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Zalira

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches So sprach Achill (ISBN: 9783455405798)

Bewertung zu "So sprach Achill" von Alessandro Baricco

So sprach Achill
Zaliravor 6 Jahren
Über Krieg und dem Wunsch nach Frieden!

Vorweg schon mal: ich habe die Ilias bisher noch nicht gelesen und weiß von ihr nur so viel wie Hollywood einem präsentiert und ich selber im Internet ein wenig nachgelesen habe. Für mich war dies somit eine Premiere. Die unterschiedlichen Perspektiven geben dem Leser einen umfangreichen Einblick in beide Seiten, sowohl Trojaner als auch Griechen (Achäer). Es gab einige Stimmen, die ich spannender fand als andere, aber alles in allem war ich doch überrascht wie modern eine Geschichte sein kann, die bereits so viele Jahrhunderte alt ist. Trotz der Kürzungen, die Baricco vorgenommen hat, war das ewige hin und her des Kampfes etwas ermüdend. Umso spannender fand ich jedoch die Szenen, die hinter dem Kriegsgeschehen abliefen. Vor allem Achills Gespräche, aus welchen Gründen er erst den Kampf verweigert und später dann auf seiner Entscheidung verharrt.
Alessandro Baricco schafft es Homers Werk zum Trojanischen Krieg neu zu erzählen. Er weicht dabei zwar nicht stark vom Original ab, aber die Kürzung und seine eigenen Einschübe, geben dem Buch doch eine etwas andere Richtung. Vor allem die Passagen, die von seiner eigenen Feder stammen, haben mir unglaublich gut gefallen und die Konnotation, die er damit der Geschichte verleiht, fand ich auch sehr passend. Gerade seine Analyse der Ilias zum Krieg und dem Wunsch nach Frieden, waren sehr aufschlussreich und haben mir -obwohl ich die Ilias ja gerade gelesen habe- nochmal einen ganz neuen Einblick gewährt.

„So sprach Achill“ ist eine tolle Neuauflage der klassischen Ilias. Ein Stück Geschichte, das man in Händen hält. Und ein absolutes Muss für jeden Liebhaber griechischer Mythologie. Alessandro Baricco bietet mit seinem Werk aber nicht nur eine Aufbereitung einer bereits bekannten Geschichte, sondern verleiht dem ganzen seine eigene Note und sorgt dafür, dass man auch heutige Kriegsgeschehen und deren Gründe dafür hinterfragt. Das Buch erhält meiner Meinung nach alleine wegen seines Abschlusskapitels eine klare Leseempfehlung!
Abschließend auch noch vielen Dank an den Hoffmann und Campe Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar. Meine Meinung bleibt jedoch meine eigene und damit unbeeinflusst.

Cover des Buches Stolz und Vorurteil (ISBN: 9783328101666)

Bewertung zu "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen

Stolz und Vorurteil
Zaliravor 6 Jahren
Ein Klassiker, den ich immer wieder gerne lese!

Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, war ich überrascht wie viel Witz und Sarkasmus in Jane Austens Geschichte steckt. "Stolz und Vorurteil" bietet eine schöne Geschichte mit tollen Figuren. Und ich persönlich genieße bei jedem Re-Read aufs neue wie sich die Beziehung zwischen Lizzy und Mr. Darcy entwickelt.

Das Buch bringt mich so oft zum lachen und lässt mich immer wieder mitfiebern. Ein Buch, das mir einfach unglaublich gut gefällt und mich auch erst dazu gebracht hat andere Jane Austen Bücher und Klassiker zu lesen. Und auch wenn ich die verschiedenen Verfilmungen liebe, an das Original kommen sie nicht ran.

Cover des Buches Der erste Stein (ISBN: 9783570103272)

Bewertung zu "Der erste Stein" von Krzysztof Charamsa

Der erste Stein
Zaliravor 6 Jahren
Eine kritische Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche..

„Der erste Stein“ beschreibt den Weg eines polnischen Jungen ins Priesteramt. Im Bewusstsein, dass er homosexuell ist und sein Outing mit den Folgen der Entlassung aus der Kirche einhergeht. Krzysztof Charamsa schreibt dabei auf einem hohen sprachlichen Niveau. Zu Beginn werden die äußeren Umstände seiner Erziehung durch Familie, Glauben, Vaterland, Schule und letztendlich der Berufung ins Priesteramt beschrieben. Dann erzählt Charamsa von seinem eigenen Aufstieg in der Institution (Priesterseminare, Studien, Mitglied der Glaubenskongregation). Er hat innerhalb kurzer Zeit einen enormen „Aufstieg“ hingelegt. So wie er über seine damaligen Ziele berichtet, merkt man, dass er auch bewusst Karriere in der Kirche machen wollte.

„Ich träumte davon Oberinquisitor zu werden. Ich träumte mit jugendlichem Enthusiasmus davon, der Wahrheit dienen zu können, die im Besitz der Kirche ist und von ihr gehütet wird.“ (S. 120)

Ich muss auch gestehen, dass mir durch dieses Buch überhaupt bewusst wurde, dass es die Inquisition in der Kirche noch gibt und nicht mit dem Mittelalter ausgestorben ist. Was mich auch noch überrascht hat, war der Einfluss den die Kirche auf das Privatleben von Bürgern (z.B. sämtliche Bereiche der Sexualität) ausübt, aber auch auf politische Belange (z.B. Wohnraum nur für Familien).

„Wahrscheinlich ist die Kirche in Bezug auf die Naturwissenschaft tatsächlich um zweihundert Jahre zurückgeblieben […] und hat den Menschen aus den Augen verloren.“ (S. 205)

Ein wirklich zentrales Thema ist Homosexualität. Gerade weil die Kirche in dieser Hinsicht ein striktes Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen ausspricht, ist die Scheinheiligkeit des Klerus umso erschreckender. Laut Krzysztof Charamsa sind 50% aller Priester homosexuell. Trotz der Zahl wird eine Homophobie von der Kirche geradezu aufgebaut.
Beim Lesen habe ich etwas gebraucht, um mit dem Buch warm zu werden. Weil der Stil doch auf einem hohen Niveau ist, liest sich das Buch nicht so schnell. Aber vor allem wenn auch Beispiele aus dem Alltag und Handeln der Kirche aufgezeigt werden, kann man sich alles besser vorstellen.

Es ist spannend aus der Perspektive eines Insiders diese Dinge zu betrachten. Gerade als Außenstehender hat man nur so viel Einblick in die Institution Kirche, wie diese es zulässt. Das Buch zeigt Charamsas Auseinandersetzung mit der Kirche und seiner eigenen Sexualität. „Der erste Stein“ offenbart dabei viel von der Innenpolitik der Kirche, wozu normale Bürger sonst keinen Zugang haben. Ein interessantes, gut geschriebenes Buch: für jeden, der sich mit „Homosexualität und Kirche“ auseinandersetzen möchte.
Abschließend noch ein herzliches Dankeschön an die Randomhouse Verlagsgruppe, von der ich das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe. Wie aber bei allen unseren Rezensionen spiegelt auch diese meine eigene Meinung wider und bleibt unbeeinflusst.

Cover des Buches Acht Berge (ISBN: 9783421047786)

Bewertung zu "Acht Berge" von Paolo Cognetti

Acht Berge
Zaliravor 6 Jahren
Ein Leben zwischen Stadt und Bergen!

Es wird aus Pietros Perspektive erzählt, wie er als Kind in die Berge kam, und man erlebt durch seine Augen die ganze Faszination, die diese auf ihn ausüben. Das Buch besitzt dabei ein etwas ruhigeres Erzähltempo, wer also eine vor Spannung geladene Geschichte erwartet, sollte sich ein anderes Buch suchen. „Acht Berge“ hat dafür aber so viel mehr zu bieten. Dabei schildert der Autor authentisch, wie sich ein Leben hin und her gerissen zwischen Stadt und Land anfühlt. Beim Lesen spürt man auch richtig, wie viel vom Autor selbst in den Seiten steckt. Vor allem nachdem ich das Buch fertig gelesen hatte, habe ich mich eingehender mit Paolo Cognetti auseinandergesetzt und viele Parallelen zu seinem Protagonisten Pietro feststellen können. Wer Lust hat etwas mehr vom Autor zu erfahren, kann sich hier ein Interview durchlesen.
Berg- und Wanderliebhaber können sich bestimmt sehr mit Inhalt und Erzähltem identifizieren. Aber auch auf mich, der eher nicht unter diese Kategorie fällt, hat die Landschaftsbeschreibungen eine große Anziehung ausgeübt. Ein gut geschriebenes Buch mit einer schönen Geschichte, die mich allerdings auch ein wenig nachdenklich stimmt. Zum Schluss muss ich auch gestehen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich das Buch ganz verstehe. „Acht Berge“ ist ein Buch mit Tiefgang und setzt sich auch mit ernsteren Themen auseinander, wie den Problemen einer Vater-Sohn-Beziehung oder was tun, wenn man aufgrund des Fortschritts das Leben, das man liebt, nicht mehr führen kann? Ich hatte den Eindruck, dass die Geschichte wirklich nah am Leben ist und sich mit wichtigen Fragen auseinandersetzt.

Und was ich auch noch anmerken möchte ist, dass das Cover unglaublich schön aussieht. Mit dem Bergmotiv passt es natürlich hervorragend zum Inhalt des Buches und zusammen mit dem besonderen Umschlag macht es sich auch im eigenen Bücherregal ganz gut. In erster Linie handelt das Buch von einer wenn nicht sogar DER Liebe zu den Bergen. Und dem Glück, diese mit jemandem zu teilen.
Abschließend noch ein herzliches Dankeschön an die Randomhouse Verlagsgruppe, von der ich das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe. Wie aber bei allen unseren Rezensionen spiegelt auch diese meine eigene Meinung wider und bleibt unbeeinflusst.

Cover des Buches Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten (ISBN: 9783596035687)

Bewertung zu "Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten" von Becky Chambers

Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten
Zaliravor 6 Jahren
Der Weltraum, unendliche Weiten.

An Bord der Wayfarer geht der Leser auf eine Reise durch das Universum. Und schon mal vorweg: ich liebe dieses Buch! „Der lange Weg..“ hat mich sehr lang an eine Fernsehserie erinnert. Es gibt einen Haupthandlungsstrang und bis dahin gibt es viele kleine Einzelepisoden. Probleme, die gelöst werden müssen, neue Leute, die man kennen lernt und Abenteuer, die man als Leser miterlebt. Becky Chambers lässt dabei nichts aus und beschreibt mit ganz viel Liebe zum Detail jede Einzelheit, sei es personen- oder umgebungsbezogen.

„Und überall nichts als Schwärze, Schwärze, Schwärze, voller funkelnder Sterne und farbiger Wolken.“ (S. 538)

Etwas, das sehr schnell klar wird, sind die vielen unglaublich tollen Charaktere, die beim Lesen so real erscheinen, wie du und ich. Auch wenn man zwar so seine Lieblingsfiguren hat, will man keinen anderen missen. Außerdem gibt es selten Bücher, bei denen Freundschaft wirklich groß geschrieben wird, aber dieses ist eines davor. Und gerade die zwischenmenschliche -auch wenn nicht alle wirklich menschlich sind- Ebene sorgt dafür, dass man das Buch noch viel mehr schätzt. In Bezug auf die geschaffene Welt beziehungsweise das ganze Weltall habe ich großen Respekt vor Becky Chambers, die sich all die verschiedenen Spezies mit ihren Eigenheiten ausgedacht hat. Das Buch sprengt auf gewisse Weise das eigene Vorstellungsvermögen. Allerdings auf eine schöne, inspirierende Art. Auch bezüglich Toleranz kann man in diesem Buch noch einiges lernen und vieles regt auch zum Nachdenken an, Künstliche Intelligenz und andere gesellschaftliche Wertesysteme. Dadurch stehen auch ernste Themen im Fokus. Hat jeder ein Recht zu Leben? Das Buch ist daher eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und geistigem Denkanstoß.

„Gefühle sind relativ. Und im Grunde sind sie alle gleich, selbst wenn sie aus unterschiedlichen Erfahrungen erwachsen und in verschiedenem Ausmaß existieren.“ (S. 286)

Am Schluss wird es dann noch einmal richtig spannend, wo mir davor vielleicht manchmal ein wenig der Spannungsbogen gefehlt hat, hier habe ich so richtig mitgefiebert. Es passiert so einiges, was mich voll großer Erwartungen auf den nächsten Band warten lässt.

Ein einzigartig schönes Buch, das selbst so faszinierend ist wie seine Figuren. Eine unglaublich tolle Science-Fiction Geschichte, die alle Fans des Genres begeistert. Ich (als vorwiegender Fantasy-Leser) für meinen Teil hatte sehr viel Spaß mit dem „Langen Weg..“ und freue mich schon sehr auf Becky Chambers nächstes Buch im ‚Wayfarer‘ Universum.

Cover des Buches Ready Player One (ISBN: 9783442380305)

Bewertung zu "Ready Player One" von Ernest Cline

Ready Player One
Zaliravor 8 Jahren
So viel mehr als nur ein Spiel!

Dieses Buch habe ich vor inzwischen schon ein paar Jahren spontan im Bücherladen gekauft und es hat mich wirklich umgehauen. Die Idee mit einem Programm, dass das reale Leben in die virtuelle Welt überträgt ist nicht ganz neu, aber das versteckte "Easter Egg" im OASIS-Programm hat auf mich einen enormen Reiz ausgeübt und zusammen mit all den schönen, nerdigen Anspielung, wird die Geschichte ganz neu und interessant gestaltet. Dazu kommt der dann noch der Nostalgie-Charakter, der jeden in längst vergangene Zeiten zurückversetzt.

Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt und fasziniert. Wirklich besonders ist, dass man sich gut in die Perspektive von Wade hineinversetzen kann. Das Buch ist unheimlich gut erzählt und nimmt einen sehr spannenden Handlungsverlauf. Die Charaktere finde ich auch gut gestaltet und gerade die Schnittstelle von Realität und Virtual Reality ist sehr gelungen. Am interessantesten fand ich es, wie Wade nach und nach aufdeckt, wer seine Freunde im echten Leben sind.
Dieser Zukunftsausblick regt meiner Meinung nach in puncto "Leben online" aber auch zum Denken an!


Ich kann dieses Buch jedem empfehlen. Vor allem Lesern, denen "Erebos" gefallen hat, könnten an diesem Buch auch Gefallen finden. Hierbei verbindet Ernest Cline auf schöne Art und Weise ein spannende Geschichte mit tollen Computerspielen und Elementen aus den 80er Jahren. Ich bin vielleicht etwas jung und nicht "nerdig" genug um alle Anspielungen verstanden zu haben, aber mir hat das Buch trotzdem sehr viel Spaß gemacht! Und auch als Re-Read kann man dieses Buch immer wieder genießen.

Cover des Buches Norse Mythology (ISBN: 9780393609097)

Bewertung zu "Norse Mythology" von Neil Gaiman

Norse Mythology
Zaliravor 6 Jahren
Von Göttern und Legenden...

Loki hat in dem Buch eine kleine Hauptrolle, was mich persönlich ungemein gefreut hat. Toller Aufbau von der Entstehung der Götter und der sieben/neun Welten bis hin zum Untergang und Ende von allem.. Ragnarok! Passend zum aktuellen Thor Film eine wie ich finde tolle Ergänzung für jeden, den der Hintergrund interessiert. Nach den nordischen Sagen gibt es nämlich noch einige interessante Götter mehr und die Geschichte, die es würdig sind erzählt zu werden. Außerdem ist die Konstellation in der Mythologie etwas anders, dort ist Hela nicht Odins Tochter und Loki und Thor keine Brüder.
Das Buch ist in kleine Kurzgeschichten untergliedert, was das Lesen sehr erleichtert, weil man eine Geschichte schnell fertig hat. Ich muss auch sagen, dass ich jede Geschichte unglaublich spannend fand und sie mich an ganz viele Märchen erinnert haben. Denn auch wie Grimms Originale findet man auch in der nordischen Mythologie einiges an Intrigen, Mord und Totschlag! Ich bin gerade dabei zu überlegen, welche Geschichte mir am besten gefallen hat. Gerade wenn ich eine gefunden habe, fällt mir wieder eine ein, die genauso witzig und spannend war. Denn genau das ist es, was mich durchgehende begeistert hat: der Witz, der in jeder einzelnen Erzählung steckt und die Fantasie. Das alles gibt mir als Leser das Gefühl Teil eines Abenteuers zu sein. Das Buch ist sehr gut geschrieben und ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

“Because,” said Thor, “when something goes wrong, the first thing I always think is, it is Loki’s fault. It saves a lot of time.”

Kann ich jedem Thor-Filmfan empfehlen oder auch alle, die alte Mythen, Sagen und Märchen mögen, sollte zu diesem Buch greifen. Ich fand das Buch einfach klasse und schön zu lesen. Das war für mich das erste Buch von Neil Gaiman, aber weitere werden folgen.

Cover des Buches Kleine große Schritte (ISBN: 9783570102374)

Bewertung zu "Kleine große Schritte" von Jodi Picoult

Kleine große Schritte
Zaliravor 6 Jahren
Wie rassistisch bin ich selbst?!

Ich habe bereits ein Buch (Beim Leben meiner Schwester) von Jodi Picoult gelesen und muss sagen, dass auch dieses wieder ganz hervorragend geschrieben ist. Viele ihrer Sätze lassen sich für mich nur als zitierwürdig beschreiben und sie schafft es einfach wie kein anderer Autor gekonnt schwierige Themen zu behandeln. Dabei sieht man in dem Buch, dass es in einer Geschichte nicht immer nur eine Seite gibt. Die Szenen aus verschiedenen Blickwinkeln lassen einen nachdenklich werden, weil man oft einen direkten Bezug zu den Gedanken und Gefühlen der Menschen erhält. Dabei fällt es beim Lesen nicht immer leicht sich mit jeder Person zu identifizieren, vor allem mit der Einstellung von Turk Bauer, dem Vater, habe ich oft gehadert. Trotzdem bietet auch seine Perspektive einen interessanten Einblick in die rechtsradikale Szene. Zusammen mit Ruth selbst und der Anwältin, ergänzen sich die Wechsel wirklich unglaublich gut. So ergeben sich letztendlich drei verschiedene aber dennoch starke Figuren, die man während des Buches begleitet.

„Der Staat sieht nur ein totes Baby. Man hat Sie im Visier, weil man glaubt, Sie hätten als Krankenschwester versagt.“
„Da täuschen Sie sich.“ Ich schüttle im Dunkeln den Kopf und sage die Worte, die ich mein ganzes Leben lang hinuntergeschluckt habe. „Sie haben mich im Visier, weil ich eine Schwarze bin.“ (S. 163)

Der richtige Prozess, in dessen Zentrum der Tod eines Kindes steht, betrifft eigentlich nur das letzte Viertel. Immer im Raum steht jedoch die Frage nach Rassismus. Es war für mich wirklich sehr spannend zu lesen. Das Ende hält dann auch noch einmal die ein oder andere Wendung bereit.

„Wie unglaublich leicht ist es doch, sich hinter weißer Haut zu verstecken.“ (S. 189)

Die drei verschiedenen Figuren führen zu einer umfassenden Darstellung des Themas „Rassismus“. Und eine Frage, die man sich als Leser früher oder später selber stellt ist: Bin ich rassistisch? Jodi Picoult greift selbst auch ihre eigenen Probleme und Ansätze im Nachwort nochmal ein wenig auf, was ich sehr lesenswert fand. Und nur weil man etwas nicht anspricht, heißt das noch lange nicht, dass es das auch nicht gibt. Und die Autorin spricht genau so etwas an. Rassismus beginnt oft schon in ganz kleinen Dingen, die einem gar nicht so bewusst sind.

„Kleine große Schritte“ ist ein unglaublich interessantes Buch, das sehr gut geschrieben ist, und ich daher wirklich jedem empfehlen kann. Für mich hat es Jodi Picoult damit wieder geschafft etwas einmaliges zu schaffen: ein Buch, das mehr ist und nachdenklich macht. Bei diesem grandiosen Buch kann man nur 5 Sterne vergeben.
An dieser Stelle vielen Dank an die Randomhouse Verlagsgruppe für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar. Die Meinung ist jedoch meine eigene.

Cover des Buches The Rose and the Dagger (ISBN: 9780698185906)

Bewertung zu "The Rose and the Dagger" von Renée Ahdieh

The Rose and the Dagger
Zaliravor 6 Jahren
Etwas schwächer als der erste Teil!

Wo für mich „The Wrath & the Dawn“ voll mit dem Zauber von 1001 Nacht war, ist hier nun nicht mehr so viel davon übrig.

Sharzad verbringt die meiste Zeit bei den Rebellen, und hier habe ich mich gefragt, was eigentlich ihre Rolle ist. In einem der beiden Bände, sagt sie zu Khalid, dass sie als Frau nie Herrscherin eines Landes sein kann. Und so hat sie sich auch in diesem Band nicht sonderlich hervorgetan. Sie ist mit Khalid verheiratet und sitzt jetzt aber im „Gegenlager“. Natürlich kann sie nichts tun, was ihr eigenes Leben oder das ihrer Familie gefährdet, aber ich hatte den Eindruck, dass sie sich nicht einmal für den bevorstehenden Krieg interessiert. Oder die Tatsache, dass ihr Khalid kurz davor steht gestürzt zu werden?! Mehr oder weniger das einzige, was sie verfolgt ist die Suche nach einer Möglichkeit den Fluch aufzuheben.
Das Buch ist trotzdem sehr spannend und neue Figuren wie Artan sorgen für eine neue Geschichte voller Magie. Am Ende kommen noch so einige Wendungen, die ich so nicht erwartet habe und alles in allem findet die Geschichte einen schönen Abschluss. Auch wenn mir der erste Band besser gefallen hat.


Das Märchen und die dazu passende Atmosphäre hat mir wirklich sehr gut gefallen. Vor allem der erste Band bringt genau das mit, was man bei einem Märchen zu 1001 Nacht erwartet. Allerdings kommt der zweite Teil nicht ganz an den ersten ran. Alles in allem fand ich die Bücher ganz gut und ich bin auch einfach ein Fan der Cover von der englischen Neuauflage.

Cover des Buches Als ich Amanda wurde (ISBN: 9783423717496)

Bewertung zu "Als ich Amanda wurde" von Meredith Russo

Als ich Amanda wurde
Zaliravor 6 Jahren
Ein Buch, das einem die Augen öffnet..

Etwas das in den letzten Jahren auffällt ist, dass sich Autoren immer öfter mit LGBT Charakteren auseinandersetzen. Meredith Russo bringt in dem Buch viele ihrer eigenen Erfahrungen oder Gedanken ein, die sie selbst als Transgender gemacht hat.
Bei „Als ich Amanda wurde“ lernt man ein Mädchen kennen, das einen Neustart im Leben wagt. Aus Sicht einer Transgender Figur merkt man erst, wie schwierig es einem Gesellschaft und Mitmenschen oft machen. Es ist manchmal schon eine Herausforderung sich selbst zu finden, zu akzeptieren und mit den eigenen Gedanken oder Gefühlen fertig zu werden, um dann zusätzlich noch mit denen anderer konfrontiert zu werden. Noch dazu zeigen Leute in mancher Hinsicht eine Engstirnigkeit und Gewalttätigkeit, wenn es um etwas geht, das sie nicht verstehen oder kennen.

„Meine Finger waren schon ganz taub vor Kälte, aber die Hauptfigur in meinem Spiel hieß Amanda und war schön und stark und es beruhigte mich, ihr dabei zuzusehen, wie sie die Monster tötete.“ (S. 59)

Als Leser begleitet man Amanda bei dem Wechsel auf eine neue Schule, wo sie keiner als ehemaligen Jungen erkennt. Sie wirkt zu Beginn noch sehr schüchtern und hat Angst, jemand könnte ihr ihre Vergangenheit ansehen und in ihr den Jungen sehen. Sie entwickelt aber eine enorme Stärke und ist damit auch eine Figur, die meiner Meinung nach anderen Jugendlichen mit ähnlicher Geschichte Mut macht. Ich habe Amanda jedenfalls sehr schnell lieb gewonnen und das Buch bietet dem Leser auch eine andere Sicht der Dinge.
Abgesehen von der Transgender Thematik ist das Buch jedoch ein typisches Jugendbuch und Highschool Hintergrund. Es geht um Familie, Freundschaft und die erste Liebe.

Das Buch ist spannend aufgebaut, sodass man auch zügig durchkommt. Und obwohl ich dachte, dass es sehr vorhersehbar sein könnte, haben mich doch einige Ereignisse überrascht. Mit ihrem Nachwort rundet die Autorin Meredith Russo ihre Geschichte noch einmal sehr gut ab. Ein unglaublich interessantes schönes Buch, das man gelesen haben sollte.
Einen großen Dank an den dtv Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Hier bei der Buchstabenstadt legen wir aber großen Wert auf eine eigene Meinung, sodass meine Rezension unbeeinflusst bleibt.

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