Es ist interessant, wie eine Entscheidung, wie zum Beispiel, was man für 3000 Yen kaufen kann, ein Leben verändern kann. In der Geschichte begleitet der/die Leser*in vier verschiedenen Frauen im heutigen Japan, die aus verschiedenen Generationen stammen. Es geht um die verschiedenen und existenziellen Themen, die Frauen schon lange beschäftigen und in der heutigen Zeit um so relevanter werden: Die erste Liebe, eine langjährige Ehe, Familienplanung oder Sorgen um die Rente. Gleichfalls dreht sich alles irgendwie um die 3000 Yen und ob Beeinflusst Geld unsere Persönlichkeit beeinflusst.
Der Schreibstil ist einfangend und es lässt sich leicht lesen. Es sind einige schöne Gedanken und Impulse eingeflochten, welche zum nachdenken anregen. Ein Kritikpunkt wäre jedoch, dass mir ein wenig die japanische Kultur gefehlt hat. Es ist wie in einigen Büchern von japanischen Autor*innen, dass Namen oftmals authentisch sind, jedoch irgendwie der Flair nicht ganz rüberkommt.
Zanzarah
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Zanzarahs Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Kami & Mika – Die phantastische Reise nach Wolkenhain" von Regina Feldmann
Dieses Buch ist in vielerlei Hinsicht ein Überrschungspaket. Es ist bunt und wirkt als hätten Kinder es gestaltet, was sehr gut zu der Geschichte passt. Der Schreibstil ist eher gehoben und zumeist flüssig. Die Welt Wolkenhain ist ähnlicch wie unsere reale Welt, nur mit ein paar phantastischen Wesen und sprechenden Häusern. Es war eine eher anspruchsvolle Geschichte und daher eher für ältee Kinder gedacht, da einige kritische Themen wie Umwelt, Gesellschaft und Familie vorkommen. Es war eine wunderschöne Reise, dennoch hatte ich oftmals das Gefühl, dass etwas fehlt und auch manchmal zu sehr darauf hingewiesen wurde, dass manche Charaktere besonders sind. Diversität in Büchern ist wichtig, dennoch darf sie nicht zu sehr aufgedrückt werden oder gar zu betont werden. Protagonist*innen sollen natürlich wirken und ihre besonderen Eigenschaften durchscheinen oder nebenbei erwähnt werden. Dennoch ist es eine schöne Geschichte und zeigt, wie wichtig Freundschaften und Familie sind.
Bewertung zu "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" von Tom Lin
Dieses Werk ist eine interessante Mischung aus chinesischem Einfluss in der USA und Cowboy/Wild West-Setting. Zuerst onnte ich den chinesischen Protagonisten mit dem Wild West-Settig nicht ganz in Enlang bringen, es wurde jedoch im Laufe der Zeit einfacher. Es ist eine interessante Zeit und der Schreibstil ist sehr reich an Bildern. Zusätzlich ist die Geschichte flüssig zu Lesen. Mir fiehl es ein wenig schwer, den Protagonisten zu fühlen und Tiefgang in den Charakteren zu finden. Die Geschichte zieht sich ein wenig, ist jedoch ruhig und wie ein Film. Der Protagonist arbeitet seine Liste ab und verfällt seinen Erinnerungen an seine Liebste. Trotz diesem Aspekts, sind seine Beweggründe eher unbedeutend und es ommt nicht wirlich zu einem gewaltigen Showdown.
Es ist eine interessante Geschichte, da es der Anfang der Opiumwelle in der USA beschreibt und der Protagonist symphatisch erschein, wengleich er andere Menschen tötet. Es ist zu empfehlen, da es einige interessante Aspekte beinhaltet, flüssig zu Lesen ist und vom Autor gut recherchiert wurde.
Soweit ich gehört habe, ist die Autorin eigentlich für ein Genre Richtung Horror bzw. Stephen King bekannt. Krawall und Kekse wird damit beworben, alte Rollenbilder aufs Korn zu nehmen und ein Wohlfühlbuch zu sein. Das war es auch, da die Geschichte keine großen Dramen hat und so dahinplätschert ohne wirklich einen Plot geschehen zu lassen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und nimmt die Leser*innen in eine andere Zeit mit.
Leider kann ich nicht wirklich sagen ob es mir gefallen hat oder nicht, da die Charaktere so stereotypisch sind und auch nicht viel passiert. Man folgt einer Familie, die nicht sonderlich besonders ist und sie einfach ihr einfaches Leben in irgendeiner Vorstadt leben. Der Schreibstil ist sehr schön, mehr kann ich jedoch nicht hinzufügen, da ich zwar durch die Seiten geflogen bin, aber nicht wirklich was hängen geblieben ist. Es war ein wenig monoton, jedoch an sich kein schlechtes oder gutes Buch.
Dafür dass die Geschichte in Südkorea handeln soll, ist sie wenig koreanisch. Oder ich habe dies falsch verstanden. Viele der Namen sind englischer Abstammung und geben wenig über den wirklichn Handlungsort preis. So erging es mir beim lesenmit der Protagonistin. Hornclaw ist eine ältere Dame, die als “Schädlingsbekämpferin” arbeitet. Im Grunde ist sie eine Auftragskillerin, die plötzlich von einem Kollegen oder Konkurenten gejagdt wird.
Die Geschichte plätschert vor sich hin, wenngleich der Anfang sehr gesellschaftskritisch war: Eine junge schwangere Frau wird heruntergemacht weil sie sich setzen möchte. Dies ist keine so unbekannte Szene, wenn man sich näher mit asiatischen Kulturen auseinandersetzt. Die junge Frau wird als verweichlicht dargestellt und keiner der Umstehenden hilft ihr. Dies ist einer der zwei prägnanten Szenen für mich. Die andere ist die, als der Junge nach Hause kommt und die Killerin seiner Eltern überrascht. Die Szene ergibt ein Bild aus den Kontrasten weiß und schwarz sowie das rote Blut und die rosanen Kirsch- oder Pfirsichblüten. Ich konnte die Szene vor meinem inneren Auge sehen.
Leider waren dies schon die einzigen Momente, die hängen geblieben sind. Der Schreibstil war ein wenig monoton und die Geschichte plätscherte vor sich hin und war gleichzeitig zähflüssig, da keine Ermittlungsarbeit vorkam oder die Verfolgung richtig Fahrt aufgenommen hat das Ende war dann plötzlich zu abrupt und nicht ganz greifbar.
Letztendlich war weder die Geschichte noch die Protagonistin wirklich greifbar. Das Cover besticht durch seine Farben, passt auch zu der farblosen oder gesichtslosen Potagonistin. Es ist nicht eindeutig, wo die Geschichte handeln soll und was sie wirklich sein möchte: Ein Agentenroman, ein Krimi, eine Gesellschaftskritik?
Was will es sein?...
Anders als bei "Kim Jiyoung, geboren 1982" werden in diesem Werk Kurzgeschichten zu einer ganzen Geschichte. Gleichfalls gibt es wieder eine Protagonistin mit dem Nachnamen Kim, jedoch ist diese greifbarer und verbindet die verschiedenen Frauen in den Kurzgeschichten. Dieser Aspekt hat mir sehr gefallen, da ich die Charaktere besser greife konnte und mehr Tiefgang verspürt habe. Der Schreibstil ist runder und erzählender. In dem vorherigen Werk habe ich bemängelt, dass die Protagonistin mehr wie ein Stereotyp wirkt und die südkoreanische Gesellschaft, Kultur und Lebensweise nicht wirklich herüberkam. Dies war nun anders und ich habe typische Verhaltensweisen erkennen können. Besonders hat mir die Beziehung zwischen der Protagonistin und ihrer Schwiegermutter gefallen. Wie beide mit der Zeit erkannt haben, dass sie Ähnlichkeiten haben, ihre Männer in den Mittelpunkt stellten und sich viel zu sehr zurückgenommen haben. Es ist eine empfehlenswerte Geschichte, die nicht nur die Abhängigkeit von Frauen in Beziehungen darstellt, sodern auch, wie die Beziehungen zu den Kindern und besonders zu den Töchtern gelebt werden. Kritisch jedoch nicht mit zu sehr erhobenem Zeigefinger. Regt jedoch sehr zum Denken an.
Bewertung zu "Die rätselhaften Honjin-Morde" von Seishi Yokomizo
Der Plot findet im Winter 1937 statt und führt die Leser*innen nach Okamura. Der ganze Ort ist in Aufruhr: Statt einer schillernden Hochzeitsnacht für das junge Paar der bekannten Ichiyanagi-Famile, wird das Laken mit Blut getränkt. Der Fall gibt viele Rätsel auf, war das Zimmer von innen verschlossen. Nicht nur ein Schrei hat den Tod angekündigt, sondern auch die Melodie einer Koto.War es der sonderbare Mann mit nur drei Finern, der im Ort nach der Familie gefragt hat? Der Privatermittler Kosuke Kindaichi will den Fall unbedingt lösen.
Dieses Werk wird als Japans Antwort auf Agatha Christie angepriesen, was ich jedoch nicht bezeugen kann. Ich habe nur Verfilmungen von Agatha Christie gesehen und nicht gelesen. Was jedoch zutrifft ist, dass es ein Wohlfühlkrimi ist. Der Schreibstil hat etwas typisch japanisches, was bedeutet, dass er eher nüchtern ist, jedoch in seiner Ausdrucksweise beim Lesen Bilder heraufbeschwört und etwas leicht melancholisches besitzt. Ich war leider noch nicht in Japan, dennoch konnte ich mich in ein älteres Japan hineinversetzten und hatte beim Lesen das Gefühl, ein Hauch von Schnee und Kirschblüten läge in der Luft. Auch konnte ich die Koto hören und ich fand das Setting sehr atmosphärisch.
Mein Kritikpunkt wäre jedoch, dass ich mich nicht richtig in die Charaktere hineinversetzten konnte. Ich konnte leider nicht mitermitteln und bin mehr durch die Seiten geflogen ohne wirklich hängen zu bleiben.
Im Großen und Ganzen ist es ein Wohlfühlkrimi, der nicht zu brutal ist und dennoch den Samurai-Flair alter Zeiten aufbringen und durch seinen leicht poetischen und dennoch neutralen Schreibstil mitreißen kann. Das Cover ist auch ein Hingucker und ich freue mich, es im Regal stehen zu haben. Denn den Flair, den man Japan zuspricht ist zu spüren und auch die Auflösung ist gelungen.
Bewertung zu "Keine bösen Tiere - Das etwas andere Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren" von Sophie Corrigan
Jedes Tier ist besonders, manche jedoch erst auf den zweiten Blick: „Keine bösen Tiere“ ist ein Buch für Kinder und Erwachsene, die noch etwas lernen wollen. Jedem Tier werden vier Seiten gewidmet, wobei auf der ersten Doppelseite die Tiere böse und hässlich dargestellt werden. Bekannte Vorurteile werden aufgezeigt, um auf der nächsten Seite wiederlegt zu werden. Ein kleiner Kritikpunkt an dieser Stelle ist, dass manche Aussagen ein wenig zu plakativ waren und ein paar Fakten zu ungenau ausgefallen sind. Aufgemacht ist dieses Buch mit vielen Illustrationen, wobei die Seiten immer extrem Gegensächlich ausgefallen sind. Dies bedeutet, dass auf der ersten Doppelseite die Tiere übertrieben gefährlich und hässlich dargestellt wurden und auf der nächsten sehr süß mit riesigen Kulleraugen. Mir persönlich wäre es lieber gewesen, wenn die Tiere weder das eine Extreme, noch das andere im Zeichenstil verkörpert hätten. Denn ein Regenwurm ist weder grässlich noch sonderlich niedlich. Er ist da und hat eine Aufgabe. Andererseits gefallen mir Hyänen sehr gut obwohl viele Menschen sie unförmig finden. Rundum ist es ein schönes Werk, mit dem Kinder und Erwachsene zusammen Tiere neu entdecken können und manch ein Vorurteil sogar ausgeräumt werden kann. Es könnten noch viel mehr Tiere darinstehen, jedoch ist es so nicht schlecht für den Anfang.
"Halber Vollmond" erinnert mich an meine Teenager-Zeit. Damals als twilight bekannt wurde und Vampire sowie Werwölfe interessant für mich wurden. Diese Geschichte hatte ein wenig das Flaire von vergangenen Zeiten. Eigentlich bin ich nicht mehr so der Fan von Jugendfantasy, aber dieses Werk hat mir gefallen. Das Setting ist toll, hat etwas mysteriöses und unheimliges. Ich mag den Schreibstil sehr, denn er war flüssig und hat mich mitgerissen. Die Protagonisin Mina war sehr angenehm und nicht zu sehr Teenie-Girl, welches nicht nachdenkt und zu beschäftigt damit ist, alles schlecht zu finden oder hysterisch zu werden. Sie war normal und hat an manchen Stellen auch tolle Gedanken. Die Freundschaften, die sie in ihrer neuen Heimat aufbaut, nehmen sich Zeit und werden dadurch realistischer. die Liebesgeschichte war glaubhaft und nicht zu schnell wie Insta-Love. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und auch wenn viele Wesen vorkommen, war es gut umgesetzt. Es war ein sehr guter Auftakt und lässt einige Aspekte für den nächsten Teil offen.
Bewertung zu "Freundin bleibst du immer" von Tomi Obaro
Die Geschichte handelt von drei Freundinnen, die miteinander aufwachsen und die gleiche Herkunft und nigerianische Wurzeln teilen. Es geht um ihre Leben und die ein oder andere unerfüllte Liebe. Die drei Freundinnen sind starke Persönlichkeiten und geben diese an ihre Kinder und im Besonderen an ihre Töchter weiter. Es geht um Rassismus, den Alltag, Familie und die Besonderheiten von Freundschaft. Gleich weil lange sie sich nicht gesehen haben, sie finden immer wieder zueinander und stehen zueinander.
Mir hatte die Frauenfreundschaft zwischen diesen drei verschiedenen Frauen gefallen. Der Schreibstil hat diese drei Persönlichkeiten lebendig gemacht und ich konnte mir das Setting bildlich vorstellen. Nigeria ist ganz anders als Deutschland und es ist zunächst spannend mehr über die Kultur zu erfahren. Leider verklingt die Spannung sehr schnell und es fehlt ein wenig an emotionaler Tiefe. Es war auch nicht klar worauf der Fokus lag. Auf der Freundschaft der drei Frauen oder Mutter-Tochterbeziehungen.