Bewertung zu "Elayne (Band 1): Rabenkind" von Jessica Bernett
Meine Meinung:
Die Artus-Saga kannte ich schon von vielen Geschichten, Erzählungen und vor allem Verfilmungen, doch der Charakter Elayne von Corbenic war mir noch gänzlich unbekannt. Deshalb finde ich es umso schöner, dass die Autorin ihr nun eine eigene Geschichte gibt.
Elayne ist noch jung, aber bereits im heiratsfähigen Alter. Sie lebt in einer sehr düsteren Festung. Beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl, das einzig und allein Elayne dieser Festung Wärme und Leben schenkt. Sie ist das gute Herz des Hauses. Auf ihren Vater ist nicht wirklich Verlass. Er ist zurückgezogen und Besessen von einer Prophezeiung und vergisst darüber hinaus völlig, dass er die Verantwortung für ein Volk hat. In der Festung arbeiten und leben nur noch wenige Menschen, die teilweise sehr eigen, aber doch freundlich und liebevoll sind. Sie ersetzen irgendwie die Familie von Elayne und sie ist der Mittelpunkt. Sie ist von ihrer ganzen Art mehr Königin, als es ihr Vater je sein wird. Sie denkt an ihr Volk, macht sich Gedanken, versucht Dinge in die Hand zu nehmen und packt auch mal selber mit an, wenn Hilfe benötigt wird. Elayne hat ein wahnsinnig großes Verantwortungsbewusstsein, was erstaunlich für so ein junges Mädchen ist, aber sie unglaublich sympathisch macht.
Eines Tages steht dann ein Barde vor der Tür, der ihr Herz ordentlich durcheinanderbringt.
Die Geschichte von Elayne kommt eher ruhig daher. Man lernt ihr Leben, ihren Charakter und auch die Geschichte sowie politischen Aspekte gut kennen. Die Spannung ergibt sich hier aus der Beziehung zu ihrem Barden und den möglichen Konsequenzen für ihre Zukunft und ihr Volk. Zum Ende des Buches hat mich ein Charakter mit seinem Verhalten sehr enttäuscht. Ich habe mich nur gefragt: „Warum?“ Ich hoffe, dass dies dann in der Fortsetzung geklärt werden wird.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, fesselnd und vor allem sehr bewegend. Ich konnte mich sehr gut in Elayne’s Gefühlswelt hinein versetzen. Doch die Geschichte nimmt mit diesem Buch definitiv erst ihren Anfang und gerade am spannendsten und dramatischsten Punkt ist sie dann leider schon zu Ende. Ich bin schon sehr neugierig, wie es weiter geht.
Cover:
Das Cover ist relativ ruhig und schlicht gehalten, aber sehr schön. Durch die Verzierungen und das Symbol in der Mitte, passt es aber ganz toll zur historischen Geschichte. Der Rabe spielt auch in der Geschichte eine widerkehrende Rolle.
Fazit:
Eine ruhige aber tiefgründige Geschichte, die hier mit dem ersten Band erst ihren Anfang findet.
Ich gebe dem Buch 4 von 5 Möpsen.