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_nifelheim

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Lockruf des Goldes (ISBN: 9783423008716)

Bewertung zu "Lockruf des Goldes" von Jack London

Lockruf des Goldes
_nifelheimvor 4 Jahren
Cover des Buches Losing Earth (ISBN: 9783737100748)

Bewertung zu "Losing Earth" von Nathaniel Rich

Losing Earth
_nifelheimvor 4 Jahren
Cover des Buches Gobbolino, the Witch's Cat (ISBN: 9780230761650)

Bewertung zu "Gobbolino, the Witch's Cat" von Ursula Moray Williams

Gobbolino, the Witch's Cat
_nifelheimvor 6 Jahren
Cover des Buches The Witches of Eastwick (ISBN: 0449912108)

Bewertung zu "The Witches of Eastwick" von John Updike

The Witches of Eastwick
_nifelheimvor 7 Jahren
Cover des Buches M Train (ISBN: 9783462048636)

Bewertung zu "M Train" von Patti Smith

M Train
_nifelheimvor 7 Jahren
Cover des Buches Bury My Heart At Wounded Knee (ISBN: B00C6ONARS)

Bewertung zu "Bury My Heart At Wounded Knee" von Dee Brown

Bury My Heart At Wounded Knee
_nifelheimvor 7 Jahren
Cover des Buches Madame Bovary (ISBN: 9783458362333)

Bewertung zu "Madame Bovary" von Gustave Flaubert

Madame Bovary
_nifelheimvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Lesevergnügen für anspruchsvolle Leser
Französischer Realismus pur

Flaubert muss wohl im Geheimen ein Misanthrop gewesen sein. Wer Flaubert schon gelesen hat und dennoch der Meinung ist, dass der Mensch auch Gutes in sich bewahrt, dem kann ich fast nicht glauben. Flaubert lebte immer sehr zurückgezogen und pflegte längerfristig betrachtet als einzigen sozialen Kontakt den Briefwechsel zu seiner damaligen Liebschaft. Recht früh verschrieb er sich der Analyse der tiefen Abscheu vor der Menschheit und schrieb in seinen Büchern immer wieder über sie. Dass gerade auch sein Roman Madame Bovary zu seiner Zeit einen Skandal ausgelöst hat und gegen die guten Sitten verstoßen hatte (Flaubert musste dafür ins Kittchen), können Leser aus diesen Tagen wohl kaum mehr nachvollziehen. Nichtsdestotrotz hat es dieses Buch mit seinen so ausgeprägt gestalteten Figuren in sich. Nichts an Madame Bovary ist leichtfüßig oder beiläufig. Jeder Satz macht Sinn und wurde an der richtigen Stelle platziert und formuliert. Man könnte meinen, das Buch ist wie eine Symphonie komponiert worden!

Inhalt:

Der 1857 veröffentlichte Roman Madame Bovary schildert die Liebschaften der gelangweilten Arztgattin Emma Bovary und zählt zu den kritischen Gesellschaftsromanen. Die erzählte Zeit ist um 1900 (also eigentlich 1800) angesetzt und spielt sich in der Normandie ab. Die Protagonistin, eine junge und verträumte Frau, heiratet ganz naiv den biederen Landarzt Charles Bovary in der Hoffnung auf ein beschauliches Leben. Aber schon bald nimmt ihr die Ehe die Luft zum Atmen und die junge Emma flüchtet sich in die berauschende Scheinwelt der Literatur. Ohne Ahnung und Aufklärung wie denn so eine Ehe im Alltag verläuft, wird Emma immer trauriger darüber, dass ihre Ehe nicht so ist wie in den Büchern, die sie liest. Um die innere Leere zu füllen, stürzt sie sich in Liebesabenteuer, die aber letztendlich nicht das gewünschte Glück bringen von dem sie insgeheim träumt und der Leser bekommt ab ca der Mitte des Buches mit wie Emma geistig und körperlich verfällt und schließlich freiweillig aus dem Leben scheidet.

Meine Meinung:

Madame Bovary ist ein sehr gutes Buch, das aber vermutlich nicht jeden Leser glücklich machen wird. Flaubert ist mit diesem Roman zumindest für mich ganz große Literatur gelungen und zwar im Stile der alten Schule. Wem Paranthesen, rhetorische Stilfiguren aus der Antike, wie Tropen (Stilmitteln, die für eine Figur statt der Bezeichnung eine Ersatzbezeichnung setzen, meist mythologisiert) und die realistische Schilderung unbestechlicher Sachlichkeiten Vergnügen bereiten, der wird dieses Buch lieben. Wer allerdings Probleme mit solchen Termini hat, da kann ich mir gut vorstellen, dass ein solcher Leser oder eine solche Leserin Madam Bovary sehr anspruchsvoll finden wird und vermutlich nicht mal bis zur Hälfte lesen. Bis zur Hälfte nämlich zaht sich die Lektüre und man wartet vergeblich darauf, dass irgendein Knaller passiert, der zumindest etwas Spannung in die bis ca zur Seite 200 geschilderte Welt bringt. Nüchtern, ganz im Stile des Realismus, schildert Flaubert die Lebenssituation von Emma und ihrem Mann Charles Bovary. Dabei werden unschöne Details nicht ausgeklammert und die Figuren werden dem Leser komplett lieblos nach der Reihe vorgeführt. Außerordentlich ist dabei Flauberts Auge für Landschaften und Natur. Wortreich umschreibt er die Umgebung und geht auch auf Kleidung, Aussehen und Eigenheiten der Figuren sehr detailliert ein. Ich mag sowas ja sehr gerne. Am liebsten hätte ich tagelang Flauberts Landschaftsmalerien, die in diesem Falle durch Worte passieren, gelesen.

Ab der Hälfte des Buches nimmt die Erzählung dann Fahrt an und Emma und ihr inneres Seelenleben rücken in den Vordergrund. Vom Liebhaber verlassen, verfällt sie in Depressionen und wird sogar Bettlägrig. Durch ihre Krankheit werden Schulden angehäuft und Charles Bovary wächst dem Leser irgendwie ans Herz. Wie er alles Erdenkliche versucht, um seine geliebte Emma zu retten, das ist irgendwie rührend. Spätestens ab hier kann man das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Dramatisch setzt ein Ereignis nach dem anderen ein und man vermutet schon, dass diese Geschichte kein gutes Ende mehr nehmen wird.

Fazit:

Madame Bovary besticht durch eine wortreiche Sprache und durch Flauberts eigenartigen Schreibstil, den man eben mag oder nicht. Anspruchsvoll und wortreich entführt er den Leser nach Frankreich, ins 19 Jahrhundert und nimmt kein Blatt vor dem Mund, um die damalige Gesellschaft ganz kritisch auf Papier zu bringen. Für mich ist der Roman große Literatur, er erfüllt jedes Literatenherz und ist purer Lesegenuss, wenn man denn nun auf sowas steht. Leser, die lieber moderne Literatur lesen und Probleme mit mythologischen Begriffen aus der Antike habe, werden das Buch vermutlich nicht besonders mögen. Meine Rezension bezieht sich allerdings auch auf die Ausgabe von 1985, eventuell gibt es schon modernere Überstzungen, die ohne dem auskommen. Einfach mal ausprobieren und Flaubert lesen! Von mir gibt es die ganze Punktezahl und das Buch kommt in meine Top 100 Liste.

Cover des Buches Vom Winde verweht (ISBN: 9783548269337)

Bewertung zu "Vom Winde verweht" von Margaret Mitchell

Vom Winde verweht
_nifelheimvor 7 Jahren
Cover des Buches Frühstück bei Tiffany (ISBN: 9783036959344)

Bewertung zu "Frühstück bei Tiffany" von Truman Capote

Frühstück bei Tiffany
_nifelheimvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Eine nette Sommerlektüre für den Strand, mit der richtigen Portion Satire und Gesellschafstkritik
mein erster Truman Capote und sicher nicht der letzte!

Inhalt:

Die Protagonistin Holly begleitet jeden Abend einen anderen Verehrer auf eine der vielen angesagten Partys der New Yorker Schickeria. Aber auch in Hollys Welt gibt es nicht nur gute Zeiten, denn wenn sie ab und zu das rote Elend mal packt, fährt sie einfach zu Tiffanys, um sich glücklich zu kaufen oder einfach in der von ihr so geliebten Atmosphäre zu schwelgen. Denn das ist der einzige Ort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlt. Holly ist ein Luxusgirl und träumt von einem Leben an der Seite eines Millionärs und gerade als sie ihn findet und der Traum kein Traum mehr bleibt, wird sie verdächtigt für einen Drogenboss gearbeitet zu haben.

Meine Meinung:

Frühstück bei Tiffany ist eine unterhaltsame Satire, die sich mit der Schickeria und Partyszene der alten Tage in New York beschäftigt. Zeitlich betrachtet befinden wir uns kurz nach dem zweiten Weltkrieg, der Wirtschaftsboom hat dafür gesorgt, dass jeder alles hat und dass die Reichen nur noch reicher geworden sind. In dieser Welt scheint es niemandem an etwas zu fehlen, außer an "echten Gefühlen".

Die Protagonistin Holly verkörpert bitterböse das Lebemädchen, das sich von reichen Männern aushalten lässt und im Vergleich zum Film mit Audrey Hepburn ist die Protagonistin keine sympathische Zeitgenossin. Sie ist total oberflächlich, obwohl sie Bücher liebt und auf elegante Kleidung steht, hatte ich beim Lesen kein Faible für sie. Holly fühlt sich stets heimatlos, aber wenn man selbst nichts dagegen tut und versucht ein eigenes Leben aufzubauen, ist das ja nur verständlich. Mit der Hauptprotagonistin konnte ich einfach nichts anfangen. Aufgrund der Protagonistin entstand zumindest am Anfang bei mir das Gefühl, dass es sich bei diesem Buch um einen 0815 Roman handelt, der geschrieben wurde, um Frauenherzen zu befriedigen.

"...Wenn ich im richtigen Leben mal einen Ort finde, wo ich mich so fühle wie bei Tiffany, dann werde ich Möbel kaufen und dem Kater einen Namen geben. ..." - Holly Golighty

Das änderte sich aber mit dem Fortlaufen der Erzählung schlagartig. Truman Capote schreibt kritisch und satirisch über diese Szene, die ja tatsächlich exisitert haben muss und höchstwahrscheinlich auch noch heute in diesem Ausmaß zu finden ist. Capotes eigene Mutter gehörte ihr scheinbar auch an. Über den Autor steckt noch einiges mehr in diesem Buch, denn der namenslose Erzähler, schwul und als Schriftsteller tätig, stellt eine Anspielung auf den Autor selbst dar.

Den Film mit Audrey Hepburn hab ich übrigens nicht gesehen.

Insgesamt bietet das Buch eine kurzweilige Unterhaltung und eignet sich gut für heiße Sommertage am Strand oder Balkon, es beinhaltet die richtige Portion Satire und Kritik und liest sich einfach und entspannt weg. Es ist sogar ein leichter Hauch Spannung darin versteckt, weil man bis zum Schluss neugierig bleibt, was nun aus Holly wird, die einfach aus einer anderen Zeit stammt und so mit dem heutigen Feminismus und Bild der Frau nicht zu vereinbaren ist. Teilweise hatte ich sogar Mitleid mit ihr und hätte sie am liebsten in eine Schule eingeschrieben und gebildet XD. Auf den Schriftsteller selbst bin ich aber nun neugierig und da ich gesehen habe, dass auf der Rory Gilmore Reading Challenge auch sein Buch Kaltblütig vertreten ist, werde ich dieses bald auch lesen.

Cover des Buches Butcher's Crossing (ISBN: 9781441753465)

Bewertung zu "Butcher's Crossing" von John Williams

Butcher's Crossing
_nifelheimvor 7 Jahren

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