Bewertung zu "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" von Lilly Lindner
Mir fehlen die Worte zu diesem Buch. Oder sagen wir lieber, ich finde keine Worte, die angemessen wären, für so etwas großartiges.
Inhalt:
Es geht um 2 Schwestern, welche sich unglaublich lieben. April und Phoebe. April ist magersüchtig und deshalb in einer Klinik.
Das ganze Buch besteht aus Briefen, welche Phobe an ihre große Schwester schreibt. In diesen Briefen erfährt der Leser, wer Phoebe ist. Wie sie ist. Und welch tiefe Verbindung die zwei Schwestern zueinander haben. Außerdem bekommt man einen Blick in die Vergangenheit der Familie, was passiert ist und wie es zu allem gekommen ist. Viel mehr zum Inhalt möchte ich gar nicht sagen, da dieser für mich, im Gegensatz zum Schreibstil, um ehrlich zu sein, eher nebensächlich war.
Meinung:
Mich hat noch nie ein Buch so begeistert. Nachdem ich fertig war mit Lesen lag ich sicher eine Stunde mit tränenfeuchten Augen im Bett, starrte ins Leere und dachte nur eins. Wow.
Ich musste vorher noch nie Stift und Papier neben mir liegen haben, aber diesmal war es nötig. Lilly Lindners Schreibstil ist so fantastisch, dass man einfach jedes Wort notieren möchte. Alles was Phoebe April schreibt, mit ihren 9 Jahren, ging mir so unglaublich nah. Ich habe mich von Anfang an in dieses kleine Mädchen verliebt. Ihre Gabe, die Welt so "anders" zu betrachten, sie zu hinterfragen, erstaunt mich Seite für Seite wieder. Ich habe durch Phoebes Briefe meine Liebe zu Worten neu entdeckt.
Danke, Lilly Lindner. Danke dafür, dass du Worte so sehr liebst und sie mit uns teilst. Dieses Buch, die Worte darin, werden für immer ein Teil von mir bleiben.
Cover:
Das Cover gefällt mir sehr. Es hat eine gewisse Leichtigkeit, gleichzeitig jedoch auch eine Schwere, die sich nicht beschreiben lässt. Ich wüsste nicht, wie ich zu diesem Buch ein anderes Cover gestalten sollte, von daher denke ich, dieses passt ganz gut.
Den Titel finde ich in Ordnung, jedoch erschließt er sich mir nicht ganz zu der Geschichte. Mir hätte der Titel, welcher vorne auch nochmal im Buch steht, " Winter without april" um einiges besser gefallen. Aber es ist nur ein Titel. Wichtig ist nur das Innere.
Insgesamt ist "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" ein unglaublich berührendes und zum Nachdenken anregendes Buch, welches ich nur weiter empfehlen kann!