Bewertung zu "Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)" von Susanna Leonard
In den Tagen um die Hochzeit ihrer Tochter Irene erzählt Marie Curie von ihrem Leben, ihrem Weg nach Paris und der Enddeckung der Radioaktivität. Sie blickt zurück auf ihre Jugend in Polen, die Jahre als Lehrerin, ihr langersehntes Studium in Paris und die unglaubliche Entdeckung der Radioaktivität und ihre Liebe zu Pierre Curie.
Der Fokus des Romans liegt ein wenig mehr auf dem Privatleben von Marie Curie und als auf ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit. Schön fand ich, dass so der Mensch hinter der Wissenschaft greifbarer wurde - Maries Empörung über die, heute unvorstellbare, Diskrimierung von Frauen, ihr Ehrgeiz, die Beste zu sein, und ihrer Ablehnung gegen Henry Bequerel machen sie zu einer Hauptfigur, über die man gerne liest.
Ich fand es etwas schade, dass die Erzählung mit dem Tod ihres Mannes relativ abrupt endet und all das, was sie danach noch erreicht hat (zweiter Nobelpreis, Einsatz im ersten Weltkrieg, Reisen) nur in ein, zwei Sätzen kurz abgehandelt werden. Allerdings hätte die komplette Erzählung des beeindruckenden Lebens die knapp 450 Seiten des Romans wohl mehr als gesprengt.
Madame Curie beginnt zunächst in der Ich-Perspektive im Dialog von ihrer Vergangenheit zu erzählen, in den folgenden Kapiteln wird jedoch in der dritten Person über sie in dieser Vergangenheit berichtet.
Es bleibt das Bild einer beeindrukenden Frau, die ihren Traum vom Leben als Wissenschaftlerin verwirklicht und sich gegen viele Widerstände behauptet hat. Auch wenn man, wie ich, schon Bücher über Marie Curie gelesen hat, erfährt man immer nochmal etwas neues und bekommt einen neuen Blickwinkel.