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Yuria

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Cover des Buches Mondglas (ISBN: 9783522620925)

Bewertung zu "Mondglas" von Jessi Kirby

Mondglas
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ein kurzweiliger Young Adult-Roman über Trauer, Verlust, Freundschaft und Liebe!
Das Debüt von Jugendbuch-Autorin Jessi Kirby ...

"Mondglas" ist ein Young Adult-Einzelband von der amerikanischen Autorin Jessi Kirby. Mit diesem Buch hat die Autorin ihr Debüt gefeiert. "Mondglas" erzählt eine Geschichte über Trauer, das Erwachsenwerden und Freundschaft.

Inhalt: Als Anna mit ihrem Vater an den Ort zurück zieht, an dem ihre Eltern aufgewachsen sind, vermisst sie vorerst nichts mehr als ihre alte Umgebung. Doch jeder Winkel ihres neues Zuhauses erinnert Anna an ihre verstorbene Mutter, mit der sie regelmäßig am Strand nach buntem Meerglas gesucht hat. Ihr Vater spricht kaum über sie und auch über ihren Tod hat Anna nicht viel erfahren. Gemeinsam mit Tyler, einem Life-Guard, den sie sofort ins Herz geschlossen hat, macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Cover und Design: Mein Exemplar ist die deutsche Erstausgabe aus dem Jahr 2011 vom Thienemann-Verlag, die so leider nicht mehr produziert wird. Das broschierte Taschenbuch ist nur mehr gebraucht erhältlich. Das Cover des Buches ist aber sehr hübsch. Der Einband des Taschenbuchs ist aus perlschimmernden Karton und hat einen schimmernden Glanz, das am grau-blauen Cover besonders gut zur Geltung kommt. Der Titel des Buches glänzt einem entgegen und das Cover mit dem riesigen Mond wirkt geheimnisvoll und anziehend.

Meine Meinung: Obwohl "Mondglas" nicht einmal 300 Seiten hat, hat die Geschichte einen runden Abschluss. Man merkt zwar, dass das Buch das Debüt von Jessi Kirby ist, denn ihre späteren Bücher sind vom Schreibstil her sehr viel besser, das Buch hat mir aber vor allem wegen dem Ende ganz gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist hier noch verbesserungswürdig. Jessi Kirby schreibt zwar flott und flüssig, es gab aber einige Stellen, die sich sehr gezogen haben. Das Buch erzählt einen Sommer aus Annas Leben und genau so ist das Buch auch aufgebaut. Viele Dinge passieren und Personen kommen vor, die kaum Einfluss auf die Story haben, aber irgendwie dazugehören, weil im richtigen Leben nicht alles einen zusammenhängenden Sinn hat. So etwas muss man mögen, mir kam vieles unnötig vor und ich hätte mir den Aufbau des Buches anders gewünscht. Vielleicht mit ein wenig Mystery oder auch Thrill. Das Ende des Buches hatte es dann aber in sich und auf wenigen Seiten wurde die ganze Spannung geballt und entladen. Die Autorin konnte mich zuletzt sogar überraschen und schlussendlich ist das Buch zwar verbesserungswürdig, hat mir aber doch ganz gut gefallen.

Das Buch ist aus der Sicht der Protagonistin Anna erzählt, eine junge Frau im Teenageralter, die sich selbst zwar schon gefunden hat, die Trauer um ihre Mutter aber noch bewältigen muss. Wir begleiten sie auf diesem Weg. Anna kam mir manchmal beinahe zu erwachsen vor für ihr Alter, dann hat sie aber auch wieder naive Seiten. Grundsätzlich war Anna aber ein sehr sympathischer Charakter. Sie handelte schlüssig und ich konnte ihre Gedanken sehr gut verstehen.

Im Buch gibt es auch eine kleine Love-Story, die aber nur eine Nebenrolle spielt. Es geht um Anna und einen Sommer ihres Lebens, in der zufällig ein kleiner Flirt vorbei schaut.

"Mondglas" ist ein kurzweiliger Young-Adult-Roman über die vielschichtige Art der Trauer, der mit seinem überraschenden Ende trumpft. Der Beginn war ok, dann wurde es etwas zäh, aber das Ende ist es dann doch wert, das Buch zu lesen. Die Autorin hat jedoch bessere Bücher geschrieben, die ich eher empfehlen würde. Von mir gibt's 3,5 Sterne!

Cover des Buches What I Like About You (ISBN: 9783846601051)

Bewertung zu "What I Like About You" von Marisa Kanter

What I Like About You
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Süßes Young-Adult-Buch mit Buchbloggern im Fokus - 3,5 Sterne
Internet oder Real-Life - Welches Leben ist lebenswerter?

"Freundschaft ist chaotisch. Schwer. Vertrackt. Großartig. Zerbrechlich. Beständig. Unmöglich. Aber all das wert.
Immer all das wert."


"What I Like About You" ist ein Young-Adult-Einzelband von der amerikanischen Autorin Marisa Kanter. Das Buch beinhaltet eine süße Story in der Buchblogger:innen im Vordergrund stehen. Es erinnert an eine Netflix-Youth-Comedy-Verfilmung.

Inhalt: Kels ist eine berühmte Buchbloggerin und im Internet führt sie das perfekte Leben mit einer großartigen Community, vielen Freunden, jede Menge Selbstvertrauen und ihrem allerbesten Freund Nash. Doch Kels heißt im richtigen Leben Halle und als sie für ihr Abschlussjahr auf eine neue Schule wechselt, trifft sie unverhofft auf den leibhaftigen Nash. Nash, der Halle nicht kennt, sondern nur Kels aus dem Internet. Da ist das Chaos vorprogrammiert und plötzlich steht sich Halle für ihr Glück selbst im Weg.

Meine Meinung: "What I Like About You" ist ein süßer Young Adult-Roman, der die Geschichte einer jungen Buchbloggerin erzählt, die die ersten Schritte Richtung Selbständigkeit und Liebe macht. Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich ein paar Dinge bemängeln muss.
Der Schreibstil der Autorin ist perfekt für diese Art von Jugendbuch. Zwischen den Kapiteln, die aus der Sicht von unserer Protagonistin Halle erzählt sind, gibt es immer wieder Chatverläufe, SMS-Nachrichten und E-Mails, die das ganze Buch und die Erzählung aufpeppen. Dadurch wirkt der ganze jugendliche Schreibstil noch realer und hat seinen ganz eigenen Flair. Begriffe der heutigen Jugend- und Internet-Sprache sind eingebaut, da ich bereits 30 Jahre alt bin und im Social-Media-Bereich nicht unbedingt aktiv bin, musste ich einige Ausdrücke erstmal googlen. Da das Buch aber ein Jugendbuch ist, ist das vollkommen in Ordnung und für Teenies sogar notwendig, um das Buch zu einem Highlight werden zu lassen. Bei den ganzen Abkürzungen und Fach-Ausdrücken war ich zu Beginn beinahe ein bisschen überfordert, ein "Lexikon" am Ende des Buches wäre da sehr hilfreich gewesen. Ansonsten lässt sich das Buch super schnell weglesen und sorgt für die ein oder andere Erheiterung.

Die Protagonistin Halle betreibt einen Buchblog, in der sie ihre beiden Leidenschaften das Lesen und das Backen miteinander vereint. Sie veröffentlicht Rezensionen und stellt die Cover von Jugendbüchern mit Cupcakes nach. Eine wahnsinnig tolle Idee, die mir unglaublich gut gefallen hat. Ich wäre wohl auch ein großer Fan von Kels Buchblog. Im echten Leben heißt Kels aber Halle und ist eine andere Persönlichkeit. Während Kels selbstbewusst ist, ist Halle eher unscheinbar. Kels kann sich vor Freunden kaum retten, während Halle im echten Leben nur ihrem kleinen Bruder ihre Geheimnisse anvertrauen kann. Ihr Leben findet im Internet statt und als sie auf ihren besten Freund Nash trifft, bricht ihr perfektes Internet-Ich plötzlich zusammen. Halle ist zwar ein nettes Mädchen, zwischendurch war sie mir aber auch unsympathisch. Sie verstrickt sich immer weiter in ihr Lügennetz, obwohl es gar nicht schwer gewesen wäre, die ganzen Missverständnisse aufzuklären. Für Teenager endet zwar meistens alles im Drama, aber Halles Freunde wirkten sehr bodenständig und liebenswürdig, daher konnte ich sie und ihre Handlungen oft einfach nicht verstehen. Die Story wirkte dadurch auf mich ein wenig erzwungen, mir hätte ein Plotttwist in der Hälfte des Buches besser gefallen.

Die Liebesgeschichte nimmt den Großteil des Buches ein und ist trotz ein paar falschen Ansätzen, sehr süß zu lesen. Die Protagonisten sind eben Teenager und ihre Sorgen und Ängste sind durchaus nachzuvollziehen. Die Charaktere im Buch waren mir zwar nicht alle sympathisch, einige habe ich aber sofort ins Herz geschlossen.

Die Story ist sehr gut gestartet, hat sich dann aber kaum verändert. Die Handlung plätscherte lange gleich dahin, der ersehnte Showdown verging dann aber zu schnell. Das richtige Ende des Buches war auch recht abrupt und ließ viel Spielraum für die eigenen Fantasien. Grundsätzlich hat mir das Ende gut gefallen, da wäre aber auch mehr möglich gewesen.

"What I Like About You" erzählt die Geschichte von Freundschaft, der ersten Liebe und den ersten Schritten in die Selbstständigkeit. Es ist ein Young-Adult-Roman, der die jugendliche Internet-Generation von heute mit all seinen Problemen anspricht. Ich könnte mir das Buch gut als Netflix-Verfilmung vorstellen und auch wenn es mich nicht ganz vom Hocker reißen konnte, habe ich das Buch doch gerne gelesen. Die Love-Story ist zwar verbesserungswürdig aber süß und die abwechslungsreiche Schreibsprache mit Chats und Twitter-Posts machen das Buch realitätsnah. Es gibt bessere Bücher in dem Genre, ich denke, Jugendliche zwischen 14 und 18 sind mit "What I Like About You" aber sehr gut aufgehoben.

Cover des Buches Geheimnisvolle Entführung (ISBN: 9783453210226)

Bewertung zu "Geheimnisvolle Entführung" von Madeline Hunter

Geheimnisvolle Entführung
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Viele Schwächen, aber dennoch ein Pageturner!
Ein historischer Liebesroman mit einigen Schwächen ...

"Geheimnisvolle Entführung" ist ein historischer Liebesroman (kann auch als "Schmuddel"-Roman gesehen werden 😋) von der amerikanischen Autorin Madeline Hunter. Den Roman mit diesem Cover zu erhalten ist gar nicht so einfach, weil diese Auflage vom Heyne-Verlag nicht mehr produziert wird. Die Bücher der Autorin werden mittlerweile aber alle mit modernem Cover neu aufgelegt. "Geheimnisvolle Entführung" ist in sich abgeschlossen und spielt im Mittelalter des 14. Jahrhunderts. Es hat zwar viele Schwächen, ist aber eine nette Abwechslung für Zwischendurch.

Inhalt: Die adelige Christiana Fitzwaryn ist ein Mündel des Königs und soll zu ihrem Schreck einen fremden Mann heiraten, der noch dazu nicht dem Adel angehört, sondern ein reicher Kaufmann ist. Für Christiana ist klar: Diese Hochzeit muss um jeden Preis verhindert werden. Doch als sie ihren unverhofften Verlobten zum ersten Mal begegnet, muss sie feststellen, dass David de Abyndon alles andere als gewöhnlich ist und Gefühle in ihr weckt, die sie so stark zu verhindern versuchte.

Cover und Design: Bei meinem Exemplar handelt es sich um die deutsche Erstausgabe vom HEYNE-Verlag aus dem Jahr 2002. Das Taschenbuch hat einen unverwechselbaren roten Buchschnitt und ein typisches "Schmuddelroman"-Cover, das alle Blicke auf sich zieht. Das Cover wirkt dennoch sehr ästhetisch und wer diese alten Liebesroman-Cover mag, dem wird dieses Exemplar ganz bestimmt gefallen.

Meine Meinung: Nachdem ich mit einer anderen Reihe der Autorin begonnen habe, ist in mir die Lust auf ihre Bücher geweckt worden. Ich lese erst seit kurzem historische Liebesromane, Madeline Hunter ist in diesem Genre aber ein großer Name. "Geheimnisvolle Entführung" ist ihr dritter Roman und spielt im England des späteren Mittelalters. Leider wird im Buch nicht erwähnt in welcher Zeit das Buch genau spielt, bei späterer Recherche habe ich aber erfahren, dass es im 14. Jahrhundert spielt. Das Buch hat zwar einige Schwächen, der Schreibstil der Autorin gehört aber definitiv nicht dazu. Madeline Hunter schreibt flüssig und süchtig-machend. Die Erotikszenen sind schön formuliert und greifen nicht überhand, sondern das Buch hat eine gut durchdachte Story. Das Buch beinhaltet eine schöne Enemys-to-Lovers-Geschichte, die ihre Höhen und Tiefen hat. Ungefähr bei der Hälfte des Buches kommt deren Tiefpunkt und ein absolutes No-Go tritt ein, dass das Buch von einem Moment auf den Anderen sehr viel schlechter gemacht hat. Insgesamt ist die Storyentwicklung aber nicht schlecht, auch wenn es einige fragwürdige Szenen gab. Gestört hat es mich, dass wir sehr wenig über die Zeit und das Setting des Buches erfahren haben. Das England des 14. Jahrhunderts hätte sehr viel geboten, im Buch wird aber nur Fokus an der Liebesgeschichte genommen.

Die beiden Protagonisten waren zwar grundsätzlich sympathisch, hatten aber auch beide ihre Schwächen. Christiana ist unschuldig naiv, hat aber einen eigenwilligen Charakter, der die junge Frau zur einer starken Protagonistin macht. Ihre Entscheidungen konnte ich nicht immer nachvollziehen und der männliche Prota hat es ihr auch nicht unbedingt leicht gemacht. David war mir zwar zu Beginn sehr sympathisch, im Laufe der Geschichte ist dies aber verflogen und am Ende habe ich nur mehr für Christiana mitgefiebert.

Die Entführung, die im Buchtitel angedeutet wird, lässt recht lange auf sich warten. Das Ende hat aber ein paar Überraschungen parat, die die Story nochmal aufpeppen. Grundsätzlich ist die Story zwar kein Burner, für einen historischen Liebesroman aber überraschend actionreich.

"Geheimnisvolle Entführung" hat zwar einige Schwächen, ist aber eine nette Abwechslung für Zwischendurch. Es ist kitschig und romantisch, hat einige zweifelhafte Szenen, aber ist auch ein Pageturner, der wundervoll die Zeit vertreibt. Ich gebe dem Buch 2,5 Sterne, und kann sagen, dass die Autorin das sehr viel besser kann. Empfehlen würde ich das Buch nur Fans von historischen Liebesromanen, die wenig Wert auf moralische Werte legen.

Cover des Buches Das Geheimnis der Hebamme (ISBN: 9783426634127)

Bewertung zu "Das Geheimnis der Hebamme" von Sabine Ebert

Das Geheimnis der Hebamme
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Informativer und spannender, historischer Roman über die Entstehung der späteren Stadt "Freiberg".
Band 1 der mittelalterlichen "Hebammen"-Saga ...

"Das Geheimnis der Hebamme" ist der erste Band der "Hebammen-Saga" von der deutschen Bestseller-Autorin Sabine Ebert. Das Buch spielt im Sachsen des 12. Jahrhunderts und erzählt die Entstehungsgeschichte der Stadt "Freiberg". Die Autorin ist zwar ein gefeierter Star unter den deutschen Mittelalter-Autor:innen, dies ist aber mein erster gelesener Roman von Sabine Ebert. Ich kann durchaus verstehen, warum die "Hebammen-Saga" so gefeiert worden ist, ich denke die Autorin kann es aber noch besser.

Inhalt: Nachdem die Burgherrin eine Fehlgeburt erlitten hat, beauftragt der Burgherr Wulfhart der Hebamme Marthe Hände und Füße abschlagen zu lassen. Auf der Flucht schließt sich die junge Marthe einem Siedlerzug an, der auf den Weg nach Osten, ins heutige Sachsen, ist. Dort sollen sie neues Land besiedeln und bewirtschaften und Marthe sieht darin die Chance, sich ein neues Leben aufzubauen. Angeführt werden sie von dem edlen Ritter Christian, der sofort von Marthe und ihren Heilkräften fasziniert ist. Doch auch Christians Erzfeind Randolf hat ein Auge auf Marthe geworfen und dann wird in ihrem neuen Dorf auch noch eine Silberader gefunden ...

Meine Meinung: Durch Zufall bin ich auf "Das Geheimnis der Hebamme" gestoßen und kann sagen, dass ich sehr froh darüber bin. Obwohl ich schon viel von der Autorin gehört habe, habe ich bisher noch kein Buch von Sabine Ebert gelesen. "Das Geheimnis der Hebamme" wurde ja stark gehypt und unter den mittelalterlich, deutschen Historie-Romanen zählt das Buch zu den Bestsellern. Ich kann diesen Hype durchaus nachvollziehen, da das Buch eine außergewöhnliche Thematik beinhaltet. Es geht um die Besiedlung des heutigen Sachsen, genauer um die Gründung und Entstehung der heutigen Stadt "Freiberg". Damals noch "Christiansdorf" genannt, wird das Dorf durch das Silberaufkommen publik. Band 1 der "Hebammen-Saga" erzählt von der Gründung dieses Dorfes, verpackt in einem spannenden Roman mit einer jungen Hebamme als Protagonistin. Wir verfolgen Marthe wie sie vom Mädchen zur Frau heranreift und von einer Gefahr in die nächste stolpert. Das Leben im Mittelalter des 12. Jahrhunderts war wahrlich kein Zuckerschlecken und die Autorin hat die Ungerechtigkeiten und die Kluft zwischen der Gesellschaft sehr gut dargestellt. Die Mächtigen bestimmen über die Armen und man ist von Geburt an in einer Gesellschaftsschicht gefangen. In der heutigen Zeit kann man sich die Regelungen von Damals kaum vorstellen und ich bekam beim Lesen so einen Zorn auf die Menschen, dass ich das Buch zwischendurch gerne gegen die Wand geworfen hätte.
Der Schreibstil der Autorin ist für einen historischen Roman sehr gelungen. Er ist einfach, aber doch detailreich und man lernt beim Lesen etliche Fakten über die Politik, Geografie und Geschichte des 12. Jahrhunderts. Die meisten bedeutenden, historischen Persönlichkeiten im Buch hat es wirklich gegeben, wie den Kaiser "Barbarossa" oder Otto, den Markgrafen von Meißen. Die Autorin hat einen spannenden Roman rund um die historischen Fakten gewoben, ohne die damalige Zeit zu verschönern. Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten standen damals an der Tagesordnung und auch im Buch kommen Vergewaltigungen, Hinrichtungen und brutale Zweikämpfe vor. Auch die Intrigen des adeligen Hofes dürfen nicht fehlen, ebenso der Aberglaube der ungebildeten Bevölkerung. Sabine Ebert hat eine Kombination all dieser Faktoren vereint und der Leserschaft einen gut recherchierten aber auch spannenden Roman gegeben, der Unterhaltung und Geschichte gekonnt verbindet. Im Schreibstil kann sich die Autorin aber durchaus noch verbessern, zwischendurch hatte das Buch auch kleine Längen. Für einen Debutroman ist das Buch aber sehr gut und ich bin mir sicher, dass die Autorin das mit wachsender Erfahrung noch besser machen kann.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Marthe, dessen Leben wir verfolgen. Einige Kapitel sind auch aus der Sicht anderer Charaktere erzählt, im Großteil begleiten wir aber Marthe und den Ritter Christian. Die Protagonistin ist anfangs noch ein Kind, entwickelt sich aber rasch zu einer jungen Frau, die an ihren Schicksalsschlägen wächst. In der Unterschicht geboren, gerät sie auf Grund ihres Berufes auch in die Kreise der Adeligen und Mächtigen und ich habe als Leserin einen guten Einblick in alle Gesellschaftsschichten des frühen Mittelalters bekommen. Ich habe Marthe recht schnell ins Herz geschlossen und um ihr Leben gebangt. Die Autorin nimmt wenig Rücksicht auf unsere Lieblinge, was das Buch sehr authentisch, aber auch grausam macht. Es hat mich gestört, dass Marthe die Männer, wie die Fliegen anzieht. Sie wird als attraktives Mädel beschrieben, aber gefühlt verliebt sich jeder Mann, der ihr über die Füße stolpert. Außerdem hätte ich mir einen detaillierten Einblick in Marthes Gefühle gewünscht, vor allem nach schlimmen Erlebnissen. Es war zwar alles schlüssig und verständlich, aber ein intimerer Einblick in Marthes Gefühlsleben und ihre Psyche hätte mich als Leserin noch mehr mitfiebern lassen.

Die Abenteuer von "Das Geheimnis der Hebamme" werden am Ende grundsätzlich abgeschlossen, es gibt also keinen Cliffhänger oder unbeantwortete Fragen. Die Autorin hat sich aber natürlich einen Übergang zu ihren nächsten Romanen offen gelassen. Das Ende hat mir gut gefallen und war in meinen Augen nicht zu überspitzt. Die eingebaute Lovestory hätte besser sein können, hat aber grundsätzlich zum Roman gepasst.

Ich würde "Das Geheimnis der Hebamme" allen früh-mittelalterlichen Fans empfehlen, vor allem weil es eine ungewöhnliche, spannende Thematik beinhaltet. Der Schreibstil der Autorin ist zwar schon sehr gut, da ist aber noch Luft nach oben, vor allem was das Beschreiben von Gefühlen der Charaktere angeht. Das Buch vereint Unterhaltung und Geschichte und als Leser:in kann man einiges dazulernen. Am Ende gibt es ein Nachwort der Autorin, das wunderbar zu lesen war und sehr viele Fragen der Lesergemeinschaft beantwortet und einen aufschlussreichen Einblick ins Leben einer Autorin gibt. Dieses Nachwort war für mich ein kleines Highlight und zum Glück ist die Geschichte von "Christiansdorf" noch nicht zu Ende erzählt. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer von Marthe und Christian.

Cover des Buches Das Herz der Alraune (ISBN: 9783423260817)

Bewertung zu "Das Herz der Alraune" von Cornelia Haller

Das Herz der Alraune
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ich bin enttäuscht - kann leider nicht mit Band 1 "Seelenfeuer" mithalten!
Eine Fortsetzung mit vielen Schwächen ...

"Das Herz der Alraune" ist die Fortsetzung zum historischen Roman "Seelenfeuer" von der Autorin Cornelia Haller, kann aber auch einzeln gelesen werden. Nachdem mir "Seelenfeuer" sehr gut gefallen hat, hat mich der zweite Band leider enttäuscht. Der Handlungsstrang war mir zu gewollt und die Protagonisten waren absolut lernunfähig.

Inhalt: Nachdem Luzia nur knapp dem Scheiterhaufen entkommen konnte, studiert sie Medizin an der Universität im französischen Montpellier. Da es Frauen nicht gestattet ist, auf der renommierten Universität zu studieren, muss Luzia sich als Mann verkleiden und erneut jeden Tag um ihr Leben fürchten. Als ihre Enttarnung droht, flieht sie zurück an den Bodensee. In Überlingen ergattert sie eine Anstellung im neu gegründeten Hospital. Dort trifft sie auf ihren ehemaligen Geliebten Johannes von der Wehr und gemeinsam versuchen sie, im ständigen Bewusstsein der Gefahr, die medizinischen Fortschritte in der Frauenheilkunde voranzutreiben.

Cover und Design: Das broschierte Taschenbuch passt designtechnisch zwar überhaupt nicht zum ersten Band "Seelenfeuer" ist aber für die Art von Roman ansprechend und hübsch gestaltet. Da der erste Band offensichtlich von einem anderen Verlag herausgegeben wurde, ist dies aber sogar nachvollziehbar. Das Farbspiel von "Das Herz der Alraune" gefällt mir sehr gut und auch die Schriftart des Titels ist gut gewählt. Es ergibt ein ansprechendes Gesamtbild, das Lust auf die Geschichte macht.

Meine Meinung: "Das Herz der Alraune" ist die Fortsetzung zu dem Hexenverfolgungs-Roman "Seelenfeuer". Leider ist es nur schlecht ersichtlich, dass es zu dem Roman eine Fortsetzung gibt, da diese in einem anderen Verlag erschienen ist. Nach ein bisschen Recherche bin ich aber auf "Das Herz der Alraune" gestoßen und musste dieses Buch auch sofort zur Hand nehmen, nachdem mir "Seelenfeuer" so gut gefallen hat. Leider muss ich sagen, dass ich mir das auch hätte sparen können, denn die Fortsetzung hat mich sehr enttäuscht und kann überhaupt nicht mit dem erschreckenden "Seelenfeuer" mithalten.
Ich beginne mit dem Schreibstil. Dieser war im ersten Band mein einziger Kritikpunkt, da er mir zu einfach war. Dies hat sich in "Das Herz der Alraune" zwar gebessert und mir sind kaum Sichtwechsel-Hüpfer innerhalb eines Absatzes aufgefallen, der relativ "einfache" Schreibstil ist aber geblieben. Was auf jeden Fall positiv erwähnt werden muss, sind die detailreichen Beschreibungen der Bodensee-Umgebung. Diese sind sehr bildhaft und ich hatte keinerlei Probleme damit mir die Landschaften und Städte vorzustellen.

Das Buch beginnt einige Jahre nach dem Ende von "Seelenfeuer" und hat einen spannenden Start. Als Mann verkleidet riskiert Luzia jeden Tag ihr Leben als Student an der renommierten Universität von Montpellier. Die Zeit an der Universität war spannend und auch sehr interessant, leider ging diese Zeit viel zu schnell vorbei und Luzia flieht in ihre Heimat zurück, wo sie zwar von etlichen Menschen wieder erkannt wird, aber anscheinend keine Folgen ihrer Hexen-Verurteilung und geheimnisvollen Flucht fürchten muss. Ihre große Liebe Johannes trifft sie dort wieder, nachdem sie ihm vor Jahren aufopfernd verlassen hat. Natürlich ist alles Leid vergeben und vergessen und Johannes schließt sie sofort wieder in die Arme.  Auch die beiden Medizinstudenten, die in Montpellier eine tragende Rolle in Luzias Leben gespielt haben, wurden von diesem Moment an von der Autorin einfach übersehen, als hätte es sie und die Gründe der Flucht von der Universität nie gegeben.

Luzia ist eigentlich eine sympathische Protagonistin, die man ins Herz schließen kann. Sie ist liebenswürdig, klug und keine 08/15-Frau, jedoch ist sie unfähig aus ihrer Vergangenheit zu lernen und manchmal musste ich ehrlich am Überlebenswillen der jungen Frau zweifeln. Auch Johannes scheint viel von seinem Hausverstand verloren zu haben und die Handlung wurde auf der "Dummheit" der Charaktere aufgebaut. Die Story wirkte zu gewollt und vieles aus der Vergangenheit hat sich wiederholt. Das Ende war dann plötzlich völlig irrational und kam aus dem Nichts, was bei mir nicht für Überraschung sorgte, sondern an der Glaubwürdigkeit der Story zweifeln ließ. Die Autorin hatte ganz zum Ende einen guten Ansatz, den sie mit dem Prolog wieder zerstört hat. Nein, das war einfach gar nicht meins. Weder der Aufbau der Geschichte, noch das Ende haben mir zugesagt und wären nicht die interessanten und anschaulichen medizinischen Themen in die Handlung eingearbeitet worden, wäre das Buch für mich wohl ein totaler Reinfall geworden. Diese sind definitiv das Licht des Buches und ich habe mir etliches medizinisches Wissen des Mittelalters aneignen können, von dem ich noch nie gehört habe.

Wer "Seelenfeuer" gelesen hat, der kann sich "Das Herz der Alraune" sparen. Da liegen Welten dazwischen und ich kann die Fortsetzung des Hexenverfolgungs-Romans leider nicht empfehlen. Zu gewollt, zu wenig Neues, die Charaktere handeln irrational und das Ende war katastrophal - eine schlichte Enttäuschung. Einzige Lichtblicke sind die medizinischen Seiten des Buches, die machen die Handlung aber leider auch nicht besser. Sehr schade ...

Cover des Buches Ein skandalöses Rendezvous (ISBN: 9783802587924)

Bewertung zu "Ein skandalöses Rendezvous" von Madeline Hunter

Ein skandalöses Rendezvous
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Romantischer Regency-Roman mit charmanten Charakteren!
Wenn aus einem Skandal das Glück des Lebens wird ...

"Ein skandalöses Rendezvous" ist ein historischer Regency-Liebesroman und der Auftakt zur vierteiligen "Rarest Bloom"-Reihe von der amerikanischen Autorin Madeline Hunter. Dieser Roman wurde vor kurzem unter dem Titel "Regency Flowers" neu aufgelegt , ich habe aber noch die alte Taschenbuchausgabe aus dem Jahr 2012 gelesen. Der Roman ist ein kurzweiliger Zeitvertreib mit einfallsreicher Story, historischer Romantik und charmanten Charakteren. 

Inhalt: Seitdem ihr Vater nach einem Schießpuler-Skandal Selbstmord begangen hat, leidet Audrianna Kelmsleigh unter den damit verbundenen gesellschaftlichen Folgen. Vom geheimnisvollen "Domino" verspricht sie sich Informationen um den Namen ihres Vaters reinwaschen zu können, doch anstatt dem "Domino" erscheint der attraktive Lord Sebastian Summerhays zu ihrem Treffen. Aus Versehen löst sich ein Schuss aus Audriannas mitgebrachter Pistole und verletzt im Eifer der Gefechts den Lord. Der darauf folgende Skandal droht ein für alle Mal Audriannas Leben zu zerstören. Ihr bleibt nur noch eine Wahl: Lord Sebastian Summerhays zu heiraten.

Cover und Design: Das handliche Taschenbuch des LYX-Verlags ist in Goldtönen gehalten und hübsch anzusehen. Am Cover ist das Abbild einer Lady aus der Regency-Zeit zu sehen, die ihre Hände im Schoße faltet. Das Cover ist einfach, aber für die Art von Roman passend und gefällt mir persönlich sogar besser als die Neuauflage im "Bridgerton"-Stil.

Meine Meinung: Wer sich für historische Liebesromane interessiert, der kommt nicht an Madeline Hunter vorbei. Die Autorin hat sich in diesem Genre bereits einen großen Namen gemacht. Ich bin erst kürzlich in dieses Genre eingestiegen und "Ein skandalöses Rendezvous" ist mein erster gelesener Roman von ihr, damit konnte sie mich aber sogleich überzeugen. Der Roman ist ein kurzweiliges Abenteuer mit viel Charme und einfallsreicher Story. Der Schreibstil der Autorin ist genau richtig für historische Liebesromane: flüssig und leicht zu lesen, aber auch nicht zu modern. Das Buch beinhaltet neben einer Romance-Story auch einen kleinen Kriminalfall, was den Inhalt für diese Art von Roman abwechslungsreich spannend macht. Die Story ist nicht weltbewegend oder unvorhersehbar, aber sehr unterhaltsam und eine schöne Abwechslung für Zwischendurch.
Das Buch spielt in der Regency-Zeit Englands und es gibt natürlich einen attraktiven Lord, der die Frauenherzen in Scharen schmelzen lässt. Die Charaktere sind sehr charmant und Audrianna war eine tolle Protagonistin, deren Persönlichkeit die perfekte Mischung zwischen Unschuld und Verwegenheit gebildet hat. ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und auch die Nebencharaktere bilden interessante Persönlichkeiten, die ich gerne näher kennen lernen möchte. In den nächsten Bänden der Reihe werden diese dann die Hauptrolle übernehmen.

Die Love-Story ist zum Teil Enemys-to-Lovers, entwickelt sich aber rasch und bereits bei der Hälfte der Story dürfen wir eine Hochzeit verfolgen. Da diese nur aus Pflicht- und Ehrgefühl stattfindet, wird es auch danach noch aufregend. Die Romantik im Buch war schön geformt und hatte den typischen Regency-Charme, mit verbotenen Gefühlen und skandalösen Liebesszenen. Die Erotikszenen sind zwar sinnlich, aber rar gesät und nicht detailliert beschrieben. Für meinen Geschmack hätte es ruhig ein wenig schlüpfriger sein können.

Der Faden der Krimalstory zieht sich durch das Buch und gibt dem romantischen Roman das gewisse Etwas. Dem Happy-End steht am Ende natürlich nichts im Wege und das Abenteuer findet trotz rosaroter Seifenblasen ein relativ "unkitschiges" Ende.

"Ein skandalöses Rendevous" hat alles was ein historischer Liebesroman braucht: eine selbstbewusste Protagonistin, einen gesellschaftlichen Skandal und natürlich einen charmanten Lord, der die Herzen der Damen zum Schmelzen bringt. Es ist ein kurzweiliges Abenteuer ohne tiefe Story, aber die perfekte Ablenkung aus dem Alltag. Ich wurde prima unterhalten und würde das Buch allen "Bridgerton"-Fans weiterempfehlen. 

Cover des Buches Seelenfeuer (ISBN: 9783839229330)

Bewertung zu "Seelenfeuer" von Cornelia Haller

Seelenfeuer
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ein spannender historischer Roman über die Hexenverfolgung im 15. Jahrhundert!
Eine starke junge Frau in der dunkelsten Zeit Europas ...

"Seelenfeuer" ist ein historischer Roman von der Autorin Cornelia Haller. Ich habe bisher noch nichts von der Autorin gehört, mit diesem Roman konnte sie mich aber sehr positiv überraschen. Das Buch behandelt die Hexenverfolgung im 15. Jahrhundert rund um den Bodensee und ist sehr authentisch aufgearbeitet.

Inhalt: Als Luzia von einem kleinen Dorf am Bodensee in die Stadt Ravensburg als Hebamme bestellt wird, ahnt sie noch nicht, dass ihr dunkle Zeiten bevorstehen. Denn ein schweres Hagelunwetter vernichtet die ganze Ernte und eine anschließende Hungersnot verdammt die Bevölkerung ins Elend. Der mächtige Kaplan der Stadt ist sich sicher, dass dies das Werk des Teufels ist und sein Auge fällt sofort auf die junge Hebamme, die neu in der Stadt ist und sich mit allerlei Kräuterhandwerk auskennt. Luzia versucht den Frauen der Stadt Beistand zu leisten, doch sehr schnell muss sie erfahren, dass der Aberglaube der Menschen ein ganzes Leben zerstören kann.

Cover und Design: Das Cover des Buches ist überraschend unschuldig gestaltet. Der Inhalt des Buches ist sehr viel düsterer, als es das Cover vermuten lässt. Ich finde das Design des Covers aber sehr hübsch mit den unterschiedlichen Kräutern. Die Schriftart des Titels hätte ich anders gewählt, der Gesamteindruck ist aber ansprechend. Der Einband des Taschenbuchs ist nicht foliert, sondern natürlich in Karton gehalten, was sich sehr angenehm in der Hand anfühlt.

Meine Meinung: Ich habe das Buch in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt und bin sehr überrascht, dass ich bisher noch nichts von der Autorin gehört habe. "Seelenfeuer" ist ein historischer Roman, der unschuldig startet, aber sehr bald in ein düsteres Fiasko mündet. Sehr authentisch hat die Autorin die Zeit der Hexenverfolgung dargestellt und wie schnell sich ein kleiner Funke zu einem Inferno entwickeln kann. Das 15. Jahrhundert gehört zur dunkelsten Zeit Europas, in der sich die Bevölkerung durch ihren Glauben und mangelnder Schulausbildung wieder zurück entwickelte. Die Autorin hat sehr viel recherchiert und die Darstellung dieser Zeit ist ihr sehr gut gelungen. Man merkt, dass die Autorin selbst aus der Umgebung kommt, in der der Roman spielt, denn die Umgebungsbeschreibungen waren detailliert und anschaulich beschrieben. Die Geschichte spielt rund um den Bodensee, ein Gebiet in der nachweislich Hexenverbrennungen stattgefunden haben. Die Autorin hat daraus einen unterhaltsamen aber auch schockierenden Roman gemacht, der mich sehr positiv überraschen konnte. Wir begleiten die junge Hebamme Luzia, die aus ihrem Dorf in die Stadt Ravensburg zieht um ihren Beruf dort auszuüben. Luzia ist naiv unschuldig, aber eine sehr starke junge Frau, die an das Gute im Leben glaubt. Leider sind ihr Wille und ihre moralischen Vorstellungen oft größer als ihr Verstand und schnell muss sie erfahren, dass der Glaube der Menschheit tiefer sitzt als Dankbarkeit und es für ein Unglück immer einen Sündenbock geben muss. Luzia ist sehr sympathisch und eine beeindruckende Protagonistin, auch wenn ich sie manchmal gerne kräftig durchgeschüttelt hätte. Das Buch verändert sich ab der Hälfte von einem fröhlichen, unschuldigen Roman zu einer düsteren Schicksalserzählung. Der Autorin ist dieser Wandel sehr gut gelungen und langsam wird aus einer Mücke ein Elefant. Der Inhalt und Werdegang der Geschichte ist sehr authentisch und ab der Hälfte des Buches besteht das größte Gefühl beim Lesen aus Wut und Hass.

Der Schreibstil des Buches ist das Einzige, das mir, vor allem zu Beginn, nicht ganz zugesagt hat. Der Schreibstil war mir persönlich zu einfach und nicht geradlinig genug. Die Erzählung wechselte oft zwischen Personen hin und her und wanderten von Luzias Sicht zu den Gedanken anderer Personen. Bei einem Kapitelwechsel oder einem erkennbaren Absatz ist dies völlig in Ordnung, wenn dies aber von Satz zu Satz geschieht, verwirrt es und stört meinen Lesefluss. Der Inhalt des Buches war aber sehr überzeugend und der Schreibstil ist während des Buches auch besser geworden, oder ich habe mich daran gewöhnt.

Das Ende ist zwar ziemlich abrupt, bildet aber einen gelungenen Abschluss. Fans von Happy-Ends würde ich die Geschichte nicht empfehlen. Das Ende ist speziell und ich kann mir vorstellen, dass es vielen nicht gefallen könnte.

"Seelenfeuer" ist ein überzeugender, historischer Roman aus der Zeit der Hexenverfolgung. Das Cover täuscht gewaltig und dahinter steckt eine sehr authentische Erzählung, die die Schrecken des dunklen Mittelalters zeigt, in der der katholische Glaube weit über Vernunft und Verstand stand. Für diesen Roman benötigt man starke Nerven und die Geschichte regt zum Nachdenken an. "Seelenfeuer" ist einer der besten historischen Romane über Hexenverfolgung, die ich bisher gelesen habe. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und die Geschichte authentisch wiedergegeben. Große Leseempfehlung!


Cover des Buches Offline ist es nass, wenn's regnet (ISBN: 9783743203778)

Bewertung zu "Offline ist es nass, wenn's regnet" von Jessi Kirby

Offline ist es nass, wenn's regnet
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ein befreiender Selbstfindungsroman für Jugendliche!
Social-Media-Detox-Roman ...

"Jeder Tag bietet die Chance, besser zu sein als am Tag davor."


"Offline ist es nass, wenn's regnet" ist ein jugendlicher Selbstfindungsroman von der amerikanischen Autorin Jessi Kirby. Der Roman tut der Seele gut und ist vor allem für die heutige Generation von Jugendlichen sehr empfehlenswert.

Inhalt: Maris Leben ist perfekt - aber nur im Internet. Auf Instagram postet sie die schönsten Fotos von ihrem Leben und Lifestyle, hat 1000e Likes und unendlich viele Freunde. Doch der Schein trügt und während Mari im Internet eine beliebte Influencerin ist, fühlt sie sich im echten Leben leer, einsam und unglücklich. Spontan entscheidet sie sich an ihrem 18. Geburtstag ihr Leben zu ändern und schlüpft in die Fußstapfen ihrer Cousine Bri, die vor Kurzen tödlich verunglückte. Mit Bris Wanderrucksack und Wanderschuhen macht sie sich auf in den Yosemite-Nationalpark und tauscht ihr Smartphone und Social-Media gegen die Wildnis der Natur ein.

Meine Meinung: Die Autorin Jessi Kirby konnte mich mit "Offline ist es nass, wenn's regnet" sehr positiv überraschen. Das Buch ist ein Seelentröster und vor allem für die heutige Generation von Jugendlichen eine riesige Empfehlung. Social-Media ist die heutige Generation von Klatsch-Blättern und Influencer beeinflussen täglich das Leben von unzähligen Menschen weltweit. Doch was hinter der Fassade steckt, sieht niemand. Denn auch wenn man das scheinbar perfekte Leben im Internet führt, steckt ein Mensch hinter diesen Bildern. Ein Mensch, der genau so unperfekt ist, wie jedermann. Man sollte nie vergessen, dass man im Internet nur postet, was man will. Natürlich posten Influencer nur die schönsten Bilder mit den perfektesten Körpern und einzigartigen Life-Styles. Wie das Leben der Menschen aber im wahren Leben hinter Social-Media aussieht, sieht man nicht im Internet. Genau das macht Social-Media gefährlich für die Psyche und dieser Roman zeigt die Schattenseiten der Social-Media-Stars. Auch wenn ich selbst nicht wirklich auf Social-Media-Seiten aktiv bin, kenne ich das Gefühl nicht gut genug zu sein. Die Mädchen, die die perfekte Figur haben, das perfekte Leben führen usw. - man sieht sie heute jeden Tag auf Instagram und Co. Doch diese Mädchen haben genau so Probleme. Minderwertigkeitsgefühle und psychische Krankheiten sind bei Influencern sogar noch stärker vertreten, als bei "normalen" Menschen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, und der Vergleich mit Anderen macht die Seele krank.
"Offline ist es nass, wenn's regnet" erzählt die Geschichte eines Mädchens, das sich selbst verloren hat und mit Hilfe der Natur wieder zu sich zurück findet. Ein steiniger und scheinbar unendlicher Weg, der aber schlussendlich zum Glück führt. Ich habe die Geschichte von Mari sehr genossen und auch wenn ich selbst nicht direkt von Social Media betroffen bin, konnte ich mich sehr gut in Mari hineinversetzen. Auch ich stand schon einmal vor dem Wendepunkt, an dem ich etwas verändern musste, um mich selbst zu finden und diese Wendepunkte wird es im Leben immer wieder geben. Das Wandern und die Verbindung zur Natur hat die Autorin so wunderschön beschrieben, dass ich am liebsten sofort selbst die Wanderschuhe ausgepackt hätte. Die Landschaft und Natur des Yosemite-Nationalparks sind ein Wunder und dieses Buch ist auch landschaftlich ein Erlebnis. Der Schreibstil ist jugendlich-frisch und die Seiten verfliegen im Nu. Man begleitet Mari bei ihren Höhen und Tiefen, Erfolge und Rückschläge. Auch wenn die Protagonistin zu Beginn noch unsympathisch wirkt, fühlt man sich sehr schnell mit ihr verbunden und kann ihre Sorgen und Ängste gut nachvollziehen. Die Selbstfindung steht im Vordergrund dieses Romans und auch wenn eine kleine Love-Story eingebaut wurde, rückt diese in den Hintergrund und das ICH steht im Vordergrund.

Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende, das mir persönlich zu abrupt und unvollendet war. Ich hätte mir gewünscht, mehr über Mari zu erfahren und ob sie ihren Weg weitergehen konnte, nach dem sie sich fürs Glück entschieden hat. Ansonsten hat mir das ganze Buch sehr gut gefallen und ich würde es jedem weiterempfehlen. Ich denke dass sich jeder bis zu einem gewissen Grad in Mari und ihren Gedanken wiederfindet. Daher tut dieser Roman der Seele einfach gut.

"Offline ist es nass wenn's regnet" ist ein wundervoller Selbstfindungs- und Socal-Media-Detox-Roman, der nicht nur für Jugendliche geeignet ist, sondern Jedermanns Herz bereichert. Die raue Landschaft des Yosemite-Nationalparks lässt nicht nur die Seele der Protagonistin aufatmen, sondern dieses Buch ist eine Bereicherung für Jeden, ob naturverbunden oder nicht. Wenn man einmal erkennt, dass man auf der großen Welt nur eine winzige Ameise ist, lässt sich das Leben viel einfacher genießen. 😉 

Cover des Buches Das Reich der Vampire (ISBN: 9783596700400)

Bewertung zu "Das Reich der Vampire" von Jay Kristoff

Das Reich der Vampire
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Der Auftakt zu einem blutigen Vampir-Epos mit faszinierenden Charakteren und fesselnder Story. Ich habe es geliebt!
Willkommen im Reich der Vampire ...

"In allen Menschen lebt eine Bestie, Gabriel. Man kann sie aushungern. Sie einsperren. Sie verfluchen. Aber am Ende zahlt man der Bestie ihren Tribut, oder sie holt ihn sich."


"Das Reich der Vampire" ist der Auftakt zu einer düsteren High-Fantasy-Reihe vom australischen Autor Jay Kristoff. Der Autor hat bereits mehrere Bestseller veröffentlicht, dies ist aber mein erstes gelesenes Werk von ihm und damit konnte er mich sogleich stark beeindrucken. Sowohl die fesselnde Story, als auch der Aufbau der Geschichte war einmalig und hat mich in einen düsteren Vampir-Bann gezogen.

Inhalt: Seitdem die Sonne plötzlich von einem dunklen Schleier verhüllt wurde, herrscht die Zeit der Vampire, denn nun können sie auch tagsüber ihre Schatten verlassen und ihre blutige Spur in der Menschheit hinterlassen. Es gibt nur mehr wenige Orte, an denen ein unbeschwertes Leben möglich ist, denn die Armeen der Vampire haben sich das Land Stück für Stück einverleibt.
Gabriel de Léon muss als Jugendlicher sein kleines Heimatdorf verlassen und der Bruderschaft der Silberwächter beitreten - ein heiliger Orden, der als einziger die Menschheit vor den mächtigen Vampiren beschützen kann. Noch ahnt Gabriel nicht, dass die Menschheit kurz vor ihrem Untergang steht und er zur größten Legende des Ordens werden wird.

Cover und Design: Bei "Das Reich der Vampire" handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe mit detailreich verziertem Schutzumschlag. Der Schutzumschlag ist bereits sehr schön gestaltet und spiegelt die düstere Atmosphäre des Buches wieder, der wahre Schatz liegt aber unter dem Schutzumschlag, denn der Bucheinband ist mit einem silbernen Wappen verziert, das Bezug zur Story nimmt. Ich liebe das nackte Hardcover und ich habe das Buch ohne Schutzumschlag in mein Bücherregal gestellt, weil es so schön aussieht.
Außerdem sind im Buch zahlreiche Illustrationen vom Künstler Bon Orthwick, die im Stil von "Castlevania" gehalten sind. Diese Illustrationen machen das Buch auch visuell zu einem Highlight.
Zu Beginn befindet sich eine farblich illustrierte Karte, um sich in der detailreichen High-Fantasy-Welt besser zurecht zu finden.

Meine Meinung: Ich habe bisher noch nichts von Jay Kristoff gelesen, auch wenn er mit seiner "Nevernight"-Reihe schon lange auf meiner Wunschliste steht. Dies muss ich nun ändern, denn mit "Das Reich der Vampire" hat er mich ehrlich beeindruckt. Ich liebe die düstere Weltuntergangs-Stimmung und feiere die blutige Atmosphäre des Buches. Endlich keine romantisierten Vampire mehr, sondern blutige Bestien, wie sie in den Legenden dargestellt werden. Das Worldbuilding ist detailreich und ist eine Mischung zwischen "Castlevania" und "Der Herr der Ringe". Der Aufbau der High-Fantasy-Welt nimmt viel Raum in Anspruch, was auch nötig ist, denn der komplexe Aufbau kann ansonsten schnell in Verwirrung enden. Die vielseitigen Charaktere sind detailreich ausgearbeitet und unser Protagonist Gabriel ist ein faszinierender Anti-Held, der mich sofort von sich einnehmen konnte. Er hat mich immer wieder an den Hexer Geralt von Riva erinnert, als wäre er sein böser Zwilling. 😆
Der Autor nimmt beim Verlauf der Geschichte keine Rücksicht auf die Leserschaft. Da kann es schon mal sein, dass Charaktere, die man lieb gewonnen hat, einen unheldenhaften Tod erleiden. Außerdem ist alles an dem Buch düster. Sowohl der vulgäre Schreibstil, als auch die blutige Story und die dunkle Atmosphäre. Jay Kristoffs Stil: Oh, ein Hoffnungsschimmer - dieser muss schnellstmöglich beseitigt werden. Genau das, hat das Buch aber für mich zu einem Highlight werden lassen.

Kommen wir nun zum Schatz des Buches: der Schreibstil. Das Buch ist sehr interessant aufgebaut und vor allem zu Beginn benötigt man als Leser:in vollste Konzentration. Erzählt wird die Geschichte von Gabriel de Leon, der als Gefangener seine Geschichte einem Historiker übermittelt. Gabriel springt zwischen zwei Zeitstränge hin und her und somit ist das Buch in mehrere Episoden aufgeteilt. Einerseits verfolgen wir Gabriel de Leons Jugendjahre im Orden der silbernen Bruderschaft, andererseits begleiten wir ihn 15 Jahre später, als er sich als gebrochener Mann durch Zufall in ein schicksalhaftes Abenteuer verrennt. Beide Handlungsstränge konnten mich fesseln und das Buch ist zum Mitdenken und -rätseln aufgebaut. Schlussendlich konnte mich Jay Kristoff aber trotzdem überraschen und auch wenn das Buch über 1000 Seiten hat, war es nie langweilig.
Extra erwähnt werden sollte auch, dass der Schreibstil des Buches stellenweise sehr vulgär ist. Mich hat dies überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, es hat zur düsteren Atmosphäre des Buches gepasst. Die derben und sehr einfallsreichen Beschimpfungen haben bei mir für das ein oder andere Lächeln gesorgt. Auch wenn das Buch ein Fantasy-Roman ist, ist es stark an der katholischen Kirche inspiriert und auch diese kommt nicht ohne Beleidigungen und Kritik davon. Für stark religiöse Menschen ist dieses Buch also eher nichts.

Jay Kristoff hat die Vorlage der Vampir-Legenden genommen und ein blutiges Fantasy-Epos daraus gewoben, mit faszinierenden Charakteren und fesselnder Story. Jede einzelne der 1000 Seiten machen dieses Buch einzigartig. Eine Mischung aus "Der Hexer" und "Castlevania" - endlich mal wieder ein fesselnder Vampir-Roman für Erwachsene. Ich bin begeistert! 🤩 

Cover des Buches Crescent City – Wenn ein Stern erstrahlt (ISBN: 9783423763837)

Bewertung zu "Crescent City – Wenn ein Stern erstrahlt" von Sarah J. Maas

Crescent City – Wenn ein Stern erstrahlt
Yuriavor 2 Jahren
Kurzmeinung: 😲 ... was für ein Ende. Und wer näht mir das Herz jetzt wieder in den Brustkorb? Das ist mal einfach so herausgesprungen.
Die Story rund um Bryce und Hunt geht in die zweite Runde ...

"Das Leben ist ein wunderschöner Kreislauf aus Werden und Vergehen ... Nichts wird verschwendet. Was wir bei der Geburt erhalten, geben wir im Tod zurück."


"Crescent City - Wenn ein Stern erstrahlt" ist der zweite Band der "Crescent City"-Reihe von der Autoren-Göttin Sarah J. Maas. Das Buch ist mit seinen 900 Seiten ein ganz schöner Wälzer, aber jede Seite wert und das Ende ... puuh ... ich muss mich noch davon erholen. 😉

Inhalt: Nachdem Bryce Quinlain den Tod ihrer besten Freundin Danika gerächt und Crescent City vor dem Untergang bewahrt hat, schließt sie mit den mächtigen Asteri einen Pakt: Wenn sie und Hunt sich unauffällig verhalten und zukünftig im Hintergrund bleiben, wird von ihren Verbrechen abgesehen und sie werden nicht für den Mord an zwei Erzengeln bestraft. Doch Bryce neue Magie zieht jede Menge ungewollte Aufmerksamkeit auf sich und die Rebellen wollen sie auf ihre Seite ziehen. Neue Geheimnisse kommen ans Licht und Bryce muss erneut für ihre Sicherheit und ihre Liebe alles aufs Spiel setzen, denn wieder einmal führen alle Spuren zu Danika.

Cover und Design: Der DTV-Verlag hat mit dem Druck der farbigen Buchschnitte in der Erstauflage so einige ungewollte Aufmerksamkeit erregt und viel negative Kritik einstecken müssen. Zuerst waren die Bücher bereits vor Veröffentlichung in der Buchhandlung erhältlich, so dass die Vorbestellungen darunter litten, dann gab es grobe Mängel am Hardcover und am Buchschnitt. Ich selbst war auch davon betroffen, denn trotz Vorbestellung vor über einem Jahr, ist das Buch zu spät und schlussendlich ohne farbigen Buchschnitt eingetroffen. Zum Glück hatte meine Buchhandlung des Vertrauens aber noch ein Exemplar rumliegen und ich konnte doch noch ein Buch der Erstauflage ergattern. Dieses Exemplar hat zum Glück keine Mängel und mein Buchschnitt ist wunderschön und ohne Macken. Sehr schade, wenn ein so groß gehyptes Buch unter so einer Kritik leiden muss. Bitte lieber DTV-Verlag lernt aus der Erfahrung und gebt euch für Band 3 diesbezüglich wieder mehr Mühe.
Am Design des Covers lässt sich aber nichts kritisieren. Am Cover ist Hunt zu sehen, im gleichen Stil wie des ersten Bandes. Unter dem Schutzumschlag ist das Hardcover blau färbig mit einem goldenen Halbmond auf der Vorderseite. Ich liebe das Design und auch der farbige Buchschnitt ist einzigartig und wunderschön.

Meine Meinung: Von Sarah J. Maas erwartet man sich nach all ihren Highlight-Büchern schon so einiges und den Erwartungen eines so großen Fantasy-Fans wie mich gerecht zu werden, ist alles andere als einfach, aber diese Göttin von Autorin hat es wieder einmal geschafft, mich paff zurück zu lassen. Ich bin nicht nur beeindruckt von der vielschichtigen und einzigartigen Story, sondern auch dem Mut der Autorin den zweiten Band von "Crescent City" so enden zu lassen. Das Leseerlebnis war der Wahnsinn und mein Lesemonat Juli beginnt mit einem Jahreshighlight.

Der Schreibstil von Sarah J. Maas ist einmalig gut, umsonst hat sie sich nicht zu meiner Lieblingsautorin entwickelt. Das Buch beginnt einige Monate nach den Erlebnissen aus dem ersten Band, geht aber gleich wieder voll zur Sache. Die "Crescent City"-Reihe vereint Crime mit Romantasy und auch im zweiten Band sind Bryce und ihre Freunde einem Verbrechen auf der Spur. Die vielen Fragezeichen, die während des ersten Bandes entstanden sind, lösen sich langsam aber sicher auf und die Story entwickelt sich zu etwas Großem. Alte Geheimnisse werden gelüftet, neue Geheimnisse entstehen und am Ende gibt es einen unvorhergesehenen Story-Twist, der garantiert euer Herz zum Stocken bringt. Die Spannung im Buch hat seine Hoch und Tiefs und es braucht einige Zeit, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt, wenn man aber mal in der Story drin ist, nimmt sie einen wahrlich gefangen. Konzentration ist gefragt, denn das World-Building ist sehr komplex. Die Charaktere haben mir einige Lieblingsmomente beschert, dann wieder mit den Augen rollen lassen. Es lohnt sich aber jede Seite. 😉

Wir erleben "Crescent City 2" abwechselnd aus der Sicht mehrerer Charaktere, unter anderem von Bryce, Hunt und Tharion, dem Meermenschen, den wir bereits im ersten Band kennen gelernt haben. Bryce bleibt die knallharte Powerfrau, die ich ins Herz geschlossen habe und macht ihrem Charakter wieder alle Ehre. Von Hunt bin ich leider nicht so angetan, das ist aber eine persönliche Sache, die mit dem Charakter-Building der Autorin rein gar nichts zu tun hat. Seine Persönlichkeit sagt mir einfach nicht so sehr zu. Dafür gibt es viele andere Charaktere, die sehr interessant sind. Einige davon kennen wir bereits aus dem ersten Band und lernen wir hier besser kennen, einige kommen neu dazu und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Die Autorin ist auf jeden Fall wahnsinnig talentiert darin unterschiedlichste Charaktere zu erstellen und jedem eine Seele einzuhauchen. Wie bereits in "Throne of Glass" strotzt "Crescent City" von einmaligen und vielseitigen Charakteren, die einem zum Weinen und Lachen bringen. Dabei sind moralische Ideale zweitrangig und plötzlich entwickelt man Sympathie für die "Bösen".

Die 900 Seiten des Buches verfliegen im Nu und Sarah J. Maas hat wieder einmal ihr Schreibtalent unter Beweis gestellt. Die Story entwickelt sich grandios und lässt einen auf den nächsten Teil hinfiebern. Lasst euch auf keinen Fall spoilern, denn trotz oder gerade wegen der 900 Seiten ist das Leseerlebnis in "Crescent City 2" riesig. Überraschungen sind garantiert, ebenso wie Herzaussetzer und ein verblüfftes Seufzen, wenn man das Buch beendet hat.
Fragt sich nur, was ich bis zur Veröffentlichung des nächsten Bands mit meinem Leben anfangen soll?! - Ganz große Leseempfehlung!

Über mich

  • weiblich
  • 17.01.1992

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Fantasy, Jugendbücher, Historische Romane

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