Normalerweise denkt man bei einer Geschichte, die einen Mord behandelt, sofort an einen Krimi
der üblichen Machart und dass der Inhalt sich darum drehen wird, den Mörder zu finden und seiner
gerechten Strafe zuzuführen. Doch das ist bei "Des Menschen Wolf" nicht der Fall, wir wissen
relativ schnell, wer ermordet werden soll, aus welchem Grund und wer das Verbrechen ausführen wird.
Aber was bleibt dann noch? Die Zeit davor und danach! Wie fühlt sich ein Opfer, das genau weiss,
dass es zu einer bestimmten Zeit mit einem Mordanschlag zu rechnen hat...und wie lebt der Täter
in der Zwischenzeit? Läuft alles nach Plan oder schaffen die Brüder es, sich zu retten?
Das mag für den herkömmlichen Krimi-Fan, der gerne miträtselt, nicht allzu spannend wirken,
aber das ist es durchaus!
Im Laufe der Geschichte mag dem einen oder anderen manches bekannt vorkommen...ich habe mehr als
einmal gedacht, das erinnert dich jetzt aber an dieses oder jenes Buch! Das ist aber absolut kein
Manko, Apostolos Doxiadis hat es geschafft, aus bekannten Zutaten etwas neues und spannendes
entstehen zu lassen.
Über die Charaktere gibt es wenig positives zu sagen, sie sind allesamt unsympathisch, doch trotzdem
erwischt man sich immer wieder dabei, wie man mit den "Guten" und den "Bösen" mitfiebert.
Mein Fazit: eine absolute Leseempfehlung und zuletzt möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich
den englischen Original-Titel "Three little pigs" wesentlich passender finde!
Yoshi334
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Man sollte meinen, ich hätte schon genug Dystopien gelesen und so langsam sollte sich mal ein Sättigungsgefühl einstellen, aber dann kommt wieder ein Roman um die Ecke, der mich fesselt. So geschehen mit "Resurrection Inc." von Kevin J. Anderson.
Besonders gefallen hat mir die Einbeziehung der Religion in das Weltbild und wie sie von Francois Nathans, Gründer der Resurrection Inc., ad absurdum geführt wird. Nicht nur macht er ein Leben nach dem Tod zur Realität, sondern gründet auch noch seine eigene Religion, um seine These zu bewesein: "In dieser Welt gibt es nur zwei Sorten Menschen - intelligente Menschen ohne Religion und religiöse Menschen ohne Intelligenz."
Nathans spielt dabei wortwörtlich mit Menschenleben und begeht in seinem Wahn, die Welt und die Menschen nach seinen Vorstellungen zu formen, den grössten Fehler überhaupt...
Auch wenn dieser Roman schon vor einigen Jahren geschrieben wurde, ist er dennoch aktueller denn je. Anderson beschreibt in
einer Zeit, als das Internet den meisten Menschen nicht einmal dem Namen nach ein Begriff war, wie dieses von uns heute teilweise genutzt wird und wie es benutzt werden kann, um uns zu beeinflussen und zu steuern.
Wenn man sich einmal durch den etwas zähen Anfang gekämpft hat und es schafft, über die etlichen Rechtschreib/Grammatik-Fehler hinwegzusehen, erwartet einen eine spannende und erschreckenderweise aktuelle Geschichte.
Der grösste Kritikpunkt ist leider das etwas schlampige Lektorat, das einen nicht nur mit Rechtschreibfehlern quält, sondern auch viele Sätze durchgehen lassen hat, die man mehrmals liest, um endlich zu erkennen, dass sie gar keinen Sinn ergeben!
Chigozie Obioma erzählt die Geschichte einer Familie und eines Landes, seines Landes, Nigeria.
Die Familie Agwu lebt nicht nur in Nigeria, sie teilt auch ein Schicksal mit ihrem Heimatland, zerissen zwischen Tradition und Moderne, zwischen alter und neuer Welt.
Dazwischen der Omi-Ala, der dunkle Fluss, der diese Welten zugleich trennt aber auch verbindet. Er windet seinen Weg durch die Geschichte und reisst am Ende alles mit sich. Er ist Anfang und Ende, Unheilbringer und Erlöser.
In bildhaften Worten beschreibt Obioma die Tragödie der Familie Agwu, bunt und lebendig. Wir nehmen teil an ihrem Leben, das untrennbar mit Nigeria erbunden ist. Und wie ein Phoenix sich aus seiner Asche erhebt, werden auch sie am Ende auferstehen und ein neues Leben beginnen.
Es ist Obioma gelungen diese beiden Geschichten zu verbinden und auf anschauliche Weise darzustellen, auf eine Art und Weise, die einen von der ersten Seite an fesselt. Mag es auch wie eine mythische Sage daherkommen, so bildet es doch die Realität ab, wie sie auch heute noch in Afrika gelebt wird. Aber lässt uns mit einem Gefühl der Hoffnung zurück, daß es möglich ist, die schönen und guten Traditionen zu bewahren und den Aberglauben
zu überwinden.
Bewertung zu "Die Herrin von Wildfell Hall" von Anne Brontë
80er Jahre, Karaoke, Reality-TV, das klang erst einmal recht interessant und lustig, also war ich schon gespannt auf diese Geschichte, als ich dann aber den Roman in den Händen hielt, bekam ich etwas Angst: Herzchen überall, ein süsser Hamster (Wieso eigentlich ein Hamster? Wo ist Andre?) und das alles in Pink und Grün. Grell, extrem grell und süss. Ewas zu süss für meinen Geschmack. Obwohl ich zugeben muss, daß ich die Idee, den Schnitt zu bedrucken, eigentlich recht schick finde. Wenn, ja wenn es denn keine Herzen wären!
Zu meinem Glück, war der Inhalt dann nicht ganz so süss. Eher durchschnittliche, leichte
Unterhaltung. Die Geschichte fand ich auch einigermassen originell, das mag vielleicht daran liegen, daß ich diese Art Frauenromane nicht sehr oft lese und mich daran noch nicht "satt gelesen" habe. Hätte allerdings der 80er Jahre-Touch und die vielen Anspielungen auf die Musik dieser Zeit gefehlt, hätte ich mich warscheinlich nicht halb so gut unterhalten.
Einen fetten Extrapunkt bekommt der Roman alleine für Andre, das Meerschweinchen und heimlichen Star!
Über mich
- 21.12.1971