sehr informativ und es wird erkennbar, dass der Autor viel Zeit in die Recherche gesteckt haben muss. Dadurch wird es stellenweise etwas langatmig. Dennoch: Ein sehr lesenswertes Buch, das trotz seiner etwas wuchtigen Länge nicht langweilig wird.

Erneut besticht die Autoren mit einem fesselnden Schreibstil und einem unterschwelligen Spannungsbogen, der einen das Buch kaum zur Seite legen lässt. 

Die Geschichte besteht aus zwei Handlungssträngen, die geschickt miteinander verwoben werden. Die Krimigeschichte ist in diesem Buch etwas präsenter als in manch anderem, was noch mehr Spannung einbrachte. Link hat es dennoch geschafft, die Figuren mit Tiefgang viel Detailliebe zum Leben zu erwecken. Das verleiht dem Buch eine gewisse Länge, ohne jedoch langatmig zu werden. 

Tolles Buch!

Ich habe schon viele Bücher von Charlotte Link gelesen und bin jedes mal begeistert, wie wunderbar sich ihre Bücher lesen lassen. Herausragend ist Links Fähigkeit, die einzelnen (Hintergrund-) Geschichten miteinander zu verweben und jede einzelne Figur tiefgründig und interessant darzustellen. Das ist ihr auch in diesem Buch gelungen. Die Krimi Geschichte tritt, wie so häufig in ihren Büchern, etwas in den Hintergrund, was ich jedoch als besondere Stärke empfinde. Die Figuren sind so emotional und mit einem solchen Tiefgang beschrieben, dass sie durch eine spektakulären Kriminalfall nicht aufgewertet werden müssen. Es ist vielmehr eine perfekte Mischung. 

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Die Wendungen in dem Buch wirken teils zu konstruiert und für mich war die "Schuld" der Protagonistin für ihre weitere persönliche Entwicklung etwas unverständlich. 

Alles in allem ist es ein gelungener Roman, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte.